Merkt Ihr, wie schön es in Eurer Heimat ist? Spürt Ihr, dass der Druck vom Kopf weicht, dass die Anspannung „Wann geht es heute los?“ verschwindet? Ist es nicht wunderbar, so ein Leben ohne stundenlangen Kampfjetlärm? Wisst Ihr jetzt, was die meisten Menschen in Deutschland als selbstverständlich empfinden und meist gar nicht zu schätzen wissen?
Wenn Ihr diese Lebensqualität auch außerhalb der Zeit von Weihnachten bis Neujahr haben wollt, müsst Ihr uns helfen und Euch regelmäßig beschweren, wenn nächstes Jahr der Terror und die Diskriminierung wieder losgehen. Unsere Politiker in Bonn und Berlin brauchen bekannterweise kein stundenlanges Kampfjetdröhnen an jedem Werktag, sie müssen nicht so „beschützt“ werden wie wir. Sagt ihnen durch Eure Beschwerden, dass auch wir darauf verzichten, auf diese Art „beschützt“ zu werden.
0 Stunden und 3 Minuten Kampfjetflüge bis 12:25 Uhr, ca. 300 Liter Treibstoff, ca. 828 kg CO2 (aktualisiert um 12:50 Uhr)
Was an diesem Flug einer belgischen F16 am zweiten Weihnachtsfeiertag so wichtig und dringlich war, wissen wir nicht. In jedem Fall werden wir auf die Belgier ein Auge haben. Der hiesige Übungsluftraum TRA LAUTER ist etwa halb so groß wie ganz Belgien mit seinen zerfledderten kleinen Übungslufträumen, d.h. belgische Piloten haben jedes Mal Weihnachten, wenn sie bei uns einfallen. Die Belgier zu Hause am Boden auch, weil sie den Lärm ihrer Piloten nicht ertragen müssen. Daher waren belgische Kampfjets im Jahr 2017 an 64 Tagen lautstark bei uns unterwegs – davon alleine an sechs Freitagnachmittagen.
Wir sind der Ansicht, dass es nicht unser Problem sein darf, wenn die Belgier nicht über dem Meer üben wollen. Wir erwarten daher eine rigorose Beschränkung des belgischen Lärmtourismus in der Region Saarland und dem angrenzendem Rheinland-Pfalz.
Am Dienstag, 02.01.2018, sind im Übungsluftraum TRA LAUTER keine Kampfjetübungen geplant.
Unsere Messungen beginnen am 01.06.2016, daher vergleichen wir die Monate Juni bis Dezember: Es gab eine Steigerung der Nutzungsstunden des Übungsluftraums TRA LAUTER mit Kampfjets um 53%. Im Sommer 2016 war ein großer Teil der US-Kampfjets der US Air Base Spangdahlem in Jordanien. Abgesehen von der Frage, warum sie dieses Jahr nicht ebenfalls einige Monate im Ausland geübt haben, zeigt auch der Vergleich der Monate mit voller Kampfjetbelegung, dass die Belastung mehr als deutlich angestiegen ist.
Der Auftrag ans Verteidigungsministerium, eine Entlastung herbeizuführen, ist gescheitert. Die US Air Base Spangdahlem hat ihr Übungsaufkommen in Deutschland verdoppelt und war nicht bereit, auch andere Übungslufträume zu nutzen. Für 2018 erwarten wir, dass die Personen guten Willens in der Bundeswehr von höchster Stelle mit einem robusten Mandat ausgestattet werden, um die US Air Force einzufangen. Mittel sind ausreichend vorhanden: Von der Festlegung angemessener Betriebszeiten des Übungsluftraums TRA LAUTER bis hin zur Kündigung des Stationierungsabkommens mit dem Hauptlärmverursacher, dem US-Militär, stehen wirksame Werkzeuge bereit. Ein NATO-Austritt ist dazu nicht nötig.
Die US Air Base Spangdahlem hat 2017 ihre Position als Hauptlärmquelle der Region deutlich ausgebaut und den Übungsluftraum TRA LAUTER im Juni bis Dezember 2017 doppelt so lange genutzt wie im Juni bis Dezember 2016. Aber auch die Bundeswehr hat objektiv zugelegt, was uns wundert. Der subjektiven Wahrnehmung nach hat sie sich am Riemen gerissen.
Die Nutzungsstunden der beiden Nationen dürfen nicht pro Jahr addiert werden, da teilweise deutsche und US-Kampfjets gleichzeitig am Himmel waren. Diese Zeit wurde beiden Nationen zugerechnet.
Der Hochnebel schenkt uns noch einen kampfjetlärmfreien Werktag, wenn auch ungeplant. Schließlich waren 2¼ Stunden bei uns vorgesehen. Wir freuen uns trotzdem.
Der Übungsluftraum TRA LAUTER im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz wurde mehr beplant als im letzten Jahr – auch an Brückentagen, wenn sonst überall in Deutschland Ruhe war: durchschnittlich sechs Stunden pro Werktag. Der Rekord lag bei elfeinhalb Planstunden am Nikolaustag.
Ausgerechnet die beiden am stärksten belasteten Übungslufträume – mit der TRA LAUTER wie immer auf Platz 1 – wurden noch stärker beplant als im Vorjahr. Entlastet wurden dagegen Platz 3 und 4, die Übungslufträume TRA ALLGÄU und TRA WESER. Wir interpretieren die Zahlen folgendermaßen:
Am morgigen Freitag ist der Nachmittag nicht beplant. Das freut uns. Allerdings hätte es uns noch mehr gefreut, wenn die TRA LAUTER wie fast alle anderen Übungslufträume unbeplant geblieben wäre, statt wieder der meistbeplante Übungsluftraum zu sein.
Kein Tagesbericht für den heutigen Tag? Das geht. Es müssen nur mehrere Glücksfälle zusammenkommen: Das Wetter muss so schlecht sein, dass man in Spangdahlem und Büchel nicht startet, der bayerische EADS-Pilot muss mit seinem Eurofighter in Bayern bleiben und der Fliegerhorst Nörvenich nicht aus Nordrhein-Westfalen zu uns kommen. Dann haben wir einen der seltenen Werktage ohne Kampfjetlärm – wenn auch ungeplant. Im Gegensatz zu anderen Übungslufträumen wird die TRA LAUTER immer beplant, auch an Brückentagen und z.B. morgen, am letzten Werktag im Advent.
0 Stunden und 58 Minuten Kampfjetübungen bis 15:17 Uhr, ca. 16600 Liter Treibstoff, ca. 45816 kg CO2 (aktualisiert um 15:30 Uhr)
Nicht nur mussten zwei Franzosen in Alpha-Jets heute unbedingt die US Air Base Ramstein besuchen, sie mussten auch unbedingt genau dann abreisen, als der Übungsluftraum von den Nörvenichern reserviert war. Daher mussten sie unterhalb des Übungsluftraums bleiben, statt zügig Höhe zu gewinnen.
Bereits gestern mehr als unangenehm aufgefallen, ist Nörvenich auch heute wieder mit einem Tanker aus Nordrhein-Westfalen zu uns gekommen. Sie haben ein eigenes Betankungsoval „JOJO“, aber sie lärmen lieber bei uns.
Wie gestern kann sich der Tankerpilot nicht zwischen den Ovalen „VIRGIN“ und „UTE“ entscheiden und denkt sich neue aus.
Immerhin soll nach 17:00 Uhr Ruhe sein. Ein planbarer ruhiger Abend. Wir müssen uns eben auch über kleine Dinge freuen können. Dass die Planer unseren Monats- und Jahresvorsprung weiter ausbauen, interessiert außer uns niemanden.
Tag | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
20.12. | 7.75 | 6.50 | 1.00 | 8.25 | 0.00 | 0.00 | 0.00 |
19.12. | 7.75 | 9.00 | 1.00 | 9.75 | 3.00 | 1.25 | 2.50 |
18.12. | 7.00 | 4.75 | 3.75 | 9.33 | 3.00 | 0.00 | 0.00 |
Es war einmal so, dass eine Bundeswehrbetankung recht zivilisiert ablief: andocken, 150 Liter tanken, heimfliegen. Leider hat sich die Bundeswehr von den US-Amerikanern abgeschaut, danach noch lautstark herumzunerven.
4 Stunden und 44 Minuten Kampfjetübungen bis 16:25 Uhr, ca. 73000 Liter Treibstoff, ca. 201480 kg CO2 (aktualisiert um 20:45 Uhr)
So ein schönes Land, dieses Bayern. Nordrhein-Westfalen, naja, aber im Vergleich zu uns sehr ruhig. Damit es in beiden Bundesländern ruhig bleibt, treffen sich bayerische und nordrhein-westfälische Kampfjetpiloten mit dem Kölner Bundeswehrtanker bei uns. Im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz dröhnt es eh jeden Werktag, da kommt es nicht mehr so drauf an.
Damit sind heute US-Amerikaner und Bundeswehrgeschwader aus drei verschiedenen Bundesländern bei uns zu Gast. Besonders unangenehm fallen die Nordrhein-Westfalen auf. Der Pilot des Kölner Tankers hat sein eigenes Betankungsoval erfunden, statt sich an eins der beiden vorhandenen zu halten. Der Pilot des Eurofighters mit dem Rufzeichen SMASH32 randaliert im nördlichsten Saarland wie abgerissen. Was der sich an kleinen Kurven zurechtfliegt, hätte in seinen kaum genutzten eigenen Übungsluftraum TRA MÜNSTERLAND gepasst.
Da das Verteidigungsministerium keine erkennbare Steuerung der Belastung des hiesigen Übungsluftraums erkennen lässt, ist der werktägliche Kampfjetterror nur eine Frage des Wetters in Spangdahlem – kann man starten oder nicht? Am Morgen hatten wir noch Glück, auch der Lärm der Bundesluftwaffe am Vormittag hielt sich in Grenzen, aber ab 12:30 Uhr fällt die US-Landplage wieder ungebremst über uns her.
Schon wieder dreht ein Ramsteiner Hercules-Pilot ein tiefes Oval über dem Saarland. Die Antwort der Air Base vom letzten Mal steht noch aus.
Noch mehr, wieder bis 21:30 Uhr – so die Absicht der Militärplaner. Schamlos wie so oft. Ob uns das Wetter hilft, wie gestern?
Tag | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
19.12. | 7.75 | 9.00 | 1.00 | 9.75 | 3.00 | 1.25 | 2.50 |
18.12. | 7.00 | 4.75 | 3.75 | 9.33 | 3.00 | 0.00 | 0.00 |
Sollte der Widerstand zu gering sein, wird das US-Militär Osprey-Kipprotorflugzeuge von Mildenhall nach Spangdahlem verlagern. Dann ist es in der Umgebung von Spangdahlem, das ja nicht unter dem Übungsluftraum TRA LAUTER liegt, vorbei mit der relativen Ruhe. Die Brüder knattern in 180 Metern und tiefer in endlosen Runden nicht nur am Tag herum, sondern besonders gerne nachts. Auch der Samstag wird gerne genommen. Sie haben letztes Jahr schon vorgefühlt. Wir können die Menschen in der Eifel nur warnen, sich den zu erwartenden Lärm rund um die Uhr mit „Arbeitsplätzen“ schönzureden oder gar zu hoffen, dass sie ihn wie den Kampfjetlärm zu uns entsorgen können. Der Lärm der Ospreys wird dort stattfinden, wo er herkommt.
Mit fünf Hercules C130 dröhnen unsere „Gäste“ unterhalb des Übungsluftraums durchs halbe Saarland. Fliegen sie alle heim?
Schlechte Laune gefällig? Am Montag ist der hiesige Übungsluftraum TRA LAUTER nicht nur wieder am meisten beplant, sondern als einziger auch noch nach 18 Uhr. Alle anderen sollen nicht nur deutlich weniger Lärm abbekommen, sondern dürfen sich auch auf einen ruhigen Abend freuen. Wir gönnen ihnen das, aber wir wollen es auch und sollen es nicht kriegen. Die Diskriminierung unserer Region ist zur Gewohnheit geworden. Konkret soll die Kampfjetbeschallung am 18.12.2017 im Saarland und dem benachbarten Rheinland-Pfalz so aussehen:
Tag | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
18.12. | 7.00 | 4.75 | 3.75 | 9.33 | 3.00 | 0.00 | 0.00 |
Die Leute, die so etwas Werktag für Werktag mit uns machen, haben offenbar kein Problem damit. Ihre Vorgesetzten auch nicht. Wir wünschen eine besinnliche Vorweihnachtszeit.
2 Stunden und 25 Minuten Kampfjetübungen bis 12:23 Uhr, ca. 60700 Liter Treibstoff, ca. 167532 kg CO2 (aktualisiert um 12:30 Uhr)
Wieder Freitagnachmittagsverlärmung durch Ausländer
Es mag ja eine gute Idee sein, am Freitag nach 12 Uhr die Quadranten B, C und D nicht zu beplanen. Das nutzt nur nichts, wenn die US Air Force sich nicht darum schert und dort unbeeindruckt weiterrandaliert.
Nach 20 Minuten haben sie dann beschlossen, erstmal unterhalb des Übungsluftraums herumzulärmen und dann zur Base zurückzufliegen. Damit ist die US Air Force heute mehr geflogen, als überhaupt geplant war.
Von einer Leserin aus dem St. Wendeler Land
Früher sind hier nur bei schönem Wetter die Militärkampfjets geflogen. Jetzt schon täglich. Die Leute um den Bostalsee ziehen weg. Immer mehr leerstehende Häuser. Ich Idiot habe für mein Haus hier sogar noch Grunderwerbsteuer gezahlt. Eigentlich hätte ich Entschädigungs-Geld bekommen müssen, für den Lärm und die krebserregende Abgase. Ja, ja, Saarland = mit dir kann man es machen. Ich suche mir jetzt wie so viele andere, ein anderes Häuschen – bloß nicht mehr Saarland und Rheinland-Pfalz. Schließlich will ich noch ein paar Jahre leben, ohne Gift, ohne Lärm und ohne das Gefühl: es herrscht schon Krieg.
Ein Freitagmorgen in Deutschland: Im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz lärmen US-Kampfjets herum, im Weserland belgische Kampfjets. Sonst nichts. Da glaubt man der Bundeswehr gerne, dass sie sich Mühe gibt, die Lärmbelastung zu mindern. Aber das reicht nicht, wenn sich jeden Werktag Ausländer bei uns austoben und deutschen Steuerzahlern das Leben zur Hölle machen.
Welt und NATO brechen nicht zusammen, wenn Deutschland nicht länger in diesem extremen Maße Lärm von Kampfjetübungen ausländischer Streitkräfte aufnimmt. Wir sind es leid, Menschen zweiter Klasse zu sein, nur damit niemand das längst überfällige „Nein“ sagen muss.
3 Stunden und 11 Minuten Kampfjetübungen bis 15:37 Uhr, ca. 59300 Liter Treibstoff, ca. 163668 kg CO2 (aktualisiert um 15:45 Uhr)
Im Audio-Beitrag des SR-Artikels wird die Bundeswehr zitiert, mehr Entlastung ginge derzeit nicht. Wir hoffen, das ist ein Missverständnis. Wir wurden überhaupt nicht entlastet, sondern mit über 50% mehr Kampfjetlärm belastet. Das Vorschieben eventuell nötiger Auslandseinsätze, die einem professionellen Management mit Kontingenten entgegenständen, ist nicht nachvollziehbar. Erstens ist nicht die Bundesluftwaffe der Hauptlärmverursacher, sondern die US Air Force, zweitens gibt es nicht nur einen einzigen Übungsluftraum in Deutschland. Die US Air Force als NATO-Gast hat auch die Übungslufträume der anderen NATO-Partner zu nutzen, und das in erheblichem, d.h. überwiegenden Maße.
Wir erwarten vom Verteidigungsministerium endlich einen Plan zur stetigen Entlastung des Übungsluftraums TRA LAUTER. Nur weil die werktägliche, stundenlange Randale nicht über Bonn und Berlin stattfindet, darf das kein Grund sein, auf Zeit zu spielen. Es ist keine Außenpolitik, wenn das Bundesverteidigungsministerium (oder das Verkehrsministerium) die Betriebszeiten eines deutschen Übungsluftraums ändert.
Von einem Leser aus der Region Zerf
Meiner Meinung nach ist es nur eine Frage der Zeit, bis wieder einmal ein Kampfflugzeug abstürzt. Seit dem Jahr 2000 waren es immerhin 3 (in Spangdahlem). Und kritische Vorfälle, bei denen die Piloten, nein viele Menschen einfach nur Glück hatten, gab es bestimmt noch wesentlich mehr.
Im Sommer konnte ich ein in meinen Augen kritisches „Manöver“ beobachten. Eine F-16 flog von rechts, im 90 Grad Winkel auf seinen „Partner“ zu und hatte wirklich sehr knapp vor ihm eine extreme 90 Grad Kurve fliegen müssen, damit es nicht zur Kollission kam. Sie waren auf gleicher Höhe und auch unter 1000 Meter (unter der Wolkendecke, bei 8/8) Ich hatte es schon knallen gesehen. Die G-Hose des Piloten musste nach diesem Vorfall bestimmt in die Inspektion. Und seine Unterhose in den Mülleimer. Ich selbst habe eine Privatpilotenlizenz und habe in meinem Leben schon einiges gesehen und erlebt und kann nur sagen, dass hier viele Menschen einfach Glück hatten …
Hierzu passt auch der aktuellste Vorfall in Japan. Hier hat ein US-Helikopter sein Fenster (JA GENAU SEIN FENSTER) verloren. Das Fenster schlug auf einem Schulhof ein und verletzte Kinder.
2 Stunden und 53 Minuten Kampfjetübungen bis 12:07 Uhr, ca. 89800 Liter Treibstoff, ca. 247848 kg CO2 (aktualisiert um 12:15 Uhr)
Beschwerde ans Luftfahrtamt der Bundeswehr
Von einem Leser aus der Region Grünstadt
Hiermit beschwere ich mich massiv über den dauerhaften und unerträglichen Lärmterror in der TRA Lauter, Raum Grünstadt! Diese Beschwerde gilt nicht nur für den heutigen Tag, sondern auch rückwirkend für die vergangenen Wochen.
Die TRA Lauter stellt sich nicht als „Temporary“ Reserved Area dar, sondern als „Permanent“ Reserved Area, in der sich täglich stundenlang bis spät abends ganze Gruppen von Kampfflieger aus aller Herren Länder austoben dürfen, als befänden sie sich über unbesiedeltem Gebiet! Was hier der Bevölkerung zugemutet wird, ist ein Skandal, der seinesgleichen sucht!
Ich möchte Ihnen eine offizielle Frage stellen: Können Sie zusichern, dass die beteiligten Kampfjets absturzsicher sind, bzw. keine Schäden verursachen, sollten sie wider Erwarten doch abstürzen? Zur Zeit gehe ich davon aus, dass es so sein muss. Oder wie wollen Sie erklären, dass in der TRA Lauter u.a. die AKWs Philippsburg und Biblis sowie mit der BASF das weltweit größte zusammenhängende Chemieareal (Fläche 10 km², ca. 110 Produktionsbetriebe) liegen? Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um dieses Gefährdungspotential, bzw. eine Katastrophe im Falle eines Flugzeugabsturzes auszuschließen? Ihre "Beplanung" der TRA Lauter (täglich einfach ein Zeitfenster von ca. 8:00-21:45 öffnen) sieht zumindest nicht nach einer Risikominimierung aus!
Anm. d. Red.: Natürlich geht das Militär von einer realen Absturzgefahr aus. Die Übungslufträume über dem Meer werden so wenig genutzt, weil die Bergung eines Piloten dort schwieriger ist als auf dem Festland.
Wir haben die Entwicklung der Nutzungsstunden des Übungsluftraums TRA LAUTER mit Kampfjets gestern Mittag erstellt. Wir hätten nicht gedacht, dass US Air Force und Bundeswehr uns an diesem Tag mit über sechs Stunden Kampfjetlärm drangsalieren. Daher müssen wir die Werte zu diesem Stichtag anpassen – leider nach oben.
Da stellt sich nur noch die übliche,
werktägliche Frage.
Ist beantwortet, es geht
schon um 08:29 Uhr los – mit Nachbrenner. Auf die Menschenverachtung
der US Air Force ist
Verlass. Auf die Untätigkeit der Bundeswehr auch, die den Übungsluftraum für dieses
Jahr deaktivieren müsste, um die gröbste Mehrbelastung
abzufangen, es aber nicht tut.
6 Stunden und 14 Minuten Kampfjetübungen bis 20:00 Uhr, ca. 124500 Liter Treibstoff, ca. 343620 kg CO2 (aktualisiert um 20:15 Uhr)
Von unserem Vorstandsmitglied Doris Emrich
Heute mussten wir zwischen 08:20 und 20:00 Uhr 6¼ Stunden Kampfjetlärm ertragen, teils mit Nachbrenner. Ich habe schon abends Angst vor dem nächsten Tag und nur diese eine Frage: „Wie sehr muss man Menschen hassen, wenn man ihnen das antut, was man uns Tag für Tag antut?“
Würde man nacheinander lärmen, würde man die Nutzungsstunden des Übungsluftraums in noch astronomischere Höhen treiben. So macht man einfach noch mehr Lärm in gegebener Zeit – mit ein Grund, warum man unsere aufsummierten Flugstundenstatistiken über alle Maschinen so gar nicht mochte. Dann käme heraus, dass bei uns mehr Maschinen gleichzeitig fliegen als anderswo.
Wenn es nur die Planungen wären, die etwas über Vorjahresniveau liegen und zeigen, dass die Bundeswehr noch keine Prozesse zur systematischen Entlastung etabliert hat. Die tatsächliche Steigerung der Nutzung und Lärmbelastung ist noch viel schlimmer. Nicht nur kriegt das Verteidigungsministerium die US Air Force nicht in den Griff, auch die Bundeswehrfliegerhorste haben angesichts der Rücksichtslosigkeit der US Air Force keine Lust mehr, die TRA LAUTER zu schonen – daher die permanente Abendverlärmung durch die Bundeswehr.
Die Zahlen sind erschreckend. Selbst wenn man sich nur die Zeit nach der Rückkehr der US-Kampfjets aus Jordanien anschaut (ab Oktober 2016), hat die Belastung stark zugenommen.
Vor allem in der besinnlichen Jahreszeit ist es fast jeden Werktag im Saarland und dem angrenzenen Rheinland-Pfalz der selbe Ablauf: Am späten Abend, nachdem die Bundeswehr fertiggelärmt hat, fragt man sich „Wann geht die Scheiße morgen wieder los?“ Und die US Air Force liefert prompt, oft deutlich vor 09:00 Uhr.
Das Jahr ist noch nicht vorbei, aber wir sind mit dem heutigen Tag für 2017 schon mehr beplant als ganz 2016 – und auf Platz 1 der deutschen Übungslufträume. Die kaum genutzten „Sanatoriumslufträume“ wurden zwar mehr beplant als 2016, aber nicht sehr konsequent. Entlastet wurden nicht die meistbeplanten Übungslufträume, sondern Platz 3 und 4. Das ist zwar schön für die Menschen dort, zeigt aber, dass noch kein gemanagter Prozess zur systematischen Entlastung der übermäßig belasteten Übungslufträume existiert:
Es ist nach Jahrzehnten des ungebremsten Missbrauchs der TRA LAUTER überfällig, die Beplanung und die Nutzung professionell zu managen. Das ist kein Hexenwerk, sondern ganz normale Budgetierung und Controlling.
5 Stunden und 26 Minuten Kampfjetübungen bis 20:24 Uhr, ca. 108800 Liter Treibstoff, ca. 300288 kg CO2 (aktualisiert um 20:30 Uhr)
Bitte kein Witze à la „Das dreckige Dutzend“. Die Maschinen sind nicht dreckig, die werden besser behandelt als die Menschen am Boden. Bei zwölf Kampfjets gleichzeitig am Himmel als Alleinstellungsmerkmal des Übungsluftraums TRA LAUTER ist schon klar, warum man auf offizieller Seite an den aufsummierten Flugstunden nicht interessiert ist. Diese Zahl ließe unsere Region noch stärker diskriminiert dastehen, als sie es schon bei den Nutzungsstunden (belegte Zeit) ist.
Es fällt auf, dass wir heute zwar ausnahmsweise nicht als erste beplant sind, aber die Nutzung sieht anders aus. TRA FRIESLAND ist ab 08:00 Uhr beplant, TRA LAUTER ab 09:45 Uhr. Ratet mal, wo heute als erstes Kampfjets herumfliegen.
Um 10:07 Uhr sind es schon sechs Maschinen aus Spangdahlem. Die Rudelverlärmungen mit entsprechender Wirkung am Boden beobachten wir nur in unserer Region. Die große Zahl gleichzeitig herumfliegender Kampfjets geht in keine Statistik ein, nur in unsere vielgeschmähte Flugstundenstatistik.
Nirgenwo sonst in Rheinland-Pfalz gibt es mehr Fehltage wegen psychischer Erkrankungen als in Kaiserslautern, meldet die Krankenkasse Barmer. Einen Erklärungsversuch liefert die Studie nicht. Auch wir wissen nicht, ob der militärische Fluglärm schuld ist, die Angst vor dem allgegenwärtigen Leberkrebs oder Depressionen wegen Nervenschäden durch den militärischen Treibstoff JP8.
Die Planungen sind erschreckend. Weil ihre eigenen Familien von dem abartigen Lärm verschont bleiben, glauben Bundeswehrpiloten, sie könnten bis in den Abend über anderen Leuten herumdröhnen. Auch wenn es sich nur um Planungen handelt, ist es eine Unverschämtheit, die Fortführung der Abendlärmserie der letzten Woche ernsthaft anzudenken. Zum Ausgleich kriegen wir nicht einmal tagsüber Ruhe, da dröhnen sie zusammen mit Ausländern schon stundenlang über uns herum.
0 Stunden und 46 Minuten Kampfjetübungen bis 12:11 Uhr, ca. 4600 Liter Treibstoff, ca. 12696 kg CO2 (aktualisiert um 12:15 Uhr)
Wo üben Bayern und Nordrhein-Westfalen ihre Luftbetankungen? Zu Hause? Ach was, natürlich bei uns. Nicht einmal ein Gewitter hält sie davon ab. Man ist es schließlich gewohnt, da ist kein Weg zu weit – weder für den Tanker, noch für die Kampfjets.
Ein Pilot vom Fliegerhorst Büchel hat nach der Betankung noch lautstark Extrarunden gedreht. Schließlich musste die Betankung des Rheinland-Pfälzer Tornados als Vorwand für die Anreise der Eurofighter aus Bayern und Nordrhein-Westfalen herhalten.
Man hätte sich auch woanders treffen können als im meistbelasteten Übungsluftraum. Besser als eine US-Luftbetankung mit anschließendem stundenlangen Leerrandalieren der Tanks war es aber allemal.
4 Stunden und 24 Minuten Kampfjetübungen bis 20:49 Uhr, ca. 82700 Liter Treibstoff, ca. 228252 kg CO2 (aktualisiert um 21:00 Uhr)
So schlecht kann das Wetter gar nicht sein, dass die Anreise aus Nordrhein-Westfalen zur lustigen Abendverlärmung unterbleibt. Damit hat uns die Bundeswehr in dieser Woche an vier von vier möglichen Abenden mit Kampfjetlärm belästigt – und das meist nach mehreren Stunden gemischter US- und Bundeswehr-Randale von morgens bis nachmittags.
Diese Horrorwoche wird morgen um 12:30 Uhr vorbei sein. Der Freitagnachmittag ist nicht beplant.
Nach zwei Stunden Kampfjetlärm aus Büchel und Spangdahlem hält es die US Air Base Ramstein für eine gute Idee, mit einer Hercules C130 in 1000 Metern Höhe in geschlossenem Oval im Saarland herumzubrummen. Wir wollen hoffen, dass die Maschine dabei nichts „verloren“ hat.
Dr. Magnus Jung fordert Aufklärung
Man spricht nicht gerne darüber, wie Fluggesellschaften auf Kosten unserer Umwelt Geld sparen. Und schon gar nicht darüber, warum sie das ganz harmlose Ablassen des Treibstoffs nie dort durchführen, wo sie herkommen und schnell wieder zurückwollen, sondern bei uns. Es wäre schon interessant, wieviel Kerosin auf die Oberfläche des Trinkwasserreservoirs Talsperre Nonnweiler rieselt. Dr. Magnus Jung will es wissen.
Weil sie die kaum genutzten Übungslufträume nicht konsequent beplanen, sehen sie auch heute wieder mehr Lärm für uns vor als für andere.
Tag | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
07.12. | 8.75 | 7.25 | 3.00 | 9.50 | 6.50 | 0.00 | 0.00 |
06.12. | 8.50 | 3.50 | 2.00 | 11.25 | 6.00 | 0.00 | 2.50 |
05.12. | 8.50 | 4.00 | 2.00 | 10.00 | 3.50 | 0.00 | 0.00 |
04.12. | 6.50 | 5.25 | 0.00 | 8.75 | 5.00 | 2.25 | 0.00 |
Zum heutigen Stichtag machen wir einen Vergleich, wie stark die Übungslufträume beplant wurden. Es handelt sich um die offiziellen Zahlen der Bundeswehr, die wir in einer Datenbank sammeln. Die einzigen Übungslufträume, die 2017 voraussichtlich entlastet werden, sind Platz 3 und 4 (Allgäu und Weser). Um für die TRA Lauter eine minimale Entlastung zu erreichen, müsste sie sofort bis zum Ende des Jahres deaktiviert werden. Aber so ernst meint es die Bundeswehr dann doch nicht. Politiker und Bürger in Allgäu und Weserland beschwerten sich wirkungsvoller.
5 Stunden und 1 Minute Kampfjetübungen bis 21:06 Uhr, ca. 118300 Liter Treibstoff, ca. 326508 kg CO2 (aktualisiert um 21:15 Uhr)
Beschwerde über die ungebremste Verlärmung der Region
Von einer Leserin aus Losheim
Dieser Tag war wieder einmal die totale Hölle hier im Nordsaarland. Nachdem die amerikanischen Terrorpiloten aus Spangdahlem sich hier nach Herzenslust ausgetobt haben, kann die Bundeswehr es sich nicht verkneifen, uns heute abend, und jetzt immer noch, mit ihren Tornados den Rest zu geben. Die Bundeswehr als Durchwinker dieses täglichen Terrors sollte sich was schämen. Aber Empathie für die eigene Bevölkerung ist denen offensichtlich fremd. Ich frage mich, welchem Herren die eigentlich dienen.
Das kann hier so nicht weiter gehen. Herr Innenminister Bouillon, tun Sie endlich was! Es geht ja auch nicht nur um den Lärm, es wird hier auch unsere Heimat mit extrem schädlichen Stoffen verdreckt und verseucht.
Man will die Dreistigkeit nicht fassen. Obwohl sich unsere Region den meisten Kampfjetlärm Deutschlands bieten lassen muss, hat die Bundeswehr nichts Anderes zu tun, als auch noch abends zu uns zu kommen. Gestern Nörvenich, heute Nörvenich und Büchel. Jeweils nach mehreren Stunden Kampfjetlärm durch einen Mix von US Air Force und Bundesluftwaffe.
Mehr Lärm als alle anderen, mehr Lärm als letztes Jahr, regelmäßige Heimsuchungen am Abend. Das soll eine Entlastung sein? Für wie bescheuert halten die uns? Wie lange lassen sich unsere Politiker diese Verarsche noch bieten? Die Familien der Piloten genießen einen ruhigen Tag und einen ruhigen Abend, und wir haben Tag für Tag und Abend für Abend ihren Scheißlärm über uns. Langsam verlieren wir die Lust, sachlich zu bleiben. Und dafür hätten wir allen Grund der Welt.
US Air Force versaut Nikolausfeier
Ihre eigenen Feiern versauen sie nicht, denn die Quelle allen Übels, die US Air Base Spangdahlem und die Wohneinheiten für US-Soldaten, liegen außerhalb des Übungsluftraums TRA LAUTER. Das gilt im Prinzip für alle Kampfjetpiloten, die uns und unseren Familien das Leben zur Hölle machen. Ihre Familien zu Hause und sie selbst am Feierabend, bei Krankheit oder im Urlaub haben es schön ruhig, weil sie den Lärm immer zu uns tragen.
Wenn der Jogger in der Eifel eine Kerosindusche vom US-Militär bekommt
Das dreiminütige Video gibt es in der ARD-Mediathek. Die von der US Air Base Ramstein versprochene Auskunft zum vermuteten Treibstoffablass einer US-Militärmaschine ist nicht gekommen.
Auch wenn sich einige Leute viel Mühe gegeben haben, um uns zu helfen, ist unsere Region wieder auf Platz 1 der Übungslufträume und nach den vorliegenden Daten jetzt schon mehr belastet als letztes Jahr. Der Trend, unsere Region zu diskriminieren, setzt sich in den Planungen deutlich sichtbar fort:
Tag | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
06.12. | 8.50 | 3.50 | 2.00 | 11.25 | 6.00 | 0.00 | 2.50 |
05.12. | 8.50 | 4.00 | 2.00 | 10.00 | 3.50 | 0.00 | 0.00 |
4 Stunden und 44 Minuten Kampfjetübungen bis 20:10 Uhr, ca. 102200 Liter Treibstoff, ca. 282072 kg CO2 (aktualisiert um 20:15 Uhr)
dann kommt am Abend der Fliegerhorst Nörvenich her. Ihren eigenen Übungsluftraum in Nordrhein-Westfalen haben sie heute wieder nur ganz wenig beplant. Daher halten sie es für eine schlaue Idee, am Abend zu uns zu kommen. Wir haben ja erst fast vier Stunden Kampfjetlärm von US-Amerikanern und Belgiern aushalten dürfen, da können wir den Lärm der Nordrhein-Westfalen auch noch schlucken, finden sie.
Die Propagandaversion einer US-Luftbetankung findet über der Nordsee statt, zu der sie sogar Politiker mitnehmen, um ihnen zu zeigen, wie rücksichtsvoll sie sind.
Die reale Version findet bei uns statt. Nach der Betankung, bei der offenbar nicht gespart wird, fliegen die Kampfjet-Piloten einfach irgendwie ihre Tanks leer (Mitte und rechts im Bild), gerne mit Nachbrenner, also extrem laut. Wer noch auf die Betankung wartet, wartet nicht etwa in Spangdahlem am Boden, sondern fliegt sinnlos Ovale (links im Bild), damit auch die Reha-Patienten in Weiskirchen ihr stundenlanges Dröhnerlebnis haben. Uns wurde von einem Bypass-Patienten schon zugetragen, dass das Kampfjet-Dauerdröhnen über Weiskirchen ein unmöglicher Zustand ist. Das weiß nur vorher keiner, weil man nicht darüber spricht.
Wenn Fremde zu uns kommen, schlagen sie regelmäßig die Hände über dem Kopf zusammen, weil wir uns jeden Werktag stundenlangen Kriegslärm bieten lassen müssen. Wie kann es sein, dass die Bundeswehr diese Zustände immer noch als „normalen Übungsbetrieb“ beschreibt, wenn die meisten Menschen solche Zustände als unerträglich empfinden?
Die „Gäste“ aus den USA pfeifen auch dieses Jahr wieder auf unseren Advent. Wichtig ist nur, dass es in der Umgebung von Spangdahlem ruhig ist, da wo ihre Familien und Kameraden wohnen. Über unsere Heimat fällt die US Air Base Spangdahlem mangels Schutzkonzept der Bundeswehr ungebremst her. Wir hoffen, dass uns das Verteidigungsministerium wenigstens im nächsten Jahr vor dieser Landplage schützt.
Das Jahr hat noch 13 Tage, die für Kampfjetübungen beplant werden können. Die Planungen müssen aber nur noch fünf Tage so weitergehen wie gestern und heute, und der hiesige Übungsluftraum ist stärker beplant als im Vorjahr. Auf Platz 1 aller Übungslufträume in Deutschland ist er sowieso, auch dieses Ziel ist gerissen. Von der versprochenen Entlastung ist nichts zu sehen und zu hören.
Wir sind überzeugt, dass es ohne gutmeinende Kräfte in der Bundeswehr noch schlimmer geworden wäre. Es ist ihnen allerdings nicht gelungen, einen Prozess aufzusetzen, der schon auf Planungsebene greift und sicherstellt, dass die Beplanung stetig verringert wird. Dies ist eine der dringlichsten Aufgaben für 2017.
0 Stunden und 8 Minuten Kampfjetübungen bis 19:45 Uhr, ca. 900 Liter Treibstoff, ca. 2484 kg CO2 (aktualisiert um 21:15 Uhr)
Die saarländische Landtagsvizepräsidentin Isolde Ries, Mitglied der Kommission 3 „Verkehr und Kommunikation“ des Interregionalen Parlamentarier-Rats, hat uns gestattet, die nebenstehende Resolution an die Regierungen der Region zu veröffentlichen. Eine der Forderungen ist das Landen mit einem höheren als dem zulässigen Landegewicht, um der Region weiteren Kerosinregen zu ersparen. Dies sei bei fast allen Flugzeugtypen möglich, „auch wenn dies umfangreiche Nachinspektionen zur Folge hat.“
Das wird den Fluggesellschaften nicht gefallen, nicht mehr unsere Heimat vergiften zu dürfen, um Kosten zu sparen.
Wir finden widersprüchliche Angaben, ob die Boeing 757 eine Vorrichtung zum Treibstoffablassen hat oder nicht. Da die Condor-Maschine den typischen Kurs für den Treibstoffablass bei uns geflogen ist, fragen wir am Flughafen Hahn nach.
Die DFS antwortet nicht auf unsere Anfrage. Keine Antwort ist auch eine Antwort.
Die US-Maschine ist nicht auf dem direkten Weg ins Saarland geflogen. Es sieht vielmehr so aus, als hätte sie nach Übersee gewollt und wäre dann umgekehrt. Übersee hieße vollgetankt. Vollgetankt heißt für eine DC10, dass sie vor der Landung Treibstoff ablassen muss. Gegen einen Treibstoffablass spricht, dass sie ein geschlossenes Oval geflogen ist, was dabei nicht zulässig ist.
Wir haben auf der Base nachgefragt. Eine Antwort wurde uns per E-Mail versprochen.
Ein Leser hat uns diesen Schnappschuss zugeschickt. Auch wir haben die Maschine mit der Kennung AE01DC und dem Rufzeichen RCH138 von 10:30 bis 11:00 Uhr empfangen. Damit unsere lieben US-Freunde nicht den Übungsluftraum anfordern mussten, der samstags nicht verfügbar ist, ist die Maschine darunter geflogen, zwischen 1100 und 3000 Metern. Wir haben ja nicht genug Lärm und herunterrieselnden Treibstoff in der Region, findet jedenfalls die US Air Force.
Die ersten Lärmbeschwerden trudeln schon bei uns ein. Das Ding muss nicht zu überhören gewesen zu sein, was bei der geringen Flughöhe nicht verwunderlich ist.
3 Stunden und 15 Minuten Kampfjetübungen bis 13:52 Uhr, ca. 83900 Liter Treibstoff, ca. 231564 kg CO2 (aktualisiert um 18:30 Uhr)
Die Bundeswehr fliegt am Freitagnachmittag nicht, daher ist in anderen Übungslufträumen Ruhe. Ausländer üben aber gerne am Freitagnachmittag und besonders gerne in dem Übungsluftraum über uns. Das führt dazu, dass unsere Freitagnachmittage meistens verlärmt werden – und immer durch Ausländer. Man könnte auf die Idee kommen, dass Ausländer bei uns mehr Rechte und Freiheiten haben, als wir, die hier leben und Steuern zahlen. Das ist natürlich nicht der Fall. Das Verteidigungsministerium lässt Ausländern bloß weitreichende Freiheiten, solange es nicht um Übungen über Bonn oder Berlin geht.
Liebe Bundeswehr, liebes Verteidigungsministerium, wie ist denn Eure Wertschätzung für Leute, die nachts arbeiten und daher am Tag schlafen müssen? Nicht vorhanden? Dachten wir uns. Zur Lüge der Deutschen Flugsicherung, dass Kampfjets ab 3000 Metern Höhe über dem Saarland und dem angrenzenen Rheinland-Pfalz keine Lärmbelästigung seien, schreibt eine Betroffene:
Beschwerde an das Luftfahrtamt der Bundeswehr
Von einem Leser aus der Region Zerf
Sehr geehrte Damen und Herren, leider kann ich derzeit aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten gehen und bin dazu gezwungen, unter der Woche zu Hause zu bleiben. Wenn man durch Kampfjetlärm aus den Schlaf gerissen wird, ist der Körper leider nicht so wirklich in der Lage, richtig zu genesen. Vielen Dank hierfür. Und das Schreiben über die allgemeine weltpolitische Lage¹ können Sie sich sparen. Wenn die Amerikaner und SIE nur minimal kompromissbereit wären, könnte man sicherlich eine signifikante Entlastung für weit über 100000 Bürger finden.
Vor allem Menschen, die noch nicht lange im Saarland leben, sind entsetzt, was den Menschen hier zugemutet wird. Daher flüchten sie oder planen die Flucht vor dem werktäglichen Kampfjetlärm. Den Lärm von „normalem“ Kampfjet-Übungsbetrieb will man so wenig wie „normalen“ Leberkrebs.
Sie fliegen in Dreier- und Vierer-Gruppen, dazu setzen sie häufig Nachbrenner ein. Das führt dazu, dass ihr Lärm selbst in 40 km Entfernung und durch Schallschutzfenster stört.
Wer den saarländischen Politikern Vorwürfe macht, bei der Erweiterung der TRA LAUTER nicht protestiert zu haben, sollte nachlesen, wie Politiker und Bürger damals von der DFS systematisch und dreist belogen wurden: „Mit Lärmbelästigung am Boden ist laut der DFS wegen der Höhe der Manöver nicht zu rechnen.“
Das war knallharter, kalkulierter Betrug, um Politik und Bürger zu täuschen und den Widerstand so lange hinauszuzögern, bis Tatsachen geschaffen waren. Deshalb hat das Verteidigungsministerium auch die POLYGONE bei uns aufgebaut und damit wissentlich und absichtlich eine Mehrfachbelastung dort geschaffen, wo man sich sicher war, dass die Landesregierungen nicht aufmucken.
Im Jahr 2003 endete das Projekt NEON, das die Erweiterung des Übungsluftraums TRA LAUTER und die Schließung von TRA EIFEL zum Ziel hatte. Vorher fanden Kampfjetübungen in der TRA EIFEL und vorwiegend im nördlichsten Teil des Saarlands statt, danach musste die TRA LAUTER das Flugaufkommen der TRA EIFEL schlucken. Der Kampfjetbetrieb dehnte sich mengen- und flächenmäßig stark im Saarland aus. Die offiziellen Zahlen zeigen passend dazu eine starke Zunahme der Leberkrebsfälle:
1 Stunde und 59 Minuten Kampfjetübungen bis 16:36 Uhr, ca. 53000 Liter Treibstoff, ca. 146280 kg CO2 (aktualisiert um 16:45 Uhr)
Wenn sechs US-F16 nicht genug Krach machen, helfen noch drei Bundeswehr-Tornados mit. Was am Morgen wegen des schlechten Wetters nicht möglich war, holen US Air Force und Bundesluftwaffe am Nachmittag gemeinsam nach, und zwar heftigst. Die Piloten des Fliegerhorsts Büchel fliegen auffallend aggressiv und laut. Wollen sie den US-Piloten zeigen, dass sie genauso rücksichtslos sein können?
Immens gestiegene Krebsrate in der Region um die US Air Base Spangdahlem und Ramstein
Im gleichnamigen Bericht der heutigen Rheinpfalz weist die SPD-Landtagsfraktion in Rheinland-Pfalz darauf hin, dass Treibstoffablässe des US-Militärs nicht meldepflichtig sind. Sie geht daher davon aus, dass es so viele militärische Treibstoffablässe wie zivile gibt. Der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Speicher in der unmittelbaren Nähe der US Air Base Spangdahlem berichtet von einer immens gestiegenen Krebsrate in der Umgebung und macht die Treibstoffablässe des US-Militärs dafür verantwortlich. Ähnliche Aussagen seien auch aus der Umgebung der US Air Base Ramstein bekannt.
Wie groß muss der Skandal sein, wenn sogar die dem US-Militär mehr als nur gewogene SPD in Rheinland-Pfalz alarmiert ist? Uns als BI ist auch schon zu Ohren gekommen, dass es in der Region Kaiserslautern angeblich Gemeinden gibt, in denen grob in jedem zweiten Haus ein Krebsfall aufgetreten ist. An offizielle Zahlen kamen wir nicht heran, aus gutem Grund. Die Decke, die darüber geworfen wurde, wird aber langsam löchrig. Und auf einmal bekommen das Koi-Sterben im Japanischen Garten, die öligen Schlieren in den Regentonnen und der braune Regen eine ganz neue Bedeutung – ganz zu schweigen vom frühen Krebstod des Ramsteiner Bürgermeisters Klaus Layes.
Die Frage lautet daher nicht „Würde uns das US-Militär vergiften?“, sondern „Wie halten wir es davon ab, uns noch mehr zu vergiften?“
4 Stunden und 48 Minuten Kampfjetübungen bis 16:25 Uhr, ca. 103700 Liter Treibstoff, ca. 286212 kg CO2 (aktualisiert um 16:30 Uhr)
Mehr als eineinhalbfache Belastung wie letztes Jahr
Seit Juni 2016 messen wir Nutzungs- und Flugstunden. Die Nutzungsstunden können wir nicht pro Nation darstellen, da manchmal Kampfjets unterschiedlicher Nationalitäten gleichzeitig bei uns in der Luft sind. Da von unseren Landespolitikern eine Entlastung gefordert und von der Bundeswehr zugesagt wurde, schauen wir mal, was die Zahlen sagen. Da wir nicht alle Flüge erfassen können, sind die absoluten Zahlen noch deutlich höher, aber für die Betrachtung der Entwicklung taugen unsere Messwerte gut. Wir vergleichen die Monate Juni bis November dieses Jahres und des Vorjahrs:
TRA LAUTER | 2016 Monat 06-11 | 2017 Monat 06-11 |
---|---|---|
Nutzungsstunden | 229 | 376 |
Das ist eine Steigerung um 64%. Sieht nicht nach einer Entlastung aus. Ja, ein Teil der Maschinen der Air Base Spangdahlem war letzten Sommer in Jordanien. Das wäre ein Grund gewesen, diesen Sommer auch woanders zu üben. Warum haben sie das nicht getan? Im Oktober 2016 waren sie wieder zurück. Aber dieses Jahr waren auch Oktober und November deutlich schlimmer als im letzten Jahr: 58% Steigerung. Gibt es dafür auch eine „Erklärung“ – außer Sturheit und Rücksichtslosigkeit der Hauptverlärmer?
TRA LAUTER | 2016 Monat 10&11 | 2017 Monat 10&11 |
---|---|---|
Nutzungsstunden | 85 | 134 |
Wir stellen tabellarisch die erfassten Daten zusammen, die die Entwicklung des Verhaltens der US Air Force – insbesondere der US Air Base Spangdahlem – im Saarland und dem angrenzenden Rheinland-Pfalz im Vergleichszeitraum Juni¹ bis November der Jahre 2016 und 2017 aufzeigen. Die Piloten und die Leitung der Base wissen, dass wir und unsere Tiere unter dem Lärm der Übungsflüge leiden. Trotzdem verlagern sie ihre Übungen nicht. Es handelt sich also um Vorsatz und Menschenverachtung.
US Air Base Spangdahlem | 2016 Monat 06-11 | 2017 Monat 06-11 |
---|---|---|
Überschallknalle | 7 | 23 |
Kampfjet-Flugstunden | 345 | 1097 |
Kampfjet-Flugstunden nach 18 Uhr | 1 | 98 |
Ihre Gewalttätigkeit hat sich verdreifacht. Der besonders belastende Abendlärm ist regelrecht explodiert. Die Sozialprognose für unsere US-„Gäste“ ist schlechter als die für einen 16jährigen Drogenabhängigen aus einem beliebigen Bahnhofsviertel. Laisser-faire ist der falsche Weg.
Für 11:45 Uhr und um 11:52 Uhr werden uns aus der Saarpfalz zwei Überschallknalle gemeldet. In dieser Zeit war der US-Kampfjet mit der Hex-Kennung AE16F4 und dem Rufzeichen HAWK04 sowohl schnell genug als auch in der für Überschallflüge zulässigen Höhe. Der Pilot hat keine flugbetrieblichen Bestimmungen verletzt, er ist einfach nur ein ein rücksichtsloser Widerling, der den Tod Herzkranker billigend in Kauf nimmt.
Dieses Jahr hatten wir nur zwei Monate ohne US-Überschallknalle, letztes Jahr vier. Dieses Jahr hat die US Air Force bereits 48 Mal geknallt, letztes Jahr 20 Mal.
Nach eineinhalb Stunden Dauerdröhnen sind die US-Piloten aus Spangdahlem noch nicht mit dieser Lärmwelle fertig. Das hält den Fliegerhorst Büchel aber nicht davon ab, seinen Lärm ebenfalls über uns auszukippen.
Man will es nicht glauben: Die US-Kampfjets dröhnen selbst dann noch in guter Zimmerlautstärke, wenn sie 20 km weit weg sind und man teure Lärmschutzfenster mit zentimeterdickem Glas einbauen ließ. Wir vermuten, dass sie wieder öfter die Nachbrenner einschalten. Für die gesteigerte Aggressivität haben wir keine Erklärung. Vielleicht müssen wir bei der Medikamentenausgabe der Air Base nachfragen („Go-Pills“).
Man ist immer wieder verblüfft, wenn Menschen, die nachweislich mehrere Stunden am Tag Kampfjetlärm abbekommen, behaupten nichts zu hören. Menschlich ist das verständlich, es ist der Versuch, sich selbst zu belügen. Es mag sogar helfen, sich äußerlich weniger aufzuregen. Aber den Körper interessiert das nicht. Das Blutdruck steigt und zerstört unbehandelt alle Organe, oder man muss täglich Medikamente schlucken, die mehr oder weniger erfolgreich einige Symptome lindern.
Sich selbst zu belügen hilft auch nicht dagegen, dass Tiere durchdrehen, wenn unsere US-Freunde es mal wieder knallen lassen, und dass Kinder nicht oder schlecht einschlafen, wenn auch noch abends Kampfjets toben. Es hilft auch nicht dagegen, dass Kinder den Lehrer nicht verstehen, weil der Krach schon am Morgen anfängt. Und es hilft nicht dagegen, dass das Militär unsere Region als Lärmkloake benutzt, damit es Mensch und Tier in anderen Regionen Deutschlands besser geht.
Wir sind nach vielen Jahren politischer Arbeit so weit, dass das Problem von der Landesregierung ernstgenommen wird. Je mehr Menschen sich regelmäßig beschweren, umso weniger Jahre wird es dauern, bis sich die Situation zum Besseren ändert. Es gibt keine Alternative zur regelmäßigen Beschwerde – außer man zieht weg.
Gestern über fünfeinhalb Stunden Kampfjetlärm zwischen 08:15 und 21.00 Uhr sind für die Bundeswehrplaner kein Grund, den Ball flachzuhalten. Auch heute ist unsere Region ab früher, bis später und insgesamt mehr beplant als alle anderen Übungslufträume in Deutschland. Das baut den Vorsprung auf Monats- und Jahresebene weiter aus.
Nachtrag: Keine Scham, kein Schuldbewusstsein, keine Gnade. Schon um 08:25 Uhr lassen sie wieder die US-Amerikaner auf uns los.
Der Webmaster ist gestern Abend nach mehreren Stunden Kampfjetlärm an Vor- und Nachmittag nach Saarbrücken geflüchtet, um wenigstens einen ruhigen Abend zu haben. Andere sind zu Hause geblieben und hatten einen Rest Hoffnung, dass die Bundeswehr die Planung nicht umsetzt. Vergebens. Diese Art Körperverletzung ist legitimiert.
Würde man um die Häuser und Wohnungen der Piloten Lautsprecher aufbauen und deren Familien im selben Maße mit Dauerlärm beschallen, würden alle Rädchen des Staates zum Schutz der armen Familie zusammenspielen – selbst wenn es „normaler Übungsbetrieb“ einer Punkband wäre. Schade, dass unsere Familien keine armen Familien sind, die geschützt werden müssen. Manche sind eben gleicher als andere.
Was kommt den da wieder zu uns zum Lärmen? Sieht
mordswichtig aus, mit tollem
NATO-Abziehbild Rufzeichen
und ungültiger Hex-Kennung. Es handelt sich um eine Boeing E-6
Mercury aus Oklahoma, eine fliegende Kommandostation für
den unwahrscheinlichen Fall, dass sie mal ausnahmsweise keinen
Schwächeren angreifen und er ihnen ihr Global Operations Center
in Nebraska kaputtmacht. Die derzeitige unglaublich
wichtige „Mission“ der Maschine ist eine Luftbetankung am
ebenfalls hier herumfliegenden US-Tanker. Klar, wo auch sonst?
Es gibt ja weit und breit keine
Tankovale
in Regionen, die weniger belastet sind. Wir sollten ihnen
vielleicht öfter sagen, dass sie das
zu Hause oder in England machen können. Hier ist jede
US-Militärmaschine eine zu viel.
Erstmal fliegen zwei der Militärjets direkt nach – vermutlich – Büchel. Ob sie dorthin geflogen sind, um die Kantine zu testen, oder ob wir sie bald wieder über unseren Köpfen begrüßen dürfen?
Das Ablassen von Kerosin über dem Pfälzer Wald ist total harmlos – sagen die Leute, die mit dem Ablassen Geld sparen und nicht dort wohnen. Es wäre deutlich teurer, die Maschinen so zu konstruieren, dass sie vollgetankt landen können, bzw. die Fahrgestelle nach solch einer Landung zu überprüfen und evtl. auszutauschen. Da, wo die Maschinen gestartet sind, will man den Treibstoff nicht ablassen, weil … äh … weil eben.
Gegen dieses Reibachmachen auf Kosten der Umwelt und der Gesundheit der Menschen in Rheinland-Pfalz und im Saarland gibt es eine Petition, die man online mitzeichnen kann.
Nachdem die US Air Force uns schon am Morgen den letzten Nerv geraubt hat, ergänzt der Fliegerhorst Büchel großzügig das Lärmangebot. Was will man mit der Provokation erreichen? Warten, bis ein bis aufs Blut gereiztes Lärmopfer etwas Unüberlegtes tut, um dann Täter- und Opferrollen pressewirksam zu vertauschen? Wäre es nicht besser und legaler seitens des Militärs, die Gewalt gegen die Bürger endlich aufzugeben?
Auch der Fliegerhorst Jagel kann nicht widerstehen, uns mit seinem Lärm zu bereichern. Heute ist wieder so ein Tag, wo man alles zu uns reinrotzt, was man woanders nicht haben will.
Nachtrag: Als besonderen Service liefert der Fliegerhorst Büchel die Verlärmung unseres Abends frei Haus – von 20:00 bis 21:00 Uhr.
Selbst wenn US-Piloten von Rheinland-Pfalz nach Rheinland-Pfalz fliegen und der direkte Weg über Rheinland-Pfalz führt, fliegen sie übers Saarland.
Nach einer Stunde Dauerbeschallung mit US-Kampfjets hat man bereits mehr als genug für den ganzen Tag. Wer es nicht weiß (die meisten Menschen in Deutschland): Sie fliegen nicht gelegentlich über einen hinweg, sondern immer hin und her und rundherum. Das Dröhnen reißt nicht ab. Was sich die Piloten der US Air Base Spangdahlem im nördlichen Saarland bis 09:15 Uhr geleistet haben, hat den Blutdruck bereits nach oben getrieben. Aber anstatt „Jetzt ist es vorbei“ heißt es „Es hat noch nicht richtig angefangen“. So gut wie jeder Tag wird einem verlärmt und verleidet, nur damit Ausländer hier bequem mit Kampfjets üben können.
Heute darf sich unsere Region zu Recht als die meist diskriminierte bezeichnen, wenn es um Planungen für den hiesigen Übungsluftraum geht. Kein anderer Übungsluftraum in Deutschland ist …
Dafür sind die Übungslufträume Frankenalb und Sachsen heute gar nicht beplant. Vielleicht haben wir Glück, weil das Wetter so schlecht ist. Wir hätten aber lieber Gerechtigkeit statt Glück.
Nachtrag: Der Terror ging leider wie geplant los. Helft mit Euren Beschwerden mit.
5 Stunden und 39 Minuten Kampfjetflüge bis 21:03 Uhr, ca. 81500 Liter Treibstoff, ca. 224940 kg CO2 (aktualisiert um 21:15 Uhr)
Schon mehrfach negativ aufgefallen, weil er gar nicht genug vom US-Kampfjetlärm kriegen kann, solange er bei uns abgeladen wird: Klaus Rodens, Ortsbürgermeister von Spangdahlem freut sich, dass er auf der Base sein und eine Fliegerjacke anziehen durfte.
Während dieser Artikel geschrieben wurde, riss das US-Dauerdröhnen im Nordsaarland nicht ab. Da hat Klaus Rodens gut lachen.
3 Stunden und 16 Minuten Kampfjetflüge bis 16:43 Uhr, ca. 86400 Liter Treibstoff, ca. 238464 kg CO2 (aktualisiert um 16:45 Uhr)
Am Montag ist der hiesige Übungsluftraum wieder der einzige, der abends beplant ist. Während überall in Deutschland ab spätestens 16:30 Uhr Ruhe ist, sollen bei uns Kampfjets bis 21:00 Uhr fliegen. Da zieht nicht mal der Vorwand von Ausweichplanungen in mehreren Übungslufträumen, wenn unser Übungsluftraum als einziger am Abend beplant ist.
Bei uns häuft sich einfach alles: Gesamtverlärmung, Abendverlärmung, Freitagnachmittagsverlärmung, Brückentagsverlärmung, Lärmtourismus durch Ausländer, Überschallknalle, Flüge unterhalb des Übungsluftraums wegen POLYGONE – alles, was man woanders nicht will, kippt uns das Militär hin. Selbst die zivile Luftfahrt kommt unter Risiken zu uns geflogen und lässt hier Treibstoff ab, um bloß zu vermeiden, den eigenen Dreck dort abzulassen, wo er herkommt: Frankfurt und Luxemburg.
Nach und nach kommt einer der größten Umweltskandale ans Licht.
1 Stunde und 8 Minuten Kampfjetflüge bis 11:57 Uhr, ca. 9800 Liter Treibstoff, ca. 27048 kg CO2 (aktualisiert um 12:00 Uhr)
Die Einrichtung POLYGONE sorgt dafür, dass im und unter(!) dem Übungsluftraum TRA LAUTER auch ausländische Militärflugzeuge lärmen, die hier gar nicht stationiert sind – vor allem Belgier, Niederländer und Italiener. Landrat Paul Junker wendet sich nun an die Verteidigungsministerin. Wir sind gespannt, ob er sich die übliche „das ist eine multinationale Einrichtung, da kann man gar nichts machen“-Schutzbehauptung abholt. Wir wünschen ihm viel Erfolg.
Die Belgier entsorgen gewohnheitsmäßig ihren Lärm bei uns, damit sie zu Hause nicht so stören. Drei sind schon da, weitere sind im Anflug. Die belgische Botschaft erreicht man wie immer unter berlin@diplobel.fed.be
1 Stunde und 23 Minuten Kampfjetflüge bis 15:35 Uhr, ca. 25600 Liter Treibstoff, ca. 70656 kg CO2 (aktualisiert um 15:45 Uhr)
Am morgigen Freitag ist kein Kampfjetlärm nach 12:00 Uhr geplant.
Wenn Niederländer im Saarland und der Westpfalz randalieren dürfen, dann ja wohl auch Nordrhein-Westfalen, oder? Der eigene Übungsluftraum im Münsterland ist ein bisschen klein, und Sachsen ist nicht kommod, also kippt der Fliegerhorst Nörvenich seinen Lärm von vier Eurofightern auch bei uns ab.
Wir finden es ja toll, dass unsere Region heute nicht die meistbeplante ist. Aber wenn es nur daran liegt, dass die Niederländer außerhalb der Planungen über uns lärmen, ist das bloß ein billiger Trick, um die Zahlen zu schönen – und selbst mit solchen Tricks sind wir auf Monat und Jahr gesehen auf Platz 1.
Wenn es darum geht, seine Heimat zu schonen und Kampfjetlärm bei uns zu entsorgen, ist kein Weg zu weit, sind Anreisekosten kein Thema. Heute lotst die Bundeswehr Niederländer zu uns. Die Lärmlöcher, die die US Air Force hinterlässt, müssen gefüllt werden.
Selbst die Piloten der Bundeswehrgeschwader müssen sich verarscht fühlen. Die Fliegerhorste Büchel und Nörvenich fliegen spürbar weniger bei uns und dürfen jetzt gemeinsam mit uns zusehen, wie die Region mit Belgiern und Niederländern geflutet wird. Weiß bei der Bundeswehr die linke Hand nicht, was die rechte tut?
Mailadresse der niederländischen Botschaft in Berlin:
bln@minbuza.nl
Wir fragen die DFS
Sehr geehrter Herr Fuhrmann,
der Presse entnehme ich, dass ein Cargolux-Jumbo am 04.11. technische
Probleme hatte und wieder landen musste. Da das Flugzeug so konstruiert
ist, dass es nicht vollgetankt landen kann, musste der Pilot Treibstoff
ablassen.
Meine Frage dazu:
Wenn das Flugzeug aus Sicherheitsgründen seinen Flug zum geplanten Ziel
nicht antreten konnte, wieso ist der Pilot dann das Risiko eingegangen,
bis zum Pfälzer Wald und zurück zu fliegen und dort die 50 Tonnen
Treibstoff abzulassen, statt dies zeitnah und in sicherer Nähe zum
Flughafen über Luxemburg zu tun? Meines Wissens hat die DFS ihm dieses
Gebiet vorgegeben.
Sie ahnen natürlich, dass die Frage letztlich darauf hinausläuft, warum der Treibstoff so gerne im Pfälzer Wald und im Saarland abgelassen wird und nie dort, wo die Profiteure sitzen, wenn das Ablassen doch angeblich unbedenklich ist.
Heute wird die US Air Force nicht üben. Es könnte einer der seltenen, ruhigen Werktage werden – es sei denn, die Bundeswehr bleibt weiter auf Konfrontationskurs, übt bei uns (statt in einem weniger genutzten Übungsluftraum) und lässt Belgier oder andere Ausländer bei uns herumlärmen. Wir sind gespannt.
Tipps für Kampfjetlärmflüchtlinge im Saarland und der Westpfalz gesucht
Die US Air Base Spangdahlem liegt nicht unter dem Übungsluftraum TRA LAUTER und die Umgebung auch nicht – denn nicht einmal die Piloten und ihre Familien wollen jeden Werktag stundenlangen Kampfjetlärm über sich haben. Es scheint dort also ruhig zu sein, wenn man nicht gerade in der Einflugschneise oder direkt neben der Base wohnt, wo man sich nachts aus Lautsprechern mit der US-Hymne zuplärren lassen muss. Wie ist es denn so nördlich der A60? Schreibt uns. Es gibt mehr und mehr Menschen, die aus dem Saarland und der Westpfalz wegziehen wollen.
3 Stunden und 24 Minuten Kampfjetflüge bis 21:09 Uhr, ca. 28900 Liter Treibstoff, ca. 79764 kg CO2 (aktualisiert um 21:15 Uhr)
Das Spiel, eine rote Linie nach der anderen zu überschreiten, geht weiter. Die Bundeswehr lässt es sich nicht nehmen, am Abend noch einen draufzusetzen, und zwar bis nach 21 Uhr.
Heute hält die US Air Base Spangdahlem den Ball flach, vermutlich als Vorbereitung auf den morgigen Feiertag. Es wäre nicht unangemessen gewesen, uns an diesem Tag etwas Ruhe zu gönnen, so wie es in anderen Übungslufträumen immer mal wieder vorkommt. Stattdessen schickt uns die Bundeswehr zwei Mal eine Gruppe Belgier, die jeweils eine Stunde am Vormittag und am Nachmittag bei uns herumlärmt.
Wir sind gespannt, ob die Bundeswehr die Provokationen auf die Spitze treibt und uns morgen und übermorgen wieder randalierende Belgier vor die Füße kippt. An diesen beiden Tagen wird die US Air Force wegen des Feiertags und des anschließenden Familientags voraussichtlich nicht üben. Ist die vom Kaiserslauterner Kreistag beschlossene Schließung des Übungsluftraums und des Ausländermagnets POLYGONE wirklich die von der Bundeswehr bevorzugte Lösung? Feuert sie deshalb eine Provokation nach der anderen in unsere Richtung ab? Die Planung für morgen sieht jedenfalls nach zwei Lärmwellen für die Belgier und einer am Abend für die Bundeswehr aus.
Aus der Reihe „nicht das eigene Nest beschmutzen“: Am 04.11. hatte ein Cargolux-Jumbo technische Probleme und musste wieder in Luxemburg landen, berichtet heute die Rheinpfalz. Weil die Maschine aus Kostengründen so konstruiert ist, dass sie nicht vollgetankt landen kann, hat der Pilot 50 Tonnen Kerosin loswerden müssen. Und weil das so harmlos und gesund ist, hat er das Kerosin nicht über Luxemburg abgelassen, sondern ist eine Entsorgungstour in den Pfälzer Wald geflogen. Sehr clever. So ist sowohl das Gift als auch der Lärm dem heimischen Luxemburg erspart geblieben.
4 Stunden und 28 Minuten Kampfjetflüge bis 20:33 Uhr, ca. 87200 Liter Treibstoff, ca. 240672 kg CO2 (aktualisiert um 21:15 Uhr)
Die heutige Rheinpfalz berichtet in ihrem Artikel „Breite Mehrheit für Antrag der Grünen“, dass der Kaiserslauterner Kreistag mit großer Mehrheit eine Verlegung des Übungsluftraums TRA LAUTER und der Anlage POLYGONE (ein Magnet für ausländische Lärmtouristen) fordert. Jetzt wäre die Zeit gekommen, dass auch der Kaiserslauterner Bürgermeister Dr. Klaus Weichel seine Meinung aus der Schublade holt. Keine Angst, es ist auch in Kaiserslautern kein politischer Selbstmord mehr, gegen die Diskriminierung der Region durch das Militär zu sein.
Besonders interessant: Das Foto in der Rheinpfalz zeigt eine mobile, auf LKW montierte POLYGONE-Einheit, aber irgendwie will uns das Militär immer noch einreden, dass Belgier, Niederländer und Italiener immer zu uns kommen müssen, um an der POLYGONE-Anlage elektronische Kampfführung zu üben.
Dieses Mal in Texas.
Von einer Familie aus der Region Trier
Ich habe den Fehler gemacht, in der Region Trier eine Immobilie im Hochwald zu beziehen. Also dort, wo man eher Ruhe und Erholung von dem täglichen Stress und Stadtlärm erwartet. Kurz nachdem wir einzogen, fiel uns ein gewisser Fluglärm auf. Es ist in der Regel so, dass alle paar Stunden über min. 15-30 Minuten Kampflugzeuge über uns hinwegdonnern. Und donnern ist teilweise noch gelinde ausgedrückt. Es fängt am Morgen an und wenn es schlecht läuft, endet es Abends nach 21 Uhr. Ich gehe davon aus, dass der Hauptlärm von den hier stationierten amerikanischen Streitkräften in Spangdahlem und Ramstein ausgeht. Denn wenn sich diese, laut Medienberichten, wieder im Einsatz befinden, fällt die Lärmbelastung auf ein halbwegs ertägliches Niveau. Und erschreckend kommt hinzu, dass die Airbase Spangdahlem noch erweitert werden soll!
Da Recherchen gezeigt haben, dass dieses Problem wohl nicht ganz neu ist und auch schon viele Menschen in der Region erfolglos dagegen vorgegangen sind, haben wir uns dazu entschlossen, die Region wieder zu verlassen. In ein Gebiet, das weniger belastet ist.
Unsere NATO-Partner, die zu Hause genügend Einöden zum Üben haben, nutzen es weiterhin aus, dass die Bundeswehr ihre Wünsche durchwinkt. Um 09:28 Uhr fliegen sie Überschall in der Region Bexbach und St. Ingbert – mit den bekannten Folgen.
Sagten wir, es sind alle Dämme gebrochen? Wir haben ein paar übersehen, sie sind jetzt gebrochen. Unsere Region ist heute als einzige zweistellig beplant und auf Monatsebene als einzige dreistellig. Der Unterschied zu anderen Übungslufträumen ist noch größer geworden. Es scheint Kräfte im Verteidigungsministerium zu geben, die erbittert um den Erhalt der Lärmkloake Saarland und Westpfalz kämpfen, damit die Ausländer nicht woanders in Deutschland lärmen. Dabei gäbe es weitaus bessere Lösungen.
Tag | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
21.11. | 6.50 | 2.50 | 0.00 | 11.50 | 3.50 | 0.00 | 1.00 |
20.11. | 6.50 | 4.00 | 1.00 | 8.67 | 3.00 | 2.00 | 0.00 |
Monat | |||||||
11/17 | 65.75 | 58.50 | 12.00 | 102.33 | 40.50 | 6.50 | 6.75 |
2 Stunden und 36 Minuten Kampfjetflüge bis 16:13 Uhr, ca. 57000 Liter Treibstoff, ca. 157320 kg CO2 (aktualisiert um 16:15 Uhr)
Es sind alle Dämme gebrochen. Was monatelang aufgebaut wurde, ist in kürzester Zeit durch Rückfall in alte Zeiten wieder zunichtegemacht worden. Wir empfehlen dringend ein Gespräch der Innenminister des Saarlands und Rheinland-Pfalz’ mit der Verteidigungsministerin, sonst geht das Verbrechen an der Bevölkerung der Region Jahr um Jahr weiter.
Tag | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
20.11. | 6.50 | 4.00 | 1.00 | 8.67 | 3.00 | 2.00 | 0.00 |
Monat | |||||||
11/17 | 59.25 | 56.00 | 12.00 | 90.83 | 37.00 | 6.50 | 5.75 |
Für uns heißt das, dass die US Air Force dann keine Übungsflüge durchführen wird, am Freitag voraussichtlich auch nicht. Den Werktag nach einem Feiertag gestalten sie oft als „Family Day“ ähnlich wie einen Feiertag.
Ob es zwei angenehme Tage zum Luftholen für uns werden, ist allerdings offen. Wir wissen nicht, ob die Bundeswehr uns weiterhin Belgier und Niederländer in die Lärmlöcher kippt. Was freitags nach 13:00 Uhr bei uns herumlärmt, sind zu 100% Ausländer.
Die Fluglobby tut so, als sei es ein Naturgesetz, dass ein vollgetanktes Flugzeug nicht landen kann. Das ist kein Naturgesetz, sondern es wurde aus Kostengründen absichtlich so konstruiert. Der Anreiz ist groß, denn die Fluggesellschaften müssen uns keinen Schadenersatz zahlen, wenn ihre Piloten über unserer Heimat Treibstoff ablassen. Man stelle sich vor, ein vollgetankter LKW müsse Diesel ablassen, wenn er zwischendurch anhalten müsste. Solch ein Fahrzeug würde nie und nimmer auf öffentlichen Straßen fahren dürfen. Die Lösung lautet daher nicht, Geld auszugeben, um den Menschen am Boden Propaganda ins Hirn zu drücken, wie unausweichlich die Praxis des Treibstoffablassens ist. Solche Flugzeuge dürfen einfach nicht mehr zugelassen werden. Es ist ja nicht so, dass es keine Maschinen gäbe, die vollgetankt oder fast vollgetankt wieder landen können.
2 Stunden und 15 Minuten Kampfjetflüge bis 15:01 Uhr, ca. 40200 Liter Treibstoff, ca. 110952 kg CO2 (aktualisiert um 15:15 Uhr)
Kackfrech ist gar kein Ausdruck mehr dafür, dass die Belgier um 14:00 Uhr ein zweites Mal angeflogen kommen, um ihren Lärm bei uns zu entsorgen. Sie schalten zwar wie immer schnell-schnell den Mode-S-Sender ab, aber das schützt sie nicht wirklich vor Entdeckung. Zu überhören sind sie eh nicht. Sie lassen wie heute Vormittag ordentlich die Sau raus.
Gegen 15:00 Uhr hat uns die belgische Plage endlich verlassen. Leider können wir erst seit Juni 2016 feststellen, welche Lärmtouristen die Bundeswehr zu uns durchwinkt. Belgier und Niederländer entsorgen vermutlich schon seit Jahrzehnten ihren Lärm regelmäßig bei uns nach dem Motto „Was der Zivilist nicht weiß, macht den Zivilisten nicht heiß.“
Heute ist wieder einmal Tag der wie von der Kette abgerissen randalierenden Ausländer in der Region Saarland und Westpfalz
Wenn es um die Verlärmung unserer Freitage geht, gibt es für Ausländer kein Halten mehr. Ganz besonders attraktiv für Fremde, die auf die hiesigen Sitten und Gepflogenheiten pfeifen, ist der Freitagnachmittag. Ab 12:27 Uhr fallen Piloten der US Air Base Spangdahlem mit Kampfjets ein und geben gleich mal ordentlich Gas, schließlich will man – was die Rücksichtslosigkeit angeht – nicht hinter den Belgiern zurückstehen. Nach der Betankung heizen sie mit Nachbrenner die Tanks leer, sodass ein einziger Kampfjet locker ein Gebiet von 40 km Durchmesser verlärmt – und sie sind immer im Rudel unterwegs.
Beim Luftfahrtamt der Bundeswehr (0800 8620730) erreicht man nur noch den Anrufbeantworter. Ob man dort schon geahnt hat, dass die Ausländer heute so extrem durchdrehen? Man kann auch der US Air Base Spangdahlem schreiben, was man von ihrem Lärm hält.
Auszüge aus einer E-Mail eines Lesers
Und wieder ist das Saarland Angriffsziel von Ausländern mit fliegendem Tötungs- und Vergiftungsmaschinen. […] Hier kann scheinbar jeder, der unfallfrei mit Messer und Gabel essen kann, seinen Horror-Terror, Höllen-Lärm und hochgiftigen Abgasmüll über den Köpfen der Saarländer verbreiten. Unsere Politik ein wahrer Saustall an Untätigkeit und Unfähigkeit.
Anm. d. Red.: Nein, das ist nicht lieb und nett und auch nicht schmeichelhaft für unsere Politiker. Und natürlich ist es für diejenigen Politiker und Behördenmitarbeiter ärgerlich, die sich für eine Entlastung der Region einsetzen. Wir haben (die harmloseren) Auszüge trotzdem veröffentlicht, um allen Politikern klar zu machen, dass in der Region ein Dampfkessel kurz vor der Explosion steht. Mit Beschwichtigungen, Hinweisen auf erfolgte Entlastungen und die angebliche Notwendigkeit der Übungen über unseren Köpfen wird sich das Problem nicht mehr lange aussitzen lassen.
Es muss sich spürbar was tun. Planungen und Nutzungen müssen kurzfristig auf die Hälfte zusammengestrichen werden, mittelfristig deutlich stärker. Lärm durch Belgier, Niederländer und sonstige anreisende Lärmtouristen muss endgültig der Vergangenheit angehören, genau wie die Diskriminierung gegenüber anderen Regionen wie Verlärmung der Brückentage und Freitagnachmittage. Nach Fortschritten darf es keine Rückschläge mehr geben.
Wir werden oft gefragt, ob denn „jeder Arsch bei uns randalieren darf“. So richtig verneinen können wir das nicht angesichts der Tatsache, dass nicht nur US-Amerikaner sondern auch Belgier und Niederländer trotz Küstennähe gewohnheitsmäßig ihren Lärm zu uns exportieren und die Bundeswehr als Herrin über die Übungslufträume nichts dagegen tut. Dann spielt der Treibstoffverbrauch für die Anreise auf einmal überhaupt keine Rolle mehr. Die ungebetenen Gäste verlärmen die Region mit mehreren Kampfjets, und das mehr als deutlich hörbar. Sie lassen regelrecht die Sau raus. Klar, kann man bei Fremden ja ohne Folgen tun.
Ohne Folgen? Das liegt an Euch.
Beschweren könnt Ihr Euch bei der belgischen Botschaft:
berlin@diplobel.fed.be
Die übermäßige Beplanung des Übungsluftraums TRA LAUTER zeigt Wirkung. Auf den Monat November gesehen liegen wir jetzt schon jeweils 30 Planstunden vor Platz 2 und 3. Aufs Jahr gesehen liegen wir vier Stunden vor Platz 2, Tendenz steigend. Wenn die Bundeswehr die versprochene Entlastung ernst meint, wird sie im Dezember den hiesigen Übungsluftraum brachliegen lassen müssen. Das würde bedeuten, dass die Rechte der Bürger erstmalig Vorrang vor Wünschen ausländischer Kampfjetpiloten haben.
In Bayern will man heute wieder nicht so viel Lärm wie bei uns haben. Im Allgäu ist eine Stunde geplant, bei uns fünfeinhalb. Das macht man mit geschickten Management und lässt die Luftbetankung einfach bei uns stattfinden. Wir sind den Lärm eh gewohnt, nicht?
Die Kreistagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen fordert eine Verlegung der TRA LAUTER und der POLYGONE, um den hier lebenden Menschen die Dreifachbelastung der Region (US Air Base Ramstein, Übungsluftraum TRA LAUTER, Übungseinrichtung POLYGONE) zu ersparen. Es sei eine realistische Forderung. Die Zeitung Rheinpfalz berichtet in der heutigen Ausgaben in einem großen Artikel. Auch wir finden, dass die Forderung realistisch ist, erst recht nach Jahrzehnten der übermäßigen Belastung.
0 Stunden und 43 Minuten Kampfjetflüge bis 15:32 Uhr, ca. 4300 Liter Treibstoff, ca. 11868 kg CO2 (Stand um 19:15 Uhr)
Die erste militärische Nutzung der hiesigen Region ist am morgigen Freitag ab 08:30 Uhr geplant, die letzte bis 15:00 Uhr. Natürlich sind wie so oft an Freitagen alle anderen Übungslufträume ab 12:00 Uhr ungenutzt und lärmfrei. Wir sind gespannt, welche ausländischen Gäste die Bundeswehr wieder großzügig zu uns eingeladen hat.
Die Entlastung unserer Region sollte eigentlich Chefsache sein – auch auf Bundesebene. Es ist aber immer dasselbe Muster, egal ob Freitagnachmittagsverlärmung, Abendverlärmung oder Gesamtbeplanung: Einige Leute in der Bundeswehr – inklusive der deutschen Geschwader – geben sich eine Menge Mühe, um die Lärmbelastung zu mindern. Anfangs gibt es Fortschritte, aber am Ende gewinnt die von höchster Stelle (wir vermuten im Umfeld der Verteidigungsministerin und ihres Staatssekretärs) ausgegebene Direktive, ausländischen Kampfjetpiloten ihren Willen zu lassen.
Mit 1296¾ bisher für 2017 geplanten Stunden dürfen die Menschen der Region Saarland, Westpfalz und Eifel sich freuen, wieder unter dem meistbeplanten Übungsluftraum zu leben. Es sieht auch nicht so aus, als würden die 1422 Stunden des Vorjahres unterschritten werden. Keinem Ausländer, der hier lautstark mit Kampfjets üben will, soll es an etwas fehlen, auch nicht zu unüblichen Zeiten wie spät abends oder an Freitagnachmittagen. Vielleicht sollten die Bürger der Region ihre deutsche Staatsangehörigkeit abgeben, damit auch sie hier etwas zu melden haben.
1 Stunde und 57 Minuten Kampfjetflüge bis 16:44 Uhr, ca. 36100 Liter Treibstoff, ca. 99636 kg CO2 (Stand um 16:45 Uhr)
Leidtragende der großzügig verteilten Persilscheine der Bundeswehr für ausländische Kampfjetpiloten sind vor allem Menschen, die früh aufstehen oder gar nachts arbeiten müssen, und Kinder. Mit Verhältnismäßigkeit hat das nichts mehr zu tun. Besteht die einzige Lösung wirklich darin, den Übungsluftraum mit Hilfe der Politik ein für alle Mal dichtzumachen, wie es die Eifeler bei sich 2003 erreicht haben?
dann ist der Übungsluftraum TRA LAUTER auch im Jahr 2017 wieder der meistbeplante. Die gestrige Abendrandale durch Belgier bis 21:15 Uhr war für die Planer der Bundeswehr kein Grund, den Ball heute flach zu halten – ganz im Gegenteil. Mit uns kann man es machen, haben sie gelernt. Offensichtlich fehlen ihnen Beschwerden.
Geplante Stunden pro Übungsluftraum | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Tag | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
15.11. | 4.50 | 5.50 | 2.00 | 7.67 | 3.00 | 2.50 | 0.00 |
14.11. | 5.50 | 4.75 | 3.00 | 9.50 | 3.00 | 0.00 | 1.00 |
13.11. | 4.50 | 5.00 | 2.00 | 7.75 | 3.00 | 2.00 | 0.00 |
Monat | |||||||
11/17 | 46.25 | 43.25 | 8.00 | 70.42 | 29.00 | 4.50 | 5.75 |
3 Stunden und 25 Minuten Kampfjetflüge bis 21:15 Uhr, ca. 39500 Liter Treibstoff, ca. 109020 kg CO2 (Stand um 21:37 Uhr)
Nach der US Air Force winkt die Bundeswehr eine Horde Belgier herbei, damit diese unseren Abend verlärmen – mindestens sieben F16-Kampfjets. Anscheinend hat in unserer Heimat jeder Fremde mehr Rechte als wir. Solange sie nicht sonstwo in Deutschland randalieren, vor allem weder über Bonn noch über Berlin, ist das „normaler Übungsbetrieb“ – jedenfalls solange wir und unsere Politiker das Märchen glauben.
Sie haben sich wieder sehr wohlgefühlt. Klar, denn sie haben ihren Familien den Lärm elegant erspart, und ihre Kinder konnten ungestört einschlafen. So macht man das, wenn man in Deutschland Dumme findet. Geplant war von 20:00 bis 21:00 Uhr, Krach gemacht haben sie bei uns von 19:34 bis 21:15 Uhr. Die belgische Botschaft erreicht man per E-Mail unter berlin@diplobel.fed.be
dann ist der Übungsluftraum TRA LAUTER auch im Jahr 2017 wieder der meistbeplante. Den Vorsprung im November holt eh keiner mehr auf.
Tag | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
14.11. | 5.50 | 4.75 | 3.00 | 9.50 | 3.00 | 0.00 | 1.00 |
13.11. | 4.50 | 5.00 | 2.00 | 7.75 | 3.00 | 2.00 | 0.00 |
Monat | |||||||
11/17 | 41.75 | 37.75 | 6.00 | 62.75 | 26.00 | 2.00 | 5.75 |
3 Stunden und 1 Minute Kampfjetflüge, ca. 85900 Liter Treibstoff, ca. 237084 kg CO2 (Stand um 17:15 Uhr)
Es geht fröhlich weiter mit der übermäßigen Beplanung unserer Region, und so bauen die Bundeswehrplaner unseren Vorsprung auf Monatsebene weiter aus. Es fehlen nur noch 8½ Stunden, dann sind wir auch auf Jahresebene wieder auf Platz 1. Irgendwie haben wir uns die versprochene Entlastung anders vorgestellt, oder wird der hiesige Übungsluftraum im Dezember geschlossen, damit wir endlich einmal einen Advent bekommen, der seinen Namen als Zeit der Ruhe und Besinnung verdient?
Tag | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
13.11. | 4.50 | 5.00 | 2.00 | 7.75 | 3.00 | 2.00 | 0.00 |
Monat | |||||||
11/17 | 36.25 | 33.00 | 3.00 | 53.25 | 23.00 | 2.00 | 4.75 |
0 Stunden und 32 Minuten Kampfjetflüge, ca. 4400 Liter Treibstoff, ca. 12144 kg CO2 (Stand um 13:07 Uhr)
Die sechsstelligen, hexadezimalen Kennungen der Maschinen (bestehen aus den Ziffern 0-9 und A-F) folgen üblicherweise einem Schema, bei dem Nummernkreise Ländern zugeordnet sind. Es gibt auch ein paar reservierte Bereiche. Aus einem ist die 000017, mit der hier meist eine F16 aus Spangdahlem unterwegs ist. Heute nutzt auch einer der niederländischen Besucher die 000017 (Rufzeichen NAF311) und wird somit als US-Maschine aufgelistet. Ob es eine Leihgabe der US Air Force ist?
Heute können es die lieben US-Freunde aus Spangdahlem gar nicht erwarten. Da der Übungsluftraum erst ab 08:00 Uhr gebucht werden kann, fliegen sie eben darunter. Den ersten Flug mit einer F16 erfassen wir in nur ca. 2500 Metern von 06:56 Uhr bis 07:06 Uhr (AE16FD, Rufzeichen TREND2). Wir hoffen sehr, dass dies kein Trend werden soll.
3 Stunden und 15 Minuten Kampfjetflüge, ca. 70500 Liter Treibstoff, ca. 194580 kg CO2 (Stand um 19:00 Uhr)
Die Belgier verlärmen traditionell lieber unsere Heimat als irgendeinen anderen Übungsluftraum in Deutschland oder gar die Nordsee, zu der sie nicht weit haben. Heute fliegen sie wieder im Rudel kleine Kreise über unseren Köpfen.
Heute ist die TRA LAUTER ausnahmsweise nicht der höchstbeplante Übungsluftraum. Allerdings wird es schwer sein, den aufgelaufenen Vorsprung abzubauen. Unsere Region müsste für den Rest des Monats quasi zur TRA MÜNSTERLAND, TRA FRANKENALB oder TRA SACHSEN werden.
Zusätzliche Schwierigkeit: An Freitagnachmittagen ist unsere Region oft ein Geschenk an Ausländer, d.h. der einzige beplante Übungsluftraum in Deutschland, was zusammen mit dem stets beplanten Vormittag die Stunden hochtreibt.
Monat | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
11/17 | 28.25 | 28.00 | 1.00 | 39.25 | 16.50 | 0.00 | 4.75 |
5 Stunden und 16 Minuten Kampfjetflüge, ca. 113100 Liter Treibstoff, ca. 312156 kg CO2 (Stand um 16:30 Uhr)
Aufbauend auf den gemessenen Flugstunden der Kampfjets, geschätzten 6000 Litern Treibstoffverbrauch pro Stunde und 2,76 kg CO2 pro Liter haben wir die Umweltbilanz der Kampfjetübungen über der Region Saarland, Westpfalz und Eifel zusammengestellt:
Monat | Flugstunden | Liter Treibstoff | kg CO2 |
---|---|---|---|
2016-06 | 58:04:31 | 348452 | 961727 |
2016-07 | 43:42:11 | 262218 | 723723 |
2016-08 | 96:45:44 | 580573 | 1602382 |
2016-09 | 116:08:44 | 696873 | 1923370 |
2016-10 | 74:27:25 | 446742 | 1233007 |
2016-11 | 176:28:13 | 1058822 | 2922348 |
2016-12 | 191:39:51 | 1149985 | 3173959 |
2017-01 | 360:44:50 | 2164483 | 5973974 |
2017-02 | 316:53:38 | 1901363 | 5247763 |
2017-03 | 350:12:17 | 2101228 | 5799390 |
2017-04 | 308:04:54 | 1848490 | 5101832 |
2017-05 | 300:14:12 | 1801420 | 4971919 |
2017-06 | 308:25:31 | 1850552 | 5107523 |
2017-07 | 78:09:46 | 468977 | 1294376 |
2017-08 | 315:18:32 | 1891853 | 5221515 |
2017-09 | 191:23:57 | 1148395 | 3169570 |
2017-10 | 247:50:00 | 1487000 | 4104120 |
2017-11 | 59:15:49 | 355582 | 981405 |
Der Trend der bewussten, geplanten Diskriminierung setzt sich fort. Da vorwiegend bis ausschließlich US-Piloten aus Spangdahlem fliegen, ist offensichtlich, dass deren Wünsche mehr zählen als unser Recht auf Gleichbehandlung. Das ist starker Tobak, müsste doch gerade die Bundeswehr als Verwalterin der Übungslufträume das Grundgesetz etwas ernster nehmen. Aber auch das Verkehrsministerium als Herr über den kompletten Luftraum ist in der Pflicht, die Notbremse zu ziehen und dem Militär notfalls sein Spielzeug wegzunehmen.
Tag | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
08.11. | 7.00 | 6.00 | 0.00 | 7.25 | 3.00 | 0.00 | 3.25 |
07.11. | 5.50 | 5.75 | 1.00 | 8.00 | 3.00 | 0.00 | 0.00 |
06.11. | 4.25 | 4.50 | 0.00 | 5.25 | 3.00 | 0.00 | 0.00 |
03.11. | 1.50 | 0.00 | 0.00 | 7.00 | 1.50 | 0.00 | 0.00 |
02.11. | 1.50 | 4.00 | 0.00 | 6.00 | 3.00 | 0.00 | 0.00 |
5 Stunden und 4 Minuten Kampfjetflüge, ca. 110600 Liter Treibstoff, ca. 305256 kg CO2 (Stand um 22:32 Uhr)
Wenn es so weitergeht, sind wir am Ende des Jahres wieder die meistbeplante und wegen des ungefähren Verhältnisses 2/1 von geplant/geflogen auch die meistbeflogene Region. Wir hoffen, die Bundeswehr als Herrin der Übungslufträume kehrt diesen unheilvollen Trend wieder um. Wir dachten eigentlich, dass die Entlastung der Region – sowohl absolut als auch relativ – keine Frage mehr sein darf.
Tag | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
07.11. | 5.50 | 5.75 | 1.00 | 8.00 | 3.00 | 0.00 | 0.00 |
06.11. | 4.25 | 4.50 | 0.00 | 5.25 | 3.00 | 0.00 | 0.00 |
03.11. | 1.50 | 0.00 | 0.00 | 7.00 | 1.50 | 0.00 | 0.00 |
02.11. | 1.50 | 4.00 | 0.00 | 6.00 | 3.00 | 0.00 | 0.00 |
3 Stunden und 57 Minuten Kampfjetübungen, ca. 113600 Liter Treibstoffverbrauch
Eine Marotte der US Air Force ist es, bei einer Luftbetankungsübung nicht wie die Bundeswehr eine kleine Menge Treibstoff zu tanken und dann zurückzufliegen, sondern vollzutanken und danach eine Stunde lang unter Höllenlärm die Tanks leerzufliegen – und das im Rudel. Auch heute musste die Region Saarland/Westpfalz wieder unter ihnen leiden.
Solche Betankungen gehören über die Nordsee. Dort können sie ihre Kreise fliegen und den Rest des Treibstoffs beim Rückflug durch die Triebwerke blasen. Ums Treibstoffsparen geht es hierbei nämlich keineswegs.
Es ist noch gar nicht so lange her, da war unsere Region jeden Tag die meistbeplante für Kampfjetübungen in ganz Deutschland. Diese Zeiten sind zurück. Die US-Amerikaner wollen noch mehr üben und sich keinesfalls an der gerechten Verteilung des Lärms beteiligen – und sie kriegen ihren Willen:
Tag | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
06.11. | 4.25 | 4.50 | 0.00 | 5.25 | 3.00 | 0.00 | 0.00 |
Nirgendwo in Deutschland müssen sich Menschen am Freitagnachmittag mit Kampfjetlärm belästigen lassen – nur die US Air Force provoziert bei uns rotzfrech wie eh und je.
Ihr könnt Sie darum bitten, sich an die hier üblichen Gepflogenheiten zu halten, auch auf deutsch.
Andere Übungslufträume in Deutschland sind – wie an Freitagen dort üblich – kaum oder gar nicht beplant. Bei uns soll von 09:00 Uhr bis 16:30 Uhr die Post abgehen – durchgehend mit nur einmalig 30 Minuten Pause dazwischen. Wir sind gespannt, ob diese regelrechte Kriegserklärung ernst gemeint ist. Hier die mal wieder typischen, diskriminierenden Planungen für Donnerstag und Freitag dieser Woche. Es ist lobenswert, wenn sich Bundeswehrpiloten bei uns zurückhalten. Es hilft aber wenig, wenn man dafür regelmäßig die maßlosen Wünsche ausländischer Lärmtouristen erfüllt.
Tag | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
03.11. | 1.50 | 0.00 | 0.00 | 7.00 | 1.50 | 0.00 | 0.00 |
02.11. | 1.50 | 4.00 | 0.00 | 6.00 | 3.00 | 0.00 | 0.00 |
Die US Air Base Spangdahlem lärmt ungerührt weiter, und die Bundeswehr genehmigt ihre Wünsche. Das führt dazu, dass der hiesige Übungsluftraum im November bisher der meistbeplante ist – ein Rückfall in alte Zeiten. Keinen Rückfall gibt es in der Haltung der hier lebenden Menschen. Sie werden so lange protestieren, bis die US Air Force hier nicht mehr den größten Teil ihres Übungsbedarfs deckt. Und sie werden sich merken, welche Politiker sie unterstützen und welche abwiegeln oder wegsehen. Die Rechtfertigung der US-Rücksichtslosigkeiten mit „Die müssen doch üben“ dürfte jetzt schon politischer Selbstmord sein.
Im Oktober gab es zwei Brückentage, an denen sich alle Menschen in Deutschland, die unter einem Übungsluftraum leben, erholen konnten. Nur wir wieder nicht. Und zwar mit Absicht, was man an den Planungen sieht. Die Zahlen bedeuten geplante Stunden.
Tag | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
02.10. | – | – | – | 2:00 | – | – | – |
20.10. | – | – | – | 6:00 | – | – | – |
Wer plant, will fliegen, und daher verwundert es auch nicht, dass unsere Region die einzige an diesen Tagen war, die Kampfjetlärm ertragen musste. Die Zahlen bedeuten Stunden, in denen Kampfjets durchgängig über uns lärmten. Die Pausen sind schon abgezogen.
Tag | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
02.10. | – | – | – | 1:26 | – | – | – |
20.10. | – | – | – | 4:42 | – | – | – |
Am 02.10. hat uns die US Air Force aus Spangdahlem zugedröhnt, am 20.10. waren es Bundeswehrgeschwader aus Büchel und Nörvenich sowie die belgische Luftwaffe.
Wie immer gilt „geplant ist nicht geflogen“, aber die Planung sieht verdächtig nach den üblichen drei Lärmwellen der US Air Force aus – wie am Brückentag Montag, und wir erinnern uns noch sehr gut daran, wie schlimm dieser Tag war. Aufgrund der US-Wünsche sind wir wieder mehr beplant als alle anderen Übungslufträume, und diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen. Extrawürste für die US Air Force auf Kosten unserer Lebensqualität hat es lange genug gegeben.
Sollte also morgen wieder die US-Lärmhölle („normaler Übungsbetrieb“) über uns hereinbrechen, dann liegt es an Euch, ihnen und dem Verteidigungsministerium klarzumachen, dass dieser Lärmterror ein Auslaufmodell ist. Wir sind nicht der Fußabtreter der US Air Base Spangdahlem.
Man fliegt nicht nur am Feiertag, es muss auch noch in der Nacht sein. Das müssen unglaublich wichtige und dringliche Flüge sein. Da sieht man mal, wie ungünstig es ist, dass die Air Base so weit weg von den USA ist. Ständig müssen sie hin- und herfliegen.
Der Kontrast könnte größer nicht sein: wild umherrandalierende Piloten der US Air Force am Brückentag Montag, Ruhe und Lebensqualität an den folgenden beiden Feiertagen. Wir werden weiter darauf hinarbeiten, dass die Lebensqualität in der Region Saarland und Westpfalz auch an Werktagen gegeben sein wird. Es ist die Heimat von über einer Million Menschen, Steuerzahlern, Wählern – nicht ein Bolzplatz für das US-Militär. Noch sind zuviele Menschen bereit, mit ihrer Lebensqualität für die der Menschen im restlichen Deutschland zu bezahlen, oder glauben immer noch, dass das die hiesige Lärmkonzentration mit „die müssen doch üben“ zu rechtfertigen sei. Mag sein, dass sie üben müssen. Aber nicht hier. Und schon gar nicht immer hier.
Wir brauchen dazu weiterhin Eure Unterstützung, d.h. Eure regelmäßigen, wahrheitsgemäßen und höflichen Beschwerden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Verteidigungsministerium erkennt, dass es der US Air Force nicht weiter einen Freifahrtschein zum Terrorisieren einer ganzen Region ausstellen darf. Vielleicht erkennt die Leitung der US Air Base Spangdahlem nach und nach von selbst, dass die Piloten weder deutsche Gepflogenheiten (Freitagnachmittage, Brückentage) ignorieren sollten, noch ihren kompletten Übungsbedarf bei uns decken können.
In Gesprächen mit Saarbrückern kommt gelegentlich das Thema auf, dass man auch in Saarbrücken etwas hört und sich gestört fühlt. Das wollen wir gar nicht abstreiten. Erleben Saarbrücker den konzentrierten Wahnsinn in den stärker betroffenen Teilen des Landes, können sie es nicht fassen.
Von einer Leserin aus Losheim
Was das amerikanische Militär sich heute wieder im Nordsaarland erlaubt, ist unter aller Sau! Sie terrorisieren uns schon seit heute früh um 8:10 Uhr mit infernalischem Getöse, dem sie jetzt auch noch einen Überschallknall hinzufügen. Man hat den Eindruck, die machen sich zu allem Überfluss auch noch über uns lustig. „Ihr dummen Lokals könnt uns gar nix, wir machen hier was wir wollen.“ Sie gebärden sich wie tollwütige Wildschweine im Kartoffelacker. Sie zerstören unsere Lebensqualität bis auf den letzen Rest mit dieser täglichen Folter.
In ganz Deutschland ist heute Ruhe, nirgends wird geflogen, außer hier in der TRA-Lauter. Wer hat denen das erlaubt? Unsere Politiker? Die Bundeswehr? Haben die überhaupt was zu sagen? Ich habe das Gefühl, die Amerikaner erlauben sich hier einfach alles und die Politik nickt bestenfalls alles ab, um nicht zugeben zu müssen, dass sie nichts zu sagen haben, oder es sich nicht getrauen (man kann mir gerne das Gegenteil beweisen).
Man kann den Oktober kurz zusammenfassen zu „Die US Air Force kriegt sich nicht ein“. Sie ist unser Hauptproblem. Solange die US Air Base Spangdahlem der Ansicht ist, ihren kompletten Übungsbedarf bei uns zu decken und auf sämtliche Gepflogenheiten wie Ruhe am Freitagnachmittag und an Brückentagen zu pfeifen, und solange das Bundesverteidigungsministerium ihnen dabei tatenlos zuschaut und ihnen alles durchgehen lässt, solange wird es hier Widerstand geben – und zwar wachsenden. Wir sind kein Verschleißmaterial für ausländisches Militär.
Wenn schon asozial, dann richtig asozial, denkt sich die US Air Base Spangdahlem, und bricht am heutigen Brückentag nicht nur den Rekord für die früheste Verlärmung, sondern setzt um 15:36 Uhr noch einen Überschallknall im nördlichen Saarland drauf.
Frühester Lärmbeginn seit Beginn unserer Messungen
Die Planungen, uns am heutigen Brückentag wieder als Einzige in Deutschland mit Kampfjetlärm zu belästigen, sind ernst gemeint. Um 08:07 Uhr donnert die erste US-Maschine aus Spangdahlem übers Saarland. Das ist der früheste Lärmbeginn seit Beginn unserer Messungen im Juni 2016. Wir sehen also auch hier eine Ausweitung zu unserem Nachteil.
Die Maschine bleibt natürlich nicht lange alleine. Auch in großer Höhe und mit Nachbrenner sind sie unterwegs. Überschallknalle sind demnach nicht ausgeschlossen. Zur Erinnerung noch einmal die Planungsübersicht für die größeren Übungslufträume in Deutschland in Stunden:
Fries- land |
Weser | Müns- ter- land |
Lauter | Allgäu | Sach- sen |
Fran- ken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|
0.00 | 0.00 | 0.00 | 6.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 |
Für schattige Besuche aus fortgeschrittenen Demokratien ist der hochdefizitäre Flughafen Hahn immer mal wieder eine beliebte Anlaufstelle. Wer sich über das Gedonner am Himmel heute Nachmittag wundert: Ein Jumbo der marokkanischen Regierung war zu Besuch – wer oder was auch immer in der Maschine war.
Das Saarland wurde heute Nacht zwischen 00:00 und 01:45 Uhr gleich von fünf tief fliegenden, lauten Frachtmaschinen heimgesucht: drei C17 der US Air Force und zwei Jumbo Jets der Cargolux (Höhen in Fuß):
Es ist schon schlimm, dass wir seit Jahren den Eindruck haben, dass bei uns mehr Lärm, Dreck und Gift abgeladen wird als anderswo. Noch schlimmer ist allerdings, dass es sich nach anfänglichem Abwiegeln und Abstreiten durch die Verursacher und Genehmiger am Ende immer als wahr herausstellt. So ist es auch mit dem Treibstoffablassen. Viele von uns können ein Lied davon singen, was ihnen für Kosten entstanden sind und entstehen, weil der Öltank nicht mehr für das Wasserschutzgebiet zugelassen ist, oder weil der Schornsteinfeger einen alten, gusseisernen Ofen wegen angeblich zu viel Feinstaub verbietet. Wenn es allerdings darum geht, dass Hinz und Kunz über uns Lärm und Gift auskippen, sind Behörden mehr als großzügig – außer mit ihren Informationen an die Öffentlichkeit.
Wieder haben wir einen Brückentag am Montag, und wieder sind wir als einzige in Deutschland beplant – und das nicht zu knapp. Um 08:15 Uhr soll es losgehen und um 17:15 Uhr enden. Während dieser Zeit sollen drei Lärmwellen über uns hereinbrechen – jede zwei Stunden lang.
Am letzten Brückentag, dem zweiten Oktober, war der hiesige Übungsluftraum nicht nur als einziger in Deutschland beplant, es wurde auch tatsächlich geflogen. Wie üblich, wenn es um unmögliche Zeiten geht, haben sich Ausländer bei uns ausgetobt. Wir sind gespannt, ob sich diese Unverschämtheit am 30.10. wiederholt oder sogar zeitlich übertroffen wird.
Wieder reisen mindestens drei Belgier an, die unseren Freitagnachmittag mit ihren Kampfjets verlärmen, während es im Rest Deutschlands wie an jedem Freitagnachmittag ruhig ist. Nach Ankunft schalten sie – wie die Niederländer – ihre Mode-S-Sender ab, daher kriegen wir sie nie alle aufs Bild.
Aus der Reihe „Spezielle Übungsmuster, die man nur bei uns fliegen kann“: Diese kleinen Kreise, die es mit sich bringen, dass immer die selben Leute genervt werden, gehören jedenfalls nicht dazu und haben woanders stattzufinden.
Wir empfehlen die Nordsee. Schnell und treibstoffsparend zu erreichen von der Air Base Mildenhall und der Air Base Lakenheath in England. Da kann man auch große Kreise und Überschall fliegen.
Es sind nicht nur Einzelfälle, die wegen der Kampfjetlärmkonzentration im Saarland bereits weggezogen sind oder den Wegzug fest eingeplant haben.
Ist die angebliche Notwendigkeit des Treibstoffsparens zum Teil eine Schutzbehauptung, um einen Vorwand zu haben, nicht zur Nordsee oder anderen weniger genutzten Übungslufträumen fliegen zu müssen? Heute bestimmt, denn zum Tanken an einem US-Tankflugzeug kamen Bayern und Tschechen(!) mit Kampfjets zu uns. Die Übung hätte treibstoffsparend für alle in der fast nie genutzten TRA FRANKENALB oder in Tschechien stattfinden können.
Statt in zwei Portionen nacheinander im kleineren eigenen Übungsluftraum TRA MÜNSTERLAND zu üben, haben sie sich überlegt, dass es doch viel schöner ist, wenn sie ihren Übungsluftraum heute wieder komplett brachliegen lassen und dafür im Rudel bei uns herumlärmen. Büchel kam auch dazu.
Egal was sich Bundeswehr, Belgier, Niederländer und Italiener bei uns erlaubt haben, die US Air Force hat immer noch einen draufgesetzt – ob die Menge der verlärmten Zeit an sich, Rudelverlärmungen mit einer großen Anzahl Maschinen gleichzeitig oder die Verlärmung von Zeiten, zu denen sich die Bundeswehr zurückgehalten hat, wie Abende, Freitagnachmittage und Brückentage. Auch die Bilanz an Überschallknallen steht für sich. Das generelle Problem unserer Region ist die US Air Force bzw. ihr Verständnis, ihr Übungsbedürfnis überwiegend bei uns zu decken.
Die US Air Base Spangdahlem als Landplage Nr. 1 hat es tatsächlich wieder gewagt, uns diese Woche an vier von vier möglichen Abenden mit ihrem Lärm zu belästigen. Wir werden uns solch ein asoziales Gebaren niemals unwidersprochen gefallen lassen. Es liegt an allen Bürgern der Region, durch ihre Beschwerden deutlich zu machen, dass wir keine Menschen zweiter Klasse sind.
Schreibt es Ihnen auch direkt auf ihrer Webseite. Vielleicht kapieren sie es dann.
Am morgigen Freitag soll ab 11:00 Uhr Ruhe bei uns einkehren. Das freut uns sehr.
Es sind nicht Wenige, die befürchten, dass die USA umfangreiche Planungen dafür haben, dass ein Atomkrieg nicht vor ihrer Haustür, sondern bei uns in Europa stattfindet. Da stellt sich schon die Frage, welchen Auftrag und welchen Auftraggeber die Verteidigungsministerin und die Bundeswehr haben, wenn sie Ausländer herbeiwinken, damit diese den Abwurf von Atombomben über Deutschland üben.
Das inakzeptable, rücksichtslose Verhalten der Piloten der US Air Base Spangdahlem macht eine zusätzliche, direkte Rückmeldung an die Verursacher notwendig. Dazu stellt die Air Base eine Webseite bereit. Wie alle Beschwerden sollten auch diese in der Sache deutlich, im Ton höflich formuliert sein.
Nun soll es also eine Studie geben. Vermutlich wird sie lange dauern, und es wird dabei herauskommen, dass alles ganz harmlos ist. Aber wenn alles ganz harmlos ist, brauchen die Maschinen nicht unnötig CO2 zu erzeugen und zu uns zu kommen. Sie können den harmlosen Treibstoff dann ganz harmlos direkt über Frankfurt ablassen, nicht?
Die Bundeswehr ist der Ansicht, nach fast fünf Stunden internationaler Kampfjetrandale könnte sie uns noch einen Nachschlag US-Amerikaner schicken. Ab 20:13 Uhr geht der Lärm wieder los.
Ob die Bundeswehr schon ein schlechtes Gewissen hat, weil die US-Piloten nach 20:00 Uhr unsere Wände nicht mehr mit Überschallknallen wackeln lassen dürfen? Eine Rudelverlärmung ist alles, was unseren armen Gästen bleibt. Um 20:45 Uhr sind schon acht US-Kampfjets aus Spangdahlem in der Luft. Natürlich nicht über Spangdahlem, das würde die Familien der Piloten stören, und denen soll es an nichts fehlen – außer an Lärm. Der ist für uns.
Es sind dann heute ingesamt 6 Stunden und 6 Minuten lang Kampfjets bei uns gewesen, bis 21:31 Uhr. Es muss toll sein, den Lärm bei uns abzukippen und zu wissen, dass die eigene Familie ihre Ruhe hat. Offen bleibt die Frage, ob sie sich darüber kaputtlachen, was wir und unsere Politiker sich bieten lassen, oder ob wir ihnen wegen unserer Dummheit schon leidtun.
Die Pläne zur Schließung der Air Base in Mildenhall (England) sind der Grund, warum die US-Amerikaner noch mehr lärmendes Gerät nach Spangdahlem und Ramstein schaffen und auch nachts mit Osprey-Kipprotorflugzeugen über uns herumknattern wollen. Der Widerstand deutscher Behörden und Bürger scheint tatsächlich ein Argument zu sein, die Sache langsamer anzugehen als ursprünglich geplant. Dabei wäre es doch viel besser, Spangdahlem zu schließen und Mildenhall zu behalten. Ein dortiger Politiker („District Councillor“) ist so klug zu fragen, warum die US-Amerikaner Millionen für eine Air Base in Deutschland ausgeben wollen, wenn sie doch in Mildenhall alles bereits haben.
Es war offenbar zu verlockend für einen belgischen Kampfjetpiloten: weg von zu Hause ordentlich die Sau rauslassen. Passieren tut ihm ja nichts, da ihm die Bundeswehr Überschallknalle erlaubt hat, wenn er nur höher als 36.000 Fuß fliegt. Genuss ohne Reue um 15:13 Uhr über der Region Kaiserslautern. Man kann sagen, dass der Lärmtourismus heute wieder für alle ein Mordsspaß ist, außer für die hier lebenden Menschen. Um 17:30 Uhr sind schon 4:42 Stunden Kampfjetlärm zusammengekommen.
Saarland und Westpfalz sind ein wahres Eldorado für ausländische Randalierer, da ist kein Weg zu weit. Ab 10:15 Uhr bereichern uns angereiste Belgier und Niederländer mit dem Lärm ihrer F16-Kampfjets. Warum an der eigenen Küste die Fische stören, wenn man die Deppen im Saarland und der Westpfalz zudröhnen kann?
Nachtrag: Die Übung findet auch im süddeutschen Raum statt, d.h. nach mehr oder weniger Schleifen fliegen die Gäste auch weiter. Klar hätten wir dafür Verständnis, wenn wir nicht jeden und jeden Werktag eh schon bis in den späten Abend zugedröhnt werden würden.
Ein Leser schreibt uns, dass das Modell A319 keine Vorrichtung zum Ablassen von Treibstoff hat, weil das zulässige Landegewicht nur wenig unter dem zulässigen Startgewicht einer vollgetankten Maschine liegt. Es wäre also denkbar, dass die Maschine lediglich so lange herumgeflogen ist, bis das zulässige Landegewicht erreicht war. Dass dies ausgerechnet auf den zum Treibstoffablass vorgesehenen Strecken erfolgte, finden wir mehr als ungeschickt.
Unsere Leser glauben nicht mehr, dass das Ablassen von Treibstoff angeblich so selten sei, und passen auf. Schließlich ist unsere Region für jeden Fremden die Region der Wahl, wenn er elegant Lärm und Dreck loswerden will. Der für eine USA-Reise vollgetankte Bundeswehr-Airbus fliegt vor der Rückkehr zum Flughafen genau die verräterischen Schleifen, die auf das Ablassen von Treibstoff hinweisen.
Unseren US-Gästen ist eingefallen, wie sie ihre Rücksichtslosigkeit uns gegenüber noch besser zum Ausdruck bringen können: Zu den Kampfjets kommt noch ein schwerer Hercules-Transporter im Tiefflug – in nicht mal 1000 Metern über Grund. Wer die Maschinen kennt, weiß, wie sie dröhnen.
Kurzfristig nichts. Die Mühlen von Politik und Militär mahlen langsam. Das Beharrungsvermögen des riesigen Apparats ist erheblich. Wer jahrzehntelang die Wünsche von ausländischen Militärpiloten abgenickt und sie so dazu ermutigt hat, immer wieder den selben Übungsluftraum über unseren Köpfen zu buchen, wird nicht von heute auf morgen sein Verhalten dauerhaft ändern. Wir wollen uns aber nicht vorstellen, wie es wäre, wenn es unseren Protest und Widerstand nicht gäbe.
Langfristig könnt Ihr mit Euren regelmäßigen Beschwerden ein Zeichen setzen, dass das, was die US Air Force uns als „normalen Übungsbetrieb“ verkaufen will, alles andere als normal und akzeptabel ist. Es ist ein dickes Brett, das wir gemeinsam bohren: die Erziehung der US Air Force und der Bundesregierung dazu, dass ein ausländisches Geschwader mit ausreichend Übungsraum zu Hause seinen Übungsbedarf nicht überwiegend bei uns über dicht besiedeltem Gebiet decken darf. Wer es nicht weiß: Das Saarland ist das zweitdichtest besiedelte Flächenland, und die Region Kaiseslautern kann man auch nicht als menschenleere Einöde bezeichnen.
Seid bei Euren Beschwerden deutlich, aber wahrheitsgemäß ohne zu übertreiben, sachlich und höflich. Das hat zwei Nebeneffekte: Euer Blutdruck steigt nicht noch weiter, als ihn der traurige Rekord im Saarland bei den Herz-/Kreislaufkrankheiten eh schon ausweist, und Ihr macht denjenigen, die die Beschwerden bearbeiten, nicht unnötig das Leben schwer.
Es ist nicht zu fassen: Da hält sich die Bundeswehr mit Übungen zurück, und wer füllt diese Zeit mit Kampfjetlärm? Belgier von 10:14 Uhr bis 10:58 Uhr und die mal wieder voll auf Provokationskurs gehende US Air Force aus Spangdahlem von 13:03 Uhr bis 15:20 Uhr – am Freitagnachmittag, wo um diese Zeit überall sonstwo Ruhe ist.
Der Verdacht unserers Lesers hat sich bewahrheitet: Es waren 40 Tonnen Kerosin.
Ja, unsere „Gäste“ meinen ihre Ankündigung ernst. Drei Stunden Kampfjetlärm für heute sind noch nicht genug, da muss man um 20:00 Uhr aus Spangdahlem nochmal herkommen. Um 20:37 Uhr sind neun(!) US-Kampfjets über der Region. Die arbeitende Bevölkerung im Saarland hat natürlich wieder vollstes Verständnis:
Von einem Leser aus Bildstock
Der Tag zum Fliegen reicht wohl nicht mehr, da wird, einfach abends geflogen. Das ist auch egal, ob Kinder schon schlafen. Einfach drauf auf die Dummen, die können sich ja nicht wehren. […] Wann hört das endlich auf mit dem unnötigen Fluglärm?
Die Bundeswehr ist der perfekte Gehilfe für ausländisches Militär. Als Herr über die Lufträume könnte sie die Nutzung unserer Heimat durch ausländische Piloten auf ein erträgliches Maß beschränken, was ihre Aufgabe wäre: uns zu schützen. Die Planungen für den morgigen Freitag haben wieder einmal eine historische Dimension. Bis zum Ende der Betriebszeit um 17:00 Uhr ist der Übungsluftraum über uns beplant. Natürlich wieder länger als jeder andere. Hier die Statistik für die Freitage in diesem Jahr. Es sind immer Ausländer, die die Bundeswehr nach 13:00 Uhr bei uns randalieren lässt. Aus welchem Grund sollte es nicht möglich sein, Ausländern eine Zeit von Montag bis Freitagmorgen zuzuweisen, wie der Bundeswehr auch? Weil … äh … weil … äh … „militärische Notwendigkeit“? Danke, verarschen können wir uns selber.
Müssen wir die Bundeswehrplaner in Kalkar durch eine Handvoll Zeilen Computercode ersetzen, damit ein Minimum an Gerechtigkeit in die Planungen einzieht und wir nicht länger diskriminiert werden?
Die US Air Force aus Spangdahlem lässt keine Provokation aus. Um 16:58 Uhr lassen sie es wieder knallen. La-le-lu, und die Bundeswehr schaut zu … Sind ja erst 43 Knalle für dieses Jahr, mehr als in den Jahren 2016 und 2015 zusammen.
Die Menschen im Saarland haben wieder vollstes Verständnis, dass sie nicht über der Nordsee knallen wollen, sondern immer nur hier:
Schaut Euch mal die Nutzung des Übungsluftraums über uns an. Schaut auch auf die Farben. Fällt Euch auf, für wen die Bundeswehr aus unserer Heimat ein Lärmghetto gemacht hat? Lässt sich die enorme Lärmbelastung mit „die Bundeswehrpiloten müssen üben“ rechtfertigen?
Obwohl die Bundeswehrplaner jeden Tag mehrere Stunden
US-Kampfjetlärm zu uns durchwinken, und das bis in den späten Abend,
sind sie keinesfalls auf die Idee gekommen, dass eine zusätzliche
belgische Rudelverlärmung (mindestens sechs Kampfjets) eventuell
ein kleines Bisschen übertrieben sein könnte. Das müsst ihr ihnen
schon selber sagen.
Falls Ihr Fanpost an die belgische Botschaft
schicken wollt, weil ihr es so toll findet, dass Belgier regelmäßig
ihren Lärm bei uns abkippen, bitteschön:
berlin@diplobel.fed.be
Wieder ist ein Kampfjet abgestürzt, dieses Mal in Spanien. Bei uns ist die Gefahr durch die hohe Anzahl der Maschinen, die gleichzeitig in der Luft sind, noch deutlich höher.
Die US Air Force weist darauf hin, dass sie beschlossen hat, unsere Abende von Oktober bis März nächsten Jahres zu bereichern. Wir fürchten, die Bundeswehr-Durchwinker in Kalkar lassen ihnen wieder ihren Willen. Sie und ihre Familien kriegen ja davon nichts mit.
Zu den Meldungen, dass der Umzug von Soldaten und Krach machenden Maschinen von Mildenhall nach Spangdahlem und Ramstein alles andere als sicher ist, gibt es weitere Neuigkeiten – auch wenn sie schon vom April sind. Die Schließung der Air Base in Mildenhall ist ebenfalls offen. Das passt natürlich zusammen und hängt vermutlich auch zusammen.
Um 20:00 Uhr begrüßen wir: Kampfjets der US Air Base Spangdahlem, des Fliegerhorstes Nörvenich und des Fliegerhorstes Büchel, dazu einen Tanker der US Air Force und eine AWACS-Maschine der NATO. Die Einzigen, die wieder nicht gefragt wurden, sind die Menschen, die in der verlärmten Region leben.
Die Bundeswehr-Durchwinker aus Kalkar haben heute Abend schon wieder eine Horde asozial herumlärmender US-Piloten ins Saarland und die Westpfalz geschickt. Für die Schreibtischtäter, die mit ihren Familien einen ruhigen Abend genossen haben, ist das die ganz normale Rücksichtslosigkeit. Ihnen die Lebensqualität, uns den Lärm. Und vollkommen entspannt planen sie für morgen Abend wieder die „Nutzung“, d.h. den Missbrauch unserer Heimat durch eine Handvoll Randalierer in Kampfjets bis in den späten Abend.
Es wird langsam überfällig, dass der saarländische Innenminister im Verteidigungsministerium vorspricht und mit deutlichen Worten klar macht, dass wir diesen Terror nicht länger akzeptieren. Wir sind kein Verschleißmaterial für Kampfjetpiloten. Wer abends mit Kampfjets herumlärmen will, der kann das über der Nordsee tun.
Von einem Leser aus Losheim
Das sieht wieder ganz nach dem Ablassen von Treibstoff vor der Rückkehr nach Frankfurt aus. Und vor allem sieht es danach aus, dass die Kerosinentsorgung über unseren Köpfen gar nicht so selten stattfindet, wie man uns weismachen will.
Wir haben uns schon gewundert, woher der Sinneswandel kommt. Aber offensichtlich haben die Eifeler gemerkt, dass die US Air Force mit den Osprey-Kipprotorflugzeugen, die sie nach Spangdahlem verlegen will, nicht einfach nur nachts herumknattern wird. Sie wird nachts in der Eifel herumknattern. Das ist ein großer Unterschied zum Kampfjetlärm. Der ist beim Start und der Landung eines Jets kurz vorhanden, und dann ist er eineinhalb Stunden weg. Und zwar bei uns. Das wird mit den Ospreys nicht so sein. Zusammen mit der weiteren Verseuchung des Grundwassers ist das selbst für rheinland-pfälzische Behörden ein Grund, gegen die Verlagerung und den damit verbundenen Ausbau der US Air Base Spangdahlem zu sein. Ein Sprecher des Naturschutzbundes gehe davon aus, dass die Verlegung wegen all der Schwierigkeiten nicht stattfinden wird.
Wir würden es den Eifelern gönnen, wenn Verlagerung und Ausbau unterblieben. Der zusätzliche Lärm und Dreck hat in Deutschland nichts verloren. Schornsteinfeger legen den Leuten Öfen still, weil sie irgendwelche Feinstaubverordnungen nicht einhalten, und wir sollen stinkende Ospreys importieren? Wir hätten sogar einen viel besseren Vorschlag: die Verlagerung der Kampfjets von Spangdahlem nach Mildenhall und die Schließung der US Air Base Spangdahlem, dem Problem Nr. 1 für die gesamte Region.
Aus üblicherweise gut unterrichteten Quellen haben wir erfahren, dass die Verseuchung in der Eifel durch die US-Truppen schlimmer als angenommen ist. Angeblich sind die Brunnen auf der US Air Base Spangdahlem auch schon vergiftet, nicht nur die Fischteiche in der Umgebung. Die Lage ist so dramatisch, dass die Eifel gerüchteweise die Talsperre Nonnweiler anzapfen will, um an ausreichend unverseuchtes Wasser für sich und die die US-Truppen zu kommen.
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Viele Eifeler inklusive ihrer triefnasigen Lokalpolitiker klammern sich seit Jahrzehnten wie Kleinkinder an „ihre“ US-Truppen, schreien nach immer mehr von ihnen, heulen wie die Schlosshunde, wenn einige abgezogen werden, schicken sie zu uns, um uns mit Kampfjetlärm die Nerven kaputtzumachen, lassen sich ihr Wasser vergiften und greifen dann nach unserem, noch sauberen Wasser. Solange wir welches übrig haben und sie einen Deppen- und Lärmzuschlag von 30 €/m³ zahlen, könnte man darüber nachdenken. Sonst lernen sie es nie.
Morgen ist der US-Feiertag „Columbus Day“. US-Kampfjetlärm wird uns daher traditionell erspart bleiben. Trotzdem ist der Übungsluftraum TRA LAUTER bis 21:30 Uhr beplant. Wir sind gespannt, ob das nicht so gemeint ist, oder ob Belgier und Bundeswehr die Lücke füllen und uns zudröhnen werden.
In der Sendung „Zur Sache Rheinland-Pfalz!“ werden die Erdreich- und Grundwasserverseuchung durch Löschschaum der US Air Force und das US-Gefahrstofflager Germersheim behandelt. Was bleibt vom angeblichen „Wirtschaftsfaktor US-Militär“, wenn man die Verseuchungen mitrechnet? Wir vermuten ein größerer negativer Betrag, sofern man unser Grundwasser überhaupt noch retten kann.
Andere in Deutschland haben am Freitag um diese Zeit längst Ruhe und Lebensqualität. Wir haben die US Air Force, die von der Bundeswehr auch für die unmöglichsten Zeiten die Erlaubnis bekommt, lautstark bei uns zu üben.
Bis 14:12 Uhr hatten unsere Gäste ihren Spaß – Verzeihung – führten ihren „normalen Übungsbetrieb“ bei uns durch. „Normal“ heißt, dass sie bei uns lärmen, und der Rest Deutschlands hat seine Ruhe. Ist ganz einfach. Seit Jahrzehnten.
Das Militär freut sich weiterhin, dass die eigenen Familien einen ruhigen Abend haben, weil die Piloten immer bei uns den Abend verlärmen. Da sind sich die US Air Force und der Fliegerhorst Büchel einig. Um 20:21 Uhr lärmen schon fünf Kampfjets über uns.
Am morgigen Freitag ist unser Übungsluftraum zwar immer noch länger beplant als die anderen in Deutschland, aber nicht mehr ganz so lange wie die letzten beiden Freitage: Um 14:15 Uhr soll Schluss sein. Wesentlich ist natürlich die Ausgestaltung. Tobende US-Amerikaner oder Belgier sind schlimmer als eine kreisende AWACS.
Von einem Leser aus Illingen
Hiermit beschwere ich mich über den Fluglärm am Mittwoch, 04.10.2017. Während Millionen Bürger dieses Staates den Feierabend genießen und in Ruhe entspannen können, werden die Saarländer, die im Bereich der TRA-Lauter wohnen, wieder einmal zwischen 20.00 Uhr und 21.30 Uhr durch Dauergedröhne von Kampfjets terrorisiert. Es ist einfach unmenschlich, rücksichtslos und unverschämt, wie hier mit uns Bürgern umgegangen wird. Diese Lärmexzesse durch das US-Militär entwickeln sich noch zu einem handfesten Skandal. Alle verantwortlichen Militärs und Politiker können nicht für alle Zeiten diese Zustände, die unsere Gesundheit und Lebensqualität schädigen, weiter so ignorieren und vertuschen.
Zum Dank dafür, dass wir und unsere Landesregierung es uns bieten lassen, US-Kampfjetrandale bis 21:35 Uhr bei uns abzukippen, plant die Bundeswehr morgen gleich nochmal bis 21:30 Uhr. Solange der Lärm nicht bei den Brüdern ist, die ihn durchwinken, ist das „normaler Übungsbetrieb“. Die Planungsstelle und ihre Umgebung liegen nicht unter einem Übungsluftraum, denn beim Planen muss man sich konzentrieren. Außerdem sollen die Kinder der Bundeswehrsoldaten abends schlafen können. Ihr seht, bei der Bundeswehr denkt man auch an die Kinder.
Bisher hat man uns immer mal wieder ein Häppchen hingeworfen. Einige lärmfreie Freitagnachmittage hier, ein bisschen Zurückhaltung der Bundeswehrpiloten da und ein Juli mit einer spürbaren Reduzierung der Nutzungsstunden. Nur leider knallen die US-Piloten bei Überschallflügen wie nie zuvor, sie verlärmen seit über eine Woche fast jeden Abend, und die Bundeswehr tut nichts Spürbares dagegen – obwohl sie die Hoheit über die Übungslufträume hat und den hiesigen Übungsluftraum so lange deaktivieren könnte, bis unsere Freunde aus Spangdahlem diesen symbolischen Knall gehört haben. Die Planer in Kalkar schauen zu und winken eine Provokation nach der anderen durch. Denn die Piloten müssen ja irgendwo üben, und solange dieses Irgendwo bei anderen Leuten ist, d.h. bei uns, solange die Schreibtischtäter und die Familien der Piloten einen ruhigen Morgen, Mittag und Abend haben, ist das für alle bis auf uns eine feine Sache.
Zugegeben, ganz dumm ist die Sache nicht angestellt. Da, wo die meisten Saarländer wohnen, im Gürtel Merzig – Dillingen – Saarlouis – Saarbrücken, fliegen sie nur ganz selten, wenn mal ein Pilot nicht aufgepasst hat. Auch die Überschallknalle werden dort vermieden. Aber kann das ein Grund für die saarländische Landesregierung sein, sich wieder ein Jahr vertrösten zu lassen in der Hoffnung, dass US-Amerikaner, Belgier, Niederländer und Italiener vielleicht irgendwann von selbst auf die Idee kommen, uns weniger zuzulärmen und dafür zu Hause und über der Nordsee zu üben?
Oder wäre es jetzt an der Zeit für deutlichere Forderungen seitens der Landesregierung? Und für Gespräche mit dem Verkehrsministerium, das dem Militär den jahrzehntelang missbräuchlich genutzten Übungsluftraum wegnehmen könnte?
Und für wen hat die Bundeswehr ihren Auftrag wieder mit Füßen getreten, die Bürger in Deutschland zu schützen? Für die lieben Zwangsfreunde aus Spangdahlem, die immer wieder ihre rotzfrechen Wünsche durchbekommen und ab 20:00 Uhr bei uns randalieren. Wir ahnen, warum die Bundeswehr noch nicht erfolgreich war, die US Air Force dazu zu bewegen, auch mal in anderen Übungslufträumen zu üben, und warum sie nicht einfach ihre Weisungsbefugnis bei der Zuteilung der Übungslufträume nutzt. Dann würden nämlich die ganzen Unverschämtheiten wie ständige Abendrandale, Verlärmung der Freitagnachmittage, Überschallknalle und Rudelverlärmung auch zu anderen Menschen in Deutschland gebracht werden, und wie die reagieren, will man lieber nicht ausprobieren.
Da hatten wir aber Glück, dass gestern bei uns ein gesetzlicher Feiertag war. Von 20:56 Uhr bis 21:17 Uhr haben wir vier belgische F16 empfangen, die sich im benachbarten Frankreich aufgehalten haben, nicht weit von uns entfernt. Vielleicht haben sie sich für den abendlichen Lärm bei uns warmgeflogen. Schauen wir mal, welch ungebetenen Besuch die Bundeswehr für heute Abend großzügig in unsere Heimat eingeladen hat.
Die Salamitaktik zur Rückkehr in die schlimmsten Zeiten ist in vollem Gange. Am Mittwoch hat die Bundeswehr die Nutzung unseres Übungsluftraums bis 22:00 Uhr eingeplant – so lange wie für keinen anderen Übungsluftraum in Deutschland.
Wir haben es geahnt: Ausländer wollen, Ausländer dürfen. Nirgendwo in Deutschland sind am heutigen Brückentag Kampfjets unterwegs, nur wir kriegen den Lärm wieder vor die Füße gekippt. Nichts wird ausgelassen, um uns zu diskriminieren: ob ganze Serien von Abendlärm, Freitagnachmittagsverlärmung oder Krach am Brückentag. Woanders ist Ruhe, wir müssen Kampfjetlärm schlucken. Und nein, das ist kein „normaler Übungsbetrieb“, und heute ist kein „normaler Werktag“, was man daran erkennt, dass sich außer uns niemand in Deutschland diese Unverschämtheit bieten lassen muss.
Was Luftbetankungen bei uns bedeuten, hängt davon ab, wer sie durchführt. Luftbetankungen der Bundesluftwaffe gehen relativ unspektakulär über die Bühne und dauern nicht lange, weil nur geringe Treibstoffmengen fließen und der Pilot danach zurück zum Fliegerhorst fliegt. Luftbetankungen der US Air Force sind alleine wegen der großen Anzahl an Kampfjets erst mal deutlich lauter, und danach fliegen die Piloten unter Höllenlärm über eine Stunde lang ihre Tanks leer. Da heißt es also „Volltanken zur Rudelverlärmung“.
Um einen theoretisch möglichen Widerstand Pfälzer Politiker gegen die Verlagerung zusätzlicher US-Tankflugzeuge von Mildenhall nach Ramstein im Keim zu ersticken, hat die US Air Force zu einem Rundflug über der Nordsee eingeladen und damit suggeriert, die Betankungen würden dort stattfinden, statt hier bei uns. Nicht schlecht gemacht, das geben wir zu. Aber die Realität und unser Hauptproblem ist, dass die US Air Force ihre Übungen und Betankungen fast ausschließlich bei uns durchführt und eben nicht über der Nordsee.
Die Maschinen haben eine unrühmliche Geschichte, was Abstürze angeht – auch aktuell. Das geht auch uns etwas an, denn die US Air Force will eine Menge Ospreys von Mildenhall nach Spangdahlem verlagern und dann über unseren Köpfen damit herumknattern. In England haben sie das einen ganzen Sommer lang jede Nacht gemacht. Wir sind der Ansicht, dass sie uns mit damit vom Hof zu bleiben haben.
Jeden möglichen Tag in dieser Woche Abendterror, als einzige Region Freitagnachmittagslärm, womit könnte man die Saarländer und Westpfälzer denn noch diskriminieren, dachte man sich bei der Bundeswehr-Planungsstelle in Kalkar. Die zündende Idee: Am Brückentag Montag sorgen wir dafür, dass in jedem größeren Übungsluftraum Ruhe ist, nur bei den Deppen im Saarland und der Westpfalz nicht. Da lassen wir es von 15:45 Uhr bis 17:45 Uhr krachen. Irgendwelche Ausländer werden sich schon finden, die dort randalieren.
02.10.2017 | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stunden | – | – | – | 2 | – | – | – |
Ende | – | – | – | 17:45 | – | – | – |
Natürlich ist es so nicht gelaufen. Das hieße ja, dass man sich Gedanken um uns macht. Es wird so gelaufen sein wie immer: Ausländer wollen, Ausländer dürfen. Denn wenn man alles durchwinkt, kriegt man keinen Ärger.
Wir lassen uns aber gerne positiv überraschen. Geplant ist ja nicht geflogen.
Die BI hat in einer E-Mail an den saarländischen Innenminister Klaus Bouillon die aktuelle Situation und Entwicklung in einer Art Management-Summary zusammengefasst.
Nur bei uns tobt wieder die US Air Force. Wie lange lassen sich unsere Politiker diese Verarschung noch als „normalen Übungsbetrieb“ verkaufen? Wenn niemand sonstwo in Deutschland üben muss, muss es auch niemand im Saarland und im angrenzenden Rheinland-Pfalz.
Heute müssen nicht mal Belgier anreisen. Die Beschallung und Diskriminierung der Menschen der Region schafft das Dream-Team aus US Air Force und großzügig genehmigender Bundeswehr ganz alleine.
Die Beschwerden und Kommentare auf Facebook und per e-Mail sind ein guter Indikator für uns, wie schlimm der Lärm ist. Das können wir auch gelegentlich bei Politik und Militär anbringen. Es ist aber kein Ersatz für Eure regelmäßigen Beschwerden, denn unsere Beschwerden zählen nicht mehr als Eure.
Jeden Tag mindestens eine Rücksichtslosigkeit für unsere deutschen Freunde, denkt sich die US Air Force. Da bieten sich Tiefrundflüge mit C130 Hercules in 500 Metern über Grund an.
Obwohl die Woche der pure Horror war, findet man hin und wieder ein kleines Lichtlein. Der hiesige Übungsluftraum ist bei den Planungen auch diesen Monat nicht auf Platz 1, sondern „nur“ auf Platz 2 – und das bisher auch auf Jahresebene, wenn auch ganz knapp.
Und man glaubt es kaum: Nimmt man die Summe der Planstunden von Januar bis September, dann wurde unser Übungsluftraum dieses Jahr mit bisher 1092 Stunden beplant, das sind 11 Stunden weniger als letztes Jahr oder 1,04 %. Es muss also nur 50 Jahre ohne Rückschlag so weitergehen, dann haben wir nur noch die Hälfte der Planstunden.
Wenn die Bundeswehr dieses Jahr den Advent als Zeit der Besinnung und Ruhe auch den Menschen der Region Saarland und Westpfalz zugestehen würde, könnte sie ihre Ernsthaftigkeit beweisen, dann wäre aufs Jahr gesehen eine spürbare Entlastung möglich.
Die US-Militärmaschine aus Übersee sollte gestern eigentlich in Ramstein landen, aber es gab Probleme. Soviel konnte der SWR bei Flugsicherung und Bundeswehr herausfinden. Mehr allerdings nicht. Es ist zu vermuten, dass man mit einer Bruchlandung rechnete und beim nächsten Versuch möglichst wenig Treibstoff in den Tanks haben wollte. Vielleicht hat der Pilot die Tanks leergeflogen, statt den Treibstoff abzulassen. Allerdings gibt das Militär keine weitere Auskunft, daher ist diese Wahrscheinlichkeit sehr gering, zumal die Maschine versetzte Ovale geflogen ist, was typisch beim Treibstoffablassen ist. Der Pfälzer Wein dürfte eine Extraportion Sprit abbekommen haben.
Während in allen anderen größeren Übungslufträumen am morgigen Freitag spätestens um 12:00 Uhr Schluss mit militärischer Nutzung ist, haben die Bundeswehrdurchwinker in Kalkar unsere Region bis 15:00 Uhr beplant. Wir sind gespannt, ob sich wieder Ausländer bei uns austoben dürfen.
29.09.2017 | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stunden | 2 | 1 | – | 3 ¾ | 2¹ | – | – |
Ende | 11:30 | 11:00 | – | 15:00 | 12:00¹ | – | – |
Nicht uns, sondern den Durchwinkern der Bundeswehr, die uns zum vierten Mal in dieser Woche die US-Landplage aus der Eifel auch noch am Abend auf den Hals hetzen – und zwar nicht nur eine oder zwei Maschinen, sondern ein ganzes Rudel. Das ist ganz einfach, wenn man selbst einen ruhigen Feierabend hat und den Dreckslärm nicht ertragen muss. Offenbar ist bei der Bundeswehr wieder die alte Durchwinktaktik zurückgekehrt.
Der hiesige Übungsluftraum TRA LAUTER erstreckt sich ab 10.000 Fuß (3000 Meter) aufwärts. Der Sinn des Übungsluftraums ist es, für den Zivilverkehr gesperrt zu werden, wenn dort Kampfjets fliegen. Das ist der Grund für die Kampfjetlärmkonzentration bei uns. Der Luftraum unterhalb des Übungsluftraums kann nicht für den Zivilverkehr gesperrt werden. Flüge in der Höhe unterhalb 10.000 Fuß können überall in Deutschland durchgeführt werden. Es gibt keinerlei Grund oder Vorwand, auch noch diese Flüge bei uns zu konzentrieren. Das interessiert die US Air Force nicht. Deren Piloten wollen von der Gewohnheit nicht lassen, jeglichen Lärm bei uns abzukippen.
icao | callsign | date | firstseen | lastseen | minalt | maxalt | type | owner |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
AE161B | CHEVY03 | 2017-09-28 | 14:49 | 14:53 | 6700 | 8500 | F16 | USAF |
AE16E5 | CHEVY04 | 2017-09-28 | 14:50 | 14:53 | 7600 | 8500 | F16 | USAF |
AE161B | CHEVY03 | 2017-09-28 | 14:02 | 14:15 | 4900 | 7500 | F16 | USAF |
AE16E5 | CHEVY04 | 2017-09-28 | 13:41 | 13:42 | 5600 | 8400 | F16 | USAF |
Die Bürger tun sich allerdings ein bisschen schwer damit, sich Tag für Tag von ausländischen „Gästen“ terrorisieren zu lassen:
Wie ein vorzeitiger Samenerguss, der bei entsprechendem Selbstbewusstsein weniger für den Ausübenden, sondern mehr für die darunter ein Problem ist, ist auch die vorzeitige Verlärmung kein Problem für den Ausübenden, sondern für die darunter. Ein geplanter später Beginn der Verlärmung um 13:15 Uhr als Teilausgleich für die wieder geplante Abendverlärmung hilft uns wenig, wenn Piloten des Fliegerhorstes Büchel bereits um 10:56 Uhr bei uns einfallen und fast eine Stunde lang herumtoben – es sei denn, dafür wäre heute Abend Ruhe. Warten wir es ab.
In der Tat, auch morgen haben die Bundeswehrplaner uns wieder Kampfjetlärm bis 21:00 Uhr zugedacht. Das ist dann der vierte Abend in Folge mit asozialem Militärlärm. Unter der versprochenen Entlastung haben wir uns etwas anderes vorgestellt.
Gestern mussten unsere US-amerikanischen Freunde aus Spangdahlem unsere Kinder noch ganz alleine bis 21:00 Uhr wachhalten. Heute helfen ihnen unsere Landsleute vom Fliegerhorst Büchel dabei. Für beide gilt, dass ihre eigenen Familien den Lärm nicht abbekommen. Dafür haben sie uns. Seit Jahrzehnten.
Unsere Gäste aus Spangdahlem fühlen sich hörbar wohl bei uns und lassen es wieder knallen.
Provokationen reißen nicht ab
Nachdem am Freitagnachmittag eine Horde Belgier einen neuen Spätverlärmungsrekord aufgestellt hat, winken unsere Bürger in Uniform immer mehr durch, was an Wünschen bei ihnen aufschlägt – Hauptsache ausländische Kampfjetpiloten haben ihren Spaß bei uns und der Lärm ist nicht dort, wo die Bundeswehr-Durchwinker und ihre Familien von ihm gestört werden. Erst nach 21:23 Uhr war Ruhe.
Dass echte Einsätze gefährlich sind, weil es um Leben und Tod geht, versteht sich von selbst. Kampfjetabstürze erfolgen aber regelmäßig selbst bei Übungs- und Showflügen. Das ist mit ein Grund, warum wir massive Verlagerungen der Übungsflüge zur Nordsee fordern. Es kann nicht weiter so laufen, dass bei dieser Frage ausschließlich die leichtere Bergung eines verunglückten Piloten auf dem Festland in der Waagschale liegt und wir am Boden überhaupt nicht zählen. Entweder ist das Risiko eines Absturzes vernachlässigbar, dann ist keine Bergung auf See nötig, und die Übungen können verlagert werden. Oder das Risiko ist erheblich, dann dürfen sie nicht über unseren Köpfen stattfinden. Der Eiertanz des Militärs muss auch mal ein Ende haben.
Belgier als Freitagnachmittagslandplage
Seit Beginn unserer Messungen im Juni 2016 gab es keinen Freitag, der noch so spät verlärmt wurde. Erst um 15:20 Uhr hat heute der letzte Belgier Ruhe gegeben. Platz 2 und 3 halten der 29.07.2016 und der 07.07.2017, wieder Belgier, bis 14:59 Uhr.
Wir haben die Nase voll von diesem Lärmtourismus. Wir brauchen keine belgische Kulturbereicherung.
Die Provokationen reißen nicht ab. Nach den wild umherknallenden US-Gästen bereichern uns ab 14.30 Uhr Belgier, ebenfalls mit F16-Kampfjets. Dass sie bei Ankunft wieder schnell-schnell ihre Mode-S-Sender ausschalten, schönt zwar die Statistiken, ändert aber nichts an dieser Unverschämtheit. Die Bundeswehr scheint immer noch der Ansicht zu sein, unsere Heimat wäre eine Lärmkloake für jeden dahergeflogenen Ausländer. Am Freitagnachmittag ist ja immer schön Zeit, weil die Bundeswehrpiloten dann Ruhe geben.
Man kann der belgischen Botschaft mailen, was man davon hält, wenn
sie selbst am Freitagnachmittag noch herkommen und uns
volldröhnen, statt die mobile Version einer
POLYGONE-Radarstation anzufordern:
berlin@diplobel.fed.be
Jahr | Über- schall- knalle |
---|---|
2012 | 11 |
2013 | 16 |
2014 | 21 |
2015 | 36 |
2016 | 20 |
2017 | 41 |
Die Parallelen zum 20.11.2015 sind verblüffend. Nicht nur die extrem hohe Beplanung ist an jenem Freitag identisch, auch die Knallerei wiederholt sich. Unsere US-Freunde haben also immer noch nichts gelernt. Aus Wadern werden uns gegen 11:50 Uhr zwei Überschallknalle gemeldet. Zu dieser Zeit sind nur US-Kampfjets bei uns in der dafür zulässigen Höhe unterwegs.
Damit haben wir 2017 jetzt schon so viele Überschallknalle wie in ganz 2014 und 2016 zusammen, nämlich 41 Stück. In jedem Fall ein Rekord seit dem Beginn unserer Aufzeichnungen 2012.
Am heutigen Freitag sind wir mit siebeneinhalb Stunden nicht nur mehr beplant als alle anderen Übungslufträume, wir hatten auch seit 2015 keine solche Freitagsbeplanung mehr. Was das an Lärm bedeutet, ist allerdings nicht genau abzuschätzen. Der Übungsluftraum kann z.B. auch für Awacs-Maschinen reserviert werden, die deutlich weniger Lärm als Kampfjets machen. Von 16:15 Uhr bis 17:15 Uhr (ja, die Betriebszeit des Übungsluftraums wurde mal eben um 15 Minuten verlängert) ist eine Luftbetankung geplant, die durchaus relativ leise vonstatten gehen könnte.
Es wäre uns allerdings lieber gewesen, wenn unsere Region heute gar nicht beplant gewesen wäre wie die Übungslufträume Münsterland und Frankenalb. Dort geht es ja auch.
Diese Woche wurden wir glücklicherweise nicht auch noch abends mit Kampfjetlärm belästigt. In der Umgebung von Ramstein war abends trotzdem keine Ruhe, und damit sind keine Regelflüge gemeint, sondern Übungsrunden mit C130 Hercules. Ein Leser aus Kottweiler-Schwanden schreibt: „Ich durfte heute Abend leider keine Ruhe genießen, weil ein einziger […] Amerikaner mit seinem Hercules-Flugzeug fortwährend im Kreis herum geflogen ist: 20.09.2017, 19.53 Uhr, 20.07 Uhr, 20.22 Uhr, 20.37 Uhr.“
Immer wenn man denkt, dass sich unsere US-Gäste einigermaßen benehmen, signalisieren sie das Gegenteil. Aus Kaiserslautern werden uns zwei Überschallknalle um 09:20 Uhr gemeldet. Zu dieser Zeit sind nach unseren Messungen nur Kampfjets aus Spangdahlem über der Region.
Wenn ein vollgetanktes, großes Flugzeug kurz nach dem Start zurückkehren muss, ist es zu schwer für eine Landung. Daher lässt der Pilot tonnenweise Treibstoff ab. Wir haben uns gefragt, warum die Flugzeuge bis zu uns geflogen werden, statt den Treibstoff in der näheren Umgebung der Flughäfen abzulassen. Die Antwort ist einfach: In Frankfurt und Mainz sind Umweltzonen eingerichtet.
Meinen wir das ernst? Eigentlich nicht, aber es passt mal wieder alles zusammen. Bisher haben sich diejenigen, die ihren Lärm und Dreck bei uns entsorgen, als ziemlich schlaue Burschen herausgestellt, die mit Tricks, Schutzbehauptungen und zweckdienlich geschaffenen Tatsachen ihrer Willkür einen seriösen Anstrich verleihen. Und in der Tat, im Lexikon der Luftfahrt steht „Schutzzonen werden soweit möglich eingehalten.“ Seht Ihr, alles nur für den Schutz der Umwelt. Zwar nicht bei uns, aber das merkt ja keiner.
Von unserem Leser Heinz Göres
Stundenlange Flugschau des US Militärs mit C130 Hercules. Unsere Zwangsfreunde drehen ihre Runden über der Späthstraße und dem Westpfalzklinikum.
Eigentlich hätte um 12:50 Uhr Ruhe mit Kampfjetrandale sein sollen, aber ein Pilot der US Air Base Spangdahlem findet mal wieder kein Ende. Mit dem Überziehen der Planungen um 20 Minuten weiß er zu provozieren.
Wenn schon der hiesige Übungsluftraum der meistgenutzte in Deutschland ist, sollte man meinen, dass man Flüge unterhalb des Übungsluftraums, die überall stattfinden dürfen, nicht auch noch hier reinstopft. Aber weil es bei uns so schön ist, beglückt uns die US Air Base Ramstein mit Übungsrunden von schweren C130 Hercules in nur 1200 Metern Höhe.
Die US Air Force hat in Polen eine permanente, rotierende Präsenz. In diesem Rahmen sind sechs F16 aus Spangdahlem vom 08. bis 25. September auf der Krzesiny Air Base. Inwieweit sich die jetzige Entsendung auf die Lärmbelastung bei uns auswirkt, ist noch unklar. In jedem Fall zeigt es, dass die US Air Base Spangdahlem nicht ihren kompletten Übungsbedarf bei uns decken muss. Der nächste Schritt wird sein, das Geschwader davon zu überzeugen, dass es hier nicht den überwiegenden Teil seines Übungsbedarfs decken kann.
Die Zeitung Rheinpfalz hat nachgeforscht: Es waren 75 Tonnen Treibstoff, die bei uns und nicht über Frankfurt abgelassen wurden. Wieso konnte man einen Ausflug zu uns unternehmen und hier Runden drehen, um den Sprit abzulassen, nicht aber zur Nordsee, wenn doch kein Triebwerks- sondern ein Fahrwerksschaden vorlag? Egal ob Kampfjetlärm oder abgelassener Treibstoff, wenn man etwas bei uns entsorgt, sind sich immer alle Täter einig, dass das eine super Idee ist und man uns und unsere Politiker nicht zu fragen braucht.
Antwort auf „Sag, Markus, wie hältst Du’s mit dem Übungsbetrieb der US Air Force?“
Von MdB Markus Tressel (Grüne)
Ich habe die Fluglärm-Problematik im Saarland in den letzten Jahren von parlamentarischer Seite intensiv kritisch begleitet. Meine parlamentarischen Anfragen haben unter anderem den Nachweis erbracht, dass die Region viel stärker als andere für militärische Übungsflüge genutzt wird. Von daher ist es schon lange eine feststehende Forderung der Saar-Grünen, dass die Region von Fluglärm entlastet werden und er militärische Flugbetrieb besser zwischen den verschiedenen Übungsräumen verteilt werden muss. Insbesondere eine stärkere Nutzung von Übungsräumen über der Nordsee halte ich für sinnvoll. In der nächsten Wahlperiode will ich weiter gegenüber der Bundesregierung und der Bundeswehr als verantwortliche Institution auf eine Entlastung der Saarländerinnen und Saarländer drängen. Gerade vor dem Hintergrund der geplanten Neu-Stationierungen in Spangdahlem und Ramstein erscheint es mir wichtig, diese Arbeit mit allen parlamentarischen Mitteln fortzusetzen.
Viele denken beim Namen Dieter Hallervorden nur an leichte Unterhaltung und harmlosen Klamauk. Wer den Film „Der Springteufel“ kennt, wundert sich nicht über seine ernste bis bissige Seite. In seinem Video anlässlich der „Stopp Ramstein“-Aktionen weist er u.a. auf den ständigen Lärm und das vergiftete Wasser hin – ebenfalls Folgen der Existenz der US Air Base Ramstein.
Nicht nur Kampfjetlärm wird bei uns entsorgt, weil man ihn zu Hause nicht will. Auch die angeblich vollkommen harmlosen Treibstoffablässe vor Landungen will man nicht bei sich haben. Es wundert uns schon, warum man dies nicht über Frankfurt tun will, wo sie doch so harmlos sind. Es sieht so aus, als hätten wir die Lufthansa gerade dabei erwischt.
Um 12:41 Uhr war Ruhe. Damit wurde uns wieder ein unverlärmter Freitagnachmittag gegönnt.
Während im Saarland wie geplant gegen 16:45 Uhr Ruhe einkehrt, donnern über Kaiserslautern noch bis 17:12 Uhr Kampfjets mit ausgeschaltetem Mode-S-Sender. Wir vermuten Übungen zur elektronischen Kampfführung an den POLYGONE-Stationen in Bann und Pirmasens. Dabei wird oft tief geflogen. Obwohl es die Elektronik auch in mobiler Form auf LKW gibt, den man zum Geschwader bringen kann, kommen immer wieder Ausländer zu uns (in den letzen Tagen Italiener und Belgier) und dürfen hier üben.
Während die Stadt Pirmasens gegen die Belastungen ist, gibt es dennoch Menschen, die lieber den POLYGONE-Lärm und die massive Radarstrahlung schlucken, als Windräder zu dulden. Man kann Umweltschutz auch pervertieren.
Spangdahlem dreht wieder einmal voll durch. Im nördlichen Saarland gab es um 09:21 Uhr zwei Überschallknalle. Damit ist der Allzeitrekord erreicht. Seit Beginn unserer Aufzeichnungen im Jahr 2012 hat es keine 37 Überschallknalle im Jahr gegeben. Und das Jahr ist noch lange nicht zu Ende. Wir haben uns die zugesagte Lärmreduzierung anders vorgestellt.
Liebe Mitbürger, Euch interessiert das Kampfjetlärmproblem nicht, weil Ihr am Rand des Übungsluftraums lebt und sich kaum Kampfjets zu Euch verirren? Deshalb findet Ihr es auch nicht schlimm, wenn andere Teile des Saarlands jeden Tag stundenlang beschallt werden? Ist das klug? Was glaubt Ihr, was passiert, wenn die Beschwerden aus der Mitte, dem Osten und dem Norden des Saarlands so weitergehen? Werden die US-Amerikaner auf andere Übungslufträume ausweichen, die weiter weg von der US Air Base Spangdahlem liegen? Oder wird die Bundeswehr sie erst einmal dazu anhalten, den Lärm gleichmäßig über den Übungsluftraum zu verteilen? Wisst Ihr, was „gleichmäßig“ für Euch heißt?
Denkt mal drüber nach, ob Euch das Kampfjetlärmproblem im Saarland wirklich nicht interessiert.
Als wenn fünf Stunden Kampfjetlärm der US-Amerikaner nicht genug für heute wären, kommen auch noch drei Bundeswehrpiloten in Tornado-Kampfjets aus Büchel angereist, um unsere Kinder in ihren Betten wachzuhalten.
Gemeinsam haben uns die US Air Force und die Bundesluftwaffe heute sechseinhalb Stunden Bereicherung durch Kampfjets geschenkt. Man kann sich dafür bedanken.
Obwohl die Planungen heute bis 21:00 Uhr dauern, beginnen sie schon um 08:15 Uhr. Damit könnte der Ganzjahres-Frühverlärmungsrekord gebrochen werden. Derzeit hält ihn die US Air Base Spangdahlem mit 08:22 Uhr am 14. März. Den zweiten Platz der Nationen hält Deutschland am 27. Januar mit 09:09 Uhr.
Den Ganzjahres-Spätverlärmungsrekord halten ebenfalls Ausländer: Die Belgier haben am 11. April bis 23:28 Uhr bei uns randaliert. Den zweiten Platz der Nationen halten die Niederländer, die am 11. Januar bis 22:14 Uhr unsere Nachtruhe gestört haben. Deutschland hält den dritten Platz am 24. April mit 21:45 Uhr und bleibt immerhin außerhalb der gesetzlichen Nachtruhe.
Nachtrag: Mit 08:26 Uhr sind unsere US-Gäste aus Spangdahlem knapp an einem neuen Rekord vorbeigeschlittert. Dafür überziehen sie am Nachmittag fast eine halbe Stunde.
Die Westpfalz hat einen Publikumsmagneten, jedenfalls wenn man den Lärmtourismus betrachtet: die POLYGONE-Radarstationen. Die sind der Grund, warum Italiener wieder aus Belgien angereist sind und ihren Lärm teilweise unterhalb des Übungsluftraums, also besonders laut, bei uns entsorgt haben. Belgier waren auch zu Besuch.
Es ist seit Jahren bekannt, dass man die POLYGONE-Stationen auf LKW montiert zu den Geschwadern bringen kann. Wenn damit nicht alle Auswertungen möglich sind, die man gerne hätte, wird sich sicher eine technische Lösung finden. Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.
Das Stündchen Randale des Fliegerhorstes Büchel am Vormittag war so heftig wie gestern. Es wird Zeit, solch laute Übungen zusammen mit den Abendübungen endgültig übers Meer zu verlagern. Oder wie der Saarländer sagen würde: „So e Pälzer Scheißdreck brauche mer ned.“
Wer geglaubt hat, wegen des US-Feiertags sei heute Ruhe, hat sich getäuscht – zumindest im nördlichen Saarland. Wie die US Air Force so oft, kommt auch der Fliegerhorst Büchel schon einige Minuten vor Beginn der Planungen und dröhnt die Menschen ordentlich zu.
Die zweite Welle folgt am Nachmittag und die dritte am Abend, bis 21:01 Uhr. Wir sehen es nach wie vor als nicht akzeptable Unverschämtheit an, abends unsere Kinder und uns zuzudröhnen. Es waren insgesamt dreieinhalb Stunden lang Kampfjets bei uns an einem Tag, an dem wir uns etwas mehr Ruhe erhofft hatten.
Ab Mitte Mai hat die Bundeswehr die Freitagnachmittagsverlärmung ganz gut im Griff. Lediglich zwei Ausreißer durch Belgier und US-Amerikaner sind zu verzeichnen. An einigen Freitagen hatten wir gar keinen oder keinen nennenswerten Kampfjetlärm. Wir sagen danke.
Wie am letzten Freitag sah die Planung übel aus, der tatsächliche Tagesverlauf gibt aber keinen Grund zum Klagen.
Monat | Platz |
---|---|
Januar | 1 |
Februar | 1 |
März | 1 |
April | 2 |
Mai | 2 |
Juni | 2 |
Juli | 4 |
August | 2 |
Dass die Bundeswehr es geschafft hat, die Region bezüglich der beplanten Stunden vom Platz 1 wegzubringen, ist löblich. Auf Jahresebene sind wir in der Tat nur noch auf Platz 2. Wie kam es dazu und wie ist die Entwicklung? Schauen wir uns die Monatszahlen an. Grundlage sind die von der Bundeswehr veröffentlichten Zahlen.
Das sagt noch nichts aus, wieviel tatsächlich geflogen wurde, aber es ist eine Absichtserklärung in unserem Sinn. Wir sind gespannt, ob im September wieder ein Rückfall in alte Zeiten erfolgt, oder ob die Bundeswehr den Platz 2 stabilisiert.
Monat | Nutzungs stunden |
---|---|
2017-08 | 76:39:11 |
2017-03 | 75:55:56 |
2017-01 | 74:24:50 |
2017-04 | 74:00:56 |
2017-02 | 67:21:43 |
2017-05 | 66:41:09 |
2017-06 | 64:42:31 |
2016-11 | 54:51:03 |
2016-12 | 47:43:57 |
2016-08 | 44:36:24 |
2016-09 | 44:13:58 |
2017-07 | 32:12:41 |
2016-06 | 29:53:57 |
2016-10 | 29:51:55 |
2016-07 | 25:59:50 |
Im August wurden alle Rekorde gebrochen, was die Nutzung des Übungsluftraums ED-R 205/305 (TRA LAUTER) angeht. Mehr als 76½ Stunden¹ waren Kampfjets diesen Monat laut unseren Messungen bei uns „zu Gast“ – eine Sorte Gäste, die uns krank macht und uns mit ihrem Dauerdröhnen die Lebensqualität raubt. Bis auf den Juli waren alle Monate 2017 schlimmer als jeder beliebige Monat 2016.
Dieses Jahr ist bis auf den Juli ein einziger Horror. Was hätte die US Air Base Spangdahlem getan, wenn die Bundeswehr sie nicht bereits bremsen würde? Was werden sie uns nächsten Monat antun? Der August war bisher der schlimmste Monat, aber sie waren nicht einmal den ganzen Monat anwesend. Die Bundeswehr wird ihre Bemühungen verstärken müssen, um der US Air Force endlich klarzumachen, dass sie nicht ihren gesamten Übungsbedarf hier in der Region decken kann.
Heute Morgen ging es um 08:49 Uhr statt wie geplant um 09:00 Uhr los, am Abend ließen sie erst um 18:49 Uhr statt wie geplant um 18:30 Uhr von uns ab. Dazwischen lagen fünf Lärmwellen. Ihren Heimflug haben sie „beeindruckend“ gestaltet, statt wenigstens dann den Ball flach zu halten. Ihre ungebremste Aggressivität lässt für den September Schlimmes ahnen.
Um 15:55 Uhr beträgt die von uns gemessene Monatsnutzung des Übungsluftraums TRA LAUTER 74:25 Stunden, damit rückt der August von Platz 3 auf Platz 2 der Monate mit den meisten Nutzungsstunden seit Beginn unserer Messungen im Juni 2016. Unsere US-Gäste lärmen weiter, vielleicht wird es noch Platz 1.
Um 15:32 Uhr beträgt die von uns gemessene Monatsnutzung des Übungsluftraums TRA LAUTER 74:01 Stunden, damit rückt der August von Platz 4 auf Platz 3 der Monate mit den meisten Nutzungsstunden seit Beginn unserer Messungen im Juni 2016. Das Wetter ist nicht so toll, aber das dürfte unsere Gäste nicht davon abhalten, weiterzulärmen. Bis zum Platz 2 fehlen nur 20 Minuten.
Um 13:20 Uhr dürfen wir heute zum zweiten Mal erleben, dass die US Air Force uns auch sehr effizient zudröhnen kann: Zwischen den Rudelverlärmungen dreht eine einzelne Maschine kleine Kreise, allerdings oft mit Nachbrenner. Der Effekt auf die Menschen am Boden ist ähnlich dem einer Rudelverlärmung.
Ja, sie tut. Es ist mühevolle Kleinarbeit, Entlastungen für uns zu erreichen. Ohne die laufenden Anstrengungen der Bundeswehr wäre es bei uns noch schlimmer. Die Hauptbaustellen aus unserer Sicht:
Immerhin ist es der Bundeswehr gelungen, dass wir zumindest in der Beplanung aufs Jahr 2017 gesehen nicht mehr auf Platz 1 sind, sondern „nur“ noch auf Platz 2. Wichtig sind weiterhin Eure regelmäßigen Beschwerden, damit die Bundeswehr eine Handlungsgrundlage hat und die Notwendigkeit einer drastischen Entlastung auch bei der Verteidigungsministerin bzw. ihrem Nachfolger ankommt.
Als wäre ein Planungsbeginn von 09:00 Uhr nicht früh genug: Auch heute können sie es wieder nicht erwarten und fallen schon um 08:49 Uhr über uns her. Sie können zum Ausgleich ja heute Abend länger als die geplanten 18:30 Uhr fliegen, so wie gestern. Wenn sie heute so lange lärmen wie gestern, haben wir einen Allzeit-Monatsrekord im August. Wir sind gespannt.
Um 09:15 Uhr sind sie schon zu zehnt über der Region Saarland und Westpfalz aktiv.
Die Planungen liegen jetzt vor. Wir haben sie an die SAARTEXT-Redaktion geschickt.
Da die Bundeswehr die Planungen noch nicht bereitgestellt hat, kann der SAARTEXT sie auch noch nicht veröffentlichen. Wir haben den Fehler den Verantwortlichen gemeldet, sie arbeiten dran.
Wie die Lebensqualität steigt, wenn man das Saarland verlässt
Ein ehemaliger Mitbürger hat nach langem Abwägen das Saarland wegen des unerträglichen Kampfjetlärms verlassen und freut sich, dass der Lärmterror für ihn ein Ende hat. Da er jetzt in Frieden leben kann und endlich die Lebensqualität hat, die ihm im Saarland das Militär und die Bundesverteidigungsministerin nicht zugestehen wollten, kommt er „aus dem Feiern nicht mehr raus“, während er „früher aus dem Reihern nicht mehr rauskam“.
Wir kannten Hubschrauberlärm bisher nur vom US-Militär. Wir müssen umdenken: Um 20:10 Uhr knattern vier Bundeswehrhubschrauber hintereinander in 400 Metern Höhe über Nonnweiler herum. Einer davon war als JOKER41F zu empfangen, die anderen hatten ihre Mode-S-Transponder ausgeschaltet. Besteht die Innovation bei der Bundeswehr darin, sich neue Arten auszudenken, uns zu belästigen?
Nachtrag: Von 22:19 Uhr bis 22:23 Uhr sind sie wieder unterwegs. Allerdings noch tiefer, bis 330 Meter. Ist das eine neue Charme-Offensive der Bundeswehr?
Auch heute überzieht die US Air Force schamlos. Die Piloten aus Spangdahlem fliegen bis 18:48 Uhr statt der geplanten 18:30 Uhr. Die Bilanz für die Kampfjets der US Air Base Spangdahlem für heute: Fünf Lärmwellen von 09:03 Uhr bis 18:48 Uhr. Zusammen mit der Bundesluftwaffe und den Niederländern waren heute bisher 05:20 Stunden lang Kampfjets anwesend. Damit rückt der Allzeit-Monatsrekord in greifbare Nähe.
Wenn schon die US Air Force heute in fünf Lärmwellen über uns herfällt, was macht da schon der Lärm weiterer Ausländer, vor allem wenn man ihn in Bonn und Berlin nicht ertragen muss? Von 14:19 Uhr bis 15:25 Uhr haben wir eine niederländische F16 erfasst. Erfahrungsgemäß sind die Niederländer wie auch die Belgier im Rudel unterwegs und schalten alle bis auf einen (manchmal auch alle) ihre Sender aus.
Von einer Leserin aus Losheim
Was sich das amerikanische Militär heute seit 9:00 Uhr wieder hier erlaubt, ist eine Schande. Diese ganze Woche ist schon der blanke Horror. Sie randalieren mit ihren Kampfjets wie die Irren fast ununterbrochen über uns herum. Man kann sich kaum auf seine Arbeit konzentrieren, geschweige denn sich draußen aufhalten. Was haben die Menschen hier verbrochen, dass man ihnen täglich so etwas zumutet? Und unsere Politik schaut zu und unternimmt nichts, zumindest ist davon nichts zu merken. Im Gegenteil, es wird, gefühlt, täglich schlimmer. Liebe Politiker, so verschafft man sich keine Achtung und keinen Respekt, im Gegenteil.
Wenn morgen und übermorgen in Summe neun Nutzungsstunden zusammenkommen, wird der August 2017 der Monat mit den meisten Nutzungsstunden des Übungsluftraums seit Juni 2016 sein. Letzten Mittwoch hatten wir sieben Nutzungsstunden, letzten Donnerstag fast fünf. Es ist also zu schaffen.
„Wir haben gestern auch lange gekämpft, bis der Kleine endlich eingeschlafen ist“
Die Piloten in den vier Tornados (drei aus Büchel, einer aus Jagel) waren offenbar für viele kleine Kinder der Region (und ihre Eltern) Besuch aus der Hölle. Für morgen ist der selbe Anschlag auf unsere Kinder und uns erneut geplant. Werden sie sich zurückhalten können?
Petitionen alleine lösen unser Problem nicht, aber sie bringen das Thema in die Öffentlichkeit. Wir hoffen, es finden sich viele Menschen der Region, die sich nicht mit der Phrase „Die müssen doch üben“ einreden lassen, dass das ausgerechnet und nur bei uns sein muss. So dämlich kann man doch gar nicht sein, oder? Daher bitten wir um zahlreiches Mitzeichnen der Petition „Militärischer Fluglärm, Wohnen unter einem Truppenübungsplatz - nein danke!“
Am gestrigen Horrortag haben sie uns in vier Lärmwellen überfallen und die Planungen am Abend um eine Viertelstunde überzogen. Heute überziehen sie nicht nur am Abend, sie fallen auch eine Viertelstunde früher ein. Irgendwie kam uns dieses „Wir reißen den Bau ab, und die deutschen Zivilisten gleich mit“ bekannt vor. Und siehe da, sie haben wieder einen neuen Commander. Dann dreht die ganze Air Base erfahrungsgemäß komplett durch. Dem wollen sie vermutlich zeigen, was für tolle Kerle sie sind. Wir hoffen, die Bundeswehr kriegt sie bald wieder eingefangen.
„Ich hatte keine Chance, meine Kids (1 und 3 Jahre) ins Bett zu legen“
Nach vier Lärmwellen der US-Amerikaner hat der Fliegerhorst Büchel nichts Besseres zu tun, als uns den Rest zu geben. Wie von der Kette abgerissen, d.h. noch lauter als die US-Amerikaner, heizen sie mit drei Tornados über unsere Häuser. Die Piloten sollten sich schämen, so mit ihren Landsleuten umzugehen. Was sich der Fliegerhorst Büchel heute leistet, ist allerunterste Schublade.
Um 20:28 Uhr kommt auch noch ein Tornado aus Schleswig/Jagel. Kein Weg ist zu weit, um bei uns zu üben.
Ihr kennt den Trick aus der Politik: Erst den Gegner mit fiesen Methoden zur Weißglut treiben und sich dann, wenn er emotional wird, über mangelnde Sachlichkeit beklagen. Dazu braucht sich das Verteidigungsministerium gar nicht anzustrengen. Einfach wegsehen reicht schon. Den Rest erledigen rücksichtslose, gedrillte US-Kampfjetpiloten.
Die Reaktionen, an denen die drangsalierten Menschen uns teilhaben lassen, veröffentlichen wir nicht alle. Sie sind nämlich so, wie Menschen reagieren, wenn sie hilflos täglicher Quälerei ausgesetzt sind. Es ist eine Schande, wie das Verteidigungsministerium mit den Menschen der Region umgeht.
Die Kulturbereicherer aus Spangdahlem krönen ihre vierte Lärmwelle mit einem Überschallknall um 18:07 Uhr im Nordsaarland.
Wir können Euch nur empfehlen, Euch regelmäßig zu beschweren. Nur dann haben wir eine Chance, das Verteidigungsministerium zu überzeugen, dass die Menschen der Region Saarland und Westpfalz kein Verschleißmaterial für das US-Militär sind.
Drei Lärmwellen sind nicht genug. Um 17:45 Uhr geht der US-Lärm erneut los. Unfassbar, was unsere Bundesregierung ausländischem Militär erlaubt.
Die frei randalierenden US-Amerikaner machen den Menschen der Region die komplette Lebensqualität kaputt. Wollen wir wetten, dass das Problem ganz schnell gelöst wäre, wenn die US-Piloten so über Mainz oder gar Berlin toben würden?
Aus Bad Dürkheim wird uns ein Überschallknall um 15:44 Uhr gemeldet. Zu dieser Zeit waren nur US-Jets in der für Überschallflüge zulässigen Höhe.
Damit haben wir schon im August mit 34 Überschallknallen in diesem Jahr fast so viele wie 2015 (36), was seit dem Beginn unserer Aufzeichungen 2011 das diesbezüglich schlimmste war. Alle Knalle in diesem Jahr gehen auf das Konto der US Air Base Spangdahlem. Sie sind außer Rand und Band, und weder von der Leyen noch Merkel scheren sich darum. Hauptsache, der Lärm kommt nicht zu ihnen nach Hause.
Es geht dann auch wie angedroht los. Um 09:15 Uhr tummelt sich die US Air Force bereits mit mindestens acht Kampfjets in der Region. Die Lärmreichweite einer Dreiergruppe beträgt besonders im tiefen Frequenzbereich etwa 30 km, auch hinter geschlossenen Fenstern.
Um 11:58 Uhr sind es mindestens zehn US-Kampfjets.
Am Nachmittag geht es mit dem selben Dauerdröhnen weiter. Die zerstörte Lebensqualität in der Region hat einen Namen: US Air Force. Es ist nicht mehr zum Aushalten mit der US Air Force, die stur darauf beharrt, ihren Übungsbedarf hier bei uns zu decken und offensichtlich von höchster deutscher Stelle protegiert wird.
Während der Juli eine deutliche Verbesserung brachte, ist der August ein großer Schritt zurück. Was uns konkret erwartet, ist offen, aber alleine eine Planung von 8¼ Stunden missfällt uns. So viel war es seit 14.06. nicht mehr. Dass der Lärmtag schon um 09:00 Uhr beginnen und erst um 21:00 Uhr enden soll, macht es nicht besser. Immerhin sind die Planungen noch einstellig.
Das Konto ist in der geduldeten Überziehung, aber man will dem Nachbarn auch dieses Jahr wieder erzählen können, dass man sich eine Flugreise geleistet hat. Die geniale Idee: Man beteiligt einfach Tausende Menschen an den Kosten, z.B. indem man einen Billigflieger nimmt, der auf dem Hahn zu den unmöglichsten Zeiten starten und landen darf. Die Menschen, die nachts geweckt werden, zahlen dann mit ihrer Nachtruhe und halten die Kosten für die asozialen Billigtouristen und Ryanair gering.
Da die die Passagierliste des Ryanair-Flugs von Palma de Mallorca zum Hahn nicht öffentlich ist kann man, den Passagieren nicht bei Gelegenheit nachts am Telefon erzählen, wie man sich für ihren billigen Urlaub mitfreut. Ist auch besser so, denn sie würden sich eventuell belästigt fühlen.
Nach einer solchen Horrorwoche war uns klar, dass die Beplanung des Freitagnachmittags nur aus Wünschen der US Air Base Spangdahlem resultieren konnte. Wir waren auf dem Holzweg und haben ihnen Unrecht getan. Sie waren heute überhaupt nicht bei uns unterwegs. Am Nachmittag drehte lediglich eine AWACS-Maschine der NATO ihre Kreise. Es gab noch einen Überflug einer belgischen Hercules und einer belgischen F16 in großer Höhe – vom Lärm her alles nicht nennenswert. Von einem verlärmten Freitagnachmittag kann man nicht sprechen, das wäre unfair gegenüber dem Militär.
Von unserem Leser Heinz Göres
Das größte amerikanische Militärtransportflugzeug Galaxy C5 über dem Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern (Innenstadt) im Landeanflug nach Ramstein. Keine Proteste seitens der Stadtverwaltung Kaiserslautern und der Klinikleitung sind mir bekannt.
Impressionen vom heutigen Tag im Saarland
Nach dieser Horrorwoche hätten wir einen ruhigen Freitag verdient, wenigstens einen ruhigen Freitagnachmittag. Denkste. Die US-Landplage will bis 16:30 Uhr randalieren, die US-Landplage darf bis 16:30 Uhr randalieren – auch am Freitag.
Wir brauchen eine Bundesregierung, die ihnen den Weg nach Hause zeigt. Und ein langes Gewitter am Nachmittag.
Heute fliegt jenseits der Planung eine F15 in der Nähe von Spangdahlem herum, die definitiv nicht hier stationiert ist. Haben sie wieder Kumpels eingeladen, um gemeinsam noch einen draufzusetzen? Die Maschine war ziemlich hoch. Wir hoffen, die Werte stimmen, und sie ist nicht in Spangdahlem gelandet.
Der Juli machte uns Hoffnung. Die Bundeswehr schaffte es, die Belastung der Region von 65 Stunden Kampfjetpräsenz im Juni auf 32 Stunden im Juli zu drücken. In dieser Zeit waren aber die US-Piloten einige Wochen weg. Nun sind sie wieder da und dürfen nicht nur ihren kompletten Übungsbedarf in der Region Saarland und Westpfalz decken, auch die Bundeswehr macht ordentlich mit, statt auf weniger genutzte Regionen auszuweichen.
Die tägliche Kampfjetpräsenz steigt von 4:18 Stunden vorgestern über 5:06 Stunden gestern auf 6:54 Stunden heute. Fast 7 Stunden Anwesenheit von Kampfjets und ihrem Dröhnen – dank dem Fliegerhorst Büchel bis 21:04 Uhr. Seit dem Beginn unserer Messungen im Juni 2016 hatten wir nur drei Tage, die noch schlimmer waren, alle im Januar 2017.
Übrigens: Die Planungen gingen heute im Saarland von 10:10 Uhr bis 16:30 Uhr, in Rheinland-Pfalz von 09:55 bis 21:00 Uhr. Geflogen wurde in beiden Bundesländern von 09:13 Uhr bis 21:04 Uhr. Wer früher anfängt, hört eben später auf.
Dieser Scheißtag schreit nach einem Danke. Oder nach zweien. Danke, Merkel! Danke, von der Leyen!
Was macht man, wenn man erneut aufsteigen will, aber dummerweise die Bundeswehr den Übungsluftraum in Beschlag genommen hat? Für die US Air Base Spangdahlem ist das ganz einfach: Unter dem Übungsluftraum fliegen, dann ist es zwar für die Leute am Boden noch lauter als sonst, aber solange die Familien der Piloten und die Durchwinker bei der Bundeswehr den Lärm nicht abbekommen, ist alles in Ordnung. Sie sind dann mit zwei Maschinen von 15:34 Uhr bis 16:41 Uhr unterwegs, über eine Stunde lang. Flüge in dieser Höhe sind überall in Deutschland erlaubt. Gerade deshalb würden wir gerne wissen, warum die US-Amerikaner immer nur bei uns herumlärmen.
Die gemeinsamen Übungen der US Air Force und der Bundeswehr haben heute zu über fünf Stunden Anwesenheit von Kampfjets geführt. Soviel hatten wir seit dem 21. Juni nicht mehr. Wir sehen und hören mit Schrecken, dass der Lärm wieder ansteigt. Wirft man den Leuten bei der Bundeswehr, die für unsere Entlastung arbeiten, von höchster Stelle Knüppel zwischen die Beine? Fünf Stunden Kampfjetlärm am Tag? Ernsthaft, Frau von der Leyen, Frau Merkel?
Die Menschen der Region wollen gar nicht so genau wissen, wie das US-Militär Stück für Stück unsere Gewässer, unser Erdreich und unser Grundwasser vergiftet.
Die Planung war keine leere Drohung. Um 08:53 Uhr sind unsere lieben US-Freunde bereits mit mindestens vier Maschinen im Saarland. Manche kennen das noch, es ist nicht allzulange her: Wer im mittleren oder nördlichen Saarland lebt und im Schongürtel Saarbrücken-Saarlouis-Dillingen-Merzig arbeitet, musste darauf achten, um 08:00 Uhr von zu Hause geflüchtet zu sein, denn dann kam der tägliche Terror aus Spangdahlem. Es sieht so aus, als wünschen sich unsere Gäste die Rückkehr in alte Zeiten wieder – und bekommen sie brav abgenickt, denn mit uns konnten sie es schon immer machen.
Der Vorwand des Militärs, jeden Tag bei uns stundenlang mit Kampfjets zu üben, ist die Existenz des Übungsluftraums TRA LAUTER. Er beginnt ab 3000 Metern Höhe, ab der man zivile Flugzeuge zeitweise aussperren kann. Dann haben die Kampfjetpiloten freie Bahn.
Die logische Konsequenz wäre, Flüge unterhalb des Übungsluftraums zur gerechteren Verteilung des Lärms woanders durchzuführen, da wo keine Übungslufträume sind. Denn unter 3000 Metern herrschen bei uns normale Sichtflugregeln, da müssen sich die Kampfjetpiloten mit allen anderen Flugzeugen arrangieren. Der Fliegerhorst Büchel scheint zu meinen, dass eine Extraportion Lärm bei uns nicht auffällt, woanders aber einen regelrechten Shitstorm auslösen würde. Eine halbe Stunde lang heizt daher ein Bücheler Tornado unter 3000 Meter tief im Saarland herum und geht bis unter 1000 Meter herunter.
In Spangdahlem legt man offenbar Wert darauf, sich unmöglich zu verhalten. Aus Saarbrücken-Dudweiler wird uns ein Überschallknall um 13:40 Uhr gemeldet. Zu dieser Zeit waren nur US-Kampfjets fast in der zulässigen Höhe für Überschallflüge.
Unsere BI hat keine politische Agenda zur Verteidigungspolitik, daher sind wir kein Teil der Friedensbewegung. Die US Air Base Ramstein hat aber bereits unser Grundwasser vergiftet und belastet ohne jegliches Schuldbewusstsein und erkennbare Absichten, den Ball flach zu halten, die Region mit Fluglärm. Nicht nur die „übliche“ Logistik, also das Ein- und Ausfliegen von Waffen und das Einfliegen von Verbrauchsartikeln, um möglichst nichts von uns kaufen zu müssen, macht rund um die Uhr Lärm. Die Base bildet auch Piloten aus, was tiefe, laute, endlose Herculesrunden in der Umgebung mit sich bringt, die sich oft bis ins Saarland ausdehnen.
Daher wäre die Schließung der US Air Base Ramstein aus Sicht auf Umwelt und Lebensqualität wünschenswert. Sollte solch eine Schließung konsequenterweise dazu führen, dass auch die US Air Base Spangdahlem geschlossen wird, die seit Jahrzehnten die Menschen des Saarlandes und des angrenzenden Teils von Rheinland-Pfalz mit Kampfjet-Übungen regelrecht terrorisiert, wäre dies die Heilung der Region von einer schweren Krankheit. Daher weisen wir auf das Friedenscamp und Festival „Stopp Air Base Ramstein“ hin.
Heute hat auch die Region um Saarbrücken ihren „Spaß“ mit zusätzlichem unnötigen Fluglärm. Der Saartext schreibt:
115 SAARTEXT So.20.08 12:37:02 NACHRICHTEN Ensheim Flughafenfest am Airport Saarbrücken Beim traditionellen Flughafenfest am Airport in Saarbrücken dreht sich heute wieder alles um die Luftfahrt. Bis 18.00 Uhr gibt es zudem ein buntes Un- terhaltungsprogramm für Familien. Star des Tages ist Air Racing-Weltmeis- ter Matthias Dolderer. Die Bundesluft- waffe ist mit einem Eurofighter und ei- nem Infotruck präsent. Auch die Flug- hafenfeuerwehr zeigt ihr Können. Auch in diesem Jahr sind wieder Rund- flüge im Hubschrauber und in Flächen- flugzeugen möglich. Der Veranstalter rät dringend, wieder den Busshuttle- dienst zu nutzen.
Die Helikopter (Mehrzahl), die wegen der Rallye hin- und herfliegen, zeigen sich bereits im Laufe des Sonntagvormittags als regelrechte Landplage. Rücksichtslos knattern die Piloten immer wieder im Tiefflug über Nonnweiler. Neben der belgischen Firma Heli & Co. lärmt auch die Firma Meravo Helicopters aus Oedheim mit.
So einen Krach am Sonntag brauchen wir nach einer Woche voller US-Kampfjetterror nicht wirklich. Wir geben der Firma Meravo die Möglichkeit zur Stellungnahme. Es könnte ja sein, dass unsere Datenbank nicht aktuell ist.
Vor der anstehenden Bundestagswahl fragen wir Roman Maurer (Freie Wähler) ob er findet, dass zur Präsenz der US Air Force auch der regelmäßige Übungsbetrieb über unseren Köpfen gehört.
Auto- und Fluglärm als Sport vermarktet
Aus der Reihe „Lärmtourismus“: Für viele Menschen in der Region ist der Sonntag der einzige Tag, an dem sie ausschlafen können. Darauf freuen sie sich die ganze Woche. Heute hat ihnen eine Horde (echte und/oder gefühlte) Rallyefahrer in teilweise abartig lauten Autos drauf geschissen. Ab 7:00 Uhr dröhnt ein Teil des Nordsaarlands; die erste Dreiviertelstunde fast ohne Pause. Wir vermuten die Anfahrt zu einem Streckenabschnitt oder Veranstaltungsort der Rallye. Hätte es den Fahrern und Organisatoren denn so schrecklich wehgetan, wenn sie drei Stunden später begonnen hätten? Mit dem Fluglärm haben sie immerhin bis 09:00 Uhr (Pontair-Kreisflieger) warten können. Ein Hubschrauber der ebenfalls belgischen Firma Heli & Co. wartete gar bis 10.00 Uhr mit seiner Nerverei.
Einige Politiker fragen sich, wie sie die Verödung der Ortskerne aufhalten können. Ein erster Schritt wäre es, die dort lebenden Menschen vor der Willkür rücksichtsloser Fahrzeugführer mit unnötig lauten Autos und Motorrädern zu schützen.
Vor der anstehenden Bundestagswahl fragen wir Oliver Luksic (FDP) ob er findet, dass zur Präsenz der US Air Force auch der regelmäßige Übungsbetrieb über unseren Köpfen gehört.
Vor der anstehenden Bundestagswahl fragen wir Alice Weidel (AfD) ob sie findet, dass zur Präsenz der US Air Force auch der regelmäßige Übungsbetrieb über unseren Köpfen gehört.
Vor der anstehenden Bundestagswahl fragen wir MdB Christian Petry (SPD) ob er findet, dass zur Präsenz der US Air Force auch der regelmäßige Übungsbetrieb über unseren Köpfen gehört.
Vor der anstehenden Bundestagswahl fragen wir MdB Sahra Wagenknecht (Die Linke) ob sie findet, dass zur Präsenz der US Air Force auch der regelmäßige Übungsbetrieb über unseren Köpfen gehört.
Vor der anstehenden Bundestagswahl fragen wir MdB Markus Tressel (Grüne) ob er findet, dass zur Präsenz der US Air Force auch der regelmäßige Übungsbetrieb über unseren Köpfen gehört.
Vor der anstehenden Bundestagswahl fragen wir Anja Hirschel (Piraten) ob sie findet, dass zur Präsenz der US Air Force auch der regelmäßige Übungsbetrieb über unseren Köpfen gehört.
Vor der anstehenden Bundestagswahl fragen wir MdB Anita Schäfer (CDU) ob sie findet, dass zur Präsenz der US Air Force auch der regelmäßige Übungsbetrieb über unseren Köpfen gehört.
Wer Vorschläge hat, wen wir ebenfalls fragen sollen, nur her damit. Zur signifikanten Erhöhung der Lebens- und Tourismusqualität in der Region ist es nicht zwingend nötig, die US-Basen zu schließen. Die Einstellung des Übungsflugbetriebs würde bereits zu einer erheblichen Entlastung beitragen.
Ein Leser schreibt uns, dass laut Trierischem Volksfreund in Spangdahlem bis 2022 eine riesige Flugzeugrampe, Wartungshallen, ein Hauptquartier für die zu verlagernden Einheiten aus Mildenhall und ein Flugsimulator enstehen werden. Was das heißt, ist abzusehen: Es werden noch mehr Piloten aus den USA zu uns geflogen, die erst im Simulator ausgebildet werden und dann Tag und Nacht mit C130 Hercules und Osprey Kipprotorflugzeugen bei uns herumknattern, -dröhnen und -brummen – zusätzlich zu den Kampfjets, mit denen sie uns jetzt schon den letzten Nerv rauben.
Dass US-Militärpiloten in unserer dicht besiedelten Region ausgebildet werden, kann nicht die Antwort sein. Das ist die Frage. Die Antwort heißt NEIN. Die US Air Force hat die Region Eifel, Saarland und Westpfalz in ein Lärmghetto verwandelt, das die Menschen krank macht, nur damit US-Militärpiloten sich nicht die heimischen Wüsten sondern unsere Wälder anschauen können. Je eher unsere Politiker der US Air Force klarmachen, dass sie hier nicht ihren Ausbildungsbedarf decken kann, desto eher ist das Problem US Air Force gelöst. Wir werden nicht auf den Trick unserer Politiker hereinfallen, so lange nichts wissen zu wollen, bis die US Air Force Tatsachen geschaffen hat, und sie dann „leider, leider nichts mehr machen können“.
Das einzige Signal, das die US-Gäste verstehen werden, ist die Schließung des Übungsluftraums TRA LAUTER und der Abbau der POLYGONE. Übt die Feuerwehr in Innenstädten und Wohngebieten und zündet dort Häuser an? Nein, tut sie nicht. Aber die US Air Force macht unser Leben regelmäßig zur Hölle, über Wohngebieten, Ortskernen, Krankenhäusern, Schulen und Kindergärten. Wir werden das nie unwidersprochen hinnehmen. Nie. Und es werden täglich mehr, die sich nicht mehr von allgemeinem Gefasel einlullen lassen. Niemand muss hier mit Militärflugzeugen üben. Ausländische Streitkräfte schon gar nicht.
Nervige Runden bleiben nervige Runden, aber möglicherweise hängen sie mit der ADAC-Rallye zusammen. Wir hätten schon nachmittags drauf kommen können, aber Spontanität ist bekannterweise das, was einem auf dem Heimweg einfällt. Danke für die Zuschriften, die auch in Richtung Rallye spekulieren. Der Vorteil gegenüber einem Dienst fürs Militär (Flugzieldarstellung) wäre, dass der Spuk sich in den nächsten Wochen nicht wiederholen wird.
Man könnte jetzt sagen, so ein kreisendes Flugzeug ist immer noch weniger nervig als Helikopter. Andererseits kann man sich auch fragen, ob man für ein paar Luftbilder bzw. Filmszenen am 17. und 18.08. elf Stunden lang Kreise fliegen muss – alleine durch Air Service Liege. Am heutigen Samstag ist die Maschine schon wieder in der Luft und fliegt Kreise. Das ist ein weiterer Hinweis darauf, dass es sich nicht um Flüge handelt, die vom Militär beauftragt sind.
Ist diese Woche ein Treffen in der Region für rücksichtslose ausländische Nervsäcke? Sind die alle zu Hause rausgeflogen und zu uns geschickt worden, weil keiner sie haben will?
Um 15:58 Uhr steigt die Maschine noch einmal auf und fliegt erst in der Region Wintrich Kreise, dann ab 18:30 Uhr über Nonnweiler, Wadern, Weiskirchen. Beschweren kann man sich bei info@jetnetherlands.com.
Das unmögliche Benehmen der US Air Force am heutigen Freitag hat dafür gesorgt, dass wir uns über 700 Likes für unseren Facebook-Auftritt freuen können.
Unsere Politiker in Berlin finden nicht, dass der Lärm der US Air Force Körperverletzung ist. MdB Anita Schäfer und Nadine Schön haben sehr, sehr großes Verständnis für das Militär, besonders für das US-amerikanische. Sind sie schon zu lange an den fernen, ruhigen Fleischtöpfen?
Von einem Leser aus Illingen
Hiermit beschwere ich mich über den militärischen Fluglärm in dieser Woche. Insbesondere an diesem Freitag, 18.08.2017, wurden wir Saarländer wiederum wie in alten Zeiten von 12.00 Uhr bis 13.45 Uhr durch ekelhaftes Dauergedröhne terrorisiert. Wann endlich hauen diese Amis ab und üben in ihren Wüsten?
Anm. d. Red.: Es gibt Politiker, die gar nicht verstehen können, wo denn dieser böse „Antiamerikanismus“ herkommt. Die US-Militärs tun doch nichts. Zumindest nicht dort, wo diese Politiker wohnen.
Ein in Malta registriertes Flugzeug startet in Saarbrücken und fliegt seit 13:25 Uhr endlose Kreise im Nordsaarland. Vielleicht sucht der Pilot ja ein süßes, kleines, vermisstes Kätzchen. Aber vielleicht verdient die Firma einfach nur Geld auf Kosten unserer Lebensqualität. Wer weiß das schon. Wir fragen einfach bei Pontair nach.
Von 13:25 Uhr bis 15:12 Uhr sind immerhin eine Stunde und 47 Minuten Kreisfliegerei zusammengekommen. Wir sind sicher, die Waderner und Weiskircher (auch die in der Reha-Klinik) haben sich ganz toll über fast zwei Stunden Gebrumme gefreut.
Aufgrund der großen Gastfreundschaft des Verteidigungsministeriums und der fleißigen US Air Force haben wir am heutigen Freitag, dem 18.08.2017, um 12:55 Uhr mit 32:13 Nutzungsstunden des Übungsluftraums den Wert des Vormonats überschritten. Fast der halbe Monat liegt noch vor uns.
Im Prinzip müssten wir fast unter jeden Artikel „Danke, Merkel!“ und „Danke, von der Leyen!“ schreiben. Da es aber auch noch andere Politiker, vor allem in CDU und SPD gibt, die uns aus der Ferne gerne den täglichen, stundenlangen Krach zumuten und uns einreden wollen, wir bräuchten das US-Militär und müssten seinen Lärm hinnehmen, würde der Text endlos lang werden. Daher verkneifen wir es uns. Meistens.
Von einem Leser, der das Saarland wegen des Kampfjetlärms verlassen hat
Wenn ich lese, was auf der BI-Seite so alles zu finden ist, mir vorstelle, wie kaputt ich nervlich wäre, müsste ich das noch live erleben und vergleiche, wie entspannt ich jetzt bin, selbst angesichts der Tatsache, dass nebenan eine Halle gebaut wird und der Bagger hin- und herfährt oder mit der Flex die Matten für den Beton zurechtgeschnitten werden, – Fenster zu, dann ist es schon kaum noch zu hören, im Gegensatz zu F16 – kann ich nur sagen, dass ich genau die richtige Entscheidung getroffen habe, in meine alte Heimat zurückzuziehen.
Anm. d. Red.: Das ist nicht die erste und wird nicht die letzte Familie sein, die wegen des ständigen Kampfjetlärms das Saarland verlässt.
Ganz Deutschland freut sich am Freitagmittag über Ruhe – und dass der übriggebliebene und völlig unnötige Lärm der auf ewig uneinsichtigen US Air Force wie immer bei uns stattfindet. Wie kann es sein, dass die Bundeswehr am Freitagnachmittag nicht üben muss, die US Air Force aber mutwillig bei uns herumrandaliert? Dass sie ausgerechnet um 12.00 Uhr erneut aufsteigen, ist Provokation pur, auch seitens des Verteidigungsministeriums und der Bundeswehr. Denn die haben es genehmigt und den Übungsluftraum großzügig bereitgestellt – weil sie den Lärm nicht abbekommen.
Währenddessen bespaßt Air Service Liege zwischen Schweich und Bernkastel-Kues das Militär seit 09.00 Uhr, also seit drei Stunden durchgehend. Was ein Job! Über drei Stunden im Kreis fliegen und dabei anderen auf die Nerven gehen. Welch wunderbare Versammlung herumlärmender ausländischer Gäste bei uns! Das ist Willkommenskultur, von der andere Bundesländer lernen können. Leider wollen sie nicht. Danke, Merkel.
Nachtrag und Zusammenfassung: Die Kampfjets der US Air Base Spangdahlem waren bis 13:56 Uhr unterwegs und haben heute 2:33 Stunden bei uns herumgelärmt (Pausen herausgerechnet, reine Zeit mit Kampfjets in der Luft). In dieser Zeit haben wir 12:27 Flugstunden gemessen, was einer durchschnittlichen Anzahl von fünf Maschinen gleichzeitig entspricht. Dazu kam noch das Tankflugzeug, da auch Luftbetankungen durchgeführt wurden. Alleine die Kampfjets haben in dieser Zeit ca. 75.000 Liter Treibstoff durch die Triebwerke geblasen.
Später als befürchtet kommen sie dann doch. Erst mal nur zu zweit mit den Rufzeichen PAIN01 und PAIN02. Nomen est omen. VIPER01 und VIPER02 kommen gleich danach. Auch diese, immerhin selbstgewählten Namen passen.
Es ist eine Unverschämtheit vom Verteidigungsministerium, diese Plage auch heute wieder auf uns loszulassen.
Schau mal an, Air Service Liege bespaßt seit 9:00 Uhr mutmaßlich schon wieder das Militär. Auch um 13:15 Uhr noch, d.h. der Pilot dieser belgischen Firma fliegt seit über vier Stunden im Kreis.
Erst um 13.54 Uhr verlässt uns die Maschine, nach fast fünf Stunden Kreisfliegerei. Wir hoffen, die Familie des Piloten hatte einen ruhigen, angenehmen Morgen und Mittag. Nicht dass sie leben muss wie wir, das wäre schlimm.
Zum Dank dafür, dass wir uns heute von US-Amerikanern, Belgiern und der Bundesluftwaffe viereinhalb Stunden lang regelrecht terrorisieren lassen mussten, soll uns morgen eine durchgehende Verlärmung von 10:15 Uhr bis 14:15 Uhr blühen – so lange wie in keinem anderen größeren Übungsluftraum. Es gehört nicht viel Fantasie dazu, zu ahnen, wer bis 14:15 Uhr bei uns randalieren will. Warten wir es ab. Wir lassen uns gerne positiv überraschen.
Wir vermuten aber, dass schon morgen der Wert des Vormonats überschritten werden wird, obwohl der August erst halb vorbei ist. Bei zwei Stunden Nutzungsdauer am morgigen Freitag hätten wir im August schon mehr Nutzungsstunden als im ganzen Juli. Mehr Flugstunden haben wir jetzt schon.
Wie uns zugetragen wurde, hat Frau von der Leyen (CDU) am 14.08. in Pirmasens gesagt, sie sei froh, dass das US-Militär hier sei. Das können wir nachvollziehen, denn wenn sie hier sind, verlärmen sie nicht das Leben von Frau von der Leyen. Viel lieber würden wir Frau von der Leyen besuchen und ihr sagen, wie froh wir sind, dass das US-Militär bei ihr ist. Warum?
Von einer Leserin aus Kaiserslautern
Heute drehen sie hier über Kaiserslautern total durch. Erst von 11:45 bis 12:10 total laut, dann nach 13 Uhr die sechs Belgier und jetzt drehen sie schon seit 15:30 völlig frei. Incl. zweimal Durchbrechen der Schallmauer (15:56 und 16:07). Und es ist immer noch nicht Schluss. Völlig durchgeknallt zu glauben, sowas könnte man der Bevölkerung regelmäßig zumuten. Ich glaub es hackt.
Anm. der Redaktion: Die Leute, die uns den Lärm zumuten, (Merkel, von der Leyen, Staatssekretär Brauksiepe) finden sehr wohl, dass sie uns den Lärm zumuten können. Das ist offenbar sehr leicht, wenn man ihn selbst gar nicht ertragen muss.
Die US Air Force in großer Höhe birgt immer die Gefahr, zum üblichen Dauerlärm auch noch mit Überschallknallen drangsaliert zu werden. Ein Leser aus Kaiserslautern meldet uns den dazu passenden Überschallknall um 15.56 Uhr. Zu dieser Zeit waren nur Kampfjets der US Air Base Spangdahlem in der für Überschallflüge zulässigen Höhe unterwegs.
Sieht so aus, als hätte das Problem Nr. 1 der Region heute ganze Arbeit geleistet.
Wir müssen uns korrigieren. Sie sind noch nicht fertig. Uns wird aus Kaiserslautern ein weiterer Überschallknall um 16.08 Uhr gemeldet.
Es reicht nicht, was US Air Force, belgische und deutsche Luftwaffe uns heute an Dauerdröhnen übergeholfen haben. Die US Air Force aus Spangdahlem hat tatsächlich die Frechheit, ab 15 Uhr noch einmal über uns herzufallen. Bei solcherlei Provokationen fällt es schwer, sich zu beherrschen. Wir bitten alle Opfer dieser rücksichtslosen „Gäste“ trotzdem, bei Beschwerden so sachlich wie möglich zu bleiben.
Dass es sich um eine Luftbetankung handelt, hilft uns nichts. Im Gegensatz zu einer Luftbetankung der Bundeswehr bewegen sich die US-Kampfjets nicht in Höhe des Tankers, um kurz anzudocken, eine kleine Menge Treibstoff aufzunehmen und dann zum Fliegerhorst zurückzukehren. Bei den US-Amerikanern ist das volle Programm angesagt. Es würde zum Krach passen, wenn sie am Tanker volltanken, damit sie den Sprit ordentlich mit dem Nachbrenner rausblasen können. So wäre jedenfalls die unglaubliche Reichweite und Dauer des Bassgewitters zu erklären.
Es reicht nicht, was US Air Force, belgische und deutsche Luftwaffe uns heute an Dauerdröhnen übergeholfen haben. Die US Air Force aus Spangdahlem hat tatsächlich die Frechheit, ab 15 Uhr noch einmal über uns herzufallen. Bei solcherlei Provokationen fällt es schwer, sich zu beherrschen. Wir bitten alle Opfer dieser rücksichtslosen „Gäste“ trotzdem, bei Beschwerden so sachlich wie möglich zu bleiben.
Dass es sich um eine Luftbetankung handelt, hilft uns nichts. Im Gegensatz zu einer Luftbetankung der Bundeswehr bewegen sich die US-Kampfjets nicht in Höhe des Tankers, um kurz anzudocken, eine kleine Menge Treibstoff aufzunehmen und dann zum Fliegerhorst zurückzukehren. Bei den US-Amerikanern ist das volle Programm angesagt. Es würde zum Krach passen, wenn sie am Tanker volltanken, damit sie den Sprit ordentlich mit dem Nachbrenner rausblasen können. So wäre jedenfalls die unglaubliche Reichweite und Dauer des Bassgewitters zu erklären.
Dass sich zu den Belgiern auch noch mindestens drei Eurofighter aus Nörvenich gesellen, macht den Lärm nicht weniger. So kriegt man eben im heimischen Übungsluftraum TRA Münsterland die Planung auf null Stunden runter, während der hiesige Übungsluftraum mit 6¼ Stunden beplant ist.
Damit haben wir eine saubere deutsch-belgische Rudelverlärmung mit elf Kampfjets. Schön weit weg von der Heimat der beiden Geschwader. Die US-Amerikaner haben ihnen gezeigt, wie es geht. Und dass es geht: Lärm zu uns, Ruhe zu Hause.
Als hätten wir heute noch nicht genug Kampfjetlärm von Fremden ertragen müssen: Ab 13.15 Uhr fallen mindestens acht Belgier mit F16-Kampfjets ein. Langsam reicht es uns mit der Gastfreundschaft des Verteidigungsministeriums auf unsere Kosten. Frau von der Leyen darf ihre Gäste gerne nach Tempelhof einladen und sie stundenlang Kreise über Berlin fliegen lassen.
Auch die US Air Base Ramstein macht sich wieder zunehmend unbeliebt. Die Beschwerden über Übungsrunden mit Hercules C-130 häufen sich. Die Existenz der US Air Base Ramstein heißt nicht, dass auch die Piloten hier ausgebildet und trainiert werden müssen. Dies ist der Bequemlichkeit der US-Truppen geschuldet und keinesfalls ein Naturgesetz.
Wenn die US Air Force ordentlich Gas gibt, dröhnt es am Boden auch durch teure Schallschutzfenster, und zwar in mehr als Zimmerlautstärke. Der Lärmtourismus aus Rheinland-Pfalz ins nördliche Saarland nimmt ab 11:15 Uhr groteske Züge an.
Es muss bei aller Gastfreundlichkeit auch im Nordsaarland möglich sein, konzentriert zu arbeiten und zu lernen. Der Übungsbetrieb der US Air Force kann verlagert werden, die Menschen im Saarland nicht.
Wir wissen noch nicht, was Air Service Liege hier treibt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch sie auf Kosten unserer Lebensqualität Geld verdienen, indem sie Flugzieldarstellung fürs Militär betreiben. Wir haben sie gebeten, diese Kreiserei in unserer hochbelasteten Region zu unterlassen.
Nachtrag: Die Kreiserei dauerte eine Stunde und 40 Minuten.
Das hat ja nicht lange gedauert. Um 10.48 Uhr zählen wir bereits zwölf F16-Kampfjets aus Spangdahlem über der Region Saarland und Umgebung.
Aus St. Wendel wird uns berichtet, dass die US Air Force am gestrigen gesetzlichen Feiertag auch tiefe Übungsrunden mit Hercules C130 über der Stadt geflogen ist.
Das war nichts mit kampfjetfreiem Tag. Da unsere lieben US-Freunde aus Spangdahlem heute nicht im Übungsluftraum fliegen und Lärm machen dürfen, fliegen sie einfach unter dem Übungsluftraum – auch im Saarland, wo heute gesetzlicher Feiertag ist.
Wie man sieht, war das keine einzelne Maschine, sondern eine ganze Gruppe (Höhen minalt und maxalt in Fuß).
icao | callsign | date | from | to | minalt | maxalt | type | owner |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
AE161D | RISKY12 | 2017-08-15 | 15:12 | 15:31 | 7800 | 10100 | F16 | USAF |
AE16F4 | RISKY01 | 2017-08-15 | 15:13 | 15:31 | 9975 | 10000 | F16 | USAF |
AE1704 | SABER02 | 2017-08-15 | 15:19 | 15:21 | 6300 | 6600 | F16 | USAF |
AE16FA | SNAKE01 | 2017-08-15 | 14:44 | 15:04 | 8000 | 10000 | F16 | USAF |
AE16E9 | SNAKE52 | 2017-08-15 | 14:45 | 15:03 | 7800 | 10000 | F16 | USAF |
Kurios: Rheinland-Pfalz, aus dem der meiste Kampfjetlärm ins Saarland exportiert wird, hat heute zusammen mit dem Saarland einen ruhigen Tag, weil im Saarland Feiertag ist. Die Bundeswehr hat darauf verzichtet, den rheinland-pfälzischen Teil des Übungsluftraums TRA Lauter zu beplanen.
Bemerkenswert: Heute ist der erste Tag im Jahr 2017, an dem wir aufs Jahr gesehen nicht mehr auf Platz 1 der geplanten Nutzungsstunden des Übungsluftraums sind. Die Bundeswehr hat den Überhang systematisch abgebaut und so für mehr Gerechtigkeit beim Verteilen des Lärms gesorgt. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung.
Wir wollten schon etwas in der Art „immerhin kein Überschallknall“ an diesem üblen Tag schreiben, aber unsere US-Gäste konnten sich nicht zurückhalten. Aus Kaiserslautern wird uns ein Überschallknall um 15.42 Uhr gemeldet. Um diese Zeit waren nur US-Kampfjets aus Spangdahlem in der für Überschallflüge zulässigen Höhe.
120.000 Liter Treibstoff in vier Stunden
Um 10.54 Uhr zählen wir bereits neun Kampfjets über der Region: zwei Bundeswehr-Eurofighter aus Nörvenich und sieben US-F16 aus Spangdahlem. Für den heutigen Brückentag sind sechseinhalb Stunden Kampfjetübungen geplant, was zu schätzungsweise vier Stunden echter Nutzungsdauer führen wird.
Am Nachmittag geht die Gemeinschaftsverlärmung weiter. Regelrechte Bassgewitter erinnern einen daran, dass man auch in der Urlaubszeit und an Brückentagen sein Nachmittagschläfchen in der Pfeife rauchen kann. Oder musikalische Aktivitäten.
Nachtrag: Unsere Schätzungen waren nicht schlecht: 04:04 Stunden Nutzungsdauer des Übungsluftraums sind es geworden, soviele wie seit dem 21.06. des Jahres nicht mehr. In dieser Zeit haben die Piloten der insgesamt 15 Kampfjets über der Region 20 Flugstunden abgeleistet (es waren also im Durchschnitt 5 Maschinen gleichzeitig über unseren Köpfen) und ca. 20x 6000 Liter, also 120.000 Liter Treibstoff verbraucht. Da wir nicht alle Flüge erfassen können, waren es eher mehr.
Zu den Flügen mit BRK-Kennung hat uns ein Leser geschrieben: „Bei BRK-Flügen handelt es sich nicht um Flüge der HuAF. Es sind Flüge der NATO. Die 3 C17 sind in Hu zugelassen, wie die AWACS in Luxemburg zugelassen sind.“
Laut Wikipedia ist diese Einrichtung unabhängig von der NATO, unterstützt aber auch NATO-Missionen. Der Kommandeur ist ein US-Offizier.
Seit dem 29.06.2017 hat es keine Überschallknalle gegeben. Es sollte auch ganz 2017 keine mehr geben, denn wir liegen mit 29 Knallen bereits deutlich über den 20 Knallen von 2016.
Viele ahnen nicht, welcher Lärmmagnet die US Air Base Ramstein ist. Von und nach dort dürfen wir schon längere Zeit als zusätzlichen Kulturbereicherer das ungarische Militär begrüßen, das mit schweren C17-Transportern für eine beeindruckende Lärmkulisse sorgt.
Leider denken die US-Piloten gar nicht daran, sich an die Planungen vom gestrigen Tag zu halten. Nach 12.00 Uhr geht es munter weiter. Wir sind sicher, das wird die Akzeptanz des US-Militärs in der Region (und derer Kosten) weiter heben.
Um 12.10 Uhr kehrt dann Ruhe ein. Warum ärgern wir uns über „lächerliche zehn Minuten“? Weil es nicht die einzigen zehn Minuten Dröhnen waren, sondern die letzten zehn Minuten von insgesamt zwei Stunden und 18 Minuten.
Spielte sich vorher der Lärm vorwiegend im Gastgeberland Rheinland-Pfalz ab, so darf ab 11.20 Uhr auch das Saarland den Lärm der US-Gäste schlucken. Heute empfangen wir schon sieben Maschinen gleichzeitig. Ob es noch lange dauert, bis sie wieder die bekannten Rudelverlärmungen mit über zehn Maschinen über uns durchführen?
Damit gab es diese Woche keinen einzigen Werktag ohne US-Kampfjetlärm.
Auch der heutige Freitagnachmittag soll kampfjetlärmfrei bleiben. Nach 12.00 Uhr sind keine Übungen geplant.
Nichts. Daher ist es den Cargolux-Managern und denen des Luxemburger Flughafens egal, wenn sie mitten in der Nacht im Saarland Menschen wecken. Hauptsache die Boni stimmen, und die Flugzeuge kommen nicht bei ihnen vorbei.
Um 23.53 Uhr kommt der dritte. Wie wäre es mit Kreisen über Luxemburg, bis die Maschinen 10.000 Meter erreicht haben? Wenn Flüge um diese Zeit ach so wichtig sind, sollte das doch kein Problem sein.
So schlecht kann das Wetter gar nicht sein, dass aus Rheinland-Pfalz kein Lärm ins Saarland eingeschleppt wird. Gegen 14.45 Uhr kommen sie mit sechs Maschinen zur „kleinen Rudelverlärmung“. Falls es Wandertouristen gibt, die sich nicht vom Regen abschrecken lassen, dürften ihnen die US-Gäste den Aufenthalt verderben. Dann kommen sie eben nicht mehr wieder. Kostet ja weder Rheinland-Pfalz noch die US Air Force etwas.
Nachdem uns die US Air Force stundenlang zugedröhnt hat, kommt kurz nach 15 Uhr ungeplant ein Eurofighter des Fliegerhorsts Nörvenich zu Besuch und fliegt kleine Kreise, die bestens in den Übungsluftraum Münsterland gepasst hätten. Mit uns kann man es ja machen. Zum Vergleich: Der hiesige Übungsluftraum ist heute über 5 Stunden lang beplant, der nordrhein-westfälische nur 2 Stunden. Klar, wenn man seinen Lärm elegant bei uns entsorgt.
Kaum zurück aus England, schon wieder Problem Nummer 1
Ab ca. 10.15 Uhr wird das Saarland vom bekannten Dauerdröhnen der US-Gäste aus Spangdahlem heimgesucht. Genau das, was man in den Sommerferien will.
Zum Glück für das Militär gibt es keine Statistik, die den ersten Platz der Lärmbelastung durch Kampfjetübungen mit dem ersten Platz der Saarländer bei Herz-/Kreislaufkrankheiten in Zusammenhang bringt.
Warum mittags verzichten, wenn es morgens so schön mit dem Herumlärmen klappte, denken sich unsere US-Gäste, und fangen um 13.00 Uhr erneut mit dem Dauerdröhnen an. „Nur“ mit 4 Maschinen, aber wir haben für heute schon wieder genug von der US-Bereicherung. Sie haben es innerhalb weniger Tage nach ihrer Rückkehr aus England geschafft, wieder das Hauptlärmproblem der Region zu sein.
Die Bayern haben zwar mit der TRA Frankenalb eine sog. Werft-TRA für technische Flüge, aber für die tiefen Flüge (ca. 1500 bis 2000 Meter über Grund) brauchen sie keine TRA – deshalb kommen sie mal wieder zu uns. Ein Tornado der DASA ist heute Vormittag vor allem im südlichen Teil des Saarlands aktiv.
Der Squawk-Code 7700 ist ein Code, der in Notlagen gesendet wird. Der enstprechende F16-Kampfjet ist dann auch sofort heimgeflogen. Wir vermuten eine kleinere technische Störung. Die anderen F16 aus Spangdahlem haben munter weitergelärmt.
Es fällt auf, dass sie mit deutlich weniger Flugzeugen gleichzeitig unterwegs sind, als noch vor einem Monat. Auch konnten sie sich die letzten Tage mit Überschallknallen zurückhalten.
Nachtrag: Es waren sogar zwei, die 7700 gesendet haben: die Callsigns „HARM02“ und „HEAT04“. Das scheint öfter vorzukommen, in unserem Empfangsbereich schon 16 Mal in diesem Jahr: 7 Kampfjets, ein Militärtransporter und 8 zivile Maschinen.
Wer mit Sorge den Überflug des F18-Kampfjets aus der Schweiz (Hex 4B7F86, Callsign SUI517) auf dem Radar beobachtet hat, kann sich entspannen. Das war ein einfacher Überflug in über 12 km Höhe, keine Übung bei uns.
Wer im Nordsaarland wohnt, Urlaub hat und meint, er könne ausschlafen, hat die Rechnung ohne das US-amerikanische Militär gemacht. Um 08:00 Uhr dröhnt eine Hercules C-130 von Ramstein über das nördliche Saarland und weckt diejenigen, die es wagen, mit gekipptem Fenster zu schlafen. Wir wissen nicht warum, aber offensichtlich legt die US Air Base Ramstein gesteigerten Wert darauf, mit ihrem Lärm selbst den Unpolitischsten daran zu erinnern, dass man die Base auch schließen könnte. Niemand im Saarland würde sie vermissen.
Die ganz große Rudelverlärmung ist es noch nicht, aber die sechs Kampfjets von der US Air Base Spangdahlem ziehen am Vormittag munter zwischen Trier und Lebach ihre Kreise, sodass auch das Saarland und sein Tourismus etwas von den in Rheinland-Pfalz gastfreundlich aufgenommenen US-Amerikanern haben.
Wir stellen tatsächlich die Grundsatzfrage: Warum müssen Ausländer, die eigene Einöden zum Üben haben, über dem zweitdichtest besiedelten Flächenland Deutschlands lautstark ihren Übungsbedarf decken? Wer Gründe dafür hat und nicht in unserer Region wohnt, kann sie ja zu sich nach Hause einladen.
Das US-Militär, das es bereits geschafft hat, unser Oberflächen- und Grundwasser zu verseuchen, holt zu einem neuen Schlag gegen unsere Umwelt aus. Um das 27-Fache wollen unsere Gäste ein Gefahrgutlager zwischen Lingenfeld und Germersheim vergrößern und natürlich nicht genau sagen, was sie dort überhaupt lagern. Geht die Liebe der rheinland-pfälzischen Landesregierung zum US-Militär so weit, dass wir erst in Blutproben der Kinder der dortigen Region sehen werden, was es bei uns lagert? Oder ist nach den umfassenden Umweltschäden endlich eine rote Linie erreicht?
Die Planungen für den heutigen Freitag sind vergleichsweise moderat und sehen Ruhe ab 11.30 Uhr vor. Obwohl die US-Piloten aus England zurück sind, setzt sich die Tendenz der Lärmreduzierung am Anfang des Augusts fort. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung.
Aus der Reihe „Wie war das noch mit den Quadranten?“ Warum schreibt die Bundeswehr, dass von 10:00 Uhr bis 11:30 Uhr nur die Quadranten A und B beplant sind, wenn sie auch in D herumfliegt? Müssen die zurückgekehrten Tornados aus Incirlik ausgerechnet bei uns Gassi geflogen werden?
Die Bundeswehr hat sich Mühe gegeben, und die US-Piloten haben einen Teil des Monats in England geübt. Das hat man gemerkt:
Wir bedanken uns bei allen, die mitgeholfen haben, die Lärmbelastung in der Region Saarland und Westpfalz zu verringern.
Die EU-Kommission hat grünes Licht gegeben: Rheinland-Pfalz darf dem „Käufer“ bis 2024 insgesamt 25,3 Mio. € schenken, damit dieser den Hahn übernimmt und betreibt. Ob das reicht, wird sich zeigen. Schließlich macht der Hahn derzeit 40 Mio. € Miese pro Jahr. Bei Initiativen der Art „Alle drei Misthaufen ein lärmender Flughafen“ sitzen Steuergelder traditionell locker.
Der „Verkauf“ bietet aber durchaus Chancen für die hier lebenden Menschen. Da das Land langfristig den Hahn nicht mehr auf der Tasche liegen hat, sind überhaupt erst Maßnahmen zum Lärmschutz denkbar, z.B. ein Nachtflugverbot. Wie geschickt der chinesische Investor diesbezüglich die Verträge gestaltet, wird sich zeigen.
Wir wissen nicht, ob sie aus England zurück sind, oder ob sie die vier F16 aus dem Keller geholt haben, um uns zu zeigen, dass wir die Planungen vom Freitag in der Pfeife rauchen dürfen. Denn laut dieser Planungen ist heute der Quadrant D nicht beplant, der den größten Teil des Saarlands umfasst. Aber die US-Piloten wollen auch den Saarländern guten Tag sagen. Dort lärmt es sich einfach am schönsten – erst recht in den Ferien. Die Touristen werden sich freuen. Wer sich gerade jetzt Urlaub genommen hat, auch.
Eine Stunde am Vormittag geplant, eine halbe Stunde mit zwei Maschinen geflogen, da sind wir Schlimmeres gewöhnt. Auch heute merkt man deutlich, dass sich die Bundeswehr Mühe gibt. Die Abwesenheit der US-Amerikaner tut ein Übriges.
Die RHEINPFALZ vom 25.07.2017 bezeichnet die Dokumentation als „spannend und bedrückend“, die am Sonntag, 30.07.2017 um 20.15 Uhr im SWR-Fernsehen gesendet wird.
So mancher hat spekuliert, ob die gestrige halbe Stunde Überziehung andeuten sollte, dass es dafür heute ruhiger wird. Wie auch immer, heute hat sich die Bundeswehr sehr erfolgreich um Rücksichtnahme bemüht. Ein paar nicht nennenswerte Überflüge nach Frankreich waren alles, und das auf direktem Weg ohne Schleifen und Schlenker. Wir sagen danke für diesen Tag voller Lebensqualität.
An den absoluten Zahlen merkt man es deutlich, dass die US-Amerikaner derzeit hier nicht üben. Subjektiv leben wir immer noch im Kriegsgebiet. Die beiden Fliegerhorste Nörvenich und Büchel geben sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag im Saarland so laut Gas, dass es zeitweise unerträglich ist. Mit über 8 Flugstunden ist die Bundeswehr heute so aktiv bei uns wie noch ganz 2017 nicht – kein Wunder, wenn gleich zwei Fliegerhorste anreisen und sich hier austoben. Die über 8 Flugstunden sind in mehr als zweieinhalb Stunden verlärmter Zeit (rechnerisch, d.h. ohne eine Sekunde Pause) angefallen, in der sie wie abgerissen über unseren Köpfen getobt haben – und das in den Ferien und der Tourismus-Hochsaison.
Kampfjetlärm nach 18:00 Uhr ist eine besondere Provokation, erst recht, wenn Vor- und Nachmittag bereits ausreichend verlärmt wurden. Das hält den Fliegerhorst Büchel nicht ab, um 19:30 Uhr im Saarland einzufallen und bis nach 20:00 Uhr mit drei Tornados herumzulärmen.
Der Fliegerhorst Neuburg/Lagerlechfeld lädt sich mal wieder Italiener ein und schickt sie zwei Wochen lang jeden Tag zu uns, damit sie vor allem unter dem östlichen Teil des hiesigen Übungsluftraums die POLYGONE anfliegen. Sehr clever, sehr elegant. Aber inakzeptabel. Entweder karren die Bayern die mobilen Radarstationen zu sich nach Hause oder am besten gleich nach Italien. Wir leben immer noch in der durch Kampfjets meistbelasteten Region und haben für solche Gastgeberspielchen auf unsere Kosten überhaupt kein Verständnis. Schon gar nicht in der Ferienzeit.
Dass die Italiener meist mit falschen Kennungen fliegen (spanischer und reservierter Nummernkreis), hilft ihnen wenig. Dass sie fast immer ihren Mode-S-Sender abschalten, schon. Unsere ermittelten Flugstunden für die italienische Kulturbereicherung sind also viel zu niedrig.
Kennung | Callsign | Typ | Empfangen von | Empfangen bis | Min. Höhe in Fuß |
---|---|---|---|---|---|
345678 | APOLLO01 | Tornado | 2017-07-11 11:26 | 2017-07-11 11:31 | 8000 |
345678 | APOLLO2 | Tornado | 2017-07-13 15:31 | 2017-07-13 15:33 | 5800 |
FAC688 | APOLLO3 | Tornado | 2017-07-17 11:08 | 2017-07-17 11:22 | 8100 |
345678 | APOLLO4 | Tornado | 2017-07-17 11:09 | 2017-07-17 11:22 | 8200 |
33FE02 | APOLLO1 | Tornado | 2017-07-19 11:12 | 2017-07-19 11:16 | 6400 |
Leserbrief an die Rheinpfalz zum Thema Treibstoffablassen – ungekürzte Version
Von unserem Leser Sascha Blank
Das kleine Dorf in dem ich aufgewachsen bin, liegt Luftlinie etwa 5 km entfernt vom ehemaligen US-Militärflugplatz Sembach. In diesem kleinen Dorf fällt auf, dass über einen Zeitraum von 25 Jahren gesehen, mittlerweile in jedem zweiten Haus mindestens ein Bewohner an Krebs erkrankt oder bereits daran gestorben ist. Mein Heimatdorf soll für diese Entwicklung lediglich exemplarisch stehen, nach meinen Informationen sieht es in den Nachbargemeinden auch nicht anders aus. Da stellt sich doch die Frage, ob das Auftreten dieser Erkrankung in der Häufigkeit normal ist. Scheinbar nicht, denn Zugezogene aus anderen Teilen Deutschlands zeigen sich darüber regelmäßig verängstigt, da sie eine solche Situation aus ihrer Heimat nicht kennen.
Gerade wollten wir was Nettes schreiben, weil abends schon einige Zeit lang Ruhe herrscht, da fallen drei Tornados aus Büchel mit einem Höllenlärm im Nordsaarland ein. Es bestätigt sich wieder, dass eine unterschiedliche Beplanung der Quadranten des Übungsluftraums keine Bedeutung hat und man getrost die „Worst Case“-Zeiten für den gesamten Übungsluftraum annehmen kann. Das tun wir bei der Info an den SAARTEXT schon einige Monate lang – aus gutem Grund. Heute wäre im Saarland eigentlich um 11.00 Uhr Schluss gewesen, und der Übungsbetrieb sollte nur im östlichen Teil des Übungsluftraums eine Stunde weitergehen. Allerdings haben sich die lärmenden Gäste aus Rheinland-Pfalz noch nach 11.00 Uhr im Saarland recht wohlgefühlt. Wir nicht.
Zur Abendverlärmung: Seit dem 22. Juni hatten wir keinen Kampfjetlärm nach 18:00 Uhr. Das ist eine positive Entwicklung und gut für die Nerven. Vielen Dank dafür.
Gemeinsam mit Briten werden Piloten der US Air Base Spangdahlem einige Wochen lang von Lakenheath aus fliegen. Von dort ist es nicht allzuweit zum Meer. Wir meinen, eine Rückkehr nach Rheinland-Pfalz sollte keinesfalls überhastet erfolgen. Die hiesige Region ist nicht geeignet zum Üben. Die Bevölkerung im Saarland und zunehmend auch im benachbarten Rheinland-Pfalz nimmt werktäglichen, stundenlangen Kampfjetlärm nicht mehr hin.
Angesichts der Tatsache, dass wir in der mit Kampfjets meistbeflogenen Region leben, haben wir in der Tat ein Problem damit, diese Provokation den hier lebenden Menschen zu vermitteln. Mit mindestens vier F16-Kampfjets kommen belgische Lärmtouristen ab 14:00 Uhr eine Stunde lang zu Besuch, und zwar am Freitagnachmittag – eine Zeit, in der üblicherweise Ruhe herrscht und sowohl Bundeswehr als auch US Air Force sich zurücknehmen können.
Wenn die Bundeswehr die immer wieder unangenehm auffallenden Belgier nicht in den Griff bekommt, erwarten wir eine Anpassung der Betriebszeiten des Übungsluftraums TRA LAUTER. Niemand muss hier am Freitagnachmittag mit Kampfjets herumheizen.
Ihr könnt Euch bei der belgischen Botschaft per E-Mail beschweren:
berlin@diplobel.fed.be
Ab kurz nach 10:00 Uhr fallen Tornadopiloten des Fliegerhorstes Büchel über das nördliche Saarland her. Sie fliegen so laut, dass der Lärm selbst durch teure Lärmschutzfenster das Telefonieren im Haus erschwert.
Leider liegt unsere Region bezüglich der Nutzungsstunden mit Kampfjets auch 2017 immer noch auf Platz 1. Das ergab die Kleine Anfrage des MdB Markus Tressel. Es gibt für die Bundeswehr also noch sehr viel zu tun, selbst wenn sie die hohe Anzahl gleichzeitig fliegender Maschinen bei uns noch nicht berücksichtigen will.
Damit dürfte die Frage der meistbeflogenen Region für die ersten vier Monate 2017 geklärt sein, zumal auch die ED-R 401 im Nordosten aufgeführt ist. Von dort kriegen wir die ein oder andere Mail, in der uns ein namenloser Autor dafür verantwortlich macht, dass nach vielen Jahren der relativen Ruhe das Flugaufkommen zunimmt. Der dortige Lärm ist allerdings nicht von hier, sondern vorwiegend von den Fliegerhorsten Laage und Schleswig, wenn sie nicht gerade bei uns zu Besuch sind. Die US Air Base Spangdahlem hat eh an unserer Region einen Narren gefressen und will ihren kompletten Übungsbedarf unbedingt hier decken.
Offiziell gibt es auf der US Air Base Ramstein eine Selbstbeschränkung, die den Flugbetrieb sonntags zwischen 06:00 Uhr und 13:00 Uhr ruhen lässt. Heute hat sie zwischen 07:00 Uhr und 07:30 Uhr zwei Mal mit sehr lauten C17-Transportern den Sonntagswecker gespielt. Das ist im Sommer, wenn man mit gekipptem Fenster schlafen muss, besonders „wirksam“ und sichert ihr eine Fan-Gemeinde bis weit ins Saarland hinein. Denn wer sonntags um 7 geweckt wird, hat noch was vom Tag.
ICAO | Callsign | Datum | Von | Bis | Typ | Eigner |
---|---|---|---|---|---|---|
AE123D | RCH459 | 2017-07-02 | 00:56 | 01:00 | C17 | USAF |
AE1465 | RCH170 | 2017-07-02 | 05:52 | 05:58 | C17 | USAF |
AE2FA3 | RCH415 | 2017-07-02 | 07:05 | 07:07 | C17 | USAF |
AE20C8 | RCH564 | 2017-07-02 | 07:21 | 07:28 | C17 | USAF |
Es gab mehrere Fortschritte beim Planungsverhalten. Da die Planungen eine Art Absichtserklärung sind, sieht man an deren Entwicklung, dass die Bundeswehr steuernde Maßnahmen ergriffen hat:
Auch bei den Kennzahlen zu den tatsächlich durchgeführten Flügen gab es Fortschritte:
Leider ging es nicht ohne Rückschritte:
Wir haben unsere Hinweise zum Thema Beschwerden aktualisiert. Wenn Ihr die beherzigt, sind Eure Beschwerden maximal hilfreich und wirksam.
Wir sind überrascht: Am morgigen Samstag ist der Übungsluftraum von 10:00 Uhr bis 14:30 Uhr beplant. Warum und wofür ist uns nicht bekannt. Warten wir es ab. Vielleicht sind es nur Vermessungs- oder Kontrollflüge.
Zur genannten Zeit waren nur Kampfjets der US Air Base Spangdahlem in passender Höhe und mit passender Geschwindigkeit über der Region unterwegs.
Es waren sogar dreieinhalb Stunden, in denen eine einmotorige Pilatus PC12 immer wieder um den Losheimer Stausee geflogen ist. Auch wenn solch eine Maschine bei weitem nicht so laut ist wie ein Kampfjet, sind dreieinhalb Stunden Kreisgeknatter fremder Lärmtouristen nichts, was man haben muss. Losheimer Bürger fühlten sich so stark belästigt, dass sie bei der Eigner-Firma Rhein-Mosel-Flug in Winningen bei Koblenz angerufen haben. Deren Erklärung war allerdings wenig geeignet, die Betroffenen von der Notwendigkeit des Lärms zu überzeugen:
Wir bitten die Firma Rhein-Mosel-Flug, sich nicht mehr an der Verlärmung unserer Heimat zu beteiligen.
Die Bürgerinitiative war zu Gast in der Sommerredaktion DIE RHEINPFALZ in Kaiserslautern.
Der US-Tanker fliegt im Oval, die Kampfjets aus Spangdahlem drehen Warterunden und docken gelegentlich zum Tanken an. Das ist nicht extrem laut, führt aber trotzdem zu einem dauerhaften Grollen und Dröhnen. Wir sind der Ansicht, dass solche Übungen über die Nordsee gehören.
Heute ist bei uns Kampfjetbetrieb bis 12.30 Uhr geplant, d.h. wir haben wieder einen kampfjetlärmfreien Freitagnachmittag. Dies ist mittlerweile der Normalfall geworden, und wir bedanken uns bei allen, die daran mitgewirkt haben.
Wie die Arbeit der Landesregierung torpediert wird
Mit dem Argument „Früher war es viel schlimmer“ möchten sie rechtfertigen, dass die Region Saarland/Westpfalz immer noch das durch Kampfjetübungen am meisten belastete Gebiet Deutschlands ist. Das kann auch ruhig so bleiben, finden sie, während sie alle anfeinden, die auf eine gerechte Verteilung des Lärms hinarbeiten. Damit fallen sie nicht nur der BI und den Menschen der Region in den Rücken, sondern auch der Landesregierung. Das Ergebnis der Kleinen Anfrage des MdB Markus Tressel, nämlich dass der meiste Kampfjetlärm bei uns konzentriert wird, war der Startschuss dafür, dass sich der saarländische Innenminister Bouillon des Themas ernsthaft angenommen hat – nicht die Frage, ob es früher schlimmer war oder nicht.
Der Tieffluglärm der 80er und frühen 90er kam überfallartig und war so laut, dass auch der unsensibelste Mensch ihn nicht ignorieren konnte. Diese extrem lauten Einzelereignisse von damals sind einer stundenlangen Dauerverlärmung mit geringerem Pegel gewichen, die von unsensiblen Menschen besser ausgeblendet werden kann. Das erklärt aber nur, warum sich nicht jeder gleichermaßen stark vom Lärm gestört fühlt. Warum einige Menschen die weitere Arbeit der Landesregierung torpedieren und damit für alle Menschen der Region eine Verbesserung der Lebensqualität verhindern wollen, kann vielleicht ein Psychologe erklären. Wir nicht.
Im Raum Düren (Saarland) findet nächste Woche eine Fallschirmspringerübung statt. Bei diesen Übungen fliegen üblicherweise Transall-Maschinen der Bundeswehr recht tief herum. Ob auch in Weierweiler gesprungen und der Raum Wadern beflogen wird, ist uns nicht bekannt.
Geplant ist nicht geflogen, auch wenn manchmal geflogen wird, ohne dass am Tag vorher geplant wurde. In den letzten Jahren war es so, dass aufs Jahr gesehen in jedem Übungsluftraum halb so viel geflogen wie am Vortag geplant wurde. Damit sind die Planungen eine wichtige Absichtserklärung. Nachdem wir jahrzehntelang mit Abstand vorne gelegen haben, wäre es doch eigentlich an der Zeit, nun einige Jahre lang nicht mehr auf Platz 1 zu sein.
Monat | Friesland | Weser | Münster- land |
Lauter | Allgäu | Sachsen | Franken- alb |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Juni 2017 | 57.50 | 32.75 | 10.50 | 51.17 | 45.50 | 0.00 | 10.50 |
Mai 2017 | 132.50 | 83.25 | 31.75 | 112.25 | 107.75 | 25.00 | 13.50 |
Jahr | |||||||
2017 01.01.–16.06. |
657.50 | 520.58 | 159.25 | 703.25 | 634.50 | 158.33 | 40.50 |
2016 01.01.–31.12. |
1348.67 | 1172.33 | 312.95 | 1422.13 | 1271.40 | 241.25 | 25.00 |
Die Zahlen zeigen, dass die Bundeswehr zumindest in den letzten Monaten nicht untätig war: Im Mai und bisher im Juni sind wir nicht mehr auf Platz 1. Allerdings muss die Entwicklung so weitergehen. Denn aufs Jahr gesehen liegen wir immer noch auf Platz 1, und der Lärm ist noch lange nicht einmal annähernd gleichverteilt. Vor allem die Sachsen, die Franken und die Münsterländer können sich weiterhin über große Schonung freuen. Dagegen haben wir nichts, wenn die Werte auch bei uns auf dieses Niveau gesenkt werden.
Es reicht nicht, dass am Feiertag Jumbos der Kalitta Air tief und laut über das Saarland dröhnen. Auch ungarische Gäste dürfen dasselbe mit einem C17-Transporter tun. Wir würden es bevorzugen, wenn zusätzliche Gäste wie die Ungarn ihre Lärm- und Dreckschleudern zu Hause lassen würden. Lärm haben wir bereits mehr als ausreichend.
Der Juni 2017 ist der erste Monat, für den wir Vergleichswerte vom Vorjahr haben. Obwohl der Monat erst halb vorbei ist, sind sowohl Nutzungs- als auch Flugstunden bereits höher als im ganzen Juni 2016.
Monat | Nutzungsstunden | Flugstunden |
---|---|---|
Juni 2016 komplett | 29:54 | 58:04 |
Juni 2017 bis 14.06. | 31:18 | 159:36 |
Wenn die Bundeswehr es ernst meint, gibt es den Rest des Monats nur noch wenige Stunden Kampfjetlärm. Da das Spangdahlemer Geschwader diesen Sommer nicht im Ausland ist, wäre es bereits eine gewisse Leistung, wenn sie den Mai 2017 unterbieten und so immerhin eine – auf den Monat gesehen – konstante Entwicklung nach unten sicherstellen. Das wäre eine Chance auf einen Advent ohne stundenlange werktägliche Kampfjetverlärmung.
Da die Innenminister keine Werte vorgegeben haben, z.B. eine Halbierung der Belastung, erwarten wir keine drastischen Maßnahmen wie die Beschneidung der Betriebszeiten des Übungsluftraums.
Der Brückentag am Freitag ist kampfjetfrei. Genießt die vier kampfjetfreien Tage am Stück.
Die Saarländer und Westpfälzer durften heute den Lärm von 22 Kampfjets aus fünf Nationen ertragen. Neben dem Dauergast US Air Force hat sich die Bundeswehr Belgier, Briten und Spanier eingeladen, um über der meistbelasteten Region Deutschlands herumzulärmen.
Zwischen 09:49 Uhr und 17:21 Uhr haben sie den hiesigen Übungsluftraum fünfeinhalb Stunden lang genutzt, die sie auf vier Lärmwellen verteilt haben. Dabei sind 21 Flugstunden angefallen, wenn man alle Flugzeiten der folgenden Maschinen zusammenzählt:
Warum hat Klaus Bouillon Nutzungsstunden und Flugstunden durcheinandergeworfen bzw. gleichgesetzt? Vielleicht liegt es daran, dass ihm die Bundeswehr nur die Nutzungsstunden mitgeteilt, die Flugstunden aber verschwiegen hat – obwohl sie bei der Bundeswehr eine etablierte Kennzahl sind und die Bundeswehr seit Monaten weiß, dass wir beide Kennzahlen ermitteln. Hätte die Bundeswehr dem saarländischen Innenminister Nutzungs- und Flugstunden mitgeteilt, hätte es gar nicht zu der Gleichsetzung kommen können. Es wäre deutlich gewesen, dass es zwei verschiedene Kennzahlen gibt. Man kann sich also durchaus fragen, wieso die Bundeswehr dem Innenminister nur die halbe Wahrheit erzählt und ihn ins offene Messer laufen lässt.
Die Nutzungsstunden geben die Stunden an, in denen Kampfjets in der Luft sind – egal ob einer oder zwölf. Um transparent zu machen, dass bei uns vergleichsweise viele Maschinen gleichzeitig in der Luft sind – eine Spezialität der US Air Force – haben wir zusätzlich eine Statistik über Flugstunden erstellt. Bei dieser Statistik rümpfen Bundeswehr und in Folge auch der saarländische Innenminister die Nase. Die BI hätte unzulässigerweise irgendwas multipliziert und Flugstunden erfunden. Natürlich haben wir nichts erfunden. Die Bundeswehrgeschwader planen seit Jahren einige Tausend Flugstunden pro Jahr ein und rufen sogar nach mehr Flugstunden.
To: Bouillon Klaus Cc: Annegret Kramp-Karrenbauer Subject: Falschdarstellung auf www.saarland.de Date: Sun, 11 Jun 2017 Sehr geehrter Herr Bouillon, auf https://www.saarland.de/SID-D9766279-83B4D083/225137.htm schreiben Sie: |Zur Verdeutlichung: Eine Überprüfung ergab einen klaren |Zusammenhang zwischen dem individuellen Rechenverfahren der |Bürgerinitiative und der Höhe der von ihr angeführten |Flugstunden. Anders als in der Statistik des Luftfahrtamtes |der Bundeswehr multipliziert die Bürgerinitiative erstmalig |die Nutzungsstunden der TRA mit der Anzahl der dort übenden |Flugzeuge. Das führt zwangsläufig zu einer automatischen |Vervielfachung der „Nutzungsstunden“.
Sinnvoll und notwendig ist es nach wie vor, sich immer dann zu beschweren, wenn man sich durch militärischen Fluglärm belästigt oder gefährdet fühlt (Überschallknalle). Mehr als ein Anruf bei der 0800 8620730 am Tag ist nicht sinnvoll. Ob Mitglied oder Nichtmitglied: sachlich und höflich bleiben, nur wahrheitsgemäß berichten, was wann vorgefallen ist. Ausschließen, dass sich Menschen absichtlich danebenbenehmen, weil sie der Sache schaden wollen, können wir natürlich nicht. Das würde aber zeigen, wie weit es das Problem bereits in die Öffentlichkeit geschafft hat.
Leider wurde uns zugetragen, dass sich nach Bouillons Kampagne Nichtmitglieder nicht mehr trauen, sich zu beschweren, weil sie nicht in eine Querulantenecke gestellt werden wollen. Diese Taktik ist nicht neu. Schon in den 90ern bekamen Bürger Antworten vom Militär auf ihre Beschwerden, die sie zwischen den Zeilen glauben machen wollten, sie seien die einzigen, die sich beschweren, und der Lärm sei gleichmäßig über Deutschland verteilt. Klar ist nur eins: Wenn die Beschwerden zurückgehen, obwohl das Flugaufkommen immer noch inakzeptabel ist, werden sich die Verantwortlichen gegenseitig auf die Schulter klopfen, wie toll sie das Problem unter den Teppich gemanagt haben.
Der saarländische Innenminister war zwar überzeugt, dass er „weiß, was los ist“, aber er hätte uns vor dem Lospoltern fragen sollen. Dann hätte er wirklich gewusst, was los ist. Das Interview findet sich in der Mediathek und startet ab Minute 7 der Sendung.
Das Ablassen von Flugzeugtreibstoff ist in Notsituationen zwingend, weil Betriebswirte große Flugzeuge aus Kostengründen bewusst so konstruieren lassen, dass sie vollgetankt nicht landen können. Wenn sie zum Startflughafen zurückkehren müssen, lassen sie tonnenweise Treibstoff ab. Das ist so harmlos und unbedenklich, dass sie das nicht in der Umgebung der Flughäfen machen, sondern über dem Saarland und dem Pfälzer Wald. Die Sendung des SWR zum Theman kann man in der Mediathek anschauen und herunterladen.
Aus dem Kreis Birkenfeld wird ein Überschallknall um 11:39 Uhr gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt sind nur US-Kampfjets aus Spangdahlem in der für Überschallflüge zulässigen Höhe.
Wenn wir nicht so genau hinsehen und 12:30 Uhr nicht als Nachmittag zählen, ist morgen wieder ein kampfjetfreier Freitagnachmittag geplant. Genießt ihn.
Nachtrag: Zwei Nutzungsstunden mit ingesamt 10 Flugstunden sind zwar für einen Freitag nicht wenig, aber um 11:46 Uhr war bereits Ende mit dem Krach.
Dank der US-eigenen Rudelverlärmung sind im Juni 2017 jetzt schon mehr Kampfjet-Flugstunden angefallen als im Juni des Vorjahres. Kein Wunder, dass sich Bundeswehr und Innenminister Bouillon überhaupt nicht für diese von uns eingeführte zusätzliche Statistik der Flugstunden begeistern können. Auch wenn es bei entsprechender Steuerung der US Air Force durch die Bundeswehr (z.B. über die Betriebszeiten des Übungsluftraums) theoretisch möglich wäre, die Anzahl der Nutzungsstunden des letzten Junis nicht zu überschreiten, kann von einer Verringerung der Flugstunden und damit letztlich der Lärmmenge gegenüber 2016 keine Rede sein. Dass es langfristig gesehen Erfolge geben mag, bestreiten wir nicht. Die BILD Saarland hat uns missverstanden, wenn sie uns zitiert, dass die Belastung „hoch wie nie“ sei. Allerdings ist die US Air Force immer noch außer Rand und Band und die von ihr erzeugte Lärmmenge in der Region indiskutabel hoch – ganz abgesehen von der Überschallknallerei.
Der SR-Hörfunk hat uns die Möglichkeit gegeben, auf Fragen zu antworten. Im Bericht ist ein Audio-Mitschnitt des Interviews.
Pressemitteilung
Von Barbara Spaniol und Dagmar Ensch-Engel, Fraktion DIE LINKE im Landtag des Saarlandes
DIE LINKE im Saarländischen Landtag fordert eine sachliche Diskussion über militärischen Fluglärm und ein Bekenntnis des ganzen Landtags zur Forderung nach einer Reduzierung der Belastung für die Saarländerinnen und Saarländer. Die Abgeordneten Barbara Spaniol und Dagmar Ensch-Engel werden daher nun eine Anfrage an die Landesregierung stellen, wie die Lärmbelastung durch militärischen Fluglärm tatsächlich aussieht und wie sie sich in den letzten Jahren entwickelt hat – sowohl durch Übungsflüge der Bundeswehr, als auch durch Übungs- und Transportflüge anderer Nato-Partner, etwa des US-Militärs. Die Beckinger Abgeordnete Dagmar Ensch-Engel, Vorsitzende der Partei DIE LINKE im Kreis Merzig-Wadern, erklärt: „Wenn der Innenminister die Bürgerinitiative beschimpft und beide Seiten verschiedene Zahlen vorlegen, ist das nicht gerade hilfreich. Es ist klar, dass der Einfluss des saarländischen Innenministers auf die Flugplanungen des US-Militärs eher gering ist. Dann sollte er das aber auch klar zugeben, und nicht so tun, als gäbe es im Saarland kein Problem aufgrund militärischen Fluglärms. Das Problem löst sich ja nicht einfach in Luft auf, wenn man die Flüge der US-Militärs und anderer Streitkräfte einfach herausrechnet.“
Leserbrief an die Saarbrücker Zeitung
Von einem Leser aus Illingen
Wie sagte schon Kurt Tucholsky: „Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht.“ Genauso verfährt unser Innenminister Bouillon mit den Saarländern, die sich über den militärischen Fluglärm, dem sie jeden Wochentag stundenlang ausgesetzt sind, beschweren. Nicht der Fluglärm ist das Übel, sondern diejenigen, die sich dauernd darüber beschweren. Das ist doch wohl das Allerletzte! Anstatt sich für die Begrenzung dieses entsetzlichen Lärms einzusetzen, greift er die Beschwerdeführer und die Bürgerinitiative an. Ein billiger Einschüchterungsversuch, plumpe Irreführung der Öffentlichkeit und sein Eingeständnis, dass er in Sachen militärischer Fluglärm nichts tun kann oder will, weil das US-Militär in Deutschland ohne Rücksicht auf uns Menschen machen kann, was es will. Denn wie pervers muss man sein, dass man über einem dicht besiedeltem Gebiet diese TRA-Lauter als eine Übungszone für militärische Kampfjets einrichtet und jeden Tag die Bevölkerung mit stundenlangem Donnern und Gedröhne schikaniert. Dann wundern sich die verantwortlichen Politiker und Militärs, dass es doch tatsächlich Leute gibt, die sich an diesen Lärmorgien stören und sich auch noch beschweren, das kann doch nicht sein, mit den Beschwerdezahlen muss was nicht stimmen. Also hat da jemand bestimmt gemauschelt, damit kennt man sich schließlich aus und weiß, wie so was geht. Wie bitteschön soll eine Bürgerinitiative Beschwerdezahlen manipulieren? Solche Unterstellungen sind schlicht grotesk und lächerlich.
E-Mail an den saarländischen Innenminister Klaus Bouillon
Von unserem Leser Helle Stöven
Sehr geehrter Herr Bouillon,
mit Enttäuschung, Erschrecken, Unverständnis und letztendlich
Ärger habe ich Ihre Äußerungen bezüglich des militärischen
Fluglärms vom 06.06.2017 im SR Fernsehen gesehen. Man muss sich nach
Ihren Äußerungen tatsächlich fragen, auf welcher Seite Sie
eigentlich stehen. Ihre Behauptungen:
Pressemitteilung
Von Markus Tressel, MdB
PRESSEDIENST
07.06.2017
Fluglärm: Bouillons Zahlen belegen Anstieg der Nutzungsstunden
In der aktuellen Debatte um militärischen Fluglärm über dem Saarland fordert Markus Tressel, grüner Bundestagabgeordneter aus dem Saarland, den saarländischen Innenministers Bouillon auf, seine Rhetorik zu entschärfen und den Dialog mit den Fluglärm-Betroffenen zu suchen: Tressel weiter: „Klaus Bouillons Angaben zu den Nutzungsstunden der TRA Lauter belegen eine erhebliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Wenn es laut Bouillon im Januar 83 Nutzungsstunden gab, dann ist das wieder deutlich mehr als 2016, wo im Januar 60 Nutzungsstunden und als Höchstwert im März 61 Nutzungsstunden verbucht wurden. Der tatsächliche Rückgang bei den Übungsflügen im letzten Jahr war dem Umstand geschuldet, dass das US-Geschwader aus Spangdahlem im Nahen Osten im Einsatz war und nicht irgendeiner Initiative der Landes- oder Bundesregierung.
Leserbrief zum Artikel der Saarbrücker Zeitung
Von unserem Leser Markus Wälder
Eine persönliche Beleidigung von Minister Bouillon, durch wen auch immer, ist natürlich durch nichts zu entschuldigen, darüber brauchen wir wohl an dieser Stelle nicht zu diskutieren. Anstatt sich aber über die BI der Fluglärmgeschädigten, die ja nichts anderes wollen als eine Reduzierung der Übungsflüge und damit eine Verbesserung der Lebensqualität und Gesundheit der Betroffenen, zu beschweren und diese abzuwerten, sollte Herr Bouillon sich lieber bei seinen Parteifreunden in der Bundesregierung dafür einsetzen, dass es endlich weniger Übungsflüge über dem Saarland gibt.
Ab 09:37 Uhr fallen vier belgische Piloten mit F16-Kampfjets in der Region Saarland und Westpfalz ein. Wie üblich schalten sie nach Ankunft ihre Mode-S-Transponder aus, daher erfassen wir ihre Anwesenheit nur bei der An- und Abreise. Entgegen der Darstellung des Luftwaffenamts lässt keiner der vier Piloten seinen Mode-S-Transponder eingeschaltet.
In der Saarbrücker Zeitung zeigt der saarländische Innenminister Klaus Bouillon zwar nicht, dass er das Lärmproblem und die zugehörigen Zahlen auch nur annähernd verstanden hat, aber wenn jemand die US-Truppen beleidigt, ist bei ihm eine rote Linie überschritten. Uns liegen keine näheren Informationen vor, wer die US-Truppen in welcher Form beleidigt haben sollte, und ob das in der persönlichen Kommunikation zwischen Bürger und Innenministerium überhaupt strafrechtlich relevant sein kann (außer dass das Innenministerium möglicherweise Daten unberechtigt weitergibt). Aber wer nach stundenlanger Kampfjetbeschallung mit den Nerven am Ende ist und sich hilfesuchend ans Innenministerium wendet, erwartet dort eine andere Einstellung als einen Bückling vor dem US-Militär.
Wie wir auf unserer Statistikseite erklären, sind unsere Messwerte geringer als die Lärmbelastung ist. Nachdem Innenminister Bouillon der Saarbrücker Zeitung gegenüber für den Januar 83 Nutzungsstunden angegeben hat, müssen wir entgegnen, dass wir mit unseren 74 Stunden die Lage eher beschönigen. Den von uns berichteten 360 Flugstunden stellt die Bundeswehr überhaupt keine Zahlen entgegen, weil sie diese Kenngröße möglichst vermeiden will, die die besondere Belastung des Saarlands und der Westpfalz durch die US-typischen Verlärmungen mit bis zu über zehn Kampfjets gleichzeitig aufzeigt.
Hätte Bouillon unsere Mitteilungen an ihn sinnentnehmend gelesen oder wenigstens mal mit uns geredet, wäre ihm diese Peinlichkeit erspart geblieben.
Während der Innenminister des benachbarten Rheinland-Pfalz das Thema so gut es geht unter den Teppich kehrt, werden dem saarländischen Innenminister die Beschwerden lästig. Zu konkreten Forderungen gegenüber dem Militär oder wenigstens zu Gesprächen mit uns kann er sich – anders als z.B. Annegret Kramp-Karrenbauer in ihrer Zeit als Innenministerin – immer noch nicht entschließen. Lieber rückt er Bürger, die sich über die Kampfjetlärmkonzentration in Teilen des Saarlands beschweren, in eine Schmuddelecke, und zwar pauschal. Vielleicht hofft er so, die Beschwerdeflut einzudämmen.
Von unserem Leser Stefan Bierbrauer
Wie war das noch in der 1. Amtszeit von Herrn Bouillion? „Kampfjetlärm“
– ich mache das zur Chefsache!
Innenminister Bouillon ist gerade im Radio gekommen.
Was er und seine Mitarbeiterin da abgelassen haben ist schon am Kern der
Sache vorbei und sehr beschämend. Der Lärm hat ganz sicher nicht
abgenommen. Er, Bouillon, hat scheinbar immer noch nicht gerafft, dass
die Staffel [der US Air Base Spangdahlem, die Red.] vom
1.5.–1.11.2016 in Jordanien war.
Deswegen war es letzen Sommer vielleicht ab und an etwas
„ruhiger“.
Eigentlich müsste Herr Bouillon auf der Seite der täglich
malträtierten Bürger und der BI stehen. Was ist mit dem los? Eine
180° Grad-Wende nach der Wahl!
Nur Falschangaben gegen die BI, die ihre Sache sehr
gewissenhaft macht. Die Statistik der Bundeswehr ist dagegen
schöngefaket. Herr Bouillion muss nicht den ganzen Tag in der
Werkstatt hochkonzentriert arbeiten wie ich, denn der sitzt jetzt
in Saarbrücken hinter von uns bezahlten 3-fachverglasten
Fenstern, und außerdem umfliegen die US-Verlärmer und die
Luftwaffe immer schön seinen Arbeitsplatz, sodass Herr Boullion
seine Ruhe hat. Ich frage mich, auf welcher Seite das
Innenministerium steht. Auf der der Bürger scheinbar nicht mehr.
Klaus Bouillon ist ein Innenminister, der Transporterüberflüge aus Ramstein mit stundenlanger Kampfjetrandale verwechselt, der eine Bürgerinitiative verantwortlich macht für im Ton unangemessene einzelne Beschwerden entnervter Saarländer, der Beschwerdeführer in zwei Sippen zusammenfasst und lieber über eine Bürgerinitiative als mit ihr redet – nun ja, besser als gar keiner. Vielleicht wird es noch was, er hat immerhin (noch) einen Ruf als „Macher“, und vielleicht sind unsere Zahlen doch nicht erfunden. Wenn er mal so entsetzt über den werktäglichen stundenlangen Kampfjetlärm in seinem Land wäre wie über ungeprüfte Beschuldigungen an die Datenerhebung unserer Bürgerinitiative, wäre das ein guter Anfang.
Der Bericht findet sich in der Mediathek und startet ab Minute 10 der Sendung.
Leserbrief zu Innenminister Bouillons Interview
Von unserem Leser Achim Reuter
Sehr geehrter Herr Bouillon,
das können Sie doch nicht machen und uns für dumm verkaufen. Wenn Sie
in Berlin nicht weiterkommen und hier jeden Tag Kriegsgeheul vom
Himmel dröhnt, ist das Problem doch nicht plötzlich fast beseitigt.
Wenn ich von der Nachtschicht komme und eigentlich schlafen möchte,
dann geht das nicht, weil die Kriegsmaschinen heulen. Wenn meine
Enkeltochter am Nachmittag mit mir im Garten spielen möchte, dann
ist sie verängstigt ob der irrwitzigen Geräusche. Ich dachte
immer, Sie seien der etwas andere Politiker. Deshalb sagen Sie
doch einfach die Wahrheit, warum gerade im Saarland
überproportional der Krieg trainiert wird. Jedenfalls finde ich
das besser als wenn Sie uns mit den lächerlichen Erklärungen von
heute weiterhin zum Narren halten.
Leserbrief zu Innenminister Bouillons Interview
Von unserem Leser Peter Krächan
Ich habe um 16.20 Uhr im SR 3 Radio das Interview mit Herrn Bouillon gehört: Er erhebt schwere Vorwürfe, die Beschwerden seien manipuliert, es seien lediglich zwei Familien, die sich dauernd beschweren. Ebenso seien die Messungen der Flugzeiten manipuliert! Der Fluglärm sei zurückgegangen. Er bekäme jede Woche Briefe von Gegnern an seine Privatadresse mit üblen Beschimpfungen. So was hatte Frau Schön Nadine (MdB) schon vor einigen Jahren behauptet!
Herr Bouillon verbreitet hier bewusst die Unwahrheit. Wahrscheinlich will er damit seine eigene Unfähigkeit in Sachen militärischer Fluglärm verbergen. Er soll doch mal eine öffentliche Konferenz abhalten mit den Verantwortlichen und uns Bürgern. Wir bilden uns also diesen täglichen Terror nur ein, weil wir ideologische Gegner der Bundeswehr seien. Dass Herr Bouillon so tief sinkt, hätte ich nie gedacht. Was ist das für ein Land, in dem Meinungen so ******* manipuliert werden?
Anm. d. Red.: Mehrere Stunden Kampfjetlärm am Tag dürfen nicht der Normalfall sein – egal welche uralten und völlig belanglosen Zahlen der Innenminister nachplappert, um von diesem Missstand abzulenken. Wir würden es begrüßen, wenn Herr Bouillon konkrete Maßnahmen von den Tätern fordern würde – z.B. eine Schließung des Übungsluftraums an mehreren Werktagen in der Woche – statt die Opfer und Bürger seines Landes wegen Fehltritten einzelner Mitmenschen pauschal zu diskreditieren. Nicht überall ist es so ruhig wie in der vom Kampfjetlärm verschonten Staatskanzlei.
Am Donnerstag, 08. Juni 2017 um 20.15 Uhr wird das Thema im SWR-Fernsehen in der Sendung „Zur Sache Rheinland-Pfalz“ behandelt. Mit dabei sind Vertreter unserer Bürgerinitiative.
Die Darstellung des Innenministeriums, dass sich nur ganz wenige Menschen über den Kampfjetlärm beschweren, können wir bei 686 Likes und vielen Mails nicht nachvollziehen. Die Redaktion Bild Saarland bittet daher um Meldungen, wen der Kampfjetlärm stört. Ihr könnt dies direkt auf der Facebookseite der Bild Saarland tun.
Ursprung sind die MODE-S-Signale, die die Kampfjets (meistens) senden. Wir messen also weniger, als tatsächlich geflogen wird. Die Messungen laufen in eine Datenbank ein, aus der wir die Auswertungen und Grafiken generieren. Erklärt sind die Größen auf unserer Statistikseite. Nutzungsstunden sind die verlärmten Stunden. Die Stunden, in denen es dröhnt, mit herausausgerechneten Pausen. Wenn wir drei Lärmwellen am Tag haben, die jeweils eine Stunde lang dauern, haben wir drei Nutzungsstunden – egal wieviele Maschinen gleichzeitig in der Luft sind. Das ist die Darstellung der Bundeswehr, und es war beim Termin im Verteidigungsministerium unbestritten, dass unsere Region ganz vorne liegt.
Weil es in unserer Region eine Besonderheit gibt, nämlich die Verlärmung mit über zehn US-Kampfjets gleichzeitig, haben wir uns überlegt, wie wir diese erhöhte Lärmmenge transparent machen können. Es ist nämlich sehr wohl ein Unterschied, ob wie in anderen Übungslufträumen drei oder vier Kampfjets gleichzeitig in der Luft sind oder über zehn. Der verlärmte Bereich ist viel größer. Dazu haben wir zusätzlich zu den Nutzungsstunden die Flugstunden zusammengerechnet, d.h. eine separate Statistik erstellt, in der zehn Maschinen gleichzeitig eine Stunde lang zu zehn Flugstunden führen. Das gefällt der Bundeswehr überhaupt nicht, denn damit zeigt sich die extreme Verlärmung der Region gegenüber anderen Übungslufträumen noch viel deutlicher.
Wir vermuten, dass dieser Unterschied zwischen den beiden Statistiken unserem Innenminister Klaus Bouillon nicht transparent gemacht wurde, sodass er glaubt, wir würden die Nutzungsstunden einfach hochmultiplizieren.
Grundsätzlich ist es keine schlechte Idee, wenn Kampfjetübungen in großer Höhe stattfinden. Dann ist es nicht ganz so laut am Boden. Es gibt aber nichts, was unsere lieben US-Freunde nicht pervertieren können. Ab 36000 Fuß sind Überschallflüge erlaubt. Das nutzen die Piloten der Air Base Spangdahlem aus wie sonst keiner: Aus Birkenfeld wird uns gegen 11:15 Uhr ein Überschallknall gemeldet.
Bis 10.30 Uhr war es überraschenderweise ruhig. Zwei US-Maschinen sind sogar ins benachbarte Belgien zum Üben geflogen. Die richtig laute Rudelverlärmung führen unsere US-Gäste aber wie immer hier bei uns durch.
Nachtrag: Eine zweite Rudelverlärmung gab es nicht, damit war der Kampfjetlärm vor 12:00 Uhr zu Ende. Es kamen lediglich ein Tanker und eine Awacs-Maschine, die bis 14:00 Uhr bei uns kreiste.
Die „Gefällt mir“-Anzahl auf Facebook ist in wenigen Tagen von ca. 600 auf 664 gestiegen, das ist für solch ein regionales Thema eine enorme Steigerung. Wir bitten alle Betroffenen, sich an jedem Tag mit Kampfjetlärm bei der 0800 8620730 zu beschweren. Die Nummer „klemmt“ manchmal, d.h. man muss es mehrmals direkt hintereinander versuchen, dann kommt man irgendwann zu einem Menschen oder dem Anrufbeantworter durch. Die Anzahl der Beschwerden geht in eine Statistik ein. Daher sind die Beschwerden auch dann wichtig, wenn sie vermeintlich nichts bewirken.
Weil das US-Militär seinen Bedarf statt in deutschen Geschäften lieber selbst deckt und dabei noch maximal rücksichtslos vorgeht, können Leute, die früh aufstehen und daher früh zu Bett gehen müssen, nicht einschlafen. In unter 1000 Metern dröhnt ein Atlas Air Jumbo von der US Air Base Ramstein gegen 22:00 Uhr übers Saarland.
Es sieht ganz danach aus, dass die lieben US-amerikanischen Freunde unseren Freitagnachmittag verlärmen wollen: Luftbetankung bis 13.15 Uhr, danach Leerrandalieren der Tanks bis 14:30 Uhr.
Es sind „nur“ Planungen, aber solche Planungen nehmen wir persönlich. Vor allem, wenn drei andere Übungslufträume komplett brachliegen und der Lärm bei uns schon um 09:30 Uhr losgehen soll.
Aus Losheim wird uns ein Überschallknall um 16:10 Uhr gemeldet. Zu dieser Zeit sind nur Kampfjets der US Air Base Spangdahlem in der Region unterwegs. Höhe und Geschwindigkeit passen sogar bei mehreren Maschinen.
E-Mail an die Ministerpräsidentin des Saarlandes – Bezahlen wir mit unserer Gesundheit für den Länderfinanzausgleich?
Von einem Leser aus Losheim
Die kurzen Flugwege über dem „Übungsgebiet Nordsaarland“ führen zu einer Dauerbeschallung, die zwangsläufig zu Herz- und Kreislauferkrankungen führen kann. Die Untätigkeit der Landesregierung, zugunsten eines exorbitanten Länderfinanzausgleichs für das kleinste Flächenbundesland, eine außerordentliche Toleranz gegenüber dem Bund zu üben, ist eine Unverschämtheit gegenüber den Bürgern des Saarlandes.
Anm. d. Red.: Es liegt an der Landesregierung, durch entsprechend deutliches Vorgehen (gegen den Lärm, nicht gegen die Bürger) und öffentliche Positionierung zum Lärmghetto Saarland solche Vorwürfe zu entkräften.
Von einer Leserin aus Losheim
Eine unglaubliche Schweinerei leisten sich die amerikanischen Kampfjetpiloten aus Spangdahlem heute wieder hier im nördlichen Saarland. Seit 1,5 Stunden donnert und dröhnt es hier, dass man glaubt, die Welt geht unter. Man kann sich unmöglich draußen aufhalten. Wann tut endlich einer was gegen diese tägliche Körperverletzung der hier lebenden Menschen. Dieser Terror ist einfach nicht mehr auszuhalten.
Wann verschwinden diese Lärmverbrecher endlich aus unserem Land. Sie haben hier nichts verloren und ihren Dreckslärm können sie gerne bei sich zu Hause verbreiten.
Anm. d. Red.: Der geneigte Leser hat sicher bemerkt, dass die Leserin die vermeintlichen Fragen ohne Fragezeichen stellt. Es sind also gar keine Fragen, sondern Forderungen, weil die Geduld am Ende ist.
Lärmbilanz des Monats Mai 2017
Der Mai hat uns 66½ verlärmte Stunden gebracht, in denen 300 Flugstunden angefallen sind. Möglich ist die extrem hohe Anzahl der Flugstunden durch die wohl deutschlandweit einmalige Rudelverlärmung der US Air Force mit über zehn Kampfjets gleichzeitig in der Luft. Gleichmäßig verteilt auf die Werktage wären das etwas über drei Stunden durchgehende Verlärmung mit vier bis fünf Kampfjets – und das jeden Werktag. Nichtbetroffene, z.B. im Verteidigungsministerium, dürfen sich gerne mal vorstellen, wie es wäre, wenn man ihnen jeden Werktag mit stundenlangem Kampfjetlärm versauen würde.
In diesem Monat hat uns die US Air Base Spangdahlem mit neun Überschallknallen gefährdet und belästigt – Rekord seit Aufzeichnungsbeginn im Januar 2012.
Während der Überschallknall-Rekord der US-Amerikaner eine einzige asoziale Unverschämtheit ist, entwickelt sich die sonstige Kampfjetlärmbelastung leicht fallend, also in die richtige Richtung.
Der Mai ist der letzte Monat, für den wir keinen Vergleichswert im Vorjahr haben. Die Junivergleichswerte 2016 sind 30 verlärmte Stunden, in denen 58 Kampfjet-Flugstunden angefallen sind. Wir überlassen der Bundeswehr, dem Verteidigungs- und dem Verkehrsministerium die Auswahl geeigneter Maßnahmen, um uns künftig vor dem Lärmterror der US Air Force zu schützen.
Offener Brief an den Bürgermeister der Gemeinde Losheim
Von unserem Leser Herbert Philippi
Text und Foto zum Thema „Atmosphärencheck in Losheim – mehr Ambiente für Bewohner und Touristen“, siehe Amtliches Mitteilungsblatt der Gemeinde Losheim am See (Nr. 22/2017 – 57 Jahrgang). Was tun, damit sich Bewohner, Touristen und Besucher in Losheim am See wohlfühlen? Interessante Fragen, ohne jegliche Substanz und dazu passendem Resultat! Was tut unser Herr Bürgermeister eigentlich zum Thema militärischer Fluglärm gegenüber der Landesregierung? Was tut die Landesregierung gegenüber der Bundesregierung zum gleichen Thema? Was tut die Bundesregierung gegenüber der Nato und unseren s. g. Verbündeten? Da werden am laufenden Band Sprüche „gekloppt“, mindestens der Politiker auf Landesebene und allesamt nach dem gleichen Motto: Großes entsteht immer im Kleinen, ohne essenziellen Inhalt und dazu passendem Ergebnis.
Erst mal von Ramstein bis Primstal nach Westen fliegen, bis man auf die Idee kommt, dass man eigentlich nach Osten will. So hat auch das Saarland was davon.
Im Sommer sind die meisten Menschen gezwungen, das Schlafzimmerfenster gekippt zu lassen, um in der warmen Jahreszeit überhaupt Schlaf zu bekommen. Der US Air Force aus Ramstein ist das egal. Von 03:05 Uhr bis 03:14 Uhr bringt einer ihrer C17-Transporter ein akustisches Inferno über das nördliche Saarland. Die Jeans für Jimmy und Johnny konnten nicht warten. Da weckt man schon mal seine unfreiwilligen Gastgeber mitten in der Nacht.
Plötzlich überkommt uns das Bedürfnis, auf diese Webseite hinzuweisen.
An gesetzlichen US-Feiertagen verschont uns die US Air Force. Geplant ist lediglich eine Luftbetankung, vermutlich der Bundeswehr. Der kommende Montag dürfte recht erträglich werden.
Am Dienstagabend hat eine Horde US-Militärhubschrauber aus Ansbach über Mittelbrunn in der Nähe von Ramstein eine 45 Minuten dauernde Tiefflug-Party abgehalten. Angeblich seien sie auf dem Weg zum Truppenübungsplatz Baumholder gewesen. Klar, da legt man schon mal eine Dreiviertelstunde Tiefflug-Runden über unseren Häusern ein, warum auch nicht? Die heutige RHEINPFALZ berichtet von Flügen in Baumwipfelhöhe, die Mensch und Tier aufgeschreckt haben. Vieh sei panisch über die Weiden gerannt. Peter Degenhardt, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landstuhl, wird von der Zeitung mit den Worten zitiert „Wir kamen uns vor wie in Mogadischu“.
Am morgigen Brückenfreitag sind die großen Übungslufträume unbeplant. Auch wir sind dabei. Genießt den Tag!
Die ungeplante Sondereinlage des Fliegerhorsts Büchel ab 16.30 Uhr diente nicht dazu, den Abendübungen vorzugreifen. Sie war lediglich eine zusätzliche Verlärmung unserer Heimat. Bis 21:00 Uhr haben Piloten aus Büchel mit drei Tornados in der Region Kaiserslautern randaliert.
Von einem Leser aus Illingen
Beschwerde über den militärischen Fluglärm am heutigen Tag: Schon wieder haben uns diese Rowdies aus Spangdahlem den Tag versaut! Dieses Drecksgedröhne, stundenlang, mehrmals am Tag ist Terror pur! Was sie mit uns Bürgern da treiben ist einfach ekelhaft, widerlich und verbrecherisch! Unsere Politiker, die dieses Treiben dulden, machen sich mitschuldig!
Von einem Leser aus Lebach
Wie ein Rudel hungriger Wölfe jagt ein Jet den anderen, immer schön im Kreis herum und ständig hörbar. Ohne Pause! Unsere Nerven liegen blank. Kein einziger Tag ohne diese Pest aus Spangdahlem! Bei schönem Wetter einmal draußen feiern und grillen ist bei dieser GANZTAGSBESCHALLUNG absolut nicht möglich. Selbst im Haus bei geschlossenen Fenstern und Türen fällt eine Verständigung schwer. Die Politik, die sich von uns wählen lässt, tut nichts dagegen und schaut weg.
Von einem Leser aus Losheim
Um 10:15 Uhr steigt das US-Terrorkomando wieder auf, um unsere Nerven fertig zu machen. Es stellt sich hier mal die Frage, wie das mit der Tourismuszentrale läuft. Wann kommen die ersten Betrugsanzeigen? Hier werden Menschen beworben, die ruhesuchend in unser eigentlich schönes Saarland kommen, und dann von morgens bis abends mit Kampfjetlärm vollgedröhnt werden. Viele Nordsaarländer hauen Wochentags wann immer es möglich ist von hier ab. Politiker in Saarbrücken werden von der fliegenden Pest schön verschont.
Von einem Leser aus Lebach
Wie Ihnen sicherlich bekannt sein dürfte leidet die saarländische Bevölkerung massiv unter militärischem Fluglärm. Hauptverursacher ist die US Air Base Spangdahlem in Rheinland-Pfalz. Täglich, das heißt von Montag bis einschließlich Freitag wird die hiesige Bevölkerung stundenlang ohne nennenwerte Unterbrechungen durch Lärm von KAMPFJETS terrorisiert. Vergessen wir dabei nicht die toxischen, krebserregenden Emissionen dieser Tötungsmaschinen, die tonnenweise ausgestoßen werden und auf die Erde sinken. […] DIESE MISSSTÄNDE SIND DER SAARLÄNDISCHEN LANDESREGIERUNG UNTER ANNEGRET KRAMP-KARRENBAUER SEIT JAHREN HINLÄNGLICH BEKANNT! Anfänglich klägliche Versuche des Innenministers Bouillon für Ruhe zu sorgen sind im Sande verlaufen. Das Militär tanzt Ihnen, Frau Kramp-Karrenbauer und Ihrem Innenminister weiterhin auf der Nase herum. Für Sie beide gibt es absolut keinen Grund, sich im Sessel zurückzulehnen um auf irgendwelche Erfolge zu blicken.
Wer sich die Beplanungen der Übungslufträume anschaut, stellt fest, dass wir diese Woche nur auf Platz 2 statt wie sonst auf Platz 1 der Menge an Stunden stehen. Wie geht das? Offenbar ganz einfach: Die Fliegerhorste wissen am Vortag beim besten Willen nicht, wann sie am nächsten Tag hier üben wollen. Und so kommt es eben, dass der Fliegerhorst Nörvenich hier gestern schon um 09:39 Uhr herumlärmt, obwohl die Planungen den Beginn des Lärms um 10:15 Uhr suggerieren. Der Fliegerhorst Büchel kommt heute nach der US-Randale um 16:32 Uhr vorbei, obwohl im Saarland ab 16:00 Uhr Ruhe geplant war – nach über 25(!) Kampfjet-Flugstunden der US Air Base Spangdahlem.
Wir finden solche Taschenspielertricks nur begrenzt clever oder gar lustig und erwarten eine drastische und ehrliche Senkung der Planungen.
Ist das noch Dummdreistigkeit oder schon fortgeschrittener Wahnsinn in der US Air Force? Aus Neunkirchen/Saar wird uns ein Überschallknall um 12:18 Uhr gemeldet. Zu dieser Zeit waren dort nur Kampfjets der US Air Base Spangdahlem unterwegs.
Gegen 10.35 Uhr kam uns der US-Kampfjet mit dem Callsign HITST01 (klingt nach high test) schon verdächtig vor. Für 10:45 Uhr wird uns aus Grünstadt ein Überschallknall gemeldet. Unsere US-Freunde merken entweder nicht, wie sehr sie sich ins Abseits (mit Scheinwerferlicht) manövrieren, oder es ist ihnen immer noch egal, weil sie fest darauf vertrauen, dass die Bundeswehr schon keine wirksamen Maßnahmen einleiten wird.
Mehr vom heutigen Tag, wie man ihn in Facebook liest
Wir haben Ende Mai 2016 angefangen, selbst die Mode-S-Signale der Flugzeuge zu empfangen, sodass der Juni 2016 der erste komplette Monat ist, für den wir unserer Datenbank die Flugstunden und die Nutzungsstunden entnehmen können. Im Moment halten wir noch alle Flüge vor, bisher ca. 500.000, davon sind ca. 5000 Flüge Kampfjetflüge. Da wir jetzt noch nicht wissen können, ob wir auch mal Hercules-, Tanker-, AWACS-, Osprey-, GFD- oder Transall-Flüge auswerten müssen, löschen wir erst mal nichts.
Im letzten Jahr war die US Air Force mehrere Monate in Jordanien, daher war der Sommer vergleichsweise erträglich. Uns ist egal, wie die Bundeswehr den ausländischen Gästen klarmacht, dass sie hier so nicht weitermachen dürfen: ob sie ihnen empfiehlt, ihr Übungsbedürfnis zu Hause zu decken, ob sie ihnen den Übungsluftraum TRA LAUTER verweigert und sie zur Nordsee schickt, oder ob sie ihnen Schokolade schenkt. Definitiv nicht egal ist es uns, wenn die US Air Force der Ansicht ist, sie könnte sich diesen Sommer wieder den Hintern mit uns abwischen, und die Bundeswehr dabei zuschaut. Die saarländische und die rheinland-pfälzische Landesregierung täten gut daran, die Verteidigungsministerin gemeinsam einzunorden und darauf zu bestehen, dass die Betriebszeiten des hiesigen Übungsluftraums drastisch zusammengestrichen werden, falls die US Air Force nicht in der nächsten Woche beginnt, den Ball flachzuhalten.
Der heutige Tag, wie man ihn in Facebook liest
Sechs Stunden zusammengerechneter Kampfjetlärm über den Tag haben Westpfälzer und Saarländer sehr glücklich gemacht. Sie sehen es ein, dass sie den kompletten Übungslärm der lieben US-amerikanischen Freunde ertragen müssen, während sich die Täter bei US Air Force¹, Bundeswehr¹ und im Verteidigungsministerium wieder einen ruhigen, schönen Sommertag gönnen. Morgen gerne wieder.
Die Anzahl der Likes geht stetig hoch. Kommt dazu, teilt uns und anderen Eure Betroffenheit mit und erzählt allen Euren Nachbarn und Bekannten, dass es kein Naturgesetz ist, sich jeden Werktag von ein paar Kampfjetpiloten versauen lassen zu müssen. Unwissen der Bürger, allgemeine Verschwurbelung („die müssen doch üben“) und ein gewisser Gewöhnungseffekt sind die Werkzeuge, mit denen das Verteidigungsministerium seit Jahrzehnten dafür sorgt, dass es ohne Konsequenzen den konzentrierten Übungslärm der US Air Force bei uns entsorgen kann.
Von einer Leserin aus Losheim
Man übt eifrig und ohne Pause seit 10:15 Uhr. Unsere Nerven liegen blank. Jetzt um 18:15 Uhr sind die US-Kriegstreiber noch immer mit ihren fliegenden Mordmaschinen dran. Das Mittagessen wurde uns von den US-Lärmverbrechern auch versaut. Es ist zum Kotzen. Radio Salü feiert das schöne Wetter, wir im Nordsaarland haben nichts davon. Die Politik, die sich von uns wählen lässt, tut nichts dagegen und schaut weg. Seit die Spangdahlemer Kriegstreiber vor 3,5 Jahren aus Afghanistan zurück sind wird meine Heimat täglich stundenlang beschallt und unsere Nerven ruiniert. Die Politik in Saarbrücken duckt sich scheinbar weg und feiert monatelang ihren Wahlerfolg, anstatt irgend etwas gegen diese Körperverletzung zu unternehmen.
Obwohl objektiv gesehen zwischen 14.00 und 16.00 Uhr weitgehend Ruhe war, geht dieser Tag in die Annalen ein. Dröhnen von morgens bis abends. Was haben wir uns von dieser Air Base heute bieten lassen müssen! Was müssen wir uns von ihnen noch bieten lassen, weil sie nicht unsere Volksvertreter, sondern bloß das gemeine Volk terrorisieren? Keine 10 der Tage, wie sie hier alltäglich sind, über Berlin, Mainz oder Saarbrücken – und der Übungsluftraum wäre … weg. Auch die Planer der Bundeswehr, die uns diesen Lärm „zuteilen“, haben ihren Sitz weder hier noch unter einem anderen Übungsluftraum. Keiner will mit diesem abartigen Dauerlärm leben, deshalb schieben sie ihn zu uns.
Beschwerde ans saarländische Innenministerium
Von einer Leserin aus Weiskirchen
Ich bin jetzt nicht mehr gewillt, mir diese ständige Lärmbelästigung jeden Tag über mehrere Stunden wortlos gefallen zu lassen. Letze Woche war es für mich schon nicht mehr zu ertragen, und heute Morgen geht es frisch und fröhlich weiter mit dieser nervtötenden Belästigung. Egal wo man ist, selbst im Wald, im Garten und das allerschlimmste sogar in unserem Zuhause und bei geschlossenen Fenstern ist man ständig dem Donnern und Dröhnen ausgesetzt. Nirgendwo ist man vor diesem Lärmterror sicher. Es reicht! Es ist einfach nicht mehr zu ertragen! Es geht hier um unserer Lebensqualität! Ich erwarte endlich Handlung von unseren Politikern.
Hiermit lege ich Beschwerde ein und fordere Sie auf, diesen unzumutbaren und ständigen Radau über unseren Köpfen zu beseitigen. Ich erwarte hierauf eine Stellungnahme.
Um 10:18 Uhr zählen wir 16 Kampfjets in der Region: ein Tornado aus Büchel, zwei F16 aus Belgien und 13 F16 aus Spangdahlem. Hauptkrachmacher über dem Saarland und der Westpfalz ist wieder die US Air Force.
Wenn wir die Belastung pro Werktag betrachten, haben wir in der Monatsbetrachtung den Tiefststand für dieses Jahr erreicht: 13:05 Kampfjet-Flugstunden pro Werktag, 3:12 Stunden Nutzungsdauer bzw. Anwesenheit von Kampfjets pro Werktag im Mai. Das sind immer noch gewaltige Summen, die mit Lebensqualität wenig zu tun haben. Aber die Entwicklung geht innerhalb des Jahres in die richtige Richtung, sofern die Bundeswehr weiterhin ein kritisches Auge auf die Wünsche der US Air Force hat.
Monat | Flugstunden pro Werktag | Nutzungsstunden pro Werktag |
---|---|---|
Jan 2017 | 16:24 | 3:23 |
Feb 2017 | 15:51 | 3:22 |
Mär 2017 | 15:15 | 3:18 |
Apr 2017 | 17:07 | 4:07 |
Mai 2017 | 13:05 | 3:12 |
Der Monat ist noch nicht zu Ende, es kann sich noch ändern.
Von einem Leser aus Kaiserslautern
Ich hoffe, Sie haben auch wie ich mitbekommen, dass ein ziviles Verkehrsflugzeug aus Kanada zwischen Saarbrücken und Kaiserslautern einige Tonnen von Kerosin abgelassen hat und zum Startflughafen Frankfurt/Main zurückgekehrt ist. Also lassen nicht nur Militärflugzeuge, sondern auch Zivilflugzeuge einfach mal so, Kerosin „aus Sicherheitsgründen“ über bewohntem Gebiet ab.
Wie war das mit den Koi im japanischen Garten, die eingingen und niemand (weder US-Militär noch jemand anderes) dafür verantwortlich sein wollte, obwohl fast alles darauf hindeutete, dass die Fische durch einen von aussen eingebrachten Stoff (JP8, Kerosin?) vergiftet wurden? Gibt es Zahlen zur Luftverschmutzung von Kaiserslautern (insbesondere in den Einflugschneisen der US-Airforce Richtung Airbase Ramstein)? Die offiziellen Messungen werden gegenüber anderen Städten gleicher Größe m. M. nach heruntergespielt. Gibt es Angaben von Fachärzten für Lungen und Bronchialkrankheiten aus und um Kaiserslautern, wieviele Bewohner an typischen Erkrankungen von Luftverschmutzung (Feinstaub, Dieselruß, Abgaspartikel von Flugzeugen) erkrankt bzw. sogar gestorben sind? Letzteres frage ich mich, weil ich seit Monaten (ich wohne seit knapp 4 Jahren in Kaiserslautern) an Reizungen der Atemwege, teilweise Schmerzen im rechten Lungenflügel mit Luftnot leide, in einer Einflugschneise der Airbase Ramstein und an einer Ausfallstraße wohne, bei der ich alle 2 Wochen die Fenster und Fensterbänke von Feinstaub und Ruß befreien muss.
ist nicht das Saarland und nicht die Westpfalz. In anderen Übungslufträumen sieht man Pärchen oder auch mal einen flotten Dreier der Bundesluftwaffe. Zu uns dagegen kommt die US Air Force aus Spangdahlem mit acht Maschinen und probiert mit dem Rest des vorherigen Bundeswehr-Besuchs wieder, wieviele Kampfjets in einen Übungsluftraum passen.
Es soll keiner sagen, dass wir nicht auch kleine Fortschritte der US-Amerikaner loben. Wir beobachten schon den zweiten Tag, dass sie in der für Überschallflüge zulässigen Höhe fliegen, ohne die Schallmauer zu durchbrechen.
Mit unseren zwei beplanten Stunden haben wir mal nicht den Spitzenplatz. Ein Planungsende um 12:30 Uhr lassen wir noch als kampfjetfreien Nachmittag durchgehen und werden die Ruhe genießen. Besonders freuen wir uns für die Menschen unter den Übungslufträumen Münsterland, Sachsen und Frankenalb, die heute wieder komplett verschont werden und zusammen dieses Jahr nur die Hälfte des Lärms abbekommen haben, den wir ertragen mussten.
Nachtrag: Da die Bundeswehr schon um 09:54 Uhr statt um 10:30 Uhr kam, hat sich vermutlich alles um eine halbe Stunde verschoben. Die US Air Force war daher schon um 11:54 Uhr fertig.
Wer heute gegen 16.25 Uhr mit dem Regional-Express von Frankfurt in Türkismühle angekommen ist, hat es nicht einmal vom Bahnsteig bis zum Parkplatz geschafft, ohne von US-Kampfjets aus Spangdahlem zugedröhnt zu werden.
Wir fordern ständig die stärkere Nutzung der Übungslufträume über der Nordsee – aber nicht als Angebot für noch mehr ausländische Krachmacher, sondern zur Entlastung der Menschen in Deutschland. Heute treiben sich vor der deutschen Nordseeküste niederländische und portugiesische Kampfjets herum.
Die US Air Force dagegen rudelverlärmt wie selbstverständlich und wie jeden Tag unsere Heimat. Diese Flüge wollen wir über die Nordsee verlagert sehen, damit endlich Lebensqualität in der Region Saarland und Westpfalz möglich ist.
Heute waren dank der US-Kampfjets aus Spangdahlem Teile des Saarlands fast unbewohnbar. Zum Glück für die Landesregierung wird Saarbrücken fast immer verschont, sonst wäre Annegret Kramp-Karrenbauer so genervt gewesen wie ihre Bürger.
Es war heute insgesamt sechs Stunden lang Kampfjetlärm, dabei sind fast 21 Kampfjet-Flugstunden angefallen. 17 verschiedene Kampfjets waren unterwegs – 5 deutsche und 12 US-amerikanische. Hunderttausende Steuerzahler hatten wieder einen abartig verlärmten Tag, damit ein paar Piloten bequem vor der Haustür üben können.
Von einem Leser aus Illingen
Hiermit beschwere ich mich über den militärischen Fluglärm am heutigen Tag. Seit 11.00 Uhr heute Morgen toben diese Piloten wie die Irren über unserer Region. Es ist einfach nicht mehr zum Aushalten! Während andere Bundesbürger sich im Freien erholen und das schöne Wetter genießen können, müssen sich die Saarländer in die Keller verkriechen, denn draußen ist die Hölle, schreckliches und widerliches Gedröhne der Kampfjets, und das stundenlang! Sind wir das S*****haus der Republik? Sind wir der letzte Dreck, mit dem die Amis machen können, was sie wollen? Die Amis¹ dürfen zu jeder Zeit, so viel sie wollen, reins*****en und dann noch mit Überschallknallen kräftig draufdonnern!
Reaktion auf einen der US-Überschallknalle
Von einem Leser aus Neunkirchen-Furpach
Heute um 15:15 Uhr gab es einen sehr lauten Überschallknall über NK-Furpach. Zu der Zeit war ich gerade auf dem Zentralfriedhof NK, der im Stadtteil Furpach liegt, auf einer Beisetzung, die gerade vorüber war. Die meisten Trauernden waren allerdings noch auf dem Friedhof Richtung Ausgang unterwegs und haben wohl zu der Trauer noch einen gehörigen Schreck bekommen. Zu Hause angekommen (ca. eine 1/4 Std. später), waren unsere Hunde immer noch verängstigt und wollten trotz dem schönen Wetter erst mal nicht in den Garten. Fazit: Was nutzt einem ein Haus am Stadtrand im Grünen, wenn man den Garten dank Fluglärm nicht nutzen kann ?
Um 15:16 Uhr knallt ein US-Kampfjetpilot erneut im Saarland herum. Diese Art Tourismus ist nicht das, was das Saarland gebrauchen kann.
Ein dritter Überschallknall um 15:25 Uhr wird uns aus Elversberg gemeldet. Auch um diese Uhrzeit war ein US-Kampfjet in der entsprechenden Höhe (über 36000 Fuß), um diesen Terror gegenüber der Bevölkerung mit dem Segen der Bundeswehr legal durchzuführen.
Bundeswehr und Verteidigungsministerium lassen unsere lieben US-Freunde weiter freidrehen. In Bonn und Berlin belästigen sie ja keinen der Verantwortlichen. Aus St. Ingbert und Hülzweiler melden uns Betroffene einen heftigen Überschallknall um 11:28 Uhr: „Ganzes Haus hatte gewackelt und Katze war panisch geworden.“
Außer der US Air Force hat dieses Jahr noch niemand bei uns herumgeknallt.
Zur aus Grünstadt gemeldeten Zeit 11:15 Uhr liegen uns nur Messwerte von Kampfjets der US Air Base Spangdahlem vor. Passt wieder wie Arsch auf Eimer. Damit haben wir alleine dank der Rücksichtslosigkeit unserer US-amerikanischen Gäste die 20 Überschallknalle von 2016 erreicht. Wir sind gespannt, wie lange das Verteidigungsministerium noch „Laissez faire“ mit der US Air Force spielt. Langsam wird es Zeit für die Supernanny und die stille Treppe für die kleinen Racker aus Spangdahlem.
Um 11:29 Uhr tun unsere lieben US-Gäste das, was sie so gerne tun und aus Sicht des Verteidigungsministeriums auch tun dürfen – es findet ja nicht über Berlin und Bonn statt. Der Überschallknall wird uns aus mehreren Orten im Saarland gemeldet.
Noch ein einziger Knall, und die Menge von 2016 mit 20 Knallen ist bereits im Frühling 2017 erreicht. Abwiegler bezeichnen diese nicht nur für Herz-/Kreislaufkranke und Tiere gefährlichen Knalle als normalen Übungsbetrieb.
Nirgendwo sonst in Deutschland ist am Montag Kampfjetlärm nach 17.00 Uhr geplant, nur bei uns soll es wieder bis 21.00 Uhr dröhnen. Dieser für uns besonders belastende Abendlärm ist militärisch vollkommen sinnlos, denn auch um 21.00 Uhr ist es noch nicht dunkel. Geplant ist nicht geflogen, aber alleine solche Planungen sind eine Frechheit und die Fortführung des Kurses, die Region Saarland/Westpfalz zu diskriminieren.
Schön für die Fische, dass über der Nordsee schon um 15.30 Uhr Ruhe sein wird. Aber wir sind nicht weniger wert als Fische. Das müssen unsere Landespolitiker der Verteidigungsministerin noch mal erklären.
Offener Brief an den Innenminister des Saarlandes
Von unserem Leser Herbert Philippi
Immer mehr Saarländer lassen aus Liebe zum Saarland nicht nach, die unhaltbaren Zustände anzuprangern, für die Militärpiloten mit ihren lautstarken Kampfjetübungen jeden Werktag sorgen.
Offener Brief an die Ministerpräsidentin des Saarlandes
Von unserem Leser Herbert Philippi
Selbst Menschen, die erst seit 2008 im nördlichen Saarland leben, haben die Nase von der werktäglichen Zwangsbeschallung mit Kampfjets mehr als voll. Dass man als Saarländer den Eindruck hat, das Saarland sei der Fußabtreter und Abfalleimer der Nation, ist offenbar verbreiteter als die Landesregierung glaubt.
Offener Brief an die Ministerpräsidentin des Saarlandes
Von unserem Leser Herbert Philippi
Auch wir sind der Ansicht, dass ein sanfter Erholungstourismus die Chance für das Saarland ist. Da widerspricht uns auch niemand. Bloß passen werktäglich mehrere Stunden Kampfjetlärm und Überschallknalle nicht zu einem sanften Erholungstourismus.
Man muss nur wenige Kilometer außerhalb unseres Lärmghettos sein, und schon ist ein Überschallknall etwas Außergewöhnliches, für das Bürger die Polizei anrufen.
Haben wir so viel Lärm, weil wir zu faul und zu blöde sind, uns zu beschweren? Das kann jeder ändern.
Haben wir geschrieben „Aber immerhin dürfen wir uns wieder über einen lärmfreien Nachmittag freuen“? Das war ein frommer Wunsch. Eine Leserin aus Kaiserslautern schreibt uns:
Deutlich nach Ende der Beplanung (13:00 Uhr) gab es um 14:20 einen Überschallknall, der in Kaiserslautern deutlich zu hören war, der sich aber nicht direkt über der Stadt ereignete. Hat ein paar Minuten gedauert bis ich das Flugradar aufgerufen hatte. Da war doch tatsächlich noch ein amerikanischer Kampfjet (RISKY*) im Bereich des Truppenübungsplatzes Baumholder unterwegs. Der könnte der Übeltäter gewesen sein. Würde von der Richtung her passen. Schön, dass man Planungen macht, die um 13 Uhr enden. Muss man sich ja nicht dran halten. Was interessiert mich mein Geschätz von gestern.
Auch wir haben diesen Kulturbereicherer in unseren Aufzeichnungen. Natürlich ist alles genehmigt, alles erlaubt. Die Bundeswehrpiloten sind im Ausnutzen ihrer Freiheiten etwas rücksichtsvoller. Die Mentalität der US-Piloten ist anders. Daher muss endlich die Politik reingrätschen und Gesetzesänderungen zum Schutz der Menschen vor freidrehendem Militär durchführen.
ICAO | Callsign | Land | Typ | Eigner | Von | Bis | Hmin | Hmax |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
AE1662 | RISKY01 | US | F16 | USAF | 14:09 | 14:27 | 10100 | 40000 |
Unsere lieben US-Freunde, die wir hier so gastfreundlich aufgenommen haben, bedanken sich wieder mit einem Überschallknall. Um 12.27 Uhr werden die Menschen im Saarland daran erinnert, was passiert, wenn man Ausländer bei sich randalieren lässt. Zum stundenlangen Lärm bekommt man noch rotzfreche Provokationen dieser Art dazu.
Berichte zu dem Knall schlagen aus dem ganzen Saarland bei uns auf. Das war nicht „mal kurz zu viel Gas gegeben“, sondern ein regelrechter Amokflug.
Alle 17 Überschallknalle in diesem Jahr gehen auf das Konto der US Air Base Spangdahlem.
Für einen Freitag ist eine stolze Menge Lärm bei uns geplant: 02:45 Stunden durchgehend bis 13:00 Uhr. Aber immerhin dürfen wir uns wieder über einen lärmfreien Nachmittag freuen, das ist ja auch schon mal was.
Pressemitteilung von Dagmar Ensch-Engel, stellvertretende Vorsitzende der saarländischen Fraktion DIE LINKE
Unser Lärmproblem sei so groß, „weil die deutschen und amerikanischen Militärs und die Bundesregierung vom Saarland am wenigsten Widerstand befürchten müssen.“
Von einem Leser aus Lebach
Sehr geehrte Damen und Herren,
um Punkt 10 Uhr ist die Lärmerbande aus Spangdahlem im Rudel über das
Saarland hergefallen und lärmt seither ohne jegliche Pause. Derzeit 100
Minuten asoziale Lärmerei mit Billigung der saarländischen
Landesregierung!
Haben wir gestern noch geschrieben, dass wir im April mal ausnahmsweise nicht die meistbeplante Region waren, kommt prompt der Rückschlag. Es ist zwar nur eine Tagesplanung, aber viele Tagesplanungen machen eine Monatsplanung. Der Fluglärmmonat beginnt mit Platz 1 der Beplanung. Der Durchschnitt liegt bei nicht ganz 4 Stunden, bei uns sind es 6 1/4 Stunden.
Positiv ist, dass die Beplanung nicht zweistellig ist und alle Übungslufträume wenigstens einen Teil des ihnen zustehenden Flugbetriebs aufnehmen. Natürlich gefällt das einigen Leuten nicht, die sich so lange nicht für Kampfjetlärm und unsere BI interessiert haben, wie der Krach bei uns konzentriert war und sie einen ruhigen Tag hatten. Da wollte man überhaupt nicht verstehen, dass ein paar Querulanten irgendwo im unbekannten Teil Deutschlands angeblich unter Kampfjetlärm litten. Und jetzt sind wir natürlich schuld, weil wir noch nicht erreicht haben, dass sämtlicher Übungsbetrieb über die Nordsee und ins Ausland verlagert wird. Damit können wir leben. Auf ein „Danke für Jahrzehnte der Ruhe“ haben wir eh nicht gehofft.
Auch wenn die Verlärmung pro Tag angestiegen ist, wäre es unfair, der Bundeswehr Untätigkeit vorzuwerfen:
Beschwert Euch weiter, verliert nicht die Hoffnung. Eine Steigerung der Lebensqualität im Saarland und der Westpfalz ist machbar.
Die Statistiken suggerieren einen leichten Rückgang der Verlärmung, wenn man die Monate betrachtet. Berücksichtigt man aber die Anzahl der Werktage, also die Tage, an denen gelärmt werden darf, sieht es ganz anders aus. Im Februar haben wir mit durchschnittlich 17:06 Flugstunden und 04:06 Nutzungsstunden pro Werktag einen neuen Rekord für dieses Jahr. Ja, das heißt, dass wir jeden Werktag im Durchschnitt vier Stunden lang mit Kampfjetlärm zugerotzt wurden, und dass wir das als „normalen Übungsbetrieb“ verkauft kriegen. Es fehlt nur noch, dass der Krach als Maßnahme zur Förderung des Tourismus verkauft wird.
Positiv zu vermerken ist der starke Rückgang der Abendverlärmung – zwar noch nicht ganz auf das Niveau im Sommer 2016, aber das sollte bald erreicht werden. Ab 01.05. endet die Betriebszeit des Übungsluftraums um 21.00 Uhr (bis Ende September). Da es dann noch nicht dunkel ist, gibt es für Übungsflüge nach 18.00 Uhr keinerlei militärische Notwendigkeit.
Von einer Leserin aus Losheim
Dieses Event wurde inzwischen in der SZ schon mindestens 3 mal beworben, mal mit Betonung der Teilnahme von Frau Min. Bachmann, mal als Veranstaltung der IKK, mal als ein Abend mit dem tollen Prof., nun auch in aller Ausführlichkeit im Losheimer Amtlichen Bekanntmachungsblatt, nun plötzlich als Vorstufe eines Defibrillatorverzeichnisses. (s. Anlage) Abgesehen von dem Schwachsinnsbegriff „Cardio-Day“ (manche glauben immer noch, dass Anglizismen ein Zeichen von hoher Bildung sind) ist die Lebensrealität in Losheim doch eine total andere, als diese Veranstaltung glauben machen will. Der tägliche stundenlange Terror über uns durch Kampfflugzeuge des eigenen und fremden Militärs, die aktuell erheblich gestiegene Häufigkeit von Überschall-Knallern, die ebenfalls gestiegenen Fluglärmbelastungen in den Abend- und Nachtstunden bedrohen unser grundrechtlich eigentlich geschütztes Recht auf körperliche Unversehrtheit in unerträglichem Maß. Da „beruhigt” es doch ungemein, dass Losheim „Herzgesund und Herzsicher” werden will, oder?
Am heutigen Vormittag sind Kampfjets der US-Amerikaner und der Bundesluftwaffe aus Büchel unterwegs. Besonders negativ fallen zu Anfang die beiden Tornadopiloten aus Büchel auf, weil der Lärm ihrer kleinflächigen Flugbewegungen im Nordsaarland einfach nervt. Danach weicht die Bundesluftwaffe auch nach Frankreich aus. Die US Air Force nicht.
Ein Leidensbericht einer Pilotin, die so krank wurde, dass sie ihren Beruf aufgeben musste.
Dass wir es ablehnen, Bolzplatz für Kampfjetpiloten auch noch am Abend zu sein, ist bekannt. Bis 21.30 Uhr geht die Ruhestörung.
Der morgige Freitagnachmittag ist kampfjetfrei geplant. Ab 12.00 Uhr soll Ruhe sein.
Wer um Ramstein oder der in der Region St. Wendel wohnt, kennt das dumpfe Dröhnen der C-130 Hercules-Transporter, in denen US-Soldaten und -Reservisten ihr Flugstundenkonto auffüllen. Wir fürchten, sie haben Werbung gemacht. Heute hatten wir eine spanische C-130 fast zwei Stunden lang „zu Gast“. Wir beobachten die Sache. Nicht dass unsere lieben US-Freunde auf die Idee kommen, das Spielchen „Ausländer laden Ausländer zum Herumlärmen ein“ auszubauen.
Wenn Bürger die Bundeswehr damit konfrontieren, dass immer wieder Kampfjetpiloten ihren Mode-S-Transponder ausschalten und dies von den Betroffenen als Verschleierungsversuch empfunden wird, kommt die Antwort „So wird beispielsweise bei Formationsflügen mehrerer Luftfahrzeuge der Transponder grundsätzlich nur von dem die Formation anführenden Luftfahrzeug eingeschaltet.“ Man fragt sich, was diese Antwort mit der Anfrage zu tun hat, wenn z.B. heute Abend die Nörvenicher ihren Mode-S-Transponder bei allen Maschinen ausschalten.
Es fällt schwer zu glauben, sie würden es bloß aus „militärischer Notwendigkeit“ tun. Sich nicht in die Karten schauen lassen wollen liegt da schon näher – vor allem, wenn man laut über Kaiserslautern herumlärmt.
Sie konnten sich ganze zwei Flugtage zurückhalten, aber heute geht es wieder mit ihnen durch. Aus Kaiserslautern wird uns ein Überschallknall um 15.22 Uhr gemeldet. Um diese Zeit befinden sich in der Region nur F16-Kampfjets der US Air Base Spangdahlem in der zulässigen Höhe ab 36000 Fuß.
Auch bei der Gestaltung des Freitagnachmittags sind die „guten, alten Zeiten“ endlich wiederhergestellt: Ruhe im restlichen Deutschland, wild randalierende Ausländer in Saarland und Westpfalz. Man könnte den Eindruck haben, das Militär schreie geradezu danach, dass man ihm den Übungsluftraum endlich wegnimmt, der über dem zweitdichtest besiedelten Flächenland eh nichts zu suchen hat. Unsere Politiker sollten ihnen den Wunsch erfüllen. Dieser demonstrative, ständige Missbrauch erfolgt nicht versehentlich.
Den Bürgern der Region geht der Rückfall in alte Zeiten, auch was die Überschall-Knallerei und die stundenlange Rudelverlärmung der US-amerikanischen Gäste angeht, erheblich gegen den Strich. Sie erwarten von der Landespolitik Klartext in Richtung Verteidigungs- und Verkehrsministerium.
Zum Dank dafür, dass die US Air Force diese Woche ausgelassen herumgeknallt hat, winkt die Bundeswehr für den morgigen Freitag bei uns Kampfjetübungen bis 15.30 Uhr durch. Insgesamt sollen sechs Stunden lang Kampfjets in der Region unterwegs sein: durchgehend von 09.00 bis 14.00 Uhr, dann wieder von 14.30 bis 15.30 Uhr. Das ist für einen Freitag ungewöhnlich viel. Die letzte Stunde ist eine Luftbetankung ohne anschließendes Leerrandalieren der Tanks. Mit ein bisschen Glück wird diese Stunde nicht extrem laut. Aber bis 14.00 Uhr ist der übliche Terror vorgesehen.
Wir grüßen die Durchwinker der Koordinierungsstelle in Kalkar und hoffen, sie haben einen schönen, ruhigen Tag – wie immer.
Sie kriegen sich gar nicht mehr ein. Aus Wadern und Birkenfeld wird uns ein Überschallknall um 12.54 Uhr gemeldet. Zu dieser Zeit waren mehrere US-Kampfjets zwar nicht so hoch, wie sie sein müssten (36000 Fuß), aber wenigstens über 30000 Fuß.
Er hört dasselbe, was auch jeder Bürger der Region ertragen muss: den Lärm, den die Lärmtouristen aus Rheinland-Pfalz, die US Air Force aus Spangdahlem, jeden Werktag über die Region bringen. Anders als die Bundeswehr dauert eine Luftbetankungsübung nicht eine halbe sondern mindestens zwei Stunden, weil sie volltanken und nach der Betankung eine Stunde lang die Tanks leerrandalieren – und das nicht zu zweit oder zu dritt, sondern im Rudel. Auch der Toleranteste hat irgendwann einmal die Nase voll davon, dass seine Heimat regelmäßig als Lärmkloake für die US-Gäste missbraucht wird.
Eigentlich würde der Fluglärm aus Ramstein, dem Hahn und Luxemburg vollkommen reichen. Aber weil Kampfjetpiloten jeden Werktag den Luftraum ab 3000 Metern für sich beanspruchen, müssen alle anderen Maschinen außen herum oder drunter durch fliegen. Das führt dann dazu, dass laute Transportmaschinen wie US-Militärtransporter aus Ramstein (siehe Beispiel) oder Cargolux-Jumbos aus Luxemburg den Steigflug abbrechen und in unter 3000 Metern übers ganze Saarland dröhnen.
Leser aus Neunkirchen/Saar und St. Wendel melden uns einen weiteren Überschallknall um 15.50 Uhr. Zu dieser Zeit waren in der Region in der dazu nötigen Höhe (ab 36000 Fuß) nur US-Kampfjets unterwegs.
Geht noch mehr als heute Vormittag? Klar geht noch mehr. Wenn gute Kumpels sich einig sind, packen sie gemeinsam auch 13 Kampfjets in unsere Heimat. Wir freuen uns natürlich, dass das Geschwader aus Jagel mit zwei Maschinen von der Nordseeküste anreist und damit zeigt, dass die Entfernungen in Deutschland überhaupt kein Problem sind. Nun gilt es nur noch, die Richtung des Lärmtourismus umzukehren.
Da ihnen niemand für die gestrigen zwei Überschallknalle in den Hintern getreten hat, fangen sie heute schon um 11.04 Uhr damit an. Gemeldet wird der Knall aus der Saarpfalz und aus Nonnweiler.
Da geht doch noch mehr. Alleine die lieben US-Freunde können locker 12 Kampfjets in unsere Region stopfen. So ist das zwar eine reife Leistung, aber noch kein neuer Rekord. Dass in anderen Übungslufträumen gerade mal 2 Maschinen herumfliegen, soll uns nicht ablenken. Hier ist schließlich Ghetto.
Wir haben nun auch für die Überschallknalle ein Diagramm. Ihr findet es wie alle anderen bei den Statistiken.
Unsere Lieblingslandplage lässt es heute wieder ordentlich krachen. Der Überschallknall um 17.40 Uhr wird aus Nonnweiler, Losheim und Namborn bestätigt. Es ist wichtig, dass Ihr Euch über jede dieser Provokationen beschwert. Die Beschwerden werden gezählt und sind eine große Hilfe für unsere Arbeit.
Um 17.52 Uhr schlagen sie erneut zu. Das ist kein Versehen, sondern Vorsatz.
Für die, die jetzt denken, wie langweilig, war das alles? Nein, war es leider nicht. Die zwei Überschallknalle waren nur die Krönung von über sechs Stunden Kampfjetlärm, in denen 25 Kampfjet-Flugstunden zusammenkamen. Dafür, dass gegen 18.10 Uhr endlich Ruhe war, dürfen wir uns auch noch bedanken. Morgen sollen wir nicht so glimpflich davonkommen, da ist bis 21.45 Uhr geplant.
Es gibt viele Möglichkeiten, die Lärmbelastung in Zahlen zu fassen. Wir haben vor einiger Zeit die Flugstunden als Kenngröße eingeführt, um die hier einzigartige Rudelverlärmung mit bis zu 12 Kampfjets gleichzeitig zu berücksichtigen. Die Beschwerdelage ist eine weitere Möglichkeit, und die ist für unseren Übungsluftraum ED-R 205/305 bzw. TRA LAUTER eindeutig. Die Zahlen stammen aus der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. André Hahn, Dr. Kirsten Tackmann, Dr. Alexander S. Neu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE, Drucksache 18/11094.
Wichtig ist, dass Ihr Euch weiter regelmäßig beschwert. Was über unseren Köpfen Werktag für Werktag los ist, ist nicht normal und wird es nie sein.
119 SAARTEXT Mo.17.04 11:40:01 NACHRICHTEN Ramstein Schnellrestaurant komplett ausgebrannt Auf dem Gelände der US-Airbase in Ram- stein-Miesenbach ist am Sonntagnachmit- tag ein Schnellrestaurant niederge- brannt. Nach Polizeiangaben konnten sich alle Gäste rechtzeitig retten. Ein Feuerwehrmann wurde während der Löscharbeiten durch einen Sturz ver- letzt. Der Brand wurde auf dem Rasen vor dem Gebäude beim Unkrautvernichten mit einem Abflammgerät ausgelöst. Ein Arbeiter kam der Holzfassade des Restaurants mit dem Gerät offenbar zu nahe. Der entstandene Sachschaden liegt nach Polizeiangaben vermutlich im sechstelligen Eurobereich.
Wir fragen gar nicht erst, wieso man ausgerechnet am Ostersonntag mit einem Abflammgerät herumkaspern muss. Unsere US-Gäste sind halt … anders.
Die US Air Force kündigt an, einige F-35 Kampfjets für länger andauernde Übungen nach Europa zu schicken. Erste Zieladresse ist Lakenheath, denn dort sollen sie zukünftig stationiert werden. Als zweite Option ist Spangdahlem im Gespräch.
Umso wichtiger sind Eure regelmäßigen Beschwerden, damit Bundeswehr und US Air Force einsehen, dass ein „ganz normaler Übungsbetrieb“ über unseren Köpfen wie in den letzten Jahrzehnten politisch nicht mehr durchsetzbar ist. Sie können ja eine TRA KALKAR einrichten und dort den ganzen Tag herumlärmen, damit die Durchwinker in der dortigen Planungsstelle ihre eigene Suppe kosten können, die sie bisher immer nur anderen Menschen in Deutschland einbrocken.
Nachtrag: Sie sind am Samstag in Lakenheath gelandet. Wir sind gespannt, ob wir sie bald auch hier begrüßen dürfen.
Um 17.25 Uhr löst unser Ausländerproblem wieder einen Überschallknall aus. Warum auch nicht? Die Bundeswehr lässt es ja zu, und keiner der Verantwortlichen – egal ob in Bonn, Berlin oder sonstwo – muss die US-Plage jeden Werktag ertragen.
Damit haben wir bisher drei Mal so viele Überschallknalle wie im Vergleichszeitraum im letzten Jahr. Wir hoffen, unsere US-Gäste genießen den Aufenthalt in ihrem 51. Bundesstaat.
Touristen, die in den Osterferien bereits angereist sind, werden sich die Erholungswirkung der Region merken und ganz bestimmt jedes Jahr wiederkommen. Das ist der gebetsmühlenartig wiederholte „Wirtschaftsfaktor US-Militär“, müsst Ihr wissen.
Wir haben nicht umsonst geschrieben, dass die „Clown Car“-Nummer der US Air Force mehrmals täglich läuft. Um 16.38 Uhr beginnen unsere US-Freunde eine weitere Rudelverlärmung.
Die Belgier sind es offenbar so sehr gewöhnt, bei uns herumzulärmen,
dass sie noch nicht auf die Idee gekommen sind, mobile
POLYGONE-Radarstationen anzufordern. Sagt es ihnen doch mal:
berlin@diplobel.fed.be.
Dass sie immer noch zu Beginn der Übungen ihre Mode-S-Sender abschalten, finden wir mehr als albern.
Von einer Leserin aus Kaiserslautern
Auch hier in Kaiserslautern wird seit Tagen intensiv mit Kampfjets geübt. Immer und immer wieder fliegen sie wohl die Polygone an. Teilnehmer an meinem Deutschkurs fühlen sich an den Krieg in ihrer Heimat erinnert und erschrecken. Als ich dies im Telefonat mit dem Beschwerdetelefon der Bundeswehr erwähnte, meinte der junge Mann, es sei meine Pflicht die Teilnehmer darauf hinzuweisen, dass es kein Krieg sondern ein Übungsbetrieb sei. Das habe ich aufs schärfste zurückgewiesen. Ich werde mich nicht von der Bundeswehr in Pflicht nehmen lassen und etwas positiv erklären, wenn ich es selbst als einen kriegsähnlichen Zustand empfinde. Allein sein Anliegen habe ich als Unverschämtheit empfunden. Übrigens als Gipfel: am Dienstag, 11.04.17 um 17.30 Uhr ein Überschallknall in Kaiserslautern. Mit vielen Grüßen aus Kaiserslautern, wo gerade eine neue Lärmwelle startet.
Mit „Clown Car“ bezeichnet man eine Zirkusnummer, bei der aus einem kleinen Auto eine unglaubliche Menge an Clowns aussteigt. In Anlehnung an diese Nummer übt bei uns die US Air Force jeden Werktag, wieviele Kampfjets sie in unsere Heimat stopfen kann. Im Unterschied zur Zirkusnummer dauert jede US-Nummer über eine Stunde und wird mehrmals täglich aufgeführt.
Das braucht man nicht zu glauben, das braucht man nur nachzuschauen.
Ein Leser aus Nonnweiler schreibt: „Habe dem Fliz gerade noch auf den AB gekotzt, dass ich es für eine Rotzigkeit halten würde, dass um diese Zeit die Belgier hier herumlärmen würden. Ob die kein eigenes Land hätten, dass sie verseuchen könnten.“
Ein Leser aus Losheim schreibt: „Gibt es P******e bei der Bundeswehr, in der PCA und im Verkehrsministerium? Die Antwort heißt ganz klar ja. Es muss sie geben, sonst würden sie uns nicht um 22:40 Uhr noch fliegende Folterknechte aus Belgien nach einer Betankung über Dortmund zum Leerrandalieren her schicken. Diesen Typen aus Berlin, die diesen nächtlichen Scheiß genehmigen, muss doch beim Lärmfoltern über meiner Heimat einer nach dem anderen abgehen. Das ganze Saarland wird von den fliegenden Belgiern aus den Betten geholt – SAUEREI!“
Man könnte sich über die emotionale Ausdrucksweise der Lärmopfer echauffieren. Das können wir uns aber nur bei Leuten vorstellen, die diesen Lärm und diese Willkür nicht ertragen müssen. Natürlich sind weder die Schreibtischtäter noch die Piloten pervers, und es geht ihnen auch keiner ab. Wir sind ihnen einfach nur egal. Verschleißmaterial. Sie dagegen machen nur ihren Job. Damit ist für sie die Welt in Ordnung – zumal sie und ihre Familien den Lärm nicht Tag für Tag ertragen müssen. Das macht es ganz einfach.
Bei der Bundeswehr weiß offenbar die linke Hand nicht, was die rechte tut. Einerseits bemühen sich die Geschwader, den Lärm zu verteilen, und auch die US Air Force beginnt in ersten Schritten, Lärm zu verlagern. Und dann fällt den Planern nichts anderes ein, als Belgier zu uns zu winken, damit sie hier bei uns über dem zweitdichtest besiedelten Flächenland bis in die Nacht randalieren. Eine der belgischen F16 gibt sich per Mode-S zu erkennen, vier andere haben den Mode-S abgeschaltet und senden nur per Mode-A. Erst um 23.38 Uhr lassen sie von uns ab.
Wenn die Belgier nachts üben wollen, dann dürfen sie das gerne in ihrem
eigenen Land tun. Und wenn sie dafür POLYGONE-Radarstationen
brauchen, dann können sie die mobilen, auf LKW montierten
Stationen zu sich kommen lassen. Wir jedenfalls lassen uns nicht
mehr mit den üblichen Vorwänden ruhigstellen und uns solch
asozialen Dreckslärm in der Nacht als „normalen Übungsbetrieb“
verkaufen. Schreibt an die belgische Botschaft,
was
Ihr vom belgischen Nachtlärmtourismus haltet:
berlin@diplobel.fed.be.
Heute waren sogar drei Spangdahlemer Kampfjets in einem Übungsluftraum im benachbarten Ausland. Schön, dass der Lärmtourismus nicht immer nur von dort zu uns erfolgt.
Damit Testpiloten Testflüge durchführen können, gibt es den fast immer brachliegenden Übungsluftraum TRA FRANKENALB in Bayern. Aber lieber kommt der Testpilot von der Wehrtechnischen Dienststelle 61 mit seinem Tornado zu uns. Da die US Air Force innerhalb des Übungsluftraums gerade eine ihrer Rudelverlärmungen durchführt, drückt er sich unterhalb des Luftraums herum – also besonders tief und laut. Dafür bleibt es in Bayern ruhiger. Ganz schön schlau, diese Bayern.
Anlässlich des abendlichen Kampfjetlärms aus Büchel ab 20.20 Uhr schreibt uns ein Leser aus Nonnweiler: „Zum Einstimmen für morgen Abend fängt Büchel heute schon mal an mit dem Lärm. Völlig sinnlos, es ist ja noch hell. Aber das ist ja bekanntlich egal. Morgen wird man dann endlich mal wieder nachts fliegen können. Wenn man nur will.”
Kann denn nicht ein einziges Mal eine gute Meldung kommen, ohne dass wir danach mit Anlauf eine in die Visage kriegen? Wie kann man auf die Idee kommen, den Menschen in unserer Region (und mal wieder nur hier) Kampfjetlärm von 10.00 bis 23.30 Uhr zuzumuten? Wir hoffen, es handelt sich um einen Irrtum, und es zieht jemand die Notbremse.
Es sind zwar noch erste, zaghafte Bewegungen, aber wir freuen uns trotzdem sehr, dass die US Air Force heute mit zwei Maschinen in einem Übungsluftraum eines europäischen Nachbarlandes unterwegs war. Danke dafür.
Für Luftbetankungen gibt es Betankungsovale über der Nordsee und außerhalb von Übungslufträumen. Es ist eine Unverschämtheit, dass unsere US-amerikanischen Gäste schon wieder ihre Luftbetankung bei uns durchführen. Die Bundeswehr weicht auch mal nach Frankreich aus, um uns zu entlasten, und die Ausländer grätschen mit ihrer Rudelbetankung voll rein, als ginge sie das alles nichts an. Eine US-Luftbetankung ist nicht vergleichbar mit einer der Bundeswehr. Es sind deutlich mehr Maschinen unterwegs, und sie bleiben viel länger in der Luft. Damit entsteht mehr Lärm, und ein größerer Teil des Tages ist verlärmt.
Den Fehler vom Mittwoch wiederholen sie nicht und halten ausreichend Abstand von Saarbrücken – nicht dass sie potenziell 100.000 Leute für das Problem sensibilisieren, das vor allem den ländlicheren Teil des Saarlands betrifft. Auch die Staatskanzlei will man möglichst nicht daran erinnern, was man den Menschen im Rest des Landes Tag für Tag antut.
Über die ferne Zukunft der Kampfjetübungen wollen wir nicht spekulieren, falls es überhaupt eine gibt. Wie die nahe Zukunft aussehen muss, macht die Bundeswehr vor. Wir erwarten, dass ein Teil der zusätzlichen Mittel für die Bundeswehr in ein Ausbildungszentrum an der Küste investiert wird, damit die Geschwader aus Nörvenich, Büchel, Neuburg und die US Air Force aus Spangdahlem während der Woche von dort aus kostengünstig über der Nordsee üben können, ohne weiterhin Menschen am Boden krank zu machen. Denn die Kosten sind die letzte Bastion der meist selbst nicht Betroffenen, die der Ansicht sind, anderen Menschen werktäglich mehrere Stunden lang Kampfjetgedonner zumuten zu können.
Was sind Trolle? Trolle beteiligen sich an Diskussionen mit dem Ziel, Menschen zu provozieren, zu verärgern, ihre Zeit zu stehlen und sie dadurch zu verhöhnen. Die Gründe dafür sind vermutlich so verschieden, wie es Menschen eben sind. Wir versuchen keine psychologische Analyse.
Woran erkennt man Trolle? Speziell im Umfeld unseres Themas sind das Menschen, die die Lärmkonzentration im Speziellen über Allgemeinplätze verharmlosen oder rechtfertigen. Typische Äußerungen sind „Für die Verteidigung muss man ja irgendwo auch üben”[1], „Früher war es viel schlimmer“[2] oder „Man muss dort üben, wo später der Einsatz sein wird“[3]. Sie lieben es, für die Sache unwesentliche Zahlen aufzuführen („nur noch 28 Kampfjets in Spangdahlem“[4]) und einen damit zu beschäftigen, die Bedeutungslosigkeit der Zahlen darzulegen. Gerne stellen sie sich dümmer als sie sind und missverstehen absichtlich[5], um zusätzlich zu provozieren. Es ist nicht notwendigerweise ihre eigene Meinung, die sie vertreten. Sie machen Nebenschauplätze auf („Triebwerke sind viel leiser geworden“, „Kampf gegen den IS“) und wählen jede Meinung, wenn sie andere Leute damit beschäftigen oder ärgern können.
Wie geht man mit Trollen um? Gar nicht. Nach der ersten Antwort erkennt man einen Troll, wenn man tief durchatmet und überlegt, warum der Mensch solch einen Müll schreibt. Die Zeit, die man mit Endlosdiskussionen mit solchen Leuten verschwendet, investiert man besser in Beschwerden.
Die US-Amerikaner haben gestern einen Kardinalfehler begangen und auch mal heftig über Saarbrücken randaliert, immer kleine, tiefe Kreise. Das wird ihnen sicher nicht noch einmal passieren, denn sie wollen hier auch die nächsten 30 Jahre ungebremst die Sau rauslassen. Dieser eine Nachmittag hat allerdings so manchem Saarbrücker gereicht, und es gab Beschwerden. Auch gibt es Leute, die Unterschriften sammeln wollen und dafür Formulare bei uns anfordern. Wir haben aber keine. Warum nicht?
Die Landespolitik und auch die Bundeswehr wissen, dass wir und unsere Mitglieder nicht einverstanden mit der werktäglichen stundenlangen Beschallung sind. Unsere Stimme wird daher nicht durch Unterschriftenlisten stärker, sondern durch Mitglieder.
Selbstverständlich sind Beschwerden wichtig. Eine Form der Beschwerde ist eine Unterschriftenliste. Dazu braucht aber niemand unseren Namen und unser Logo, denn die Unterzeichneten beschweren sich in ihrem eigenen Namen, nicht in unserem. Jeder kann das tun und die Listen z.B. in seinem Innenministerium abgeben. Wir empfehlen, keine Fachausdrücke wie „Tiefflüge“ oder „Abfangjagden“ zu benutzen, weil die manchmal etwas anderes bedeuten, als man meint. Sich über „militärischen Fluglärm“ zu beschweren, ist konkret genug. Die Innenminister wissen genau, was hier Sache ist.
Wir finden es besonders rücksichtslos, wenn nach einem total verlärmten Tag noch nach 18 Uhr Kampfjetpiloten über uns randalieren. Einen besonderen Geschmack bekommt es, wenn sie ihre Mode-S-Sender abschalten und wir aus den empfangenen Mode-A-Signalen nicht schließen können, von wo die Lärmtouristen angereist sind.
Die Maschinen haben nach Eurofighter ausgesehen, und eine AWACS-Maschine aus Geilenkirchen hat sich unterhalb des Übungsluftraums herumgedrückt. Muss das denn auch noch ausgerechnet hier sein, nach mehreren Rudelverlärmungen der US Air Force? Die Frage kann sich jeder selbst beantworten.
Der Name der Petition 70727 ist irreführend, aber das muss nicht die Schuld des Petitionserstellers sein. In der Vergangenheit wurde schon einmal eine Petition gegen Kampfjetlärm zu einer Petition gegen Tiefflüge gemacht, weil das Problem von der bearbeitenden Person nicht verstanden wurde. Kaum jemand kann sich vorstellen, dass es nicht um eine vermeintliche Einflugschneise oder Tiefstflüge geht, sondern um werktäglichen, stundenlangen und diskriminierenden Lärmtourismus seit Jahrzehnten und vor allem durch Ausländer. Gerade weil es keiner versteht, wird das Problem vor allem von Nichtbetroffenen verharmlost bis ins Lächerliche gezogen. Piloten aus den USA, die zu Hause ausreichend unbewohnte Einöden haben, üben hier jeden Werktag stundenlang über dicht besiedeltem Gebiet und zerstören dabei Lebensqualität, Gesundheit und Tourismus. Das ist so rotzfrech, so unverschämt, so abartig, so fern jeglicher Vernunft, dass es keiner glauben will – als würde eine US-Feuerwehr jeden Tag die Innenstadt von Berlin mit dem Rauch angezündeter Häuser vergiften, weil sie das Löschen üben muss.
Bei einem Übungsflug ist eine F-16 in den USA abgestürzt. Der Pilot konnte sich retten. Über die Verseuchung des Erdreichs durch das hochgiftige Hydrazin an Bord dieses Kampfjettyps wird nicht berichtet.
Die Luftbetankungen der Bundeswehr laufen meist recht unspektakulär ab. Einige wenige Kampfjets kommen zu Besuch, docken kurz an, tanken ein bisschen Treibstoff (Größenordnung 150 Liter) und fliegen wieder heim. Damit ist der Betankungsvorgang geübt.
Bei der US Air Force aus Spangdahlem sieht das anders aus und hört sich anders an. Da bleiben Kampfjets zwei Stunden lang in der Luft, der Tanker – heute wieder aus Großbritannien angereist – sogar noch eine Stunde länger, und es sind viel mehr Maschinen in der Luft. Die Belästigung ist entsprechend ein Vielfaches. Zum „Ausgleich“ tun sie es öfter. Man muss sie einfach lieb haben.
Das gute Gerücht zuerst, natürlich unbestätigt wie jedes Gerücht: Angeblich sieht die US Air Force von Spangdahlem als neuer Heimat der CV22 Osprey Kipprotorflugzeuge ab, die derzeit noch in Mildenhall stationiert sind und den Menschen dort durch nächtlichen Dauerlärm den Sommer versauten. Grund sei die fehlende Genehmigung der Bundeswehr, dass sie zukünftig nachts bei uns herumknattern. Sollte das stimmen, dann bedanken wir uns bei der Bundeswehr sehr herzlich.
Das zweite Gerücht kann Angst machen, klingt aber zugegebenermaßen ziemlich skurril. Die US Air Force würde zwei zusätzliche Staffeln Kampfjets in Spangdahlem stationieren, wenn Deutschland die Kosten tragen würde. Moment - nicht lachen. Der Verteidigungshaushalt wird erhöht, und wir wissen nicht, auf welche abartigen Ideen man im fernen, kampfjetlärmfreien Berlin auf Ministerialebene kommt. Statt mit einem Teil des zusätzlichen Etats ein Kampfjet-Ausbildungszentrum an der Nordseeküste einzurichten, wo deutsche und US-Piloten während der Woche stationiert sind und auf dem offenen Meer üben, könnte man natürlich eine zusätzliche Lärmbelastung für die Menschen im Saarland und der Westpfalz mit einer Extradosis Zucker in den Hintern der lieben US-Freunde kombinieren. Umso wichtiger ist die drastische Anpassung der Betriebszeiten des Übungsluftraums über uns als Wink mit dem Zaunpfahl an die US Air Force. Es darf nicht weiterhin so sein, dass sie ihren kompletten Übungsbedarf Tag für Tag in einem einzigen Luftraum decken. Die gewohnheitsmäßige, US-typische Rudelverlärmung mit bis zu zwölf Kampfjets gleichzeitig muss aufhören.
Wir wissen nicht, was sich unsere lieben US-amerikanischen Freunde dabei denken, noch um 21.20 Uhr solche scheißlauten Kisten loszuschicken. Wer um 21.19 Uhr schlafende kleine Kinder im Kinderzimmer mit gekipptem Fenster hatte, der hatte um 21.20 Uhr wache kleine Kinder. Wir wetten um eine kostenlose Jahresmitgliedschaft in der BI, dass die USA nicht untergegangen wären, wenn dieser Flug nachmittags gestartet wäre.
Wir sehen, dass die deutschen Geschwader guten Willens sind. Deren Flugstunden gehen seit Februar stetig zurück und sind im März wieder auf dem Niveau des Sommers 2016.
Auch die gesamte Abendverlärmung ist bei den Nutzungs- und Flugstunden deutlich zurückgegangen.
Leider hat es beim Problem, dass die Staffel der US Air Force in Spangdahlem der Ansicht ist, ihren gesamten Übungsbedarf in der Region zu decken, keine Fortschritte gegeben. Sie üben – bis auf ganz wenige Betankungsausnahmen in Frankreich – immer noch ausschließlich hier, und das heftigst in oft mehreren Wellen täglich mit bis zu 12 Maschinen gleichzeitig. Der neue Höchststand der geplanten Stunden seit Juni 2016, der Nutzungsstunden des Übungsluftraums und der Flugstunden der US Air Force zeigt, dass seitens der Bundeswehr weitere Maßnahmen nötig sind, und zwar auf der Genehmigungsebene – notfalls durch drastische Beschneidung der Betriebszeiten des Übungsluftraums TRA LAUTER.
Geplante Stunden Kampfjetlärm pro Übungsluftraum 2017 (gerundet) | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Datum | Friesland | Weser | Münsterland | Lauter | Allgäu | Sachsen |
Januar | 120 | 105 | 37 | 141 | 119 | 19 |
Februar | 99 | 98 | 12 | 129 | 119 | 45 |
März | 117 | 106 | 32 | 148 | 137 | 17 |
Zusätzlich zum gestrigen recht ruhigen Tag gönnt uns das Militär einen ruhigen Freitagnachmittag. Ab 11.22 Uhr ist es in der Region lebenswert und für Touristen attraktiv.
Zugegeben, was der Fliegerhorst Büchel heute erst mit drei dann nur noch mit einem Tornado über dem Saarland veranstaltet, ist bei weitem nicht so schlimm wie eine der üblichen US-Rudelverlärmungen. Ärgerlich ist es in jedem Fall für die Leute in Nonnweiler, denn da geht es immer wieder drüber.
Teilweise scheint er sich in der Höhe vergriffen zu haben:
In der Sendung „Wir im Saarland – Das Magazin“ vom 30.03.2017 hat der Saarländische Rundfunk sehr schön die Wirkung des Kampfjet-Dauerlärms auf die Menschen und den Tourismus dargestellt. Gleichwohl ist nachvollziehbar, warum sich die Touristen nicht formal beschweren. Sie haken den Besuch ab und kommen nie mehr. Die Sendung kann man sich in der SR-Mediathek anschauen.
So wünschen wir uns das, ob die Übung nun „Frisian Flag“ heißt oder namenlos ist. Und es geht ja. Was die Bundeswehr kann, können unsere US-amerikanischen Freunde auch. Sie müssen es nur wollen. Oder wollen müssen. Zum Schutz der Menschen am Boden.
Nachdem uns gestern die lieben US-amerikanischen Freunde tagsüber den letzten Nerv geraubt hatten, waren natürlich in Kaiserslautern keine Nerven mehr für die Bundesluftwaffe übrig. Ein Tornado des Fliegerhorstes Büchel hat dort bis 21.30 Uhr – also noch eine halbe Stunde länger als geplant – für „gute Laune“ gesorgt.
Also das können wir uns jetzt gar nicht erklären. Wirklich nicht. Dazu müsste es z.B. Fluglärm im Saarland geben, denn Bluthochdruck kommt erwiesenermaßen auch von Fluglärm. Das ist bestimmt nur Panikmache von irgendwelchen überempfindlichen fanatischen Fluglärmgegnern. Kann man so etwas nicht als Hatespeech verbieten? Es könnte Touristen verunsichern, die dann kein Mal statt nur ein Mal kommen.
Heute, am Donnerstag, 30.03.2017 um 18.50 Uhr bringt der Saarländische Rundfunk das Thema in der Sendung „Wir im Saarland“.
Wer glaubt, teure Schallschutzfenster würden ihn – z.B. bei Krankheit – vor dem Lärm von Ausländern schützen, die – weit weg von Bonn und Berlin – hier lautstark randalieren dürfen, hat die Rechnung ohne die US Air Force gemacht. Man will ja schon nicht mehr nach draußen gehen, aber auch der Verbleib im Haus hilft nicht vor der Belästigung durch US-Piloten. Vier Jets sind zwar nach Grafenwöhr, aber zwei bleiben zurück, um die Bevölkerung des nördlichen Saarlands und des angrenzenden Rheinland-Pfalz zu beschallen.
Auf unser Angebot hat die Redaktion des SWR Text geantwortet, dass derzeit keine entsprechende Ausweitung des Programms geplant sei. Wir empfehlen daher auch Rheinland-Pfälzern den SAARTEXT mit seinem Alleinstellungsmerkmal der Kampfjetplanungen.
Von einem Leser aus Lebach
Die Strategen, die die Einsätze und Flugrouten der Kampfjets planen, scheinen wohl durchgeknallt oder nicht mehr Herr ihrer Sinne zu sein. Was mutet man der Bevölkerung im Saarland noch alles zu: Heute, Mittwoch, 29.03.2017, durchgängig asoziales militärisches Gelärme seit 10:30 h. Vorläufiger krönender Abschluß: Tiefflüge¹ über Lebach von 11:45 h bis 12:10 h. Eine Geräuschkulisse in einem bisher nicht gekannten Ausmaß, eine absolute Schweinerei!
Kein Tag ohne US-Verlärmung. Heute beginnt der werktägliche Terror um 10.30 Uhr, genehmigt von der Bundeswehr.
Wer gerade keinen randalierenden US-Amerikaner über dem Dach zur Hand hat – z.B. am Wochenende oder um Mitternacht –, kann sich hier bedienen: fünf Minuten US-Kampfjetlärm über Neunkirchen/Saar vom gestrigen Tag.
Die Katze ist aus dem Sack: Die Bundeswehr ist noch nicht so weit, durch wirksame Maßnahmen die überbordende Verlärmung der Region durch die US Air Force eindämmen zu wollen. Im Gegenteil, sie winkt diesen Monat soviele Stunden durch wie seit Anfang der Messungen im Sommer 2016 nicht: Wir liegen am 29.03.2017 mit 141,6 Planstunden schon mehr als eine halbe Stunde über dem bisher übelsten Monat, dem Januar 2017. Und es fehlen noch Donnerstag und Freitag. Wir gehen nicht davon aus, dass die Bundeswehr die Konsequenzen zieht und den Übungsluftraum TRA LAUTER in den nächsten zwei Tagen schließt, denn Rekord ist schließlich Rekord.
Geplante Stunden Kampfjetlärm pro Übungsluftraum 2017 (gerundet) | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Datum | Friesland | Weser | Münsterland | Lauter | Allgäu | Sachsen |
Januar | 120 | 105 | 37 | 141 | 119 | 19 |
Februar | 99 | 98 | 12 | 129 | 119 | 45 |
März bisher | 104 | 91 | 27 | 142 | 126 | 15 |
Na klar: Weil die Bundesluftwaffe heute wieder den ganzen Tag unsere lieben US-amerikanischen Freunde frei drehen ließ, hat sie sich ab 20.00 Uhr ein bisschen Abendlärm verdient.
Aus der Reihe „Treibstoff sparen? Was ist das?“: Der Tanker, mit dem ausgerechnet wieder bei uns Luftbetankungen durchgeführt werden, kommt aus (tataaa!) Großbritannien. Aber die Betankungen kann man ja keinesfalls über der Nordsee oder wenigstens in einem anderen Betankungsoval (z.B. „JOJO“ im ruhigen Nordrhein-Westfalen) durchführen, weil … äh … weil … äh …
Wie hältst du’s mit der Entlastung, liebe Bundeswehr?
Die Planstunden sind die Absichtserklärung vom Vortag. Redaktionsschluss ist 16.00 Uhr. Übers Jahr gesehen wird etwa doppelt so viel geplant wie geflogen (Nutzungsstunden), denn teilweise werden zwei Übungslufträume für den selben Nutzer eingeplant, und das Wetter entscheidet, wo geflogen wird. Diese Planungen findet Ihr ab sofort bei den Statistiken.
Wichtig dabei ist, dass diese Planungen die Absicht der Bundeswehr widerspiegeln, uns mit Lärm zu belasten. Wir sollten also davon ausgehen können, dass die Menge der Planstunden Monat für Monat geringer wird. Dies ist nicht der Fall und sollte unseren Landesregierungen Anstoß zu der Überlegung sein, wie ernsthaft die Bundeswehr die Reduzierung des Kampfjetlärms in der Region Saarland/Westpfalz eigentlich betreibt.
Von einer Leserin aus dem Löstertal
Heute ist so ein schönes Wetter. Aber was mich total stört, seit ich zuhause bin, der Fluglärm. Nicht auszuhalten. Wollte mich ausruhen, da ich Ohrenschmerzen habe. Gerade ist einer weg, kommt schon der nächste Krachmacher und das um diese Uhrzeit. Rasenmähen darf man bis 14.00 Uhr nicht, aber sowas ist doch unzumutbar. Vor allem für unsere Ganztagsschüler. Ist das denn alles ordnungsgemäß und genehmigt?
Anm. d. Red.: Ja, die lieben US-„Gäste“ finden jeden Werktag jemanden, der diesen Terror genehmigt: die Bundeswehr. Wer krank ist, kann ja wegfahren. Hauptsache, er zahlt weiter Steuern.
Schreiben wir zu viel? Oder ist es nur ein Zufall, dass die US Air Force nun das nördliche Saarland mit Tiefflügen unterhalb des Übungsluftraums eindeckt. Sehr selbstbewusst und ohne sich zu tarnen heizt COBRA61 in 800 Metern über unsere Dächer und Köpfe. Wir verkneifen uns eine emotionale Reaktion, obwohl sie mehr als angemessen wäre.
Am Donnerstag, 30.03.2017 um 18.50 Uhr bringt der Saarländische Rundfunk das Thema in der Sendung „Wir im Saarland“.
Von einem Leser aus dem nördlichen Saarland
Meine Frau und ich wohnen seit 2001 im nördlichen Saarland. Anfangs war alles in Ordnung, ab dem Jahre 2003 nahm der Kampfjetlärm zu. Weil wir uns hier nicht mehr wohlfühlen, möchten wir zurück in die Gegend umziehen, in der wir großgeworden sind. Bei einem Besuch stellten wir fest, dass es dort deutlich ruhiger ist. Wir möchten also unser Haus verkaufen. Bisher hat das nicht geklappt. Zwar waren die Interessenten von allem angetan, aber während der Besichtigungen donnerten Kampfjets über das Grundstück und das Haus hinweg. Ich wurde von den Interessenten gefragt, ob damit zu rechnen sei, dass es öfter so laut wäre. Ehrlicherweise musste ich das bejahen. Daraufhin erlosch das Interesse der eventuellen Käufer sofort. Ich werde also das Haus zu einem Preis anbieten müssen, der seinem Wert nicht entspricht. Vielleicht ist dann jemand bereit, den täglichen Lärm zu ertragen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frau Kramp-Karrenbauer, die zur Zeit einen solch „triumphalen“ Wahlerfolg feiert, uns die Differenz ausbezahlen wird. Ihre Untätigkeit schädigt also nicht nur unsere Gesundheit, sondern uns direkt finanziell. Sicher bin ich nicht der Einzige, dem das so geht. Das aber scheint sie sich nicht zu überlegen. Was das für die Zukunft des Saarlandes bedeutet, auch nicht. Oder, noch schlimmer, es ist ihr egal.
Wir wissen, dass unser Empfänger nicht den gesamten Übungsluftraum abdeckt. Auch wissen wir, dass Belgier und Niederländer oft nur im Mode-A senden und somit für uns keine Zuordnung des Signals zu einer Maschine möglich ist. Heute scheinen auch unsere lieben US-amerikanischen Freunde so zu verfahren. Während FLEX02 selbstbewusst herumlärmt, randalieren seine Freunde mit Squawk¹ 1211 und 1201 eher verschämt und hoffen, von Zivilisten nicht identifiziert zu werden.
Losheim und der Kampfjetlärm
Ein Naherholungsgebiet mit hübschem, gepflegtem Stausee, das auf sanften Erholungstourimus setzt, und werktäglicher Kampfjetlärm – auch direkt über dem See. Was kann da schon schiefgehen?
Gestern schrieb uns ein Losheimer: „Die Woche fängt wieder toll an. Tollwütige US-Kampfjetpiloten heizen ab 10:24 Uhr in niedrigster Höhe über unsere Köpfe. Mit Flughöhen unter 2000 Meter und 130 dBA heizt das US-Geschwader aus Spangdahlem über unsere Dächer, damit der Zivilverkehr drüberfliegen kann. Die Politik tut nichts außer mit abgedroschenen Phrasen auf Stimmenfang zu gehen. Frau Karrenbauer geht nun dann wohl auch die nächsten Jahre eifrig auf Kappensitzungen u. Kindergartenbesuche anstatt in dieser Sache tätig zu werden. Die Gesundheit der Saarländer Interessiert sie scheinbar nicht. Um 15:04 Uhr fällt die 2. Welle der US-Terroristen über uns her. Wir haben die Nase voll von den untätigen Politikern.“
Wir wissen zwar, dass das Thema in der Saarbrücker Staatskanzlei nicht mehr ignoriert wird, aber die Bürger spüren keine Entlastung. Die Zahlen geben auch keine her.
Selbst wenn sie für Schießübungen nach Grafenwöhr fliegen, lassen sie sich den Umweg über das Saarland nicht nehmen. Treibstoff sparen ist also kein Grund, nicht zur Nordsee zu fliegen, um unsere Heimat zu entlasten. Gut, dass wir das wieder einmal geklärt haben.
Wenn ich wegen eines Hexenschusses ganztägig im nördlichen Saarland zu Hause bleiben muss, ist das nicht nur wegen der Schmerzen die Hölle. Ich darf bei der Genesung auch noch den Dauerlärm von Kampfjets der US Air Force ertragen – Ausländer, die zu Hause ausreichend Platz zum Üben haben oder wenigstens über der Nordsee üben könnten. Wie kann es sein, dass meine Heimat, für die ich auch noch Grundsteuer zahle, nicht in erster Linie für mich da ist, sondern für eine Horde rücksichtsloser Ausländer? Soll ich jedes Mal, wenn es mir mal nicht so gut geht, eine Kur in einer Gegend in Deutschland buchen, die nicht als Lärmkloake eingerichtet wurde?
Jeder weiß, dass die US Air Force das Hauptproblem der Region ist: Bundeswehr, Landesregierung, Landesopposition und – spätestens nach unseren Hinweisen – auch die Verteidigungsministerin. Die Bundeswehr ist dazu da, uns gegen militärische Aggression von Ausländern zu schützen. Es wäre Zeit für wirksame Maßnahmen. Eine ganz einfache wäre die Schließung des Übungsluftraums TRA LAUTER. Wir haben Jahrzehnte unter dem Lärm der US-Amerikaner aus Spangdahlem gelitten. Es muss auch mal ein Ende sein. Wenn der Lärm nicht spürbar eingedämmt wird, muss sich niemand wundern, wenn die Forderungen der Menschen weiter gehen bis hin zum Austritt aus der NATO und der Aufkündigung der Nutzung der Bundesliegenschaften für die US-Basen Ramstein und Spangdahlem. Gründe gibt es bekannterweise genug.
Siehe dazu den Bericht des SWR.
Ein paar Kriegsgewinnler im Militärgürtel Rheinland-Pfalz sind der Ansicht, dass der Truppenübungsplatz Baumholder ihr Privatvergnügen ist. Ist er nicht. Neben Schießübungen bis in die Nacht, die man noch 30 km weiter im Saarland überdeutlich hört, zieht der Truppenübungsplatz auch Kampfjets an, vor allem ausländische. Und deren Piloten sehen es überhaupt nicht ein, im Saarland innerhalb des Übungsluftraums zu fliegen, d.h. die 3000 Meter Höhe einzuhalten. Ist ja nicht bei ihnen zu Hause.
Die US Air Force aus Spangdahlem kann sich wieder nicht bis zur geplanten Zeit von 10.30 Uhr zurückhalten und fällt ab 10.24 Uhr über die Region her. Um 11.00 Uhr sind schon 10 US-Kampfjets gleichzeitig in der Luft, teilweise unterhalb des Übungsluftraums. Diese rücksichtslose Rudelverlärmung ist einmalig in Deutschland. Sie ist besonders „erholsam“, wenn man krank im Bett liegt. Aber das hat das Militär noch nie interessiert.
Die 14.000 m² Fläche, die anfangs genannt werden, dürften ein Versehen sein. 14 Mio. m² sind realistisch. Interessant ist das fehlende Bewusstsein einiger „Gewinnler“ in der Umgebung. Sie glauben fest daran, dass ohne die Air Base die Lichter in der Westpfalz ausgehen, nehmen es aber als selbstverständlich hin, dass ihre Politiker niemals alternative Pläne für die wirtschaftliche Entwicklung einer der ärmsten Regionen Deutschlands gemacht haben. Das nahe Kaiserslautern ist eine der höchstverschuldeten Städte Deutschlands – trotz des angeblich gewaltigen Wirtschaftsfaktors. Verbrennen die Lokalpolitiker heimlich palettenweise Geld in ihren Öfen, oder ist der angebliche Wirtschaftsfaktor eine dreiste Lüge, um die Existenz des Molochs zurechtfertigen?
Die Italiener, die von der Bundeswehr aus Nörvenich zu abartigen Tiefflügen u.a. über Wadern und dem Saarpfalzkreis losgeschickt wurden, reisen ab. Darunter befindet sich auch die italienische Form des Tarnkappen-Tornados, der sich über Funk (Mode-S) einfach mit spanischer Kennung (345678) meldet. Sehr trickreich und kostengünstig obendrein. Wenn man den Treibstoff sinnlos für die Anreise nach Deutschland verbläst, statt einen POLYGONE-LKW zu sich kommen zu lassen, muss man eben anderswo sparen.
Am morgigen Freitag ist nach 12.30 Uhr wieder kein Kampfjetlärm geplant.
Es hätte eine Woche ohne Abendlärm werden können, aber leider kommt der Fliegerhorst Büchel mit mindestens zwei Tornados. Zwei weitere, die nur im Mode-A senden und somit weder auf adsbexchange noch in unseren Statistiken auftauchen, sind Spekulation, da uns die Maschinen zu den temporär vergebenen Squawk-Codes (1200 und 1203) nicht bekannt sind. Die beiden anderen hatten 1201 und 1202.
Gegen 19.55 Uhr kommt weiterer Besuch aus Schleswig/Jagel (die drei rechts). Wir nehmen an, die wollen uns nur zeigen, dass Treibstoff genug da ist und auch für die umgekehrte Richtung reichen würde (US Air Force zur Nordsee). Sie schaffen es fast nicht in die Statistiken, weil sie zu weit weg von unserem Empfänger sind.
Erneut US-Überschallknall
Aus Namborn und aus Nonnweiler melden uns Leser einen Überschallknall um 16.10 Uhr, der „die Hunde am Rad drehen lässt“. Noch viel mehr dreht allerdings die US Air Force am Rad, die unsere Gastfreundschaft und unsere finanziellen Zuwendungen mit Lärmterror erwidert.
Ein Leser aus dem Saarland schreibt uns in Kopie: „Auch heute wieder, der 6. Überschallnall binnen 10 Tagen. Scheinbar herrscht die Meinung vor, daß der Überschallknall nur ins Wellall abdriftet und sonst nicht zu hören ist. Vielleicht sollten einige Leute darüber aufgeklärt werden. Bei mir fliegt immer die Dachluke auf. Ich bitte daher um Mitteilung, wer diese Überschallflüge genehmigt. Da die US AIR FORCE mit Abstand der Hauptverursacher des milit. Fluglärms ist, kann ich nur vermuten, sie genießen Narrenfreiheit, oder sie geben bei der Planungsstelle der Bundeswehr den Ton an.“
An anderer Leser wollte vermutlich nur das nervtötende Dauerdröhnen im Video festhalten, mit dem uns die US Air Force Werktag für Werktag den Tag versauen darf, und hat dabei den Überschallknall mitaufgenommen.
US-Militärhubschrauber im Tiefflug
Von einer Leserin aus Rockenhausen
Gestern Abend um 20:05 Uhr ist ein riesiger Militärhubschrauber keine 50 Meter Flughöhe über unser Haus gebrettert, dass die ganze Bude vibriert hat. Noch 20 Minuten später stank die ganze Terrasse, Wohn- und Schlafzimmer nach diesem elenden Treibstoff. Ich frage mich, was wir uns eigentlich noch alles gefallen lassen müssen. Es war nicht das erste Mal, aber dafür immer öfter. Ich habe eine pflegebedürftige Person im Haus, die vor Angst gezittert hat. Sowas ist an Unverschämtheit nicht mehr zu übertreffen. Reicht es nicht, dass wir uns täglichen Kampfjetterror gefallen lassen müssen, der meistens auch in den Abendstunden nochmals zur Hochform aufläuft, nicht zu vergessen die geschmeidigen Herkulesrunden. Wann hört dieser Terror endlich auf? Um 17:00 Uhr, als ich von der Arbeit nach Hause kam, brezelte ebenfalls ein Militärhubschrauber über unser Wohngebiet, dann der um 20:05 Uhr. Wie lange dauert es, bis diese Monster ebenfalls ihre unermüdlichen Runden über Wohngebieten drehen? Bisher waren es nur vereinzelte Events, dies ist allerdings erfahrungsgemäß nur der Anfang.
Es reicht.
Gegen 16.00 Uhr melden uns Betroffene aus Wadern, dass zwei Kampfjets so tief über die Region geheizt sind, dass man die Piloten erkennen konnte. Heiße Kandidaten für diese abartige Rücksichtslosigkeit über dem zweitdichtest besiedelten Flächenland sind die Piloten der US Air Force, die unterhalb des Übungsluftraums (also unterhalb 10000 Fuß) geflogen sind. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind sie noch deutlich tiefer geflogen, als wir empfangen haben. Wegen des Hügellandes sind tieffliegende Jets schwierig zu empfangen.
icao |callsign|first|last |minalt|maxalt|co|type|owner ------+--------+-----+-----+------+------+--+----+------ AE170C|WARHK04 |15:08|16:00| 7500| 30300|US|F16 |USAF AE16E9|WARHWK01|15:06|15:59| 8100| 33600|US|F16 |USAF
Nachtrag: Die Charmeoffensive fand nicht nur in Wadern statt. Ein Leser aus Lebach schreibt uns: „2 Kampfjets, dem Aussehen nach zu urteilen, Jets aus dem *********** Spangdahlem, sind heute exakt um 16 Uhr im Tiefflug unter den tief verhangenen Wolken über 66822 Lebach hinweggerast.“ Wenn das so weitergeht mit den US-„Gästen“, brauchen wir eine Flugverbotszone.
Viele Menschen der Region glauben, die US Air Base Ramstein würde ihnen Schutz und wirtschaftliche Vorteile geben. Aber glauben heißt bekannterweise nicht wissen. Wolfgang Jung dagegen weiß, was die Air Base bedeutet.
Haben wir wieder das alte Problem, dass die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut? Einerseits hilft uns die Bundeswehr, indem heute wieder auch bei uns der Freitagnachmittag nicht beplant ist. Andererseits kommen nach der US-Lärmwelle drei Maschinen aus Nordrhein-Westfalen und vier aus Bayern zu uns, obwohl in den dortigen Übungslufträumen nichts los ist. Das hat natürlich das Geschmäckle, dass die Geschwader ihre eigenen Bundesländer auf unsere Kosten schön ruhig halten.
In die kaum genutzte TRA SACHSEN wäre es auch nicht weiter gewesen. Wir haben nichts dagegen, dass die TRA ALLGÄU entlastet wird – aber bitte nicht auf unsere Kosten. Unsere Region ist immer noch die meistbelastete.
Kennt Ihr das noch von der Zeitschrift Hörzu? „Unser Zeichner hat im Bild eine Maus versteckt“. Wir haben das als Anregung genommen, ebenfalls ein Suchbild zu veröffentlichen. Wo in Deutschland haben wir Kampfjets versteckt?
Date: Thu, 16 Mar 2017 18:13:38 To: segreteria.berlino@esteri.it Subject: Italienischer Kampfjetlärm im Saarland Sehr geehrte Damen und Herren, das Saarland, weit weg von Berlin, ist in seinem nördlichen Teil extrem stark mit Kampfjetlärm belastet. Ebenso belastet ist die Westpfalz, d.h. das Gebiet um Kaiserslautern. Wir haben jeden Werktag stundenlangen Kampfjetlärm über unseren Köpfen, oft bis in den Abend. Der tägliche Kampfjetlärm macht uns krank. Verursacht wird er vor allem von US-amerikanischen und deutschen Kampfjetübungen. Was wir auf keinen Fall gebrauchen können, ist zusätzlicher Lärm italienischer Kampfjets. Genau das passiert derzeit. Italienische Kampfjets und deren Piloten sind zu Besuch am Fliegerhorst Nörvenich und suchen die Region Saarland und Westpfalz heim, um Übungen zur elektronischen Kriegsführung durchzuführen.
Der Südländer sieht alles etwas gelassener. Wir würden es aber durchaus begrüßen, wenn italienische Tornados nicht mit einer spanischen (345678) und einer ungültigen (000000) Kennung bei uns herumfliegen würden. Noch mehr würden wir es begrüßen, wenn auch die Italiener endlich kapieren, dass ihr asozialer Lärm hier nicht willkommen ist, und dass zur Vermeidung des Lärm mobile POLYGONE-Stationen auf LKW konstruiert wurden. Ja, liebe Italiener, diese LKW könnt ihr zu euch kommen lassen und dann bei euch randalieren wie ihr wollt. Wir wollen euch hier nicht mehr sehen und vor allem hören!
Übrigens geht uns das pussymäßige Ausschalten des MODE-S Transponders, wie es die Italiener, Niederländer und Belgier bei uns tun, gehörig auf den Senkel. Wenn ihr nicht dazu steht, hier zu randalieren, dann lasst es doch einfach sein! Kein Mensch braucht euren Lärm hier.
Aus der Reihe „So schön ist es im Saarland und der Westpfalz“: Wie gestern und vorgestern und vorvorgestern beginnt die Rudelverlärmung der US Air Base Spangdahlem schon vor 08.30 Uhr. Wie man sieht, wird auch heute der Lärm wieder „gerecht“ verteilt: die ganze Scheiße zu uns, Ruhe bei den anderen. Diese Verteilung ist nicht etwa Zufall. Auch die Planungen für unsere Region umfassen eine zweistellige Stundenzahl pro Tag. Natürlich nur die Planungen für unsere Region. Das ist seit Jahrzehnten Absicht.
Auf der Statistikseite haben wir ganz unten eine neue Übersicht eingefügt: Verteilung der Nutzungsstunden. Dort sieht man den Verlauf der Verlärmung pro Tag – Lärmwellen und Lärmpausen. Wie alle anderen Statistiken wird sie tagsüber stündlich aktualisiert.
Nein, nicht der dritte Überschallknall in diesem Jahr, sondern der dritte Tag in Folge mit Überschallknallen. So langsam fragen wir uns, ist das ein Test, ob man als US-Amerikaner mit uns und unseren Politikern wirklich alles machen kann? Wenn erfolgreich, folgen 2018 Atombombentests in Baumholder?
Durchgeknallte US-Amerikaner, tieffliegende Italiener, Überschallknalle – haben wir alles durch für heute? Nein, denkt sich der Fliegerhorst Büchel, und sorgt auch noch für die Verlärmung unseres Abends.
Im Rest Deutschlands ist – Ihr ahnt es sicher schon – Ruhe. Mit den Deppen im Saarland und der Westpfalz kann man es eben immer noch machen.
Wie so oft fliegt der Fliegerhorst Büchel in anderen Teilen des Luftraums, als er am Tag vorher angekündigt hat. Das ist so zur Gewohnheit geworden, dass wir in der Info an den SAARTEXT nicht mehr unterscheiden, ob sich die Planungen auf das Saarland oder Rheinland-Pfalz beziehen.
Aus der Reihe „mehr geht immer“: Auch dieses Jahr ignorieren die deutsche und italienische Luftwaffe, dass mobile POLYGONE-Stationen zu den Geschwadern gebracht werden und dabei Kosten gespart werden können. Wenn es darum geht, unsere Region zu verlärmen, ist immer genug Geld da. Daher sind mal wieder italienische Randalierer zu Besuch. Neun Tornados sind seit gestern in Nörvenich, sechs davon dürfen wir werktäglich in der POLYGONE begrüßen und ihren Lärm genießen – bis zum 23.03.2017. Wir haben also richtig gemessen, auch wenn sie meist den MODE-S-Transponder ausgeschaltet haben.
Der gefährliche Unsinn nimmt kein Ende. Die US Air Force ist der Meinung, hier könnte sie mit Überschallknallen Mensch und Tier krank machen und gefährden. Um 11.33 Uhr ist es wieder so weit. Der Missbrauch des Übungsluftraums durch Ausländer ist so offensichtlich, dass wir die längst überfällige Anpassung flugbetrieblicher Bestimmungen fordern, um dem alltäglichen Terror rücksichtsloser ausländischer Randalierer einen Riegel vorzuschieben.
Die Bilanz ist erschreckend: 100% mehr Überschallknalle als im Vergleichszeitraum im letzten Jahr. So wie es aussieht, wollen uns die lieben US-amerikanischen Freunde die nächsten Tage weiterhin extrem kulturbereichern. Wir sehen die Bundesluftwaffe in der Pflicht, die durchgeknallten US-Piloten einzufangen und notfalls den hiesigen Übungsluftraum komplett zu deaktivieren.
Um 15.07 Uhr folgt der nächste. Wir überlegen, die Zeitpunkte ebenfalls in die Datenbank zu laden, um automatische Auswertungen zu ermöglichen. Euch können wir nur raten, Euch über die Knalle zu beschweren. Hier müssen keine Ausländer Mensch und Tier erschrecken. Die Welt geht nicht unter, wenn sie diese Flüge über der Nordsee veranstalten.
Der italienische Tornado von gestern war offenbar doch kein Spaßvogel. Auch heute randaliert mindestens ein Pizzabote im Tornado-Kampfjet über der Region, und zwar unterhalb des Übungsluftraums. Wir haben oft genug darauf hingewiesen, dass Nutzer der POLYGONE gerne die mobilen Stationen anfordern dürfen. Hier haben randalierende Italiener in Kampfjets exakt gar nichts verloren, jedenfalls nicht, solange unsere Region so extrem belastet ist.
Neben den US-Amerikanern hatten wir heute Lärmtouristen aus Bayern, Nordrhein-Westfalen und Belgien zu Besuch – und einen Witzbold, der sich als italienischer Tornado mit spanischer Kennung ausgab.
Die US Air Force hat heute einen Überschallknall um 17.54 Uhr und einen um 18.08 Uhr produziert. Damit ist die Tendenz wieder steigend im Vergleich zum Vorjahr.
118 SAARTEXT Mo.13.03 19:07:01 NACHRICHTEN Spangdahlem Mehr Fluglärm diese Woche Vom US-Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem in der Eifel wird bis Donnerstag mehr Fluglärm ausgehen als üblich. Nach ei- nem SWR-Bericht werden den ganzen Tag über Trainingsflüge stattfinden. Eine Militärsprecherin habe mitgeteilt, dass es in den kommenden zwei Wochen auch Nachtflüge geben solle. Über mili- tärischen Fluglärm gibt es immer wieder Beschwerden aus Teilen des Saarlandes. Eine Bürgerinitiative kritisiert, dass die Belastung des Lärms vom Stützpunkt Spangdahlem immer mehr zugenommen hat. Weitere Informationen finden Sie im SAARTEXT ab Seite 171.
Laut US Air Base Spangdahlem sind mit den Nachtflügen keine Kampfjetflüge gemeint. Es seien keine Kampfjetübungen nach ca. 18.20 Uhr geplant.
Wir haben die Statistiken in einen eigenen Bereich verschoben. Schaut mal rein, wir haben auch neue Arten von Auswertungen.
Das Übungsende um 12.00 Uhr war nicht so gemeint, das soll nur gut auf dem Papier aussehen. Woanders geht es ja nicht, denn nach 12.00 Uhr ist überall sonstwo in Deutschland Ruhe.
Warum geht es denn nicht ohne sinnlose Provokationen? Es ist ja schön, dass wir heute mal nicht den Rekord an beplanten Stunden halten, und dass der Nachmittag lärmfrei ist. Aber was machen schon wieder Belgier bei uns? Und warum geht der Lärmtourismus immer nur in die falsche Richtung, nämlich von Belgien zu uns in die höchstbelastete Region in Deutschland?
Gestern haben schon wieder die Bayern aus Neuburg die Anreise nicht gescheut und bei uns herumgelärmt. Eine hohe Auslastung der TRA ALLGÄU an einem bestimmten Tag ist kein Grund, Lärm zu uns zu schieben. Es gibt genügend Tage in Bayern, an denen deren Übungsluftraum weit geringer beplant ist als unsere TRA LAUTER. Einschließlich heute ist die TRA ALLGÄU im März bisher mit 33 Stunden beplant, die TRA LAUTER mit 44. Im letzten Monat war die TRA ALLGÄU mit 108 Stunden beplant, die TRA LAUTER mit 121. Ein Lärmtourismus hin zu uns ist daher nicht akzeptabel. Über die andere Richtung können wir gerne reden.
Um ein wenig mehr Freizeit zu bekommen, haben wir automatisiert. Die Analyse der PDF-Dokumente mit den offiziellen Planungen, die daraus folgende E-Mail an den SAARTEXT (der SWR Text hat sich immer noch nicht gemeldet) und die Erzeugung der Balkengrafiken mit den Flugstunden sind nun vollautomatisiert. Nicht wundern, wenn noch ein paar Anpassungen erfolgen werden.
Man könnte die gewonnene Zeit nutzen, um z.B. Musikaufnahmen zu machen, aber Moment …
Am morgigen Freitag ist bei uns wieder der Nachmittag nicht beplant. Ab 12.00 Uhr soll Ruhe sein. Wir sagen Danke.
Die Bayern denken sich, wenn sie woanders herumlärmen, bleibt ihr schönes Land ruhiger. Und wo könnte man das besser tun als in der meistbelasteten Region Deutschlands? Als Krönung schenkt uns das Neuburger Geschwader einen heftigen Überschallknall in der Region Kaiserslautern um 15.08 Uhr. Damit haben wir die selbe Anzahl an Überschallknallen wie im letzten Jahr um diese Zeit.
Von einer Leserin aus Nonnweiler
Gerade habe ich meine Beitrittserklärung rübergefaxt. Ich hoffe alles ist lesbar. Ich möchte mich auch für das unermüdliche Engagement Ihrerseits bedanken. Man neigt schon dazu, nach all den Jahren ohne Verbesserung der Situation zu kapitulieren. Persönlich leide ich extrem unter der Situation wie wohl alle, die sich gerne draußen in der Natur aufhalten. Im Sommer flüchte ich so oft wie möglich in mein Ferienhaus im Hunsrück, 15 km vom Flughafen Hahn entfernt. Da kommt zwar ab und zu ein Flieger runter, aber im Vergleich zu hiesigen Verhältnissen herrscht eine himmlische Ruhe. Schon pervers, was? Da sucht man beim Flughafen seine Ruhe vor Fluglärm.
Wenn die US Air Force so weitermacht und die Bundesluftwaffe sie so weitermachen lässt, wird es im März 2017 einen neuen Allzeit-Rekord geben: 400 Kampfjet-Flugstunden sind die aktuelle Hochrechnung.
Nachdem unsere lieben US-Freunde aus Spangdahlem in mehreren Lärmwellen über uns hergefallen sind, lässt es sich der Fliegerhorst Büchel nicht nehmen, den Abend bis 21.09 Uhr zu verlärmen.
Aus der Reihe „Wenn ich mich langweile, nerve ich andere Leute“: Der fliegende Doppelrasenmäher Piaggio P180 ist unangenehm laut und sorgt durch Kreisfliegerei für viel Freude am Boden.
Mitte April 2016 haben wir dem SAARTEXT angeboten, die offiziellen Planungen der Bundeswehr für unsere Region aus den offiziellen Publikationen zu extrahieren und zusammen mit dem Originaldokument an die Redaktion zu schicken. Der SAARTEXT war interessiert und bietet seinen Lesern diese Informationen seit Ende April 2016 auf Seite 171 an, ergänzt durch eine erklärende Seite 172.
Da der Übungsluftraum TRA LAUTER auch Teile von Rheinland-Pfalz überdeckt, haben wir am 16.02.2017 der Redaktion des SWR Text per E-Mail angeboten, sie mit auf den Verteiler zu setzen – kostenfrei und unverbindlich. Wir haben bis heute keine Antwort erhalten.
Das ging ja schnell. Wenn man die Planungen für den Montag mitbetrachtet, hat es gerade mal vier Werktage gedauert, bis der hiesige Übungsluftraum TRA LAUTER wieder auf Platz 1 ist – nicht nur am Montag, sondern auch für den März bis dahin.
Man hört von deutschen Geschwadern, dass sie sich durchaus Mühe geben, die Region zu entlasten. Aber sowie sie ein paar Stunden frei lassen, greifen sofort „andere“ zu. Wer diese „anderen“ sind, ist nicht schwer zu erraten. Daher brauchen wir mehr als nur guten Willen der Geschwader: feste Leitplanken für Menschen, die nur mit festen Leitplanken etwas anfangen können. Und schon sind wir wieder bei Anpassungen der Betriebszeiten der TRA LAUTER. Wir schlagen daher vor:
Über die Details kann man reden. Dann kann die Bundeswehr die Betriebszeiten einfach mal ein Jahr lang so festlegen und dann gemeinsam mit uns auswerten, ob damit mehr Gerechtigkeit geschaffen wurde.
Von unserem Vorstandsmitglied Doris Emrich
Wie täglich auf unserer BI-Homepage zu lesen ist, leben wir in einer Region, die das Wort Lebensqualität, Ruhe und Menschenwürde schon lange nicht mehr kennt. Ich lebe von Tag zu Tag in der Hoffnung, dass der nächste Tag nicht ganz so dramatisch verlärmt wird, wie der heutige. Leider ist das nur ein Wunschtraum, denn meine Heimat und der Himmel über meinem Wohnort ist eine Spielwiese für übendes, fliegendes Militär, das meinen Lebensraum inzwischen zu einer Lärmkloake herabgewürdigt hat.
Wie kann man von mir verlangen, dass ich Verständnis dafür aufbringe, dass eine Nation (USA), die seit ihrem Bestehen von 239 Jahren davon 222 Jahre nur Kriege geführt hat, auch meine Heimat seit Endes des 2. Weltkrieges besetzt und diese Besatzung weiterführt? Ich habe diese Region während meines ganzen Lebens niemals ohne US-Besatzung erleben dürfen. Schon als Kind habe ich miterlebt, mit welcher Arroganz sich US-Militärs in der Westpfalz aufführten. Daran hat sich bis heute nichts geändert, im Gegenteil, es wird immer unerträglicher.
Kurz nach 10 Uhr kommt wie geplant die Bundesluftwaffe mit einigen Tornados von zwei Fliegerhorsten – leider teilweise unterhalb von 3000 Metern und damit sehr laut.
Um Punkt 11 Uhr übernimmt die US Air Force die weitere Verlärmung des Tages.
Ab 13 Uhr ist dann wie geplant Ruhe. Immerhin.
Vor allem dank unserer US-Freunde aus Spangdahlem, die ums Verrecken nicht in anderen deutschen Übungslufträumen fliegen oder gar den Lärmtourismus aus Belgien und den Niederlanden erwidern wollen, haben wir in den zwei ersten Tagen des März mit 44:07 Kampfjet-Flugstunden schon mehr Lärm als im kompletten Juli 2016 (43:38 Kampfjet-Flugstunden).
Würde es die Bundeswehr wirklich ernst meinen, dann würde sie den hiesigen Übungsluftraum TRA LAUTER für den Rest des Monats deaktivieren. Das wäre rechtlich ohne Probleme machbar. Wenn die Übungen wichtig sind, fliegen unsere US-Freunde zur Nordsee. Wenn sie nicht zur Nordsee fliegen, sind die Übungen doch nicht so wichtig.
Es wird am morgigen Freitag zwar nirgendwo so spät mit den Übungsflügen aufgehört wie bei uns, aber trotzdem freuen wir uns über das Übungsende um 13.00 Uhr, haben also wieder einen Freitagnachmittag, wie er sonstwo in Deutschland selbstverständlich ist.
Von den Planstunden her liegen wir weder morgen noch in der Summe für die ersten drei Tage des März auf Platz 1, sondern nur auf Platz 2. Das lässt hoffen.
Um 16.29 Uhr zeigt uns die US Air Force wieder überdeutlich, wie schön es hier wäre, wenn Bundesregierung und Bundeswehr endlich aufhören würden, diese Landplage hier randalieren zu lassen.
Bevor die US Air Base Spangdahlem um 10.00 Uhr zur geplanten Rudelverlärmung ansetzt, kommt ab 09.13 Uhr ungeplant der „Gruß aus der Küche“, in diesem Fall zwei Tornados vom Fliegerhorst Büchel, die uns unerwartet auf die folgende Großverlärmung einstimmen.
Die 1 1/2 Kampfjet-Flugstunden sind allerdings nichts gegen die 20 1/2 Kampfjet-Flugstunden der lieben US-Freunde.
Einige Bistümer rufen zur Aktion Autofasten auf. Keine schlechte Idee, aber schauen wir uns mal die Relationen an: Heute hat die US Air Force alleine mit Kampfjets 22 Flugstunden abgehalten, was etwa 22 Mal 6000 Litern Treibstoff entspricht, also 132000 Litern. Nehmen wir an, dass ein durchschnittlicher autofahrender Werktätiger 25 km von seiner Arbeit entfernt wohnt, somit am Tag 50 km fährt. Dann brauchen wir nur 2640 Leute, die statt ihres PKW den öffentlichen Personennahverkehr nutzen, und schon ist die Bilanz wieder ausgeglichen. Na, ist das nichts? Seid mal nicht so bequem. Je mehr Leute mitmachen, umso heftiger kann die US Air Force umweltneutral über unseren Köpfen herumlärmen.
Wollt Ihr wissen, in welchem Übungsluftraum in Deutschland als einzigem morgen Kampfjetrandale bis 21 Uhr geplant ist? Wo könnte das nur sein? Überlegt mal.
Nachtrag: Glück gehabt. Geflogen sind unsere lieben US-Freunde nur bis 18 Uhr. Dabei kamen 22 Kampfjet-Flugstunden zusammen.
Wenn man die reinen Flugstunden in der Grafik anschaut, könnte man meinen, wir bzw. die US-Amerikaner seien auf dem richtigen Weg. Das täuscht leider, denn die 305:21 US-Kampfjetflugstunden im Januar verteilen sich auf 22 Werktage, die 274:52 im Februar nur auf 20. Aufgerundet kommen in beiden Fällen 14 US-Kampfjetflugstunden pro Werktag heraus, was heißt, dass sie ihr Übungsaufkommen nicht eingeschränkt oder auf mehrere Übungslufträume verteilt haben.
Auch bei den Planstunden hat sich nichts getan. In beiden Monaten kommen abgerundet 6 beplante Stunden des Übungsluftraums TRA LAUTER pro Werktag zusammen, und in beiden Monaten ist die hiesige TRA LAUTER auf dem ersten Platz.
Wir sind nicht zufrieden mit der Entwicklung, und unsere Politiker können es auch nicht sein. Unsere Region ist immer noch die Kampfjetlärmkloake Deutschlands.
Ob die US NAVY eingesehen hat, dass es hier keine U-Boote gibt? Die US Air Force weicht jedenfalls von ihrer werktäglichen Rudelverlärmung nicht ab und hat auch keine Lust, mal in einem anderen Übungsluftraum zu üben. Und so beschert sie uns auch heute immerhin 14 Kampfjet-Flugstunden.
Wir wissen nicht, ob die Bundeswehr den lieben US-Freunden von der Air Base Spangdahlem alle Wünsche erfüllt, sie erfüllt ihnen aber immer noch definitiv zu viele. Auch beteiligen sich die US-Amerikaner nicht an der Verteilung des Lärms, sondern üben ausschließlich bei uns. Damit haben wir für den Februar 121 Planstunden erreicht, während der nächstmeist beplante Übungsluftraum auf 108 Planstunden kommt. Der geringst beplante mit vergleichbarer Größe ist mit nur 32 Planstunden davongekommen.
Man muss nicht einmal berücksichtigen, dass die US-Piloten mit bis zu zwölf Maschinen aufsteigen, während anderswo zwei bis sechs Maschinen die Regel sind. Schon von der reinen Belegungsplanung her sind wir immer noch mit Abstand ganz weit vorne. Was ist eigentlich so schwer daran, den Übungsluftraum TRA LAUTER an Donnerstagen und Freitagen zu deaktivieren, um so auf eine gleichmäßigere Auslastung der Übungslufträume hinzuwirken?
Ketchup, Majo oder Hercules dazu? Wenn die NAVY und die US Air Base Spangdahlem alles geben, um ihren Lärm in unsere Heimat zu rotzen, darf die US Air Base Ramstein nicht fehlen. In endlosen Runden das Flugstundenkonto aufzufüllen ist in Nevada viel zu langweilig. Hier kann man sich dabei die schöne, grüne Landschaft anschauen.
Das letzte Mal kam die NAVY aus Italien, und auch heute reist sie aus dem Ausland an. Mit zwei speziellen P8-Maschinen zur U-Boot-Jagd haben sie drei Stunden lang ihren Spaß. Und mal ehrlich, wo könnte man besser die U-Boot-Jagd üben als bei uns? Da lohnt auch die längste Anreise.
Dank unserer US-Freunde von der Air Base Spangdahlem haben wir eine ähnliche Situation wie letzten Freitag, nur heftiger. Während das ganze restliche Deutschland einen ruhigen Tag genießt, fällt die Spangdahlemer F16-Staffel in mehreren Wellen zur Rudelverlärmung in unsere Heimat ein. Dabei kommen heute 21 Kampfjet-Flugstunden zusammen.
Am Rosenmontag ist wie am heutigen Freitag in ganz Deutschland kein Kampfjetlärm geplant. In ganz Deutschland. Nur hier wieder nicht, weil unsere lieben US-Freunde eine Extraportion Zucker in den Hintern geblasen kriegen. Während alle anderen einen ruhigen Montag genießen, sollen wir uns vom US-Militär zwischen 10.00 und 18.00 Uhr fast sieben Stunden lang mit ihren Kampfjets beschallen lassen.
Immer wieder diese Sonderlocken für die US Air Force, und immer gehen sie zu Lasten unserer Region.
Auch heute hat sich die US Air Force entschlossen, nicht Teil der Lösung sondern Teil des Problems zu sein. Nirgendwo in Deutschland sind heute Kampfjets unterwegs. Das hält die Air Base Spangdahlem nicht von einer Rudelverlärmung ab 11.00 Uhr ab. Und auch die Air Base Ramstein dröhnt fröhlich mit Hercules C130 herum.
Es sind dann sieben Kampfjet-Flugstunden geworden mit Übungsende um 12.18 Uhr. Immerhin haben sie uns nicht den Nachmittag verlärmt.
Die Boeing P-8 Poseidon ist ein Seefernaufklärungs- und U-Boot-Jagdflugzeug der United States Navy. Klarer Fall, dass man die Seefernaufklärung bei uns übt, schließlich haben wir den Losheimer Stausee, die Talsperre Nonnweiler, den Bostalsee und die Saarbrücker Stadtautobahn.
Aus der Reihe „Hier ist doch die Wüste von Nevada”: Unsere lieben Freunde von der US Air Base Ramstein füllen ihr Flugstundenkonto in unter 1000 Metern über Grund auf.
Von klagemauer.tv
Wäre nicht in der TRA ALLGÄU eine Stunde Luftbetankung (ohne anschließendes Leerrandalieren der Tanks¹) geplant, wir wären mit vier geplanten Stunden Kampfjetlärm von 09.00 bis 13.00 Uhr der einzige beplante Übungsluftraum in Deutschland.
Ratet mal, wer das Problem ist. Sie können uns ja morgen zeigen, ob sie weiter das Problem sein wollen.
Die Linke im Saarland hat Peter Krächan auf seine Anfrage geantwortet und der Veröffentlichung ihrer Antwort auf unserer Webseite zugestimmt.
Auch die Menschen rund um die Kadena Air Base bekommen Entschädigungszahlungen für den US-Lärm. Letztes Jahr gab es schon Entschädigungen rund um die Air Station Futenma.
Es handelt sich allerdings lediglich um die Umverteilung von japanischen Steuergeldern, nicht um Zahlungen des US-Militärs.
Die US-Truppen fliegen Apache-Kampfhubschrauber in Ramstein ein. Mit ein bisschen Glück sind sie selten da und lärmen meist im NATO-trunkenen Baltikum und Osteuropa herum. Es gibt schönere Abende und Nächte als solche mit stundenlang herumknatternden US-Militärhubschraubern.
Es ist nicht das erste Mal, dass unsere bayerischen Freunde ihr schönes Land schonen und ihren Lärm bei uns abladen. Heute ist mutmaßlich die Wehrtechnische Dienststelle 61 wieder um die Ruhe in Bayern besorgt und kommt mit zwei Tornados zu uns – klar, wenn man nicht nur im Übungsluftraum sondern auch darunter fliegt.
Einen „Family Day“ gibt es nur dann, wenn ein US-Feiertag aufs Wochenende fällt. Daher gibt es für uns heute US-Kampfjetlärm satt, und zwar in mehreren Angriffswellen. Sie waren heute die ersten und die letzten und haben uns den Lärm von fast 17 Kampfjet-Flugstunden beschert.
Wegen des US Feiertags „Washington’s Birthday“ blieben wir heute von Kampfjets der US Air Force verschont. Die Bundesluftwaffe hat uns ein wenig Erholung gegönnt und den Tag nicht selbst oder durch andere Ausländer verlärmt. Danke dafür.
Mit ein bisschen Glück bleiben uns auch morgen US-Kampfjets erspart, weil das US-Militär nach einem Feiertag oft einen sog. „Family Day“ anschließt. Lassen wir uns überraschen.
An Freitagnachmittagen gönnt man den Menschen, die unter militärischen Übungslufträumen leben, traditionell ein bisschen Ruhe. Außer uns. Denn den lieben US-amerikanischen Freunden soll es an nichts fehlen.
Lärm wird systematisch kleingeredet, denn wenn Lärmerzeuger für ihren Lärm verantwortlich gemacht werden, können Flughäfen dichtmachen und Autobahnen und Bahnstrecken müssen in die Erde wandern. Die Uniklinik Mainz macht einen weiteren Schritt in Richtung des Nachweises, wie Lärm krank macht.
Aus der Reihe „Flugmuster, die bestens in die TRA MÜNSTERLAND passen“: Nach der Bundeswehrparty mit Partygästen aus Bayern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz übernimmt die US Air Force aus Spangdahlem die weitere Verlärmung des Tages ab 12.00 Uhr. Diese kleinen Flugmuster könnten genausogut in dem kaum genutzten Übungsluftraum TRA MÜNSTERLAND stattfinden. Aber es ist ja so bequem, alles gewohnheitsmäßig bei uns abzukippen.
Eine Lärmwelle reicht nicht. Um 13.00 Uhr kommen die Brüder erneut und fliegen kleine Kreise. Wir verstehen nicht, wo das Problem für die Bundeswehr sein soll, die TRA LAUTER freitags ab 12.00 Uhr zu deaktivieren, um diesen Teil der Diskriminierung zu verhindern (Störerhaftung).
Der bayerische Übungsluftraum TRA ALLGÄU ist schon deutlich weniger beplant als die hiesige TRA LAUTER, auch heute. Das kann man noch ausbauen, denkt sich das Neuburger Geschwader, und reist aus Bayern an, um seinen Lärm bei uns zu entsorgen.
Die Flüge der Testpiloten von DASA/EADS bzw. der Wehrtechnischen Dienststelle 61 sind äußerst „beliebt“ in Bayern. Daher kommen sie gerne zu uns, damit sie von Bürgern ihres schönen Bayernlandes nicht allzuviel Fanpost bekommen.
Auch auf der US Air Base Ramstein ist man der festen Überzeugung, dass man zum Dank, hier stationiert sein zu dürfen, auch seinen kompletten Übungsbedarf bei uns abdeckt. Im Rahmen der Auflösung der Air Base Mildenhall wollen unsere Freunde weitere dieser Hercules-Maschinen zu uns verlagern und natürlich die dazugehörigen Piloten mit, die dann ebenfalls hier üben wollen.
Das Aktionsbüro Ramstein-Kampagne informiert: „Die US-Armee stationiert jetzt auch Drohnen auf ihrer Basis in Ramstein. Neben Standorten in der Oberpfalz kommt damit eine weitere Teststrecke hinzu.“
Die Erfahrung lehrt uns, dass zusätzliches militärisches Fluggerät jeglicher Art für zusätzlichen Lärm sorgt. Von beidem haben wir bereits mehr als genug in der Region.
Seht Ihr, geht doch! Ein belgischer Kampfjetpilot findet nicht nur seinen Weg zum Meer, sondern auch wieder nach Hause. Man muss kein Hercule Poirot sein, um uns nicht auf die Nerven zu gehen. Es gäbe zwar einen kürzerem Weg zum Meer, aber was Ausländer im Ausland machen, soll deren Sache sein. Hauptsache, sie bleiben uns vom Hof.
Mit einer durchgehenden Planung für den morgigen Freitag von 09.15 Uhr bis 14.30 Uhr baut die Bundeswehr den Vorsprung unserer Region weiter aus. Über fünf Stunden an einem Freitag, während andere Übungslufträume brachliegen, sind eine weitere geplante Diskriminierung der Region.
Heute wie gestern: Laut Planungen ist am Vormittag nur der östliche Teil der TRA LAUTER belegt, aber Büchel nutzt die ganze TRA. Und das waren nicht die einzigen Male. Wir berücksichtigen ab sofort die Angewohnheit des Militärs, die Quadranten nicht so richtig zu unterscheiden, und melden an den SAARTEXT die Zahlen für den kompletten Übungsluftraum. Zu oft schon waren die Zahlen hübscher als die Realität.
Von einem Leser unserer Facebook-Seite
Wenn 550 Leute auf Facebook „Gefällt mir“ geklickt haben, klingt das zunächst nach wenig. Für ein lokales Problem, das journalistisch sogar im betroffenen Rheinland-Pfalz „sehr vorsichtig“¹ behandelt wird, ist das aber eine Menge. Wir freuen uns natürlich über jeden Klick. Wer noch nicht hat und unseren Politikern zeigen will, dass nun Schluss mit falscher Toleranz sein muss, könnte sein „Gefällt mir“ hinterlassen.
Die Verlärmung von Morgen, Mittag und Abend ist der Alltag in der Region, wobei die Abende großzügig an Ausländer verschenkt werden. Schließlich brauchen wir nach der Tagesbeschallung keine Ruhe. Am Montag randalierten Belgier bis 20.59 Uhr, am Dienstag US-Amerikaner bis 20.33 Uhr und heute Abend wieder US-Amerikaner in ihrer dritten Lärmwelle bis 20.32 Uhr. Weil das den Ausländern so gut gefällt, ist auch morgen wieder Kampfjetlärm bis 21.00 Uhr geplant. Unnötig zu sagen, dass unsere Region bei den Planstunden wieder ganz weit vorne liegt.
Von einer Leserin aus Nonnweiler
Ich arbeite in einem Altenheim in der Nähe von Hermeskeil. Es liegt damit noch unter der TRA LAUTER. Seit Ende letzten Jahres muss ich vermehrt die Bewohner der Seniorenresidenz beruhigen, die, aufgeschreckt durch den sich immer weiter steigernden Lärm, orientierungslos durchs Haus laufen. Wenn ich Fenster zum Lüften öffnen will, werde ich von den Senioren daran gehindert. „Nein, nein, Schwester, tun Sie das nicht. Ich kann den Lärm nicht mehr ertragen!“
Gestern Mittag hörten wir einen Überschallknall. Ich habe nicht auf die Uhr sehen können, weil sechs oder sieben Senioren klingelten. In jedem Zimmer wurde ich gefragt, ob eine Bombe explodiert sei, woher denn dieser Knall käme. Da ich im Raum Nonnweiler wohne und bis in den Abend nach meinen anstrengenden Diensten vom Kampfjetlärm in allen Facetten zermürbt werde, wusste ich, woher der Knall kam. Ein Bewohner, ein 92-jähriger, meinte, es sei ja wie im Krieg.
Eigentlich sollte die Randale im Saarland heute erst um 12.00 Uhr losgehen, aber der Fliegerhorst Büchel nimmt dann doch lieber den kompletten Übungsluftraum ab 10.22 Uhr. Ist vollkommen ok, wenn man vor der US-Rudelverlärmung schon mal ein bisschen vordröhnt, nicht dass wir noch Entzugserscheinungen bekommen.
Dass hier Ausländer bis in die Nacht rudelrandalieren dürfen, hat leider immer noch ungebrochene Tradition. Um 18.35 Uhr kommen die lieben US-Freunde in einer dritten Lärmwelle ins Saarland und die Westpfalz. Es ist wieder abartig laut und durchdringt mühelos Schallschutzfenster. Müssten diejenigen, die die US-Streitkräfte hofieren, auch ihren Lärm ertragen, wären wir das Problem schon lange los. Es darf nicht sein, dass ein Geschwader aus einer Nation mit ausreichend Einöden seinen kompletten Übungsbedarf im Saarland und der Westpfalz deckt.
Um 20.33 Uhr ist die Belästigung vorbei. Bis dahin hat uns die US Air Force 29 Kampfjet-Flugstunden geschenkt.
Wer geglaubt hat, unser Ausländerproblem aus Spangdahlem könne sich endlich ansatzweise benehmen, hat umsonst gehofft. Eine einzelne F16 mit dem Callsign HITEST hat um 14.30 Uhr zwischen zwei US-Rudelverlärmungen die Überschallknallsaison eingeläutet (mehrere Berichte von Betroffenen). Schade, dass man den Knall in Mainz nicht gehört hat. Der große US Air Force-Freund und Innenminister Roger Lewentz hätte sicher seine Freude daran gehabt. Oder hat er sie nur so lange, wie man den Radau seiner Freunde im heiligen Mainz nicht hört und sich seine Mainzer Klientel daher nicht über den Terror beschwert?
Zur abendlichen Rudelverlärmung hat die Bundesluftwaffe eine Horde Belgier zu uns eingeladen. Fünf F16 haben wir ab 20.04 Uhr gezählt, bis sie wie immer den MODE-S-Sender abgeschaltet haben. Vielleicht sind es auch mehr.
Mit ihrer Verschleierungstaktik sorgen sie dafür, dass wir viel weniger Flugstunden messen, als bei uns anfallen. Heute haben wir gerade mal eine Flugstunde gemessen, obwohl vermutlich fünf angefallen sind. Es mag ja sein, dass sie hier spezielle „Versteck dich“-Übungen durchführen. Aber dann erwarten wir, dass z.B. die US Air Force einen Teil ihrer Übungen in Belgien durchführt. Der Einweg-Lärmtourismus in die meistbelastete Region Deutschlands geht uns extrem gegen den Strich.
Dass die Nörvenicher gerne zu uns kommen, ist ein alter Hut. Heute gesellen sich auch noch drei Bayern hinzu. Die denken sich, das zwei Eurofighter in der TRA ALLGÄU genug Krach machen, also schicken sie die anderen drei (LK01A, LK01B und RHINO1) zu uns. Zusammen mit den vier Nörvenichern ergibt das eine lustige Rudelverlärmung mit sieben Eurofightern. Für sowas scheinen sich alle immer unsere Region auszukucken.
Die Bundeswehr hat sich heute bei uns lobenswert zurückgehalten. Das heißt aber nicht, dass auch die US-Gäste sich benehmen. Ab 12.00 Uhr fallen sie ein und fliegen schön nervig erst mal kleine Kreise über dem nördlichen Saarland. Wenig später sind sie wieder im Rudel unterwegs.
In ganz Deutschland (in Worten: ganz Deutschland) ist Ruhe, nur die US Air Force kriegt von den Planern der Bundesluftwaffe immer noch ein Sondertütchen Zucker in den Hintern geblasen.
Um 13.55 Uhr war dann Ruhe. Bis dahin haben wir den Lärm von acht Kampfjet-Flugstunden genießen dürfen – ob wir wollen oder nicht.
Kopie der Anschreiben an die Parteien
Von unserem Leser Peter Krächan
Wie Ihnen sicher bekannt ist und auch diese Woche wieder einmal in der saarländischen Presse berichtet wurde, leidet die saarländische Bevölkerung ganz besonders unter dem militärischen Fluglärm, weil unsere Region zum militärischen Übungsgebiet (genaugenommen Kriegsgebiet) der TRA-Lauter gehört.
Jeden Wochentag werden wir Menschen hier bis in die Abendstunden mehrmals täglich stundenlang durch den Lärm der Kampfjets aus Spangdahlem, Nörvenich, Büchel und sogar aus Belgien und der Niederlande in einer Weise schikaniert und drangsaliert, dass unsere Gesundheit darunter leidet und unsere Lebensqualität massiv beeinträchtigt wird. Hauptverursacher ist dabei die US-Airbase Spangdahlem.
In den letzten Wochen hat sich dieser Lärm enorm gesteigert; insbesondere in den Abendstunden ab 18.30 bis 21.30 hat dieses sehr laute Gedröhne der Kampfjets unerträgliche Ausmaße angenommen.
Wir mussten im Februar in den ersten sieben Tagen bereits den Lärm von 133 Kampfjet-Flugstunden schlucken – teils bis in den Abend. Das ist das Dreifache des ganzen Juli 2016. Wenn die Bundeswehr ihr Entlastungsversprechen ernst meint, deaktiviert sie den Übungsluftraum TRA LAUTER für den Rest des Monats.
Wenn nicht, sollte die saarländische Landesregierung parallel den Weg über das Bundesverkehrsministerium gehen, um diese Lärmkloake dauerhaft zu schließen, d.h. den Übungsluftraum aufzulösen.
Bundeswehr lässt Ausländer bis 21.30 Uhr randalieren
Eigentlich ist die Bundeswehr ja da, um Deutschland vor gewalttätigen Ausländern zu schützen. Für uns im Saarland und der Westpfalz scheint das nicht zu gelten. Wenn die US-Landplage hier bis 21.30 Uhr randalieren will, dann winkt die Bundeswehr den Wunsch großzügig durch. Wir müssen sicher nicht erwähnen, dass die Durchwinker nicht hier leben.
Heute will die Bundeswehr wissen, wieviele Kampfjets sie in unsere Heimat stopfen kann. Das ergibt den „Internationalen Lärmschoppen“ mit mindestens¹ 34 Kampfjets aus vier Ländern – bis zu 16 Maschinen gleichzeitig. Von 09.22 Uhr bis 21.25 Uhr durften wir den Lärm von mindestens¹ 33 Kampfjet-Flugstunden genießen. Zu Besuch waren elf F16 aus Belgien, eine F16 aus den Niederlanden, sechs Eurofighter aus Nörvenich, zwei Tornados aus Büchel und vierzehn F16 von der US Air Base Spangdahlem – vielleicht auch mehr.
Anstatt endlich mal den Ball bzw. die lieben US-Freunde flachzuhalten, winkt die Bundeswehr die Wünsche der Air Base Spangdahlem auch für den morgigen Freitag durch. Natürlich sollen wir als einzige in Deutschland nach 12.00 Uhr Kampfjetlärm ertragen, bis 14.30 Uhr. Und natürlich ist der hiesige Übungsluftraum wieder für mehr Stunden beplant als jeder andere. Im Münsterland und in Sachsen ist dagegen keine einzige Sekunde geplant.
Von unserer Leserin Iris Raber
Ich möchte mich über den seit Wochen immer mehr zunehmenden militärischen Fluglärm beschweren. Welch nervtötender Krach von der hier lebenden Bevölkerung erduldet werden muss, kann nur jemand nachvollziehen, der das selbst schon mal erleben musste. Wenn ich am Nachmittag zur Erholung zum Spazierengehen ins Freie komme und es empfängt mich nur Lärm, Brummen und Angriffswellen der Militärjets, dann treibt es mir vor Wut schon mal die Tränen in die Augen! Und selbst im Haus kann man dem Horror nicht entgehen. Es ist zum Verzweifeln! Für mich gibt es keine Entschuldigung für die übermäßige Belastung unserer Region. Es würde sicher eine Lösung geben, wenn die Entscheider nicht so dermaßen ignorant wären und ihre Planungen so menschenverachtend. Ich kann auch nicht verstehen, warum unser Innenminister H. Boullion es von vorneherein bezweifelt, dass die amerikanischen Militärs zur Kooperation bereit sein würden. Dürfen die denn ganz und gar machen, was sie wollen? Müssen sie sich nicht auch nach irgendwelchen Planungen richten? Oder wohnen wir doch in einem von den Vereinigten Staaten besetzten Gebiet?
Anm. d. Red.: Eine Lösung ist in drei Stufen denkbar:
In diesen Fragen ist Deutschland souverän, wenn es will.
Von einem Leser aus Wadern
Am Mittwoch, dem 08.02.2017, so gegen 17.00 Uhr hatten wir Besuch von einem befreundeten Ehepaar mit einem 17 Monate alten Kind. Um ca. 18.30 Uhr fing […] Ami […] mit ihrer Kriegsrandale an. Das ganze natürlich wie immer im Rudel mit ca. 9-10 dieser fliegenden Mord-, Kriegs und Kampfmaschinen. Bis auf diese mehr als störende Randale war noch alles in Ordnung. Das Kind wurde nach dem Essen so um 19.00 Uhr hingelegt und schlief auch schnell und fest. Dann ca. 20.15 Uhr wie eine Explosion ein Knall mit lautem Dröhnen und heulen, dass die Scheiben und das Haus anfingen zu wackeln. […] Mit lautem panischem Schreien ist das Kind aufgeschreckt und war nicht mehr zu beruhigen. Das Kind versuchte sich zu verstecken und schrie nur noch panisch. Der Abend für uns und unsere Freunde war gelaufen. Mit immer noch schreiendem Kind machten sie sich auf den Heimweg.
Immer mehr Menschen berichten uns, dass auch ihre Tiere unter dem Kampfjetlärm leiden. Das ist nicht schwer vorzustellen, denn dieser gewaltige Lärm mit seinen tieffrequenten Anteilen signalisiert Gefahr und setzt die Tiere einem Dauerstress aus. Wir empfehlen betroffenen Tierhaltern, sich an einen Tierschutzverein, -verband oder bund zu wenden. Für die ist das Problem vielleicht neu, aber wir haben auch lange gebraucht, um die übermäßige, inakzeptable Belastung der hier lebenden Menschen der Politik glaubhaft zu machen.
Wir erinnern in diesem Zusammenhang daran, dass in Kanada Karibuherden nicht überflogen werden dürfen. Die Tiere in Deutschland sind offenbar schlechter geschützt.
Hex | Callsign | Uhrzeit | Höhe [m] | Typ | Eigner |
---|---|---|---|---|---|
3EAD91 |
PACK31 | 09:25–10:27 | 4260–12847 | EUFI | TaktLwG-31, Nörvenich, DE |
3E8CD7 |
PACK32 | 09:26–09:27 | 8534–9441 | EUFI | TaktLwG-31, Nörvenich, DE |
3F68A0 |
VADER11 | 09:33–09:33 | 8184–8534 | EUFI | TaktLwG-31, Nörvenich, DE |
3E8CD7 |
PACK32 | 10:24–10:25 | 5593–6660 | EUFI | TaktLwG-31, Nörvenich, DE |
AE16E3 |
VENOM01 | 13:36–13:36 | 5304–5334 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE16E4 |
VM02 | 13:36–13:37 | 5060–5304 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE161B |
13:36–13:37 | 5700–5761 | F16 | U.S. Air Force, US | |
AE1710 |
VM04 | 13:37–13:37 | 5547–5852 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE16E9 |
WEASL04 | 13:39–14:07 | 4724–6370 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE1702 |
WEASEL01 | 13:40–14:36 | 3749–7925 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE16E6 |
WL02 | 13:40–14:36 | 3688–7803 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE16FA |
SNAKE02 | 13:42–14:34 | 3901–10820 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE1708 |
13:43–14:32 | 3932–10851 | F16 | U.S. Air Force, US | |
000017 |
SNAKE01 | 13:43–14:33 | 4054–10577 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE170D |
SNAKE04 | 13:44–14:32 | 4206–10942 | F16 | U.S. Air Force, US |
44F0A6 |
13:50–13:50 | 8230–8230 | F16 | Luchtcomponent, BE | |
AE16E7 |
RISKY03 | 13:53–13:56 | 4846–6005 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE16E3 |
VENOM01 | 14:01–14:07 | 8473–8717 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE16E4 |
VM02 | 14:05–14:07 | 7894–8504 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE161B |
14:06–14:06 | 5761–5761 | F16 | U.S. Air Force, US | |
AE1710 |
14:06–14:07 | 5730–7925 | F16 | U.S. Air Force, US | |
AE161B |
VENOM03 | 14:22–14:42 | 2499–11704 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE1710 |
VM04 | 14:23–14:42 | 2499–11400 | F16 | U.S. Air Force, US |
44F0A6 |
BAF432 | 14:26–14:30 | 10546–10973 | F16 | Luchtcomponent, BE |
AE16E7 |
RISKY03 | 14:28–14:46 | 3231–6340 | F16 | U.S. Air Force, US |
3F507F |
16:00–16:00 | 0–0 | TOR | TaktLwG-33, Büchel, DE | |
000017 |
FURY01 | 18:41–19:40 | 2743–6949 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE16F5 |
FURY04 | 18:41–19:44 | 2286–6218 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE16E6 |
FURY02 | 18:42–19:11 | 4298–6035 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE16E7 |
FURY03 | 18:43–19:44 | 2316–6035 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE16E4 |
KNIFE02 | 18:45–19:34 | 2804–7803 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE16E3 |
KNIFE01 | 18:47–19:33 | 3109–6553 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE16E6 |
FURY02 | 19:27–19:40 | 2743–5090 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE16FA |
RISKY02 | 19:30–20:27 | 3536–5822 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE1702 |
RISKY03 | 19:32–20:24 | 3810–5273 | F16 | U.S. Air Force, US |
AE1708 |
19:32–20:27 | 1859–5639 | F16 | U.S. Air Force, US | |
AE170D |
RISKY04 | 19:33–20:28 | 1768–5639 | F16 | U.S. Air Force, US |
In den vergangenen 6 Werktagen des Februars haben wir über 100 Kampfjet-Flugstunden gemessen (das sind noch lange nicht alle über der Region). Hochgerechnet auf die 23 Werktage des Februars ergäbe dies 385 Kampfjet-Flugstunden, das wären sogar noch mehr als die 360 Flugstunden im Januar und fast neun Mal so viel wie im Juli 2016. Die Saarländer sind regelrecht begeistert:
Wie lange man braucht, um nach dem Ärger einzuschlafen, kann sich jeder selbst denken. Wieviele Stunden Schlaf dieser Steuerzahler bis 04.00 Uhr nach der Aufregung wohl bekommen wird? Und morgen erst, wenn sie noch eine Stunde länger bei uns lärmen wollen?
Das kommt dabei heraus, wenn die US Air Force auch noch am Abend bei uns randalieren will, und die Bundeswehr ihre Wünsche durchwinkt. Morgen, am Donnerstag, wollen sie übrigens noch eine Stunde länger herumlärmen, und die Bundeswehr hat ihre Planungen bis 21.30 Uhr genehmigt. Wir würden uns nicht wundern, wenn wir „zum Dank“ auch wieder als einzige in Deutschland einen verlärmten Freitagnachmittag übergeholfen bekämen.
Kampfjet-Flugstunden | ||||
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Datum | Nation | Stunden | Erster Flug | Letzter Flug |
2017-02-08 | BE | 00:05:05 | 13:50:00 Uhr | 14:30:58 Uhr |
2017-02-08 | DE | 01:06:46 | 09:25:01 Uhr | 16:00:25 Uhr |
2017-02-08 | US | 15:55:16 | 13:36:03 Uhr | 20:28:15 Uhr |
Die Belgier hatten für die Übungsflüge wieder ihre MODE-S Sender ausgeschaltet, daher haben wir nur eine einzige Maschine kurz bei den An- und Abreise erwischt.
Von einem Leser aus Weiskirchen
Auch unsere Hündin leidet aufgrund des Fluglärms unter einer Angststörung. Dies zeigt sich darin, dass sie, sobald sie das Grollen am Himmel vernimmt, am ganzen Körper zittert, stark hechelt und sich entweder in das hinterste Eck der Wohnung verkriecht oder Schutz bei Frauchen und Herrchen sucht. Das Schlimme daran ist, dass die „Luftangriffe“ in Wellen kommen. Sobald sie sich, meist 10-20 Minuten nach dem letzten Lärm, einigermaßen beruhigt hat, startet die nächste Welle. Man kann also sagen, dass sich unsere Hündin nahezu im Dauerstress befindet – und das praktisch jeden einzelnen Wochentag. Gesund ist das sicher nicht. Wir wissen wirklich nicht mehr weiter, da hilft weder Ablenkung durch Spielen und auch nicht einfach so tun, als sei das alles normal. Wir müssen wohl einen Spezialisten aufsuchen.
Es ist ja nun kein Geheimnis mehr, dass die Übungen mit bis zu zwölf US-Kampfjets eine regionale Besonderheit sind, was unmittelbar dazu führen muss, dass der hiesige Übungsluftraum weitaus weniger Stunden genutzt werden darf als andere. Schließlich machen unsere US-Freunde – vereinfacht gesagt – hier in einer Stunde so viel Radau wie die Bundeswehr woanders in drei oder vier Stunden. Schauen wir mal, wie sich das in den Planungen, also der Absichtserklärung der Bundeswehr, auswirkt:
Geplante Stunden Kampfjetlärm pro Übungsluftraum | ||||||||
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Datum | Borkum | Deutsche Bucht | Friesland | Weser | Münsterland | Lauter | Allgäu | Sachsen |
09.02.2017 | 1:30 | 1:30 | 5:00 | 5:45 | 1:00 | 7:00 | 6:15 | 1:15 |
Februar bisher | 17:30 | 17:30 | 36:30 | 37:45 | 9:00 | 51:35 | 39:15 | 17:15 |
Januar | 35:15 | 23:30 | 116:30 | 103:45 | 35:30 | 140:25 | 112:15 | 18:30 |
Unser Übungsluftraum müsste bei einer gerechten Beplanung im unteren Drittel liegen, aber wir sind wieder unangefochtener Stundenmeister – nicht nur morgen, sondern auch pro Monat und für dieses Jahr. Natürlich auch noch beim besonders belastenden Abendlärm nach 18.00 Uhr. Wo man hinschaut: Diskriminierung; aber nicht nur bei den Planungen. Während dieser Artikel geschrieben wird, reißt die US Air Force noch um 18.45 Uhr in der Westpfalz und im nördlichen Saarland „den Bau ab“. Wir haben die Nase gestrichen voll davon, der Lärmmülleimer für Militärpiloten zu sein.
Von einem Leser aus Neunkirchen
Eine unserer Hündinnen hat mittlerweile eine dauerhafte Angststörung und kann ohne Tabletten gar nicht mehr vor die Tür. Ich beschwere mich regelmäßig beim Luftfahrtamt. Im Saarland gibt es ja keine Stelle mehr, wo man anrufen kann oder? Gerne würden wir die Kosten für die teuere Behandlung unseres Hundes den Verantwortlichen in Rechnung stellen. Leider sehe ich da aber wenig Chancen. Was können wir sonst noch gegen den Fluglärm tun?
Anm. d. Red.: Wir haben der saarländischen Landesregierung mit offiziellen Zahlen und unseren Messwerten glaubhaft machen können, dass wir hier überdurchschnittlich belastet werden. Auch sind wir guten Mutes, dass sich die Landesregierung keine „besondere Situation“ der Region aufschwatzen lässt, mit der eine übermäßige Belastung rechtfertigt werden soll. Daher kann es nur darauf hinauslaufen, dass auch die US Air Force hier weniger übt. Bürger helfen der guten Sache am meisten, wenn sie sich regelmäßig (aber wahrheitsgemäß und ohne zu übertreiben) beschweren.
Von einem Leser aus Lebach
Der Meinung des Lesers aus Neunkirchen-Furpach schließe ich mich an. Nicht nur das nördliche Saarland ist betroffen von militärischer Lärmerei, sondern weite Teile darüber hinaus ebenfalls. Ich wohne in Lebach, also im Herzen des Saarlandes, und über Lärmmangel kann ich mich absolut nicht beklagen!
Von einem Leser aus Neunkirchen-Furpach
Entgegen der weit verbreiteten Meinung, wie auch heute in der Saarbrücker Zeitung zu lesen war, ist nicht nur das nördliche Saarland vom Fluglärm betroffen, sondern auch wir hier im Raum Neunkirchen. Am heutigen Nachmittag hat man sich wieder besondere Mühe gegeben uns auf die Nerven zu gehen.
Rudelverlärmung. Auch heute um 19.05 Uhr. Wir vermuten, dass der Vergleich der Summen der Kampfjet-Flugstunden in den Übungslufträumen unsere Region als noch viel schlimmer belastet darstellen wird als der Vergleich der Nutzungsstunden, weil diese Rudelverlärmung in anderen Übungslufträumen unüblich ist.
Zugegeben, wir hatten schon schlimmere Tage. Aber die heute gemessenen 17 Stunden, 44 Minuten und 54 Sekunden sind auch schon zuviel:
Kampfjet-Flugstunden | ||||
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Datum | Nation | Stunden | Erster Flug | Letzter Flug |
2017-02-07 | US | 17:44:54 | 12:45:55 Uhr | 19:47:03 Uhr |
Für die, die nachrechnen wollen: hier die Einzelaufstellung. Die Zeiten sind nicht komplett, da beispielsweise RISKY01 von 19:21:19 Uhr bis 19:43:01 Uhr außerhalb der Empfängerreichweite war. Diese Zeiten müsste man eigentlich noch dazurechnen, aber wir bleiben auf der sicheren Seite und addieren nur die Zeiten, die wir empfangen haben. Die Wirklichkeit ist also noch viel schlimmer als unsere Zahlen.
In Spangdahlem ist man offenbar der Meinung, uns weiterhin auch noch abends auf den Nerven herumtrampeln zu müssen.
Man hätte sich für die Betankungsübung auf halbem Weg über der Nordsee treffen können, dann hätte man danach nicht auch noch lautstark die Tanks bei uns leerfliegen müssen.
Die Saar-Piraten befürchten, dass niemand etwas gegen den konzentrierten Kampfjetlärm tun könne, und wollen dann wenigstens der Landeskasse mit einer Luftraumstrukturabgabe etwas Gutes tun. Wir sind dagegen. Die Einnahmen würden fester und durchaus willkommener Bestandteil des Landeshaushalts werden. Während die ländlichen Teile das Saarlands mit immer mehr Kampfjetlärm geflutet werden (reiche Länder wie Bayern kaufen sich frei), zählt man im ruhigen Saarbrücken genau die Einnahmen, die beim nächsten Länderfinanzausgleich angerechnet werden.
Wir sind überzeugt davon, dass das Hauptproblem, nämlich die vorwiegende Deckung des Übungsbedarfs der US Air Base Spangdahlem „vor der Haustür“, lösbar ist – notfalls durch Anpassung der Betriebszeiten des hiesigen Übungsluftraums.
Wir können die Verärgerung von Innenminister Bouillon über den stark angestiegenen Kampfjetlärm gut nachvollziehen. Wir würden es begrüßen, wenn er das Gespräch mit Merkel und von der Leyen suchen würde. Es sollte sichergestellt sein, dass diejenigen in der Bundeswehr, die guten Willens sind, volle Rückendeckung „von oben“ bekommen und nicht etwa zurückgepfiffen werden, wenn unsere US-Freunde sich über Einschränkungen beklagen.
Ab und zu kommen schon einige rüber, aber die ganze Staffel mit Osprey-Kipprotorflugzeugen soll erst in ein paar Jahren aus Mildenhall nach Spangdahlem kommen. Mit diesen Maschinen knattern unsere US-Freunde am liebsten nachts herum, wie die Briten einen ganzen Sommer lang schmerzhaft erfahren mussten.
Auf Facebook schreiben sie:
„Laut Angaben der Bürgerinitiative gegen Fluglärm, Bodenlärm und
Umweltverschmutzung e.V. ist die Zahl der Kampfjetflugstunden über dem
#Saarland im Januar deutlich gestiegen. Wo bleibt der versprochene
Erfolg von Innenminister Klaus Bouillon? Er hatte eine Reduzierung der
Militärflüge zur Chefsache erklärt. Es ist Zeit, dass in dieser Frage
unsere Bundesminister Maas und Altmaier tätig werden.“
Nicht nur rotzfrech geplant, auch auf Krawall gebürstet und tatsächlich geflogen: Um 12.05 Uhr beginnt wieder die in Deutschland einmalige Rudelverlärmung des Freitagnachmittags mit Kampfjets. Immer bei uns. Immer durch die US Air Base Spangdahlem.
Erst sieht es danach aus, dass sie wenigstens um 13.00 Uhr einknicken und Ruhe geben. Aber um 13.10 Uhr startet die zweite Lärmwelle. Insgesamt durften wir an diesem Freitag achteinhalb Kampfjet-Flugstunden schlucken.
Kampfjet-Flugstunden | ||||
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Datum | Nation | Stunden | Erster Flug | Letzter Flug |
2017-02-03 | DE | 02:13:22 | 10:05:59 | 11:22:46 |
2017-02-03 | US | 06:18:13 | 12:05:01 | 13:55:52 |
Der erste Kampfjet kommt um 10.05 Uhr aus Büchel und bleibt nicht lange alleine. Auch die Bundeswehr kann nicht widerstehen, die meistbelastete Region Deutschlands auch noch am Freitag zu verlärmen.
Auch die US Air Base Ramstein ist offenbar der Ansicht, dass das Saarland wie die Wüste in Nevada anzusehen ist. In nur 2000 Metern über Grund brummen vier Hercules auf Übungsflug über das Land. Man hört sie kilometerweit.
Nicht der erste und wohl auch nicht der letzte Bürger, der dem Saarland wegen des überbordenden Kampfjetlärms den Rücken zuwendet:
Sehen Sie, staunen Sie! Dank der Hyperaktivität und Rücksichtslosigkeit unserer lieben Freunde von der US Air Base Spangdahlem ist unsere Heimat Saarland/Westpfalz an den ersten beiden Tagen im Februar (56 Kampfjet-Flugstunden) bereits mehr verlärmt worden als im ganzen Juli 2016 (43 Kampfjet-Flugstunden).
wissen, dass man sich irgendwann auch mal einkriegen und Ruhe geben muss. Alle – außer unsere lieben Freunde von der US Air Base Spangdahlem. Die glauben immer noch, das Saarland und die Westpfalz wären so etwas wie die Wüste von Nevada, nur in grün.
Zugegeben, das Problem ist auf vielerlei Arten lösbar. Keine der Varianten beinhaltet aber, dass sie weiterhin so oft, so lange, mit so vielen Maschinen und an Freitagnachmittagen hier üben. Eigentlich ganz einfach.
Zum Dank für die gemeinsame Extremverlärmung der Woche scheint der lärmfreie Freitagnachmittag Geschichte zu sein. Wir sollen also wieder dauerhaft als einzige in Deutschland auch noch am Freitagnachmittag belästigt werden. Vermutlich besteht die Bundesluftwaffe auf die Morgenverlärmung und gibt der US Air Force damit einen Vorwand, uns den Nachmittag zu versauen – denn woanders will man den Krach nicht. In Münsterland, dem Heimatübungsluftraum des Nörvenicher Geschwaders, will man heute und morgen keine einzige Sekunde Lärm – und auch sonst nur in homöopathischen Dosen.
Mit geplanten sieben Stunden durchgehend von 08.00 Uhr bis 15.00 Uhr „schenkt“ man uns wieder den Deutschlandrekord. Für andere Übungslufträume wären sieben Stunden schon an einem normalen Wochentag eine stolze Zahl, bei uns plant man diese Menge mal eben zum Wochenausklang. Wir sind gespannt, wen wir morgen begrüßen dürfen.
Heute wie gestern: Wildgewordene US-Amerikaner bis zum Abend, sich zu tarnen glaubende Belgier und ein Fliegerhorst Nörvenich, der zwischendurch die Lärmlöcher füllt – und das mitnichten zurückhaltend. Es sind heute (ohne die Belgier) 28 Kampfjet-Flugstunden geworden. Viel zu viele.
Allzeit-Tages- und Allzeit-Monatsrekord!
Obwohl wir die über 4 Flugstunden der Belgier nicht mitzählen (sonst wäre es noch krasser) hat uns die US Air Force mit Unterstützung der Bundesluftwaffe einen neuen Allzeit-Rekord beschert. An diesem Horrortag kamen von 09.29 Uhr bis 20.55 Uhr 39 Kampfjet-Flugstunden zusammen. In diesem Monat waren es 360 Kampfjet-Flugstunden, mehr als wir je seit Beginn der Messungen im Juni 2016 erfasst haben. Ehrlich gesagt sind wir über diese extreme Überspannung des Bogens erstaunt. Soviel Rücksichtslosigkeit und Dreistigkeit hätten wir der US Air Force dann doch nicht zugetraut,
Hier ist eine tabellarische Aufstellung des Horrors von heute:
Unbeeindruckt von der hohen Anzahl an Flugstunden und der Lärmmenge, die sie über unserer Heimat erzeugen, führt die US Air Base Spangdahlem auch heute wieder zwei Luftbetankungen mit einer großen Anzahl an Kampfjets durch – am Mittag und am für uns besonders belastenden Abend. Sie haben offenbar überhaupt keine Lust, auch mal einen anderen Übungsluftraum und ein anderes Betankungsoval zu nutzen.